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Feste dem JehovaDer Wachtturm 1950 | 15. September
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Feste dem Jehova
„Dreimal im Jahre sollst du mir ein Fest feiern.“ — 2. Mose 23:14.
1. Welche Feste zu feiern wurde den Israeliten geboten, und worauf wiesen diese hin?
JEHOVA befahl Mose, die Israeliten anzuweisen, dem Herrn jedes Jahr drei Feste zu feiern. Das erste Fest war zu Beginn des Jahres im Monat Nisan und wurde das Fest der ungesäuerten Brote genannt, das dem Passah folgte. Das zweite war das Fest der Wochen, später Pfingsten (was „fünfzigster Tag“ bedeutet) genannt. Das dritte und letzte war das Laubhütten- oder Einsammlungsfest. Diese Feste waren mit der Ernte verbunden, und die mit ihnen zusammenhängenden Ereignisse wiesen auf die Rechtfertigung des Namens Jehovas hin.
2, 3. Wer bestimmte Zeit und Ort für diese abzuhaltenden Feste, und erhielt das Volk einen Segen durch das Halten dieser Feste? Weshalb?
2 Jehova bestimmte Zeit und Ort, wo man diese Feste halten sollte und auch wie sie zu feiern waren. Obwohl sie „Feste dem Jehova“ genannt wurden, zog das Volk doch viel Segen aus ihrer Beobachtung. „Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jehova, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird: am Feste der ungesäuerten Brote und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten; und man soll nicht leer vor Jehova erscheinen: ein jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen Jehovas, deines Gottes, den er dir gegeben hat.“ — 5. Mose 16:16, 17.
3 Es war Jehovas Wohlgefallen, das Volk bei diesen Gelegenheiten zu versammeln, damit es seinen Sinn auf den Herrn richte und in seine persönlichen Angelegenheiten nicht derart verwickelt werde, dass es seine Pflichten gegen den Herrn vergesse oder vernachlässige. Bei diesen Versammlungen sollte es über die Güte des Herrn und die vielen Segnungen sprechen, deren es sich erfreute. So würde sein Sinn in der rechten Richtung bleiben, und alle könnten einen grossen Segen erhalten.
4. Wo und wann wurde das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote eingesetzt, und welchen Nutzen empfingen die Israeliten aus dem Blut des geschlachteten Lammes?
4 Das erste Passah stand mit den Plagen in Zusammenhang, die Jehova den Ägyptern sandte, weil Pharao sich weigerte, dem Gebot Jehovas zu gehorchen, das den Israeliten erlaubte, hinzugehen und ihrem Gott zu dienen. Neun Plagen hatten die Ägypter schon erlitten, und immer noch weigerte sich Pharao, das Volk freizugeben. Noch eine weitere Plage, und zerschmettert würde der hochmütige Pharao nachgeben. Die zehnte Plage brachte den Tod aller Erstgeborenen von Mensch und Vieh im Lande Ägypten. Damit die Israeliten nicht mit den Ägyptern litten, wenn der Todesengel durch das Land zöge, mussten sie an einem gewissen Tage ein Lamm in ihre Wohnungen nehmen und es töten und sein Blut an ihre Türpfosten sprengen. Der Vernichtungsengel würde das Blut sehen und jenes Haus übergehen, ohne jemandem darin etwas anzutun. Kein einziger Israelite wurde in jener Nacht vom Todesengel heimgesucht, doch drang der Tod in jedes Haus der Ägypter, von Pharao hinab bis zum Sklaven. Das war für die Israeliten ein wirkliches Passah [Vorübergehen].
5. Welchem Zweck diente es, dass sie des Passahfestes gedachten?
5 Der Herr gebot den Israeliten, dieses Ereignis im Gedächtnis zu behalten, indem er sprach: „Dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest dem Jehova; als ewige Satzung.“ „Die sieben Tage soll Ungesäuertes (ungesäuertes Brot, Luther) gegessen werden; und nicht soll Gesäuertes (gesäuertes Brot, Luther) bei dir gesehen werden, . . . Und du sollst deinem Sohne an selbigem Tage kundtun und sprechen: Es ist um deswillen, was Jehova mir getan hat, als ich aus Ägypten zog. Und du sollst diese Satzung beobachten zu ihrer bestimmten Zeit, von Jahr zu Jahr.“ (2. Mose 12:14; 13:7, 8, 10) Von Jahr zu Jahr, genau am betreffenden Tage, beobachteten die Kinder Israel dieses Fest des Passahs und der ungesäuerten Brote. Während sie dies taten, dachten sie zurück an die Zeit, da die Nation von der ägyptischen Knechtschaft und Sklaverei befreit und der Gesetzesbund mit ihr über dem geschlachteten Passahlamm geschlossen wurde.
6. Welche Vorteile erwuchsen dem Volke Israel dadurch, dass es unter dem Gesetzesbunde stand?
6 Dieser Bund machte die Kinder Israel zum Namen-Volke Jehovas, das heisst zu einem Volk für seinen Namen. Der Herr sprach zu ihnen: „Und nun, wenn ihr fleissig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; . . . und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“ (2. Mose 19:5, 6) „Und wer ist wie dein Volk Israel, die einzige Nation auf Erden, welche Gott hingegangen ist sich zum Volke zu erlösen, um dir einen Namen zu machen, grosse und furchtbare Dinge zu tun, indem du vor deinem Volke, das du aus Ägypten erlöst hast, Nationen vertriebst? Und du hast dir dein Volk Israel zum Volke bestimmt auf ewig; und du, Jehova, bist ihr Gott geworden.“ — 1. Chron. 17:21, 22.
7. Wovon war der Gesetzesbund ein Schatten? und was war der Körper, die Wirklichkeit?
7 Das Passahfest war ein Schatten kommender Dinge und wies hin auf Jesus, das wirkliche „Lamm Gottes“, welches die Sünden der Welt wegnehmen und alle Menschen guten Willens von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreien und zudem den neuen Bund gültig machen sollte. Das ist etwas, was das Passahlamm nicht tun konnte, da es nur ein Schatten war. Jesus war der Körper (die Wirklichkeit, Storr) dieses Schattens. (Kol. 2:17) Am Abend des 14. Nisan 33 n. Chr. kam Jesus mit seinen Jüngern, die Israeliten waren, in einem Obersaal in Jerusalem zusammen, um das Passah zu halten. Dies war das letzte Passah, das Jehova anerkannte, und Jesus sagte: „Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.“ (Luk. 22:15) Nachdem das Abendmahl vorüber war, setzte Jesus etwas Neues und anderes ein, das in der Zukunft folgen sollte. Er setzte das Gedächtnis an seinen Tod und den der Glieder seines Leibes, der Kirche, ein. Dann wies er darauf hin, dass sein Blut, dargestellt durch den Wein im Kelche, den neuen Bund gültig machen werde. Am selben Tag, am 14. Nisan, nagelte Jehova die Anordnung des alten Bundes an den Marterpfahl, an dem Jesus starb. — Kol. 2:14.
8. Wo brachte der Hohepriester die Gerstengarbe dar? und anerkannte Jehova diese Darbringung am 16. Nisan 33 n. Chr.?
8 Am ersten Tage nach dem Sabbat, der dem Passah folgte, nahm der Hohepriester eine Garbe oder eine Handvoll von den Erstlingen der Gerstenernte und opferte sie vor dem Herrn. Brachte der Hohepriester in der Stadt Jerusalem die erforderliche Opfergabe auch am 16. Nisan des Jahres 33 n. Chr. dar? Wenn er das tat, so wusste er nicht, dass der Körper (die Wirklichkeit) jenes Schattenbildes, das er beobachtete, nun da war. Wo pflegte der Hohepriester diese Gabe der Erstlinge der Gerstenernte darzubringen? Jehova hatte angeordnet, wo dieser Dienst zu erfüllen sei: „Den Ort sollt ihr aufsuchen, welchen Jehova, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, dass er dort wohne, und dahin sollst du kommen. Und ihr sollt dahin bringen eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, und eure Zehnten, und das Hebopfer eurer Hand.“ — 5. Mose 12:5, 6.
9. Was sah der Hohepriester, als er in den Tempel trat, um die vorgeschriebene Opfergabe am 16. Nisan 33 n. Chr. darzubringen, und was bedeutete dies?
9 Am 16. Nisan 33 n. Chr. begab sich der Hohepriester wohl in den Tempel zu Jerusalem (denn dahin seinen Namen zu setzen, hatte es Jehova wohlgefallen) und brachte die erforderliche Garbe oder die Handvoll Erstlinge von der Gerstenernte dar. Als er in das Heiligtum trat, um seine Opfergabe darzubringen, sah er, dass der Vorhang, der zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten hing, entzweigerissen war. Was bedeutete dies? Der Priester wusste es nicht. Da stand er nun mit seiner Opfergabe, die er dem Herrn darbringen sollte. Würde der Herr diese Opfergabe wie in der Vergangenheit beachten? Nein. Jener Hohepriester stand in seinen Priestergewändern, doch mit Schuldbewusstsein da. Kurze Zeit vorher hatte er nach dem Tod des Sohnes Gottes geschrien, dessen Auferstehung er zu veranschaulichen suchte durch das Darbringen der Gerstengarbe. Gott würde fortan solche Opfergaben nicht mehr anerkennen, denn dieses Bild war nun erfüllt durch die Auferstehung seines geliebten Sohnes Christus Jesus, des Erstlings derer, die da schlafen. (1. Kor. 15:20, Luther) Während der Hohepriester in grosser Verwirrung und mit Schuldbewusstsein umhertappte, waren die Nachfolger des Meisters in glückseliger Erregung. Weshalb? In jener Morgenfrühe war der Herr von den Toten auferstanden. Er erschien an jenem Tage mehreren seiner Nachfolger. Die Nachricht verbreitete sich eilends, und grosse Freude herrschte unter den Jüngern. Die Erregung ging hoch. Sie waren alle sehr beglückt, weil ihr Herr und Meister, der an den Stamm geschlagen worden war, nun für immerdar lebte. Er war jenseits des Vorhanges des Fleisches gegangen.
FEST DER WOCHEN ODER PFINGSTEN
10, 11. Wie wurde der Pfingsttag bestimmt? Was geschah an jenem Tage in Erfüllung der Prophezeiung Joels?
10 Von dem Tage an zählend, da der Hohepriester die Erstlinge der Gerstenernte darbrachte, vergingen für die Israeliten fünfzig Tage bis zum nächsten Feste, das als das Fest der Wochen oder Pfingsten bekannt ist. An jenem Tage brachte der Hohepriester zwei Webebrote vor dem Herrn dar. Diese Brote wurden aus den Erstlingen der Weizenernte gemacht und mit Sauerteig gebacken. Die Ereignisse an jenem bemerkenswerten Tage erschliessen den Sinn der Opferung jener zwei Brote vor dem Herrn. Der Bericht findet sich in Apostelgeschichte, Kapitel 2, wo wir lesen: ‚Und als der Tag der Pfingsten erfüllt wurde, waren sie alle einmütig an einem Ort. Und plötzlich geschah ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, wo sie sassen. Und es erschienen zerteilte Zungen wie von Feuer, und es setzte sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden mit dem heiligen Geiste erfüllt und fingen an, in andern Zungen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer von jeder Nation derer, die unter dem Himmel sind. Und sie waren alle überrascht und verwunderten sich und sagten zueinander: Siehe, sind nicht diese Männer, die reden, Galiläer?‘
11 Petrus, der mit den Elfen aufstand, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: ‚Dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich meinen Geist ausgiessen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Alten werden Träume träumen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen; und sogar auf die Knechte und auf die Mägde werde ich an jenen Tagen meinen Geist ausgiessen, und sie werden weissagen.‘ Und mit vielen andern Worten gab er Zeugnis und ermahnte. „Die nun sein Wort [freudig] aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tage hinzugetan bei dreitausend Seelen.“
12. Wann gebrauchte Petrus den ersten Schlüssel zum Königreich, und welches Ereignis bewies, dass der Schlüssel damals benutzt wurde?
12 In dieser Rede überzeugte Petrus eine Menge Juden, dass Jesus in der Tat der Christus war. Dreitausend wurden getauft, was beweist, dass diese Jünger sich dem Herrn hingaben und so den Geist empfingen und die himmlische Berufung und daher für einen Platz im Königreich mit Christus Jesus, dem Herrn, in Betracht kamen. Hier also benutzte Petrus den ersten Schlüssel der Erkenntnis, um den himmlischen Weg für die treuen Juden aufzutun. Petrus musste noch einen andern Schlüssel gebrauchen, um den Königreichsweg den Heiden zu erschliessen. Wann würde er ihn benutzen und den Sinn jenes Bildes kundtun, welches dadurch entstand, dass der Priester zwei Webebrote vor dem Herrn am Pfingsttage darbrachte? — Matth. 16:19.
13, 14. Wann benutzte Petrus den zweiten Schlüssel zum Königreich des Himmels, und welche Ereignisse beweisen, dass er im Hause des Kornelius benutzt wurde?
13 Etwas später wurde Petrus ins Haus des Kornelius in Cäsarea gerufen. Petrus befand sich damals im Hause Simons des Gerbers in Joppe. Während er darauf wartete, dass man das Mittagessen auftrage, hatte er eine Vision, und er sah den Himmel geöffnet, und ein gewisses Gefäss kam zu ihm herab, wie ein grosses Leintuch, das an den vier Zipfeln zusammengebunden war, und es wurde auf die Erde herniedergelassen, und allerlei vierfüssige Tiere der Erde und wilde Tiere und Gewürm und Vögel des Himmels waren darin. Und eine Stimme geschah zu Petrus: ‚Stehe auf, schlachte und iss!‘ Petrus erwiderte: ‚Niemals habe ich etwas Unreines gegessen.‘ Dann sprach die Stimme zu ihm: ‚Was Gott gereinigt hat, nenne du nicht gemein!‘ Während Petrus sich fragte, was diese Vision wohl zu bedeuten habe, sprachen Männer vom Hause des Kornelius im Hause Simons vor und fragten nach Petrus. Sie sagten ihm, dass Kornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der unter den Juden ein gutes Zeugnis habe, von einem Engel besucht worden sei. Der Engel habe ihm gesagt, Petrus kommen zu lassen, damit er auf seine Worte höre. — Apg. 10.
14 Petrus und einige Juden gingen mit den Männern nach dem Hause des Kornelius. Nachdem Petrus ins Haus des Kornelius eingetreten war, sagte er, es sei zwar für Juden nicht erlaubt, in die Häuser der Heiden einzutreten, doch sei er sicher, dass er unter der Leitung des Herrn dorthin gerufen wurde. Dann predigte er das Wort der versammelten Familie und den Freunden des Kornelius. Während Petrus dieses so bemerkenswerte Heimbibelstudium abhielt, kam der heilige Geist auf diese heidnischen Gläubigen, wie er zu Pfingsten auf die Juden gekommen war. Petrus verstand nun den Sinn der Vision, die er im Hause Simons des Gerbers in Joppe gehabt hatte. Jene, auf welche der Geist gekommen war, rief er auf, sich taufen zu lassen. Hier benutzte Petrus den zweiten und letzten Schlüssel, um die himmlische Berufung den Heiden zu erschliessen. Dies war eine weitere Ausgiessung des Geistes, von der man zu Pfingsten Zeuge gewesen war, als die himmlische Berufung den Juden erschlossen wurde.
15. Anerkannte Jehova die Opfergabe der zwei Webebrote, nachdem Petrus den zweiten Schlüssel zum Königreich benutzt hatte?
15 Ohne Zweifel brachte der jüdische Hohepriester immer noch die zwei Webebrote vor dem Herrn dar, nicht wissend, dass der Schatten vergangen und die Wirklichkeit herbeigekommen war. Somit nahm Gott der Herr sie nicht mehr an. Wir erinnern uns, dass die Webebrote aus den Erstlingen der Weizenernte gemacht und mit Sauerteig gebacken wurden, was anzeigt, dass die Berufenen aus den Juden und den Heiden in sich selbst nicht gerecht waren und der Gerechtigkeit Christi bedurften, um sie vor Jehova annehmbar zu machen. Durch Annahme als Söhne Gottes waren sie eine „gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe“; doch war Jesus in erster Linie die Erstlingsfrucht. — Jak. 1:18.
16. Was war der Zweck des neuen Bundes?
16 Der neue Bund wurde durch das kostbare Blut Christi gültig gemacht und zu dem Zwecke geschlossen, ein Volk für den Namen Jehovas zu bereiten; er war jetzt in Wirksamkeit. Unter dem Gesetzesbund wurde denen, die seine Gesetze verachteten, keine Barmherzigkeit erwiesen; die Schuldigen starben ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin. (Hebr 10:28) Jenen, die in den neuen Bund aufgenommen werden, wird Barmherzigkeit erwiesen, denn es steht geschrieben: „Ich werde meine Gesetze in ihren Sinn legen und sie in ihre Herzen schreiben; . . . Ich werde ihren Ungerechtigkeiten barmherzig sein, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken.“ (Heb. 8:10, 12, engl. B.) Unter diesem barmherzigen Bunde bringt Jehova ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation hervor. Diese Ehre war den Israeliten am Horeb angeboten worden. — 2. Mose 19:6.
LAUBHÜTTENFEST
17. Kann aus der Schrift bewiesen werden, dass das Laubhüttenfest Dinge veranschaulichte, die vor Harmagedon getan werden müssen? Wenn ja, wie?
17 In vergangenen Zeiten dachten gewisse Erforscher der Bibel, das Laubhüttenfest veranschauliche Dinge, die während der Tausendjahrherrschaft Christi zu geschehen hätten, und es enthalte daher keine besondere Botschaft für die Menschen, die zu dieser Zeit den Fussstapfen des Meisters nachfolgen. Der Apostel Paulus sagte: ‚Die Dinge, die Israel widerfuhren, waren Schattenbilder und dienten zur Ermahnung derer, die am Ende der Welt leben.‘ Ferner: ‚Das Gesetz hatte einen Schatten guter kommender Dinge.‘ Das Laubhüttenfest war eine Besonderheit des Gesetzes, und dieses Bild soll nun von denen verstanden werden, welche tätige Zeugen für das Königreich sind. Man beachte ferner, was derselbe Apostel über Dinge zu sagen hatte, die in vergangenen Zeiten geschrieben wurden: „Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, auf dass wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.“ — 1. Kor. 10:11; Heb. 10:1; Röm. 15:4.
18, 19. Warum war das Laubhüttenfest ein solch freudiger Anlass?
18 Das Laubhüttenfest sollte fünf Tage nach dem Versöhnungstag im siebenten jüdischen Monat beginnen. Um jene Zeit hatte man die Ernte von den Feldern und Reben eingesammelt. Es war das letzte Fest des Jahres und war ein freudiger Anlass für alle. Man frohlockte sehr über die Güte des Herrn, der reichen Vorrat gegeben hatte für den bevorstehenden Winter. Wenn dieses Vorbild vollständig erfüllt ist, wird grosse Glückseligkeit herrschen unter allen, die an der Schlusseinsammlung der „andern Schafe“ des Herrn teilhatten. (Joh. 10:16) Das Evangelium vom Königreich wird in der ganzen Welt, allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt worden sein, wie Jesus es befohlen hat, und dann wird die Winterzeit der Drangsal für die alte Welt Satans folgen. Jetzt ist die Zeit, aus der verurteilten Christenheit zu fliehen und Zuflucht in Jehovas Organisation zu finden. Fliehet jetzt!
19 Als die Israeliten aus der Gefangenschaft Babylons zurückkehrten, wurden Anstalten getroffen, das Laubhüttenfest zu halten. Esra, der Priester, las das Gesetz dem versammelten Volke vor. Als die Israeliten etwas vom Laubhüttenfest erfuhren und sahen, dass sie dieses Fest nicht beobachtet hatten, während sie in Gefangenschaft waren, weinten sie. Nehemia und Esra und die Leviten, die das Volk lehrten, sprachen zu ihm: ‚Dieser Tag ist Jehova, eurem Gott, heilig; seid nicht traurig und weinet nicht, sondern gehet hin, esset Fettes und trinket Süsses, und betrübet euch nicht, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.‘ — Neh. 8:8-10.
20-23. In welcher Weise wird die Rechtfertigung des Namens Jehovas in den drei Festen gezeigt, die jedes Jahr zu beobachten er dem Volke Israel gebot?
20 Die drei Feste, die Jehova Israel jedes Jahr zu beobachten gebot, sind alle mit der Rechtfertigung seines Namens verbunden. Satan erhob die Streitfrage der Oberhoheit Jehovas. Dies bedeutet, dass Satan dachte, er kenne eine bessere Methode als die von Jehova bekanntgegebene, wie man mit Geschöpfen, mit geistigen und menschlichen, verfahren sollte. Jehova forderte absoluten Gehorsam gegen seine Gesetze, auch wenn seine Geschöpfe nicht ganz genau verstanden, weshalb gewisse Gesetze erlassen und durchgeführt wurden. Alle Gehorsamen erhalten zur bestimmten Zeit das, was ihnen zum Guten gereicht. Die Grundsätze der göttlichen Regierung waren brüderliche Liebe und Zusammenarbeit. Als Gott sich bei Kain erkundigte, wo sein Bruder sei, antwortete Kain: „Bin ich meines Bruders Hüter?“ Satan hatte seinen Sinn schon mit seinem eigenen Geist des Eigennutzes und der Konkurrenz erfüllt. Dieser Grundsatz, so dachte Satan, wirke besser als der Weg der Liebe. Erlange alles, was du kannst und auf welche Weise du irgend kannst und behalte alles, was du erlangst — das ist Satans Grundgesetz.
21 Dieser Böse forderte Jehova heraus, Geschöpfe auf Erden zu haben, die Gott gehorsam blieben, wenn zugelassen würde, dass Satan sich an sie heranmache. Dies wurde im Fall Hiob offenbar. Hiob war ein Jehova ergebener Mann. Der Feind behauptete, Hiobs Treue sei nicht echt, sondern sei käuflich; ferner, dass Hiob Jehova diene, weil Jehova ihm Wohlstand gegeben und ihn eingehegt habe, so dass ihm niemand nähertreten könne, um ihn zu versuchen oder zu erproben. Lass mich ihn antasten, sagte der Böse, und er wird dir ins Gesicht fluchen. Es wurde zugelassen, dass Satan Hiob versuchte, doch gelang es ihm nicht, ihn von Jehova wegzuziehen.
22 Das Passahfest der ungesäuerten Brote fand zu Beginn des Jahres statt, und das Laubhüttenfest war das letzte Fest oder fand am Ende des Jahres statt. (2. Mose 12:2; 23:16) Das Schlachten des Passahlammes und das Darbringen der Erstlinge der Gerstenernte stellte den Tod und die Auferstehung Christi des Herrn zur Rechtfertigung des Namens und der universellen Oberhoheit Jehovas dar. Zu Beginn des christlichen Zeitalters wurde Christus der Herr am 14. des Monats Nisan (am Tage, da das Passahlamm getötet wurde) an den Stamm geschlagen und am dritten Tag, am 16. Nisan, auferweckt, an dem Tage also, da der Hohepriester die Erstlinge der Gerstenernte darbrachte. Fünfzig Tage später, zu Pfingsten, begann Christus Jesus damit, Gott die Glieder seines Leibes darzubringen, die mit ihm an Jehovas Rechtfertigung teilhaben. Hierin sehen wir, dass dieses Schattenbild weiterging, bis die Wirklichkeit mit Christus kam. — Kol. 2:17.
23 Das Laubhüttenfest war das letzte Fest des Jahres, und aus diesem Grunde wurde gesagt, es müsse am Ende des Jahres beobachtet werden. Dieses Fest veranschaulicht gut die Schlusseinsammlung der „andern Schafe“ des Herrn, indem es zeigt, dass sie zur Unterstützung der universellen Oberhoheit Jehovas eingesammelt werden, ehe die Winterzeit von Harmagedon beginnt. Wenn Harmagedon beginnt, wird es zu spät sein, irgend etwas einzusammeln. Dann werden einige sagen: „Vorüber ist die Ernte, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!“ (Jer. 8:20, Fussnote) In Harmagedon wird Satan die Vernichtung seiner sichtbaren und unsichtbaren Organisation mit ansehen. Dann wird er in den Abgrund geworfen, und über ihm wird versiegelt für tausend Jahre, damit er die Nationen nicht mehr verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. — Off. 20:3.
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Das wirkliche Einsammlungsfest im GangeDer Wachtturm 1950 | 15. September
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Das wirkliche Einsammlungsfest im Gange
1-4. Welcher Beweis wurde Jehovas Zeugen im Jahre 1942 dargeboten, dass das Versammlungswerk damals noch nicht vollendet war?
WENN WIR die vielen Einzelheiten des Vorbildes betrachten, können wir verstehen, dass das Laubhüttenfest das veranschaulichte, was die Zeugen Jehovas im Dienste des Königs zur Zeit der Schlussversammlung seiner „andern Schafe“ zu tun bevorrechtet sind. Früh im Jahre 1942 veranlassten gewisse Umstände einige zu der Folgerung, das Zeugniswerk sei sozusagen beendet und Harmagedon sei herbeigekommen. Es erschien aber ein Artikel in der Ausgabe vom 1. Februar des Wachtturms (deutsch November 1944) unter dem Titel „Schlussversammlung“, und darin wurde gezeigt, dass noch ein grosses Werk der Einsammlung zu tun sei. Dadurch setzte Jehova seine Diener in der ganzen Welt in Kenntnis, weiterhin im Zeugniswerke tätig zu sein, weil die „andern Schafe“ noch nicht alle versammelt waren. Wir zitieren aus dem obenerwähnten Artikel:
2 „Mehrere Jahre lang hat Jehova nun seine Theokratische Organisation in Tätigkeit gehabt und hat sie gerade für dieses Werk geschult und unterrichtet. Alle dazu Gehörenden haben ihr Gebiet im Felde zugewiesen erhalten, und sie dürfen nicht zulassen, dass ihre Aufmerksamkeit davon abgelenkt werde, sondern müssen beständig das eine tun, müssen wissen, nach was sie suchen, und müssen umsichtig vorwärtsschreiten, jederzeit bereit, das Rüstzeug zu gebrauchen, das der Herr für diese späten Tage bereitet hat; und sie müssen in absoluter Einheit vorgehen und zusammen wirken.
3 „Da sich dies nun so verhält, erkennen wir, dass die Schlussversammlung durch den Herrn im Gange ist. Möge der Vormarsch seines Bundesvolkes in seinem Dienste keinen Augenblick unterbrochen werden! Die Zeit ist kurz, die Gelegenheit gross, und gesegnet ist, wer einen Anteil daran hat!“
4 Wenn wir betrachten, was während des Laubhütten- oder Einsammlungsfestes getan und gesagt wurde, werden wir sehen, dass dieses letzte Fest des jüdischen Jahres die „Schlussversammlung“ der andern Schafe des Herrn veranschaulicht; und wenn dieses Bild beendet ist, wird Jehovas Einsammlungswerk enden, und sein „befremdender Akt“ wird eilends folgen. — Jes. 28:21, engl. B.
5. Was veranschaulichte die Tatsache, dass die Israeliten während des Laubhüttenfestes in Hütten wohnen mussten?
5 Während des Laubhüttenfestes mussten die Leute in Hütten wohnen, die aus Zweigen „schöner Bäume“ gemacht wurden. Das Wohnen in Hütten ist bedeutsam. Eine Hütte ist eine vorübergehende Wohnstätte, und die darin Weilenden blicken nach einer bleibenden Heimstätte aus. Auf der Reise von Ägypten ins verheissene Land wohnten die Israeliten in Hütten. Abraham, Isaak und Jakob wohnten in ihren Tagen in Hütten. Sie wünschten nicht zu Satans Welt zu gehören, sondern blickten nach einer „Stadt“ oder Herrschaft unter Jehovas Leitung aus. Alle diese bekannten, dass sie Fremdlinge und Pilger auf Erden seien und erwarteten ein himmlisches Land. (Heb. 11:8-16) Jesus sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“. So wohnen denn alle, die nach dem Reiche Gottes als ihrer Hoffnung ausblicken, nicht dauernd in dieser bösen Welt und betrachten sich auch nicht als dazu gehörig. Sie widmen ihre Zeit und Kraft nicht der Anhäufung weltlichen Reichtums. Solcher wird in Harmagedon so vollständig weggefegt, wie materielle Dinge der ersten Welt in der Flut der Tage Noahs vernichtet wurden.
6. Wie hat sich diese Besonderheit des Laubhüttenfestes durch Jehovas Zeugen zu dieser Zeit erfüllt?
6 Die von den Israeliten aufgerichteten Hütten wurden nicht sorgsam bis auf die kleinste Einzelheit ausgestattet, sondern enthielten einfach das, was zur vernünftigen Bequemlichkeit nötig war. Heute widmen die Diener Jehovas, die sich mit der Verkündigung der „guten Botschaft“ vom Königreich befassen, nicht Zeit und Geld darauf, kostspielige Häuser zu erbauen, wo sie grossen Stils leben und Freunde mit weltlichen Vergnügen unterhalten können. Sie sind im Dienste des Königs tätig und „jagen“ nach den andern Schafen des Herrn, wo irgend sie zu finden sind. Wenn sie eines der Schafe des Herrn gefunden haben, tun sie, wie der Meister seinem Jünger gebot: „Weide meine Schafe.“ Bei diesen werden wiederholte Besuche gemacht, und es werden Heimbibelstudien mit ihnen abgehalten, damit sie Jehovas gutes Vorhaben kennenlernen, auf seiner Seite Stellung nehmen und dann im Werk des Sammelns mitmachen können. „Wer es hört, spreche: Komm!“ (Off. 22:17) Das Werk ist gross und der Arbeiter sind wenige. Alle, die den Herrn und ihre Mitmenschen lieben, werden an diesem Werke teilnehmen, ehe es zu spät ist. Dies ist für die Religionisten ein befremdendes Werk. Es ist das „Einsammlungswerk“ Jehovas und wird bald vollendet sein; dann wird der „befremdende Akt“ der Vernichtung in Harmagedon beginnen.
7. Wie viele Farren (Stiere) wurden während des Laubhüttenfestes geopfert, und was veranschaulichte dieses Opferbild?
7 Viele Opfer wurden während des Laubhüttenfestes dargebracht. Von Tag zu Tag opferte man Farren, bis siebzig dargebracht waren. Am Versöhnungstag brachte der Hohepriester einen Farren [Stier] und zwei Böcke dar, wodurch das durch Christus Jesus zu Gunsten der Menschheit gemachte Opfer veranschaulicht wurde. Während des Laubhüttenfestes wurden siebzig Farren geopfert, was anzeigt, dass das von Jesus dargebrachte Opfer sowohl vom menschlichen wie vom göttlichen Gesichtspunkte aus vollständig war. Siebzig ist das Vielfache von zehn und sieben. Sieben stellt Vollständigkeit vom himmlischen Standpunkt und zehn von einem menschlichen oder irdischen Gesichtspunkte aus dar. Jesus gab sich selbst als Lösegeld für alle und zahlte so den erforderlichen Preis vollständig. — 4. Mose 29:12-34; 1. Tim. 2:5, 6.
DEN KÖNIG FREUDEVOLL BEGRÜSSEN
8. Was wurde dadurch dargestellt, dass die Leute während des Laubhüttenfestes Palmzweige trugen?
8 Während des Laubhüttenfestes trugen die Leute Tag um Tag Palmzweige. Diese Palmzweige wiesen auf Freude und Sieg hin. Wenige Tage vor seinem Tode ritt Jesus auf einem Esel, den nie ein Mensch zuvor geritten hatte, in Jerusalem ein. Das geschah zur Passahzeit, und ‚eine grosse Volksmenge sollte zum Feste kommen‘. Als sie hörten, dass Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Zweige von Palmen und gingen aus, ihm entgegen und riefen: „Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“ (Joh. 12:12-15) Später sah der Apostel Johannes in einer Vision eine grosse Volksmenge vor dem Throne Gottes und des Lammes stehen, bekleidet mit weissen Gewändern und Palmen in ihren Händen, und sie riefen mit lauter Stimme und sagten: „Das Heil unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme!“ Diese grosse Volksmenge frohlockte über den Sieg des Königs Jehovas und begrüsste ihn als ihren Herrn und Erlöser. (Matth. 21:7-9; Off. 7:9, 10) Am ehemaligen Laubhüttenfest freuten sich die Israeliten überaus, lobpriesen Jehova für seine Güte ihnen gegenüber und anerkannten ihn als den Retter und Befreier. Auch jene, die vor Jesus herzogen, als er in Jerusalem einritt und sich Israel als König anbot, begrüssten ihn als den König von Israel. Ebenso begrüsst die „grosse Volksmenge“ der Offenbarung den König, indem sie Palmzweige in den Händen hat, um damit zu winken.
9. Warum war das letzte Fest des Jahres ein Anlass zu grosser Freude?
9 Die drei besondern Feste, die jedes Jahr zu feiern der Herr dem Volke Israel gebot, waren Zeiten der Freude für alles Volk. Es waren „Feste dem Jehova“. Daher hatte am letzten Fest des Jahres das Volk besondern Anlass, Jehova Dank darzubringen. All der Segen im vergangenen Jahr war vom Herrn gekommen, und sie wünschten ihre Wertschätzung zu bekunden für alles, was für sie getan worden war. Er war ihr Schöpfer, Erlöser und König und war der Anbetung und Lobpreisung würdig; und dies wünschten sie ihm uneingeschränkt darzubringen. Der Segen von den Feldern und Weingärten war nun eingesammelt, und sie hatten reichlich Vorrat für die eben bevorstehende Winterzeit. Sie waren das Volk Jehovas, und er war ihr Gott; somit stand alles gut.
10. Welchen Grund haben Jehovas Zeugen, jetzt zu frohlocken?
10 Das Volk Jehovas auf Erden hat nun ebensoviel Ursache zur Freude. Der gesalbte Überrest ist in den geistigen Tempel gebracht worden und steht nun mit dem Herrn am Werke der Schlussversammlung. Die andern Schafe kommen aus den religiösen Gefängnissen, wo sie durch Unwissenheit und Aberglauben in Knechtschaft gehalten worden sind. Das Werk des Sammelns breitet sich rasch aus, während die Gesalbten und ihre Gefährten der „andern Schafe“ mit der Königreichsbotschaft zu allen Nationen der Erde ziehen. Dies tuend, gehorchen sie dem Gebot des Meisters: „Dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Dies gibt Anlass zu viel Glückseligkeit, denn das Königreich ist in den Himmeln aufgerichtet, und diese Wahrheit wird dem Volke verkündigt, damit es Trost und Hoffnung finde und den Religionssystemen entfliehe, die es lange in Unwissenheit über Jehova und seine wunderbaren Vorsätze gehalten haben. Jehovas Diener erfahren viel Widerstand und viele Prüfungen, wenn sie in den Dienst ziehen, doch nichts davon kann sie abbewegen, denn sie sind entschlossen, das Werk mit Freuden zu beenden. Sie nehmen an der Freude Gottes des Herrn zur Rechtfertigung seines heiligen Namens teil.
11, 12. Was besonders wurde getan, als das Laubhüttenfest im Sabbatjahre gefeiert wurde? und was veranschaulicht dies?
11 Jedes siebente Jahr und das fünfzigste oder Jubeljahr war ein Sabbatjahr. Wenn das Laubhüttenfest in einem Sabbatjahr stattfand, mussten die Priester alles Volk, Männer, Weiber, Kinder und irgendwelche Fremdlinge, die mit ihnen im Lande weilten, versammeln, um dem Vorlesen des Gesetzes zuzuhören: „Und Mose gebot ihnen und sprach: Am Ende von [je] sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahres, am Feste der Laubhütten, wenn ganz Israel kommt, um vor Jehova, deinem Gott, zu erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor dem ganzen Israel lesen, vor ihren Ohren. Versammle das Volk, die Männer und die Weiber und die Kindlein, und deinen Fremdling, der in deinen Toren ist; auf dass sie hören, und auf dass sie lernen und Jehova, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen es hören, damit sie Jehova, euren Gott, fürchten lernen.“ — 5. Mose 31:10-13.
EINE ZEIT BIBLISCHER ERZIEHUNG
12 Aus diesen Anweisungen ist klar ersichtlich, dass das Laubhüttenfest eine Zeit veranschaulichte, da Gottes Wahrheit alle Völker gelehrt werden muss. Es gibt heute auf Erden eine Menge Menschen, die wie die Kinder sind aus der Zeit, die im obigen Text erwähnt wird. Sie wissen weder etwas über Jehovas gutes Vorhaben noch über das Königreich, das ihre einzige Hoffnung ist. Der Prophet Hosea hat gesagt: „Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis.“ (Hos. 4:6) Weshalb sollten denn Menschen in den sogenannt christlichen Ländern aus Mangel an Erkenntnis umkommen? Der Prophet Hesekiel antwortet im 34. Kapitel seiner Prophezeiung wie folgt: „Menschensohn, weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, Jehova: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? Ihr esset das Fett und kleidet euch mit der Wolle, das fette Vieh schlachtet ihr; die Herde weidet ihr nicht.“ Dann fügt der Prophet folgendes bei: „Auf guter Weide werde ich sie weiden, . . . daselbst, auf den Bergen Israels, werden sie . . . fette Weide beweiden.“ (Hes. 34:2, 3, 14) Dann werden die „andern Schafe“ in die eine Hürde gebracht werden, wie es Jesus in Johannes 10:16 erklärt hat. Da das Königreich Gottes jetzt in den Himmeln aufgerichtet ist, finden diese hungrigen Schafe für ihre hungrigen Seelen nahrhafte Speise auf den Bergen (im Königreichsgebiet) von Israel.
13. Liegt irgendeine Bedeutung darin, dass das Laubhüttenfest dem Versöhnungstage folgte?
13 Das Laubhüttenfest begann fünf Tage nach dem jährlichen Versöhnungstage. Am Versöhnungstag brachte der Hohepriester einen Farren und zwei Böcke für die Sünden von ganz Israel dar. Dann folgte der Segen des Laubhüttenfestes. Der durch das Laubhüttenfest dargestellte Segen konnte nicht kommen, bis Jesus sein Leben für die Sünden der Menschheit dahingegeben hatte. Der Priester tat zuerst Sühnung für die Priester und Leviten, danach für alles Volk. Nun, da das Königreich aufgerichtet und der Überrest im Tempel versammelt ist, ist die Zeit für die andern Schafe gekommen, in die Hürde gebracht zu werden. Johannes sagte, Jesus sei eine „Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt (für die Sünden der ganzen Welt, Allioli).“ (1. Joh. 2:2) Die ganze Menschheit hat von Adam her den Todesfluch ererbt. Die wenigen Jahre, da die Menschen hier auf Erden leben, werden sie zufolge des Einflusses Satans und der mit ihm verbundenen Dämonen von vielen Leiden bedrängt, und ein Mensch kann weder seine eigene Seele noch die seines Bruders erlösen. Alle müssen auf Christus Jesus und den „lebendigen Gott hoffen, der ein Retter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen.“ — 1. Tim. 4:10, Fussnote.
14. Was wurde durch das Blasen der Posaune am Versöhnungstag im fünfzigsten Jahre veranschaulicht?
14 Am Versöhnungstag im fünfzigsten Jahr wurde die Jubelposaune im ganzen Lande geblasen. Das Ertönen dieser Posaune bedeutete Freiheit für das Volk. Heute wird die Jubelposaune in der ganzen Welt geblasen. Dies bedeutet Freiheit für die Gefangenen, die in Unwissenheit und Aberglauben in der Organisation des Teufels und ihren religiösen Gefängnissen festgehalten werden; und durch des Herrn Gnade findet eine grosse Menge von ihnen den Weg in die freie Organisation Jehovas, wo sie Freiheit und Frieden finden kann. Solche blicken nicht mehr zu Menschen als den obrigkeitlichen Gewalten auf, denen sie dienen und gehorchen müssten. (Röm. 13:1) Jehova Gott und Christus Jesus sind die obrigkeitlichen Gewalten, zu denen all die geweihten Gläubigen aufblicken müssen und in denen sie Ruhe und Sicherheit finden. „Glückselig das Volk, das den Jubelschall [gleichsam eine Posaune, die Jehovas König ankündigt] kennt! Jehova, im Lichte deines Angesichts wandeln sie.“ — Ps. 89:15.
15. Liegt irgendeine Bedeutung in der Tatsache, dass der Apostel Johannes einen solch eingehenden Bericht über die Anwesenheit Jesu am Laubhüttenfest gab? Wenn ja, welche?
15 Der Apostel Johannes gibt einen Bericht über die Anwesenheit Jesu am Laubhüttenfest und über das, was er sagte und tat, was zu der Schlussfolgerung führt, dass dieser Brauch sehr wichtig war, und wir finden es tatsächlich so, da es die Wichtigkeit des Laubhüttenfestes zeigt. Jesus war in Galiläa, wo er viele Wunder wirkte und dadurch viel Interesse für seine Person und sein Werk hervorrief; doch glaubten seine Brüder bis zu dieser Zeit noch nicht an ihn. Das Laubhüttenfest war herbeigekommen. „Da sprachen seine Brüder zu ihm: Brich doch auf von hier und ziehe nach Judäa, auf dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust! Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht doch öffentlich bekannt zu sein. . . . Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: . . . Gehet ihr hinauf zum Feste; ich gehe noch nicht hinauf zu diesem Feste, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. . . . Nachdem aber seine Brüder zu dem Feste hinaufgegangen waren, ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern im Verborgenen.“ — Joh. 7:2-10, Schlachter.
16, 17. Was wird veranschaulicht durch die Tatsache, dass Jesus das Volk am Laubhüttenfest lehrte und dass die Juden verwundert waren, weil er nie in ihre Schulen ging?
16 Einige Tage später, „als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. Da verwunderten sich die Juden und sagten: Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat? Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat.“ (Joh. 7:14-16) Das Vorlesen des Gesetzes beim Laubhüttenfest diente der Unterweisung des Volkes. Die Religionsführer der Juden hielten damals nach Jesus Ausschau, um ihn zu töten. Angesichts dieser Tatsache könnte jemand fragen: Warum setzte sich Jesus öffentlich der Gefahr aus? Er begann hier, dieses Vorbild zu erfüllen. Er lehrte jene die Wahrheit, die hören wollten und zeigte ihnen so den Weg zu Leben und Glück. Nun fing die Erfüllung des Vorbildes an.
17 Die Erfüllung dieses Vorbildes jetzt vollendend, lehren Jehovas Zeugen das Volk die grossen Wahrheiten vom Königreich, die jetzt an der Zeit sind, verstanden zu werden. Die Religionisten sagen etwas verächtlich: „Mit welcher Autorität lehret ihr das Volk? Ihr habt ja nie eine unserer Theologieschulen besucht, noch seid ihr durch unsere Konfessionen ordiniert worden.“ Doch sind die Dinge, die wir lehren, dem Worte Gottes entnommen, und es wird uns jetzt von einer höheren Autorität, als irdische, bürgerliche oder religiöse Systeme sie besitzen, das ‚Wort zu predigen‘ geboten. Jesus hat den Befehl erteilt, und der Apostel hat ihn bestätigt. (Matth. 24:14; 2. Tim. 4:2; Jes. 61:1-4) Damit dieses Gebot des Meisters heute durchgeführt werden könne, unterhält die Wachtturm-Gesellschaft die Bibelschule Gilead, wo Hunderte von Missionaren unterwiesen und auf diese Weise ausgerüstet werden, um in fremde Länder zu gehen und ‚das Wort zu predigen‘. Studenten kommen aus vielen Ländern, um diese Bibelschule im nördlichen Teil des Staates New York zu besuchen. Hunderte sind schon in ihr Gebiet gegangen und verkündigen die gute Botschaft vom Königreich vielen hungrigen Seelen, die in der Vergangenheit mit den leeren Hülsen menschlicher Überlieferung gespeist worden sind, welche die Geistlichkeit dargeboten hat. Diese Einzelheit des Laubhüttenfestes erfüllt sich jetzt. — Matth. 28:19, 20.
18, 19. Begann Jesus das Bild zu erfüllen, das der Priester dadurch schuf, dass er Wasser vom Teiche Siloam brachte und es über den Altar ausgoss? Wenn ja, wie?
18 Eine andere interessante Einzelheit bei der Feier des Laubhüttenfestes war jene, da der Priester Wasser vom Teiche Siloam herbrachte und es über den Altar ausgoss. Während der Priester den Vorhof mit dem Wasserkrug betrat, bliesen die Leviten in die Posaunen und die Unterpriester sangen aus dem 12. Kapitel Jesajas: „Siehe, Gott ist meine Rettung, ich vertraue und fürchte mich nicht; denn Jah, JEHOVA, ist meine Stärke und mein Gesang, und er ist mir zum Heil geworden. — Und mit Wonne werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils.“ (Jes. 12:1-3, Fussnote) Am letzten Tage des Festes, am grossen Tage, stand Jesus auf und rief: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fliessen.“ (Joh. 7:37, 38) Hier also wies Jesus auf den Beginn der Erfüllung dieses Teiles des Vorbildes hin.
19 Der Strom von Wasser des Lebens, den Johannes später in der Offenbarung sah, kam aus dem Throne Gottes und des Lammes Christus Jesus hervor. (Off. 22:1) Am Ende der Heidenzeiten, 1914 n. Chr., kam Christus Jesus als König der neuen Welt auf den Thron. (Off. 12:5) Danach floss der Strom des Wassers des Lebens, um den Durst aller Menschen guten Willens zu stillen. In der Vergangenheit sind die Wasser, welche die Wahrheit darstellen, von den falschen Hirten, der untreuen Geistlichkeit, getrübt worden. Einer der Propheten Jehovas, der eine ähnliche Vision von einem Strom der Wahrheit hatte, sagte: „Ist es euch zu wenig, dass ihr die gute Weide abweidet und das übrige eurer Weide mit euren Füssen zertretet, und dass ihr das abgeklärte Wasser trinket und das Übriggebliebene mit euren Füssen trübet? Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füssen zertreten, und trinken, was mit euren Füssen getrübt ist?“ (Hes. 34:18, 19) Der Strom kristallklaren Wassers, der vom Throne Gottes und des Lammes ausging, gehörte ohne Zweifel zu dem, worauf Jesus Bezug nahm, als er am Laubhüttenfest sagte: Aus ihm „werden Ströme lebendigen Wassers fliessen“ (Joh. 7:38), denn der christliche Überrest hat heute das Vorrecht, dieses Wasser den Durstigen darzureichen.
20. Was würde gemäss den Worten des Propheten Sacharja die Folge sein, wenn jemand das Laubhüttenfest nicht beobachtete?
20 Der Prophet Sacharja berichtete von den Anstrengungen des Bösen, die Organisation Jehovas zu vernichten, indem er das Volk aus allen Nationen wider sie aufbringt. Diese Anstrengungen würden nicht erfolgreich sein. Später würden sich Leute aus diesen Nationen zum Herrn Jehova hinwenden und sich seinen Zeugen anschliessen, indem sie das lebendige Wasser den Durstigen bringen. Wer irgend sich in diesem Werke, das durch das Laubhüttenfest veranschaulicht wird, nicht anschlösse, auf den werde kein Regen fallen, das heisst solche würden das Wasser des Lebens nicht erhalten. — Sach. 14:16, 17.
21. Kraft welcher Befugnis laden die Zeugen Jehovas und ihre Gefährten jetzt alle Durstigen ein, zu kommen und vom Wasser des Lebens zu trinken?
21 Da das Reich Gottes in den Himmeln aufgerichtet ist und das Wasser des Lebens daraus hervorströmt, ist die Zeit hier, alle Durstigen einzuladen, zu kommen und zu trinken. „Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ (Off. 22:17) Hunderte von Missionaren aus der Wachtturmschule Gilead werden nach den verschiedenen Teilen der Erde entsandt, um die Botschaft vom Königreich den Menschen zu bringen. Diese werden eingeladen, zu kommen und vom lebengebenden Wasser, das jetzt vom aufgerichteten Königreiche herfliesst, umsonst zu trinken. Tausende von durstigen Seelen kommen und trinken umsonst, ohne Geld und ohne Kaufpreis. So hat es der Prophet vor alters gesagt: „He! ihr Durstigen alle, kommet zu den Wassern; und die ihr kein Geld habt, . . . ja, kommet, kaufet ohne Geld und ohne Kaufpreis.“ — Jes. 55:1.
ERLEUCHTUNG
22. Was veranschaulichen die besonderen Lichter, die am Laubhüttenfest verwendet wurden? und was hat Jesus über das wahre Licht gesagt?
22 Das Schlussmerkmal der Feier des Laubhüttenfestes, das zu betrachten ist, ist das Anzünden der verschiedenen Leuchter im Vorhofe der Frauen an jenem Abend. Jüdische Schreiber sagen, diese Lampen hätten ein hellscheinendes Licht gegeben, das in beträchtlicher Entfernung gesehen werden konnte. Sie veranschaulichen das geistige Licht aus Gottes Tempel. In diesem Zusammenhang sagte Jesus: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh. 8:12) Es ist möglich, dass Jesus die obige Erklärung an dem Tage abgab, nachdem das Fest vorüber war. (Joh. 7:37) Um diese Zeit waren die hellen Lichter des Tempels ausgegangen und spendeten niemandem mehr Licht, und so würde das Volk nun im Dunkeln wandeln. Das Licht aber, das Jesus gab, sollte immerdar scheinen, denn er hat das Licht des Lebens gegeben. Der Psalmist hatte gesagt: „Dein Wort ist Leuchte meinem Fusse und Licht für meinen Pfad.“ (Ps. 119:105) Dieses Licht, das aus dem Worte Gottes hervorstrahlt, kommt von Gott und wird von Jesus Christus widergestrahlt. Es wird sein Volk durch diese dunkle Welt leiten, bis es die neue Welt der Gerechtigkeit erreicht, wo es keine Dunkelheit des Irrtums zur Verblendung der Erlösten des Herrn mehr geben wird.
23. In welchem Sinne sind die gesalbten Nachfolger Lichter in dieser Welt?
23 Bei einer Gelegenheit sagte Jesus zu seinen gesalbten Nachfolgern: „Ihr seid das Licht der Welt.“ (Matth. 5:14) Mit diesen Worten meinte der Meister nicht, dass seine Nachfolger das glänzendste Volk wären, das um diese Zeit lebe, noch dass es nach den weltlichen Massstäben sehr gebildet und kultiviert sei. Paulus sagte: „Denn sehet eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er die Weisen zu Schanden mache.“ (1. Kor. 1:26, 27) Derselbe Apostel sagte: „Damit ihr untadelig und lauter seiet, unsträfliche Kinder Gottes, inmitten eines krummen und verkehrten Geschlechts, unter welchen ihr leuchtet, als Lichter in der Welt, indem ihr das Wort des Lebens darbietet.“ (Phil. 2:15, 16, Reinhardt) Wegen des Lichts der Wahrheit, das sie tragen, leuchten sie wie Lichter in dieser dunklen Welt. Sie bringen dem Volke die Botschaft des Königreiches Gottes als die einzige Hoffnung für die Menschheit.
24. Weshalb sind die Völker der Welt in Dunkelheit über die Vorsätze Jehovas, und wie können sie das Licht finden?
24 Die Welt ist gegenwärtig in Finsternis über die Vorsätze Jehovas. Der Prophet hat gesagt: „Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften.“ (Jes. 60:2) Heute befinden sich die Menschen über die Vorsätze Jehovas sehr im Dunkeln. Sie haben keine bestimmte Erkenntnis über die Zukunft. Die Weltzustände im Lichte der Glaubensbekenntnisse der Christenheit zu betrachten, ist sehr entmutigend. Von Tag zu Tag macht die öffentliche Presse auf die Tatsache aufmerksam, dass ein dritter Weltkrieg möglich sei, und zwar mit Atom- und Wasserstoffbomben. Einige behaupten, diese Waffen könnten alle Geschöpfe auf Erden vernichten und dann den Planeten in Stücke sprengen. Wir sind nicht verwundert, dass ‚die Herzen der Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen‘. (Luk. 21:26) Jesus bezog sich auf all dieses als Beweis, dass wir die Zeit des Endes erreicht hätten, und dass die Zustände nicht besser, sondern schlimmer würden. Während jene, die in Finsternis sind, sich mit dem Versuche beschäftigen, die Zustände in dieser alten Welt zu bessern, sind die Diener Jehovas emsig dabei, ‚das Evangelium vom Königreich zu predigen‘ als die einzige Hoffnung auf Frieden und Sicherheit für das Menschengeschlecht hier auf Erden. Mögen die Menschen, um erleuchtet zu werden, zu dem von Jehova kommenden Licht blicken, das seine Zeugen unter allen Nationen widerstrahlen.
25, 26. Was für seine gesalbten Nachfolger am Ende der Welt zu tun, hat Jesus versprochen? Und was sind ihre Verantwortlichkeiten?
25 Jesus sagte ferner, dass seine Nachfolger nicht mit den übrigen Menschen in Zweifel und Finsternis gelassen werden, denn er werde „seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.“ (Matth. 24:31) Ferner habe er ‚einen treuen und weisen Knecht, den er zum Verwalter über seine Habe (die Königreichsinteressen) machen werde, um seinem Volke Speise zu geben zur rechten Zeit‘. (Matth. 24:45-47, Storr) Das Wort Verwalter im obigen Text enthält den Gedanken von Austeiler. Es ist wahr, dass nur eine einzige Organisation auf Erden heute ‚das Königreich Gottes als die Hoffnung der Menschheit ankündigt‘, und diese Organisation ist Jehovas treuer und weiser Knecht, der mit der Wachtturm-Bibel-Gesellschaft verbunden ist.
26 Wiederum hat Jesus in Matthäus 13:43 gesagt, die Knechte Jehovas würden ‚leuchten wie die Sonne in dem Reiche seines Vaters‘, nachdem er den Weizen vom Unkraut geschieden habe. Wir sind in der Vergangenheit Zeugen dieses Scheidungswerkes gewesen und sehen nun die Treuen, dargestellt durch den „Weizen“, wie die Sonne leuchten. Der Ausdruck „leuchten wie die Sonne“ hat den Gedanken des Leuchtens wie ein Lichtstrahl. Zu leuchten wie ein Lichtstrahl mag in den Tagen Jesu keine besondere Bedeutung gehabt haben, bedeutet uns heute aber viel. Ein mächtiges Luftschiff kommt mit einer Ladung Menschenfracht an einem nebligen Tag über ein Landungsfeld. Der Pilot kann das Landungsfeld nicht sehen; sein Brennstoff wird knapper; wie kann er sein Flugzeug mit der kostbaren Fracht zur sicheren Landung bringen? Es wäre nicht möglich, wenn ihm nicht vom Kontrollturm aus Weisung gegeben würde, dem Lichtstrahl zu folgen, der durch den Nebel gesandt wird, um ihn zum Landungsfeld hinzuleiten. Heute tappt eine grosse Menge Menschen guten Willens in jener Finsternis, die den Sinn der Menschen umwölkt, während sie suchen, ob sie tastend Gott finden könnten. Sie wandern wie Schafe ohne einen Hirten und wissen nicht, wohin sie gehen sollen. Dann sendet ihnen der Herr einen Lichtstrahl aus seinem Wort der Wahrheit, der sie hindurchleitet durch die Finsternis und Verwirrung, welche durch die sich widersprechenden Glaubensbekenntnisse der Menschen entstanden sind, und sie hinführt zu seiner Organisation, wo sie Frieden und Sicherheit finden. Um dieses Werk zu tun, werden alljährlich Millionen von Büchern, Broschüren und Zeitschriften von den Zeugen Jehovas über die Erde verbreitet. Das im Tempel Jehovas zu Jerusalem während des Laubhüttenfestes ausgestrahlte Licht war ein Schatten guter künftiger Dinge, und diese guten Dinge sind jetzt gekommen, während das damals gemachte Bild in Erfüllung geht. — Heb. 10:1.
27. Welche Zusicherung wird gegeben, dass Harmagedon nicht beginnen wird, ehe die grosse Volksmenge gefunden und gespeist worden ist?
27 Wir haben nun die Zeit des Endes erreicht, das heisst die Vollendung dieses alten Systems der Dinge, und es gibt viel Arbeit zu tun, ehe der Sturm von Harmagedon ausbricht, um Satans böse Organisation zu vernichten, die so lange den Namen Jehovas geschmäht und alle verfolgt hat, welche auf seiner Seite der grossen Streitfrage Stellung bezogen. Ehe das Werk beendet ist, muss noch eine grosse Menge Volkes mit der Königreichsbotschaft erreicht werden. In Offenbarung, Kapitel 7, wird uns gesagt, dass diese Volksmenge aus allen Nationen, Stämmen und Sprachen komme. Im gleichen Kapitel wird auch gesagt, dass die Engel ‚die vier Winde festhalten‘, bis die Arbeit des Versiegelns der Gesalbten Gottes vollendet sei. Berichte, die aus verschiedenen Teilen der Welt eintreffen, beweisen, dass sich das Werk des gesalbten Überrestes ausdehnt, und dass die Menge der andern Schafe des Herrn die Botschaft hört und an den einzigen Ort der Sicherheit kommt, den es heute auf Erden gibt: in die Organisation des Herrn. Glückselig der Mensch, der teilhat an diesem grossen Werk, das bald zum Ruhme Jehovas und zur Segnung aller, die Stellung auf seiner Seite beziehen, sein Ende erreicht haben wird!
28. Wie zeigen die drei Feste, die zu feiern Jehova den Israeliten gebot, die fortschreitende Entwicklung des Vorhabens Jehovas, ein Volk für seinen Namen zuzubereiten?
28 Da Jehova seinem erwählten Volk geboten hat, jedes Jahr — als ein Schatten guter kommender Dinge — drei besondere Feste zu feiern, das Fest der ungesäuerten Brote, das Fest der Wochen und das Laubhüttenfest, ist es vernünftig zu schliessen, dass sich alle diese Feste zu Lebzeiten der Überrestglieder erfüllen, und dass ihre Gefährten sich ihnen in der Erfüllung des letzten Festes, des Laubhüttenfestes, anschliessen werden. Diese Feste schatten sehr wichtige Dinge in der Durchführung der göttlichen Vorsätze vor. Das Fest des Passahs und der ungesäuerten Brote und das Darbringen der Erstlinge der Gerstenernte wies auf den Tod und die Auferstehung Christi, des Herrn, hin. Das Fest der Wochen oder Pfingsten zeigt, dass die Kirche als ein Volk für Jehovas Namen sowohl aus den Juden wie aus den Heiden genommen wird. Die zwei Webebrote von den Erstlingen der Weizenernte veranschaulichen diese beiden Klassen, die zur hohen Berufung Gottes in Christus berufen sind. Das Laubhüttenfest, das beobachtet wurde, nachdem die Erzeugnisse des Feldes und der Reben eingesammelt waren, deutet an, dass der „grossen Volksmenge“ Aufmerksamkeit zuteil wird, nachdem die Kirche zum Herrn im Tempel versammelt worden ist. Die Ereignisse, welche diese Texte erfüllen, beweisen, dass sie ein Vorbild sind von Dingen, die während des christlichen Zeitalters zu tun sind.
29. Welche Verpflichtungen sind jetzt dem Überrest und seinen Gefährten auferlegt?
29 Dem Überrest und seinen Gefährten von heute obliegt die Pflicht, das Werk des Predigens des Wortes fortzusetzen und hinzuweisen auf das Wasser des Lebens, das jetzt umsonst dargeboten wird, damit alle trinken können, und auf diese Weise wie Lichter in dieser dunklen Welt zu leuchten. (Phil. 2:15, 16) Der Feind wird alles tun, was in seiner Macht steht, um dieses Werk anzuhalten und die Arbeiter zu vernichten. Doch werden die Treuen dadurch ihre Hände nicht erschlaffen lassen. Indem sie auf Jehova und seinen König vertrauen, werden sie in diesem gesegneten Dienst weiterfahren, bis all die andern Schafe sicher in der vom guten Hirten bereiteten Hürde sind. Dann werden die Treuen im Himmel und auf Erden den Namen Jehovas lobpreisen.
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Mässigkeit im Genuss guter DingeDer Wachtturm 1950 | 15. September
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Mässigkeit im Genuss guter Dinge
„WIE viele sind deiner Werke, Jehova! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, voll ist die Erde deiner Reichtümer. Sie warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gebest zu seiner Zeit. . . . Du tust deine Hand auf: sie werden gesättigt mit Gutem! Lobet Jehova!“ So ruft der Psalmist in Psalm 104:24, 27, 28, 35 aus. Jawohl, überall sah er die Beweise der Güte und liebenden Fürsorge Jehovas für seine Geschöpfe.
Indem Gott für den Unterhalt des Menschen sorgte, begnügte er sich nicht damit, seiner irdischen Schöpfung nur die nackten Lebensnotwendigkeiten zu geben, sondern schüttete in grosser Fülle Segnungen über ihn aus. Er sorgte für vielerlei Getreide, Früchte, Gemüse und Fleischarten. Und nicht nur viele verschiedene Arten, sondern wiederum vielerlei von jeder Art, so dass der Mensch mancherlei Äpfel, Birnen, Trauben usw. geniessen kann, und zwar in verschiedenen Formen: frisch, eingemacht, gedörrt, zum Beispiel als Weinbeeren, oder ausgepresst als Traubensaft, oder vergoren als Wein.
Einige werden jedoch Einwand dagegen erheben, dass wir in den guten Dingen, die der Schöpfer für den Menschen vorgesehen hat, Weine und andere alkoholische Getränke einschliessen. Wasser, Milch, Fruchtsäfte und „alkoholfreie Getränke“ — jawohl; aber Wein, Bier, Kognak und andere alkoholische Getränke — nein! Sie bitten uns, die sprechenden Statistiken und Tatsachen zu betrachten, welche zeigen, wieviel Schaden der Alkohol dem menschlichen Leib und Sinn und dem Familienleben zugefügt hat. Sie weisen auf das Bild hin, das unsern Städten nur zu eigen ist: die Betrunkenen, die durch die Strassen torkeln oder im Strassengraben liegen. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf die vielen Unfälle, die dem Alkohol zuzuschreiben sind, nicht zu übersehen die Pflichtvergessenheit und die Vergehen von Erwachsenen und Jugendlichen.
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