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Feste zum Preise JehovasDer Wachtturm 1967 | 15. Oktober
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Mordokais — führende weltliche Stellungen einnehmen, haben den Überrest in seinem Kampf unterstützt, indem sie ihm in ihrer Eigenschaft als Regierungsbeamte oder Richter jede nur mögliche Hilfe geboten haben. In den Augen des Überrests und der „großen Volksmenge“, die sich dem Überrest im Predigen der guten Botschaft vom Königreich angeschlossen hat, haben die gegenbildlichen religiösen Führer ihren Einfluß und ihre Macht bereits verloren, sie sind gewissermaßen tot, und in absehbarer Zeit wird Jesus Christus, der regierende König, alle seine irdischen Feinde in der Schlacht von Harmagedon vollständig vernichten. Bis dahin werden noch viele Menschen auf der Seite des Überrests Stellung beziehen, wie das in dem erwähnten Drama veranschaulicht wurde. Das alte Purimfest hat somit eine gegenbildliche Bedeutung, die heute lebenden Christen die Zuversicht gibt, daß Gott alle seine Feinde besiegen wird.
DAS FEST DER EINWEIHUNG
25. Warum mußte der Tempel neu eingeweiht werden?
25 Der geschichtliche Hintergrund des Festes der Einweihung ist sehr interessant. Im Jahre 198 v. u. Z. kam Palästina unter die Herrschaft des syrischen Königs Antiochos III. Sein Sohn Antiochos IV. Epiphanes war ein religiöser Fanatiker. Er bemühte sich sehr, die Juden zur griechischen Religion zu bekehren. Er plünderte den Tempel in Jerusalem und setzte einen Hohenpriester ein, der die Hellenisierung förderte. Jehova zum Hohn weihte er den Tempel dem olympischen Zeus oder Jupiter. Er errichtete über dem großen Altar Jehovas, der im Tempelvorhof stand und auf dem man Jehova früher die täglichen Opfer dargebracht hatte, einen neuen heidnischen Altar. Schließlich wurde am 25. Kislev des Jahres 168 v. u. Z. dem Zeus des Olymps (in Griechenland) das erste Opfer auf diesem heidnischen Altar dargebracht. Abschriften des mosaischen Gesetzes wurden verbrannt, und wer eine solche Abschrift besaß, wurde mit dem Tode bestraft. Die Beschneidung galt als ein schweres Verbrechen, und die Juden wurden sogar gezwungen, Schweinefleisch zu essen.
26. Warum wurde das Fest der Einweihung den übrigen Festen hinzugefügt? Wann wurde es gefeiert?
26 Diese Entweihung des Heiligtums Jehovas und die Hellenisierung der Juden durch grausame Gewalt führte im Jahre 167 v. u. Z. zum Aufstand unter der Anführung der Makkabäer. Drei Jahre führten die Syrer einen erbitterten Kampf gegen die Juden, wurden aber schließlich trotz ihrer gewaltigen militärischen Überlegenheit geschlagen. Im Jahre 165 v. u. Z. nahmen die Juden Jerusalem wieder ein, und am 25. Kislev, oder genau drei Jahre nachdem die Syrer den Tempel entweiht hatten, wurde das Heiligtum gereinigt und wieder Jehova geweiht. Das war ein bedeutungsvoller Tag, und die Juden erinnern sich heute noch daran. Jahr für Jahr feierten sie am 25. Kislev (November/Dezember) die Einweihung des Tempels. Das Fest dauerte acht Tage. Die Juden versammelten sich im Tempel oder in der Synagoge ihres Wohnortes. Gemäß der jüdischen Überlieferung war es ein Anlaß der Freude und Fröhlichkeit. Auf diese Weise wurde das Fest der Einweihung den im mosaischen Gesetz erwähnten Festen hinzugefügt.
27. Welchen wichtigen Punkt sollten Anbeter des wahren Gottes im Hinblick auf das Feiern von Festen beachten?
27 Die Reinigung des Tempels Jehovas von heidnischem Götterkult war bestimmt ein guter Grund, jedes Jahr ein fröhliches Erinnerungsfest zu feiern. Jehova bewahrte den Tempel bis zum Kommen des Messias. Jesus Christus hielt sich während des Festes der Einweihung im Tempel auf. (Joh. 10:22, 23) Die Juden hatten jedoch schon lange aufgehört, diesem Fest entsprechend zu handeln; sie selbst hatten den Tempel auf eine Weise verunreinigt, daß Jesus zu ihnen sagte, sie hätten dieses „Haus des Gebets“ zu einer „Räuberhöhle“ gemacht. Ihr Abfall vom Glauben veranlaßte sie sogar, ihren Messias zu verwerfen, und bewog Jesus, zu ihnen zu sagen: „Seht, euer Haus wird euch verödet überlassen.“ Wir sehen also, daß Jehova durch ein Fest nur dann geehrt und gepriesen wird, wenn die Feiernden auch der Bedeutung des Festes entsprechend handeln. (Matth. 21:13; 23:38) Im folgenden Artikel wird in Verbindung mit Jehovas „Festzeiten“ eine weitere begeisternde Vorkehrung behandelt und gezeigt, wie Jehova ihre prophetische Bedeutung auf eine Weise erfüllen läßt, die seinem Namen Ehre bereitet.
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Die drei jährlichen nationalen FestversammlungenDer Wachtturm 1967 | 15. Oktober
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Die drei jährlichen nationalen Festversammlungen
„Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jehova, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird.“ — 5. Mose 16:16.
1. Welche nationalen Festversammlungen wurden im alten Israel jährlich gefeiert?
AUSSER den Festen, die die Juden in ihren Heimatstädten und -dörfern feierten, waren drei große nationale Festversammlungen vorgesehen. Es sollten heilige Festversammlungen dem Jehova sein. Das Gesetz schrieb vor: „Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jehova, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird.“ Es war demnach Jehovas Wunsch, daß sich die ganze Nation dreimal im Jahr an einem bestimmten Ort, an einem Ort, den er erwählte, versammeln sollte. Von den Tagen des Königs Salomo an war dieser Ort der Tempel in Jerusalem. Jehova legte auch die Zeit und das Programm für diese jährlichen Zusammenkünfte fest. Die erste Festversammlung fand im Vorfrühling statt und dauerte acht Tage, vom 14. bis 21. Nisan, und schloß die Feier des Passahs und des Festes der ungesäuerten Brote ein. Im Spätfrühling, am 6. Siwan, fand eine eintägige Festversammlung zur Feier des Festes der Woche oder des Pfingstfestes statt. Die dritte und letzte Festversammlung war im Herbst, vom 15. bis 21. Ethanim, und diente der Feier des Laubhüttenfestes, das mit einer feierlichen Festversammlung am 22. Ethanim endete. — 5. Mose 16:16; 3. Mose 23:4-22, 33-36; 2. Mose 23:14-17.
2. Welchen Nutzen zog das Volk aus diesen Festversammlungen?
2 Diese Festversammlungen waren „Festzeiten Jehovas“, und das Gesetz gebot: „Man soll nicht leer [nicht mit leeren Händen, Me] vor Jehova erscheinen: ein jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen Jehovas, deines Gottes, den er dir gegeben hat.“ Das heißt jedoch nicht, daß die Teilnehmer an diesen Festversammlungen aus dem Zusammenkamen nicht auch selbst großen Nutzen zogen. Die Gemeinschaft ließ sie verspüren, daß sie e i n Volk, e i n e heilige Nation waren, die Jehova, dem allein wahren Gott, vereint diente. Der tägliche Gottesdienst im Tempel, die Lobpreisungen und Danksagungen, die Jehova für seine Güte und seine Segnungen öffentlich dargebracht wurden, und der Rat, den die Priester erteilten — all das stärkte die bei diesen Festversammlungen Anwesenden in ihrem Entschluß, Jehova weiterhin treu zu dienen. Durch diese Feste wurden alle, besonders diejenigen, die aus entfernten Orten kamen, ermuntert. Es waren Anlässe, bei denen sich die ganze Nation
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