Der Ursprung des Weihnachtsfestes
DIE Bezeichnung „Weihnachten“ kommt von dem mittelhochdeutschen Ausdruck „ze den wihen nachten“, der „zu den heiligen Nächten“ bedeutet. Das legt den Gedanken nahe, es handle sich dabei um ein christliches Fest. Im allgemeinen wird es am 25. Dezember als Geburtstag Jesu Christi gefeiert.
Biblische Beweise schließen jedoch für die Geburt Christi ein Datum im Winter aus. Zur Zeit der Geburt Jesu lebten die Hirten immer noch im Freien und hielten nachts über ihre Herden Wache (Luk. 2:8). Das ist in den Dezembernächten nicht der Fall, denn in diesem Monat gibt es in der Gegend von Bethlehem häufig Frost. Schon zu Beginn der Regenzeit, Ende Oktober, halten sich Hirten nicht mehr im Freien auf.
Wie kam es aber dazu, daß man am 25. Dezember den „Geburtstag Christi“ feiert? Was ist über die verschiedenen Weihnachtsbräuche zu sagen? Sind sie christlichen Ursprungs? Beachten wir, was darüber in einigen Nachschlagewerken gesagt wird.
Warum der 25. Dezember?
„Die Glieder der Urkirche kamen auch aus den Heiden, und dadurch, daß ein Fest auf diese Zeit festgelegt wurde, konnte die Kraft und Aufmerksamkeit der Proselyten auf ein christliches Fest gelenkt werden“ (Funk & Wagnalls Standard Dictionary of Folklore, Mythology, and Legend, Bd. 1, S. 229).
Ist es wirklich ein christliches Fest?
„Dieses Fest wurde in den ersten Jahrhunderten des Bestehens der christlichen Kirche nicht begangen ... Im fünften Jahrhundert gebot die abendländische Kirche, daß das Fest an dem Tag gefeiert werde, an dem die Anhänger des Mithrakultes die Geburt der Sonne feierten, und am Schluß der Saturnalien, da man nicht genau wußte, an welchem Tag Christus geboren wurde. Bei den germanischen und keltischen Stämmen galt die Wintersonnenwende als wichtiger Zeitpunkt des Jahres. Zu Ehren der Rückkehr der Sonne feierten sie daher ihr Hauptfest, nämlich das Julfest, das wie andere heidnische Feiern dem Weihnachtsfest angeglichen wurde“ (The Encyclopedia Americana, Ausg. 1959, Bd. 6, S. 622).
„Die meisten der Bräuche, die heute mit Weihnachten verbunden sind, waren ursprünglich keine Weihnachtsbräuche, sondern stammen aus vorchristlicher Zeit und sind nichtchristliche Bräuche, die von der christlichen Kirche übernommen wurden. Die Saturnalien, ein Fest, das die Römer Mitte Dezember feierten, lieferten das Vorbild für viele weihnachtliche Lustbarkeiten. Von dieser Feier stammen zum Beispiel die ausgedehnten Festlichkeiten, das Austeilen von Geschenken und das Abbrennen von Kerzen“ (The Encyclopedia Americana, Ausg. 1959, Bd. 6, S. 622).
„Der Brauch, Häuser und Kirchen mit immergrünen Pflanzen zu schmücken, entstand im Altertum. Die Römer tauschten am 1. Januar (Calendae) grüne Zweige als Glücksbringer aus“ (The World Book Encyclopedia 1973, Bd. 3, S. 415). Über das im englischen Sprachraum bekannte Weihnachtslied „Holly and the Ivy“ ist in dem Werk Funk & Wagnalls Standard Dictionary of Folklore, Mythology, and Legend folgendes zu lesen: „Es ist eines der Weihnachtslieder, in denen die Stechpalme und der Efeu einen vorchristlichen Symbolismus männlicher und weiblicher Prinzipien übernehmen.“
Ist das Weihnachtsfest für Christen etwas Annehmbares?
„Innerhalb der Kirche wurde Kritik an der Feier geübt, weil sie heidnischen Riten glich, weil sie Sonnenanbetung war (die Armenier bezeichneten die römischen Mitglieder der Kirche auch als Götzendiener, weil sie Weihnachten mit dem Geburtstag der Sonne gleichsetzten), und noch 1644 verbot das englische Parlament unter puritanischem Einfluß die Beobachtung des Festes“ (Funk & Wagnalls Standard Dictionary of Folklore, Mythology, and Legend, Bd. 1, S. 229).
In der Bibel wird die Frage aufgeworfen: „Welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis?“ (2. Kor. 6:14). Es besteht keinerlei Gemeinschaft oder Übereinstimmung. Ist das Weihnachtsfest somit nicht ein Versuch, ein Partnerschaftsverhältnis zwischen altem Heidentum und Christus herbeizuführen?