Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g70 22. 12. S. 8-12
  • Weihnachtsmusik

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Weihnachtsmusik
  • Erwachet! 1970
  • Zwischentitel
  • Die Entwicklung der Weihnachtsmusik
  • Händels „Messias“ nicht für das Weihnachtsfest komponiert
  • Was spiegeln die Texte der Weihnachtslieder wider?
  • Die vernünftige Ansicht über die Sache
Erwachet! 1970
g70 22. 12. S. 8-12

Weihnachtsmusik

ES IST ein kalter Dezemberabend. Durch die leise herniederfallenden Schneeflocken hindurch hört man den heiteren Klang singender Stimmen. Dort unter der Straßenlampe steht eine Personengruppe, die von Herzen Weihnachtslieder singt. Ist dir dieses Bild vertraut? Zweifellos kennen es viele Menschen in Nordamerika und Europa. Ja, dies ist die Jahreszeit, in der viele Personen aller Altersgruppen Freude daran haben, die wohlklingenden Weihnachtsmelodien zu singen.

In manchen Wohnungen versammelt sich die Familie um ein Klavier oder Harmonium, um Lieblingslieder wie „Stille Nacht, Heilige Nacht!“ oder „Süßer die Glocken nie klingen“ zu singen. In Schulen, Kirchen und gewissen Vereinen üben Chöre begeistert ihren Gesang zur Vorbereitung auf besondere Weihnachtsprogramme. Aus Rundfunk- und Fernsehgeräten sowie Stereoanlagen ertönen die fröhlichen Refrains bekannter Weihnachtslieder. In großen Kaufhäusern überträgt eine Hintergrundmusik die Weihnachtsstimmung auf eifrige Käufer und trägt dazu bei, daß sie kaufen.

Weltliche und religiöse Gesangvereine sowie Sinfonieorchester in großen Gemeinden bereiten sich fleißig auf besondere Weihnachts­konzerte vor. Sie proben gewisse Musikwerke, die im Laufe der Jahre mit den Weihnachtsfeierlichkeiten in Verbindung gebracht worden sind. Schon Wochen im voraus bringen die Zeitungen Anzeigen, in denen diese Weihnachtskonzerte angekündigt werden. Zu dieser Zeit des Jahres werden Händels Messias, Berlioz’ L’enfance du Christ und andere Musikwerke, die von der Jugendzeit Jesu Christi handeln, in Konzertsälen und sogar in großen Kirchen aufgeführt.

Die Entwicklung der Weihnachtsmusik

Hast du dich je gefragt, wann und wie die Weihnachtsmusik ihren Anfang genommen hat? Manche Leute mögen glauben, sie habe mit Jesus und seinen Aposteln oder unter den ersten Christen begonnen.

Ehe wir feststellen, wann die Weihnachtsmusik aufkam, müssen wir etwas über den Ursprung des Festes selbst erfahren. Beachte folgende Ausführungen in der Cyclopædia of Biblical, Theological, and Ecclesiastical Literature (Enzyklopädie biblischer, theologischer und kirchlicher Literatur) von M’Clintock und Strong: „Die Weihnachtsfeier ist nicht von Gott eingesetzt worden, noch hat sie ihren Ursprung im N[euen] T[estament]. Der Tag der Geburt Christi kann weder im N[euen] T[estament] noch anhand überhaupt irgendeiner anderen Quelle festgestellt werden. Die [frühen Kirchen-]Väter der ersten drei Jahrhunderte erwähnen nicht, daß die Geburt Christi irgendwie besonders gefeiert worden wäre“ (Band II, Seite 276).

Wie entwickelte sich denn dann die Weihnachtsmusik? William Muir Auld berichtet in seinem Buch Christmas Traditions (Weihnachtsbräuche), zuerst habe es nur den Kirchengesang gegeben. Aber er fährt fort: „Durch die Berührung mit der festlichen Umgebung, in der ... [das Weihnachtsfest] entstand und in die es danach übertragen werden sollte, wurde es schließlich zu einem weltlichen und materialistischen, fröhlichen und lustigen, lebhaften und munteren Anlaß.“ Und welches war diese festliche Umgebung, in der es entstand? Auld erwähnt, daß der 25. Dezember „zwischen zwei sehr beliebten Volksfesten [lag], den Saturnalien und den Kalenden im Januar“. Die Saturnalien waren ein heidnisches, römisches Fest, durch das Saturn, der Gott der Aussaat, geehrt wurde. Die Feiernden gaben sich, während sie dieses Fest lärmend begingen, oft großer Ausschweifung hin.

Die römische Kirche, die die mit diesen heidnischen Festen verbundenen Bräuche nicht abzuschaffen vermochte, nahm diese in ihre Weihnachtsfeier auf, indem sie ihnen eine christliche Bezeichnung gab. Auf diese Weise wurden im Laufe der Jahre verschiedene Bräuche, zum Beispiel das Schmücken der Wohnung, das Überreichen von Geschenken und das Singen von Liedern, zu wesentlichen Bestandteilen dieses Festes.

Angesichts all dessen überrascht es einen nicht, in Erik Routleys Buch The English Carol (Das englische Weihnachtslied) zu lesen, daß das Weihnachtslied „nicht als Zeichen religiöser Frömmigkeit, sondern als Tanz begann“. Mit dem Wort „carol“ (englisch für „Weihnachtslied“) war ein Reigen gemeint, und im Frankreich des zwölften Jahrhunderts bezeichnete es einen Liebestanz, mit dem man den kommenden Frühling begrüßte. Dies hing mit den Maitagsfeiern im westlichen Europa zusammen. In dem Buch All About Christmas (Alles über Weihnachten) von M. R. Krythe heißt es: „In frühen religiösen Riten faßten sich die Anbeter bei der Hand und tanzten im Kreis, während sie zusammen sangen. ... Nachdem das heidnische Winterfest mit dem christlichen verschmolzen war, tanzten die romanischen und germanischen Völker immer noch um Weihnachtsspiele, und zwar zu Liedern mit Tanzmelodien, in Deutschland Wiegenlieder, in Frankreich Noëls und in England carols genannt.“

Die Weihnachtsmusik entwickelte sich allmählich im Laufe der Jahre, und im fünfzehnten Jahrhundert kamen die Weihnachtslieder zur Geltung. Von da an brachte man gewisse herkömmliche Musik sowie auch solche, die später von Religionsführern und Komponisten geschaffen wurde, mit Weihnachten in Verbindung.

Händels „Messias“ nicht für das Weihnachtsfest komponiert

Das zur Weihnachtszeit vielleicht am häufigsten aufgeführte Chorwerk ist G. F. Händels großes Oratorium Messias. Da es gewöhnlich zu dieser Zeit aufgeführt wird, meinen viele, Händel habe es für das Weihnachtsfest komponiert. Biographien Händels zeigen jedoch, daß er den Messias komponierte, weil er Geld benötigte, und sie zeigen, daß das Werk im April, nicht im Dezember, in einem Findelhaus in Dublin (Irland) uraufgeführt wurde.

Es ist interessant, daß Jay Welch in seinen Aufzeichnungen zu einer Aufnahme des Messias folgendes schrieb: „Daß der Messias [das heißt sein Text] ganz und gar biblisch ist, macht ihn nicht zu liturgischer Kirchenmusik. Händel gab seinen geistlichen und weltlichen Themen dieselbe stilistische Bearbeitung; er behandelte sie als Konfessionsloser, ... ohne eine kirchliche Lehre zu verherrlichen ... Außerdem führte er seine Oratorien in Konzertsälen, Theatern und Krankenhäusern auf, obwohl ihm Kirchen zur Verfügung standen. Dies erzürnte die englischen Geistlichen dermaßen, daß sie einmal versuchten, Covent Garden, wo der Messias gebracht werden sollte, zu schließen.“ Sie meinten, ein religiöses Werk sollte nie in einem Theater aufgeführt werden. „Mit einem für ihn bezeichnenden Mut überging sie der Impresario Händel, indem er den Titel auf ,Ein geistliches Oratorium‘ abänderte.“

Manche Menschen, die ernste Musik schätzen, lauschen gern diesem schönen Oratorium, in dem sie viele beliebte Bibeltexte hören, die in lieblichen Melodien vertont sind. Die an Wohlklängen reiche Zusammenstellung der Chorstücke ist wirklich bewegend.

Aber du magst dich fragen, was von den Weihnachtsliedern zu sagen ist, die aus dem Mittelalter stammen.

Was spiegeln die Texte der Weihnachtslieder wider?

Angesichts des Ursprungs des Weihnachtsfestes spiegeln die damit in Verbindung stehenden Lieder das Denken der Menschen des Mittelalters wider, die, da sie nicht anhand der Bibel belehrt wurden, heidnische Bräuche ihrer Vorfahren pflegten. So heißt es in dem Buch All About Christmas: „Da viele Menschen früher die Natur verehrten, war es natürlich, daß sich einige Weihnachtslieder mit Naturerscheinungen befaßten. Eines dieser [englischen] Lieder, ,The Holly and the Ivy‘ [,Die Stechpalme und der Efeu‘], handelt von ... einem Kampf um die Überlegenheit zwischen der als männlich dargestellten Stechpalme und dem als weiblich dargestellten Efeu; und das Lied mag von den heidnischen Tänzen herrühren, die zwischen Jungen- und Mädchengruppen stattfanden.“ In dem Buch wird ebenfalls erwähnt, daß dieses Weihnachtslied „eine Mischung von Naturverehrung und Christentum“ ist.

Und Erik Routley erklärt, daß „eine naturalistische Mythologie, die mit dem Fruchtbarkeitskult einhergeht ... und in das zivilisierte Brauchtum aufgenommen wird, das uns bekannte Weihnachtslied ‚The Holly and the Ivy‘ hervorbringt“.

Betrachte zwei Weihnachtslieder, in denen der Baumkult hervortritt. Das erste ist das bekannte „O Tannenbaum, o Tannenbaum“. Krythe, der Verfasser des Buches All About Christmas, erklärt: „Darin wird das Immergrün des Baumes gepriesen; und es wird der Gedanke an das Immergrün als an ein Symbol der Unsterblichkeit hervorgehoben.“ Das zweite (ein englisches Lied) heißt „Deck the Halls with Boughs of Holly“ („Schmückt die Hallen mit Stechpalmenzweigen“). Kennt wohl jeder die Bedeutung der Zeile „See the blazing yule before us“ („Seht den lodernden Julblock vor uns“)? Dies bezieht sich auf den heidnischen Brauch, den Julblock zu verbrennen. Der Verfasser Krythe erwähnt, dieser Brauch hinge „mit der skandinavischen Anbetung des mystischen ... ,Baumes des Universums‘ zusammen“. Es war üblich, daß sich jeder auf den Klotz setzte, nachdem dieser aus dem Wald ins Haus geschleppt worden war. Man sang ihm ein Lied und küßte ihn in dem festen Glauben, das „Haus sei bis zur nächsten Julzeit geschützt“. All dies tat man, bevor man ihn anzündete.

Dies mag sich anhören, als handle es sich um einen seltsamen alten Brauch; aber Christen, die Gottes Anerkennung haben möchten, suchen seine Ansicht über die Dinge kennenzulernen. Ist es in Gottes Augen wohlgefällig, daß vernunftbegabte Menschen einem Baum oder einem Klotz das zuschreiben, was allein er zustande bringen kann? (Jes. 44:14-20) Ist die Naturverehrung nicht in Wirklichkeit eine Verehrung „der Schöpfung“ statt Jehovas Gottes, des ‘Schöpfers’ aller Dinge? Gott erklärt, Naturverehrer seien „hohlköpfig in ihren Überlegungen“ und befänden sich in „einem mißbilligten Geisteszustand“. Meinst du daher — wenn du den Wunsch hast, Gott wohlzugefallen — nicht auch, daß es vernünftig wäre, keine Lieder zu singen, die irgendeine Art der Naturverehrung widerspiegeln? — Röm. 1:21, 25, 28; 2. Kor. 6:14, 15.

In gewissen Weihnachtsliedern wie zum Beispiel dem englischen Lied „We Three Kings of Orient Are“ („Wir sind drei Könige aus dem Morgenland“) wird der Stern gepriesen, der die sogenannten Weisen (die in Wirklichkeit Astrologen waren) zum Jesuskind führte. Im Refrain dieses Liedes spiegelt sich der Sternkult wider, der im alten Babylon begann. Die englische Weihnachtshymne „Brightest and Best“ („Der Hellste und Schönste“) wird in vielen Kirchen gesungen; doch wird darin der „Stern im Osten“ angesprochen, und die Singenden verehren den Stern. Über die Tatsache, daß diese Hymne einst nicht verwandt wurde, weil „sie die Verehrung eines Sternes enthielt“, schrieb Routley folgendes: „Vielleicht ist es in Wahrheit so, ... daß ... [der Komponist] ein Weihnachtslied komponierte. In Weihnachtsliedern scheut man sich nicht vor Astrologie.“

Wie betrachtet Gott die Astrologie oder das Aufblicken zum Himmel, um ein Omen für die Zukunft zu erhalten? Er antwortet in 5. Mose 18:12: „Denn ein Greuel für Jehova ist ein jeder, der diese Dinge tut.“ Bekundet man nicht ein gutes Urteilsvermögen, wenn man das, was Jehova Gott verabscheut und verurteilt, meidet? — 2. Kor. 6:17.

Die Frage, die nun entsteht, lautet: Sind die Weihnachtslieder, die von der Geburt Jesu als solcher handeln, mit dem Bibelbericht in Übereinstimmung? Betrachte die erste Strophe des englischen Liedes „The First Noel“ („Die erste Weihnacht“). Darin heißt es, arme Hirten hätten in einer kalten Winternacht auf den Feldern ihre Schafe bewacht, aber in der Bibel steht nicht, es sei Winter gewesen, und im Winter sind die Hirten in Palästina nachts nicht auf den Feldern. In der zweiten Strophe wird unrichtigerweise behauptet, diese Hirten hätten aufgeschaut und den Stern gesehen, der die Weisen geleitet habe. William J. Reynolds äußert sich in seinem Buch Christ and the Carols (Christus und die Weihnachtslieder) über den Fehler in diesem Lied mit folgenden Worten: „Der Stern erschien den Weisen, nicht den Hirten. Es gibt keine Bibelstelle, die zeigen würde, daß die in Lukas 2 erwähnten Hirten den in Matthäus 2 erwähnten Stern gesehen hätten.“ Auch Krythe erwähnt, dieses Weihnachtslied stimme „nicht genau mit dem Bibelbericht überein“.

Wenn wir sorgfältig die Worte der Weihnachtslieder „Vom Himmel hoch, da komm’ ich her“ und „Es ist ein Ros entsprungen“ untersuchen, stellen wir fest, daß behauptet wird, Jesus sei Gott, der Allmächtige. Wird dies in der Bibel gelehrt? Jesus sagte: „Der Vater ist größer als ich.“ Es gibt nicht einen einzigen Vers im inspirierten Bibelbericht, der zeigen würde, daß Jesus Gott, der Allmächtige, oder Teil einer Dreieinigkeit wäre. Es wird gezeigt, daß er der Sohn Gottes ist. — Joh. 14:28; Kol. 1:15, 16.

Was haben wir also über die Weihnachtslieder gelernt? Wir haben gesehen, daß sie voller heidnischer Gedanken und Bräuche sind. Auch sind sie biblisch ungenau, und in vielen Fällen widersprechen sie genau dem, was Jehova in seinem heiligen Worte, der Bibel, gesagt hat. Wenn jemand, der die Wahrheit liebt, dies erkennt, verliert die Weihnachtsmusik für ihn die Anziehungskraft, die sie einst gehabt haben mag.

Die vernünftige Ansicht über die Sache

Es ist nicht zu leugnen, daß Weihnachtslieder aufgrund ihrer schönen Melodien sehr auf das sentimentale Wesen des Menschen wirken. Sie berühren seine tiefsten Empfindungen. Aber findet Gott Gefallen an Lobpreisungen, die mit heidnischen Bräuchen vermischt sind? Erkennt er Personen an, die in Lieder einstimmen, in denen seine höchste Souveränität geleugnet wird? Könnte ‘Jehova, der Gott der Wahrheit’, Gefühle billigen, die seinem heiligen Worte widersprechen? — Ps. 31:5.

Wenn auch die Musik noch so lieblich sein mag, darf man nicht vergessen, daß sich die Worte nicht so leicht davon trennen lassen. Ruft einem nicht eine vertraute Melodie eines bekannten Liedes gewöhnlich dessen Worte wieder in den Sinn? Wenn man sich daheim an etwas Musik erfreut, so ist an irgendeiner schönen Melodie an sich nichts verkehrt, aber wenn dir solche Musik unbiblische Gedanken in den Sinn ruft oder Erinnerungen an verkehrte religiöse Feierlichkeiten weckt, an denen du früher teilnahmst, ist es dann vernünftig, diese Art Musik auszuwählen, um etwas Zerstreuung zu finden?

Es sind viele Musikstücke komponiert worden, von denen die meisten nichts mit Weihnachten zu tun haben. Wer also Freude an Musik hat und Gott wohlgefallen möchte, hat also ohne weiteres Auswahl. Es gibt Tausende von Sinfonien, Solokonzerten und Sonaten für allerlei Instrumente, viele verschiedene Lieder und Tänze und bezaubernde leichte klassische Musik, die viel dazu beitragen können, einen Abend angenehm zu machen. Durch eine weise Auswahl können wir Musik meiden, die sich nachteilig auf unsere Anstrengungen auswirken könnte, unseren Sinn in Übereinstimmung mit dem Willen Jehovas Gottes neuzugestalten.

Wenn du also ernsthaft danach trachtest, „den Glauben und ein gutes Gewissen“ gegenüber Jehova Gott zu bewahren, so tu das, was ihm wohlgefällt, indem du ganzherzig das meidest, was er verwirft. — 1. Tim. 1:19.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen