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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1984
  • Zwischentitel
  • Ungebunden, aber einsam?
  • Krisenhafte Entwicklung
  • Wahrnehmung im Mutterleib
  • Gefährdete Gesundheit
  • Staunen über Fledermäuse
  • Seltene Gelegenheit verpaßt
  • Das Risiko fährt mit
  • „Völkerwanderung“ der Gastarbeiter
  • Indien: Geld für Waffen
  • Termitenplage
  • „Achtung, Spinnennetz!“
  • Bäume können sich wehren
Erwachet! 1984
g84 22. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Ungebunden, aber einsam?

● „Die Legende von den glücklichen Singles“, so überschreibt die Fellbacher Zeitung einen Aufsatz über alleinstehende Männer und Frauen. Die sogenannten Singles sind keineswegs so unabhängig, frei und glücklich, wie dies allgemein propagiert wird. „Daß zwischen der propagierten Single-Ideologie und der tatsächlich gelebten Wirklichkeit Welten liegen, ist eine der wichtigsten Erkenntnisse“, in denen Fachleute übereinstimmen. Einsam fühlen sich tatsächlich drei Viertel der Alleinlebenden; fast ein Viertel räumt offen ein, zuwenig Kontakte zu haben, ungern allein zu sein und sich in der Freizeit einsam zu fühlen.

„Die Kehrseite der lustvoll erlebten Offenheit und Unbegrenztheit ist ... oft eine auffallende Hektik und Ruhelosigkeit, erzeugt durch einen permanenten inneren Druck, stets aktiv zu sein“, schreibt das Blatt. Schon das Mißlingen eines Wochenendes kann daher für einen Single eine halbe Katastrophe sein. „Unerwartet allein und unbeschäftigt — da werden die meisten Singles sehr anfällig für depressive Verstimmung und reagieren mit tiefen Verlassenheitsgefühlen und Versagensängsten.“ Viele geben zu, daß Fernsehen und Telefon hier und da schon die Rolle eines Ersatzpartners übernehmen.

Krisenhafte Entwicklung

● „Priestermangel und immer weniger Gottesdienstbesucher kennzeichnen am augenfälligsten die Situation in katholischen Kirchengemeinden“, heißt es in der Westdeutschen Zeitung (Ausgabe Wuppertal). Der münsterische Pastoraltheologe Dr. Mette wies darauf hin, daß „Mutlosigkeit und Resignation bei pastoralen Mitarbeitern“ oft die Folge sind, wenn „dringend erforderliche seelsorgerische Bemühungen wegen Personalknappheit und zunehmend auch aus finanziellen Gründen unterbleiben müssen“. Aus vielen Gesprächen mit Seelsorgern und Jugendpflegern schließt Dr. Mette auf „eine verschärfte Fortsetzung der krisenhaften Entwicklung in den Kirchengemeinden“.

Wahrnehmung im Mutterleib

● Ungeborene Kinder sind viel aktiver, als man bisher allgemein glaubte, und sie nehmen an Geschehnissen in der Außenwelt lebhaften Anteil. Das ist das Fazit, zu dem amerikanische Forscher gelangten, die in jüngster Zeit Experimente mit ungeborenen und gerade auf die Welt gekommenen Babys durchgeführt haben. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, fand man mit Hilfe von Ultraschallaufnahmen heraus, daß Ungeborene in regelmäßigen Abständen ein Bewegungsprogramm abwickeln, bei dem sie in immer gleicher Reihenfolge Arme und Beine bewegen, sich krümmen, ausstrecken und sich umdrehen — Gymnastik im Mutterleib. „Wenn man außerhalb des Mutterleibes eine Rassel schüttelt oder das Licht einer Taschenlampe auf die Bauchwand der Mutter richtet, dreht das ungeborene Kind seinen Kopf in die Richtung des Geräusches oder des Lichtes“, erklärte ein Forscher. „Der britische Professor Dr. Michele Clements hat festgestellt, daß schon 16 Wochen alte Föten wütend strampeln, wenn sie Rockmusik hören“, heißt es in dem Bericht. „Bei Mozart-Kompositionen verhalten sie sich ruhig.“

Gefährdete Gesundheit

● Die moderne Überflußgesellschaft trägt den Keim zu ihrem eigenen Untergang in sich. Zu diesem Schluß kommt man in einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Wie aus dem Weser-Kurier hervorgeht, bezieht sich der Bericht auf Selbstmorde und auf die durch die Umweltrisiken bedingten „modernen Krankheiten“. Darunter versteht die WHO den Mißbrauch von Medikamenten, Alkohol und anderen Drogen, falsche Ernährung sowie industrielle Nahrungsmittelherstellung. „Die Gesellschaft bleibe gegenüber solchen Erscheinungen gleichgültig, sie betrachte zum Beispiel die Sorge um die geistige Gesundheit als eine eher lästige Aufgabe“, schreibt die Zeitung. Erschreckend sei es auch, daß die Zahl der Selbstmorde in den meisten europäischen Staaten gestiegen sei, „doch kümmere sich kaum jemand um die Ursachen dieser Entwicklung“. Allein in Europa begehen jährlich mehr als 100 000 Menschen Selbstmord.

Staunen über Fledermäuse

● Die natürliche Echoortung mit Ultraschall bei Fledermäusen flößt dem Menschen Bewunderung ein, „beherrscht“ er doch diese Technik erst wenige Jahrzehnte. Man stellte fest, daß eine Fledermausart aufgespannte Drähte mit einem Durchmesser von nur 0,05 Millimetern (entspricht etwa der Dicke eines menschlichen Haars) bei völliger Dunkelheit orten und ihnen im Fluge ausweichen kann. Die Tiere stoßen Signale aus, die nur wenige tausendstel Sekunden dauern. Lange Zeit widmete man sich der Erforschung des Innenohrs der Fledermaus. Tatsächlich entdeckte man eine anatomische Besonderheit des Innenohrs, einen Abschnitt mit besonders differenziertem Hörvermögen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. Juni 1983 (S. 31) erklärte:

„Auch wenn es nicht angebracht sein mag, daß der Mensch die Leistungen anderer Organismen nach seinen Maßstäben beurteilt, so hat doch das Staunen über die geradezu übersinnlichen Fähigkeiten der Fledermäuse zweifellos die Forschungen beflügelt. Trotz der Fortschritte in den letzten Jahren sind aber noch viele Fragen der biologischen Echoortung ungelöst.“ So könne man sich bislang nicht erklären, wie die Tiere aus den Ultraschallechos die Richtung eines Ziels bestimmen könnten. Da die Ohren bei Fledermäusen nur einen geringen Abstand voneinander haben, treffen die Schallwellen rechts und links nahezu gleichzeitig auf. „Offenbar können die Tiere aber sogar Unterschiede von wenigen millionstel Sekunden registrieren und im Gehirn verarbeiten.“

Seltene Gelegenheit verpaßt

● In Anglesey, im Norden von Wales, hatte ein Austernfischer (ein Seevogel) sein Nest nur wenige Zentimeter unterhalb der Gleise einer Schnellzugstrecke gebaut. Auch wenn Expreßzüge mit 120 Stundenkilometern vorbeirasten, geschah den Eiern im Nest nichts. Ein Kameramann der BBC wurde hingeschickt, um alles auf Film festzuhalten. Als er mit seiner Kamera die Schienen entlanglief, vernahm er plötzlich ein knackendes Geräusch. „Sie sind hineingetreten!“ rief entsetzt ein Bahnbeamter. Und tatsächlich, zu seinen Füßen lag das zertretene Nest. „Mir war furchtbar zumute, und ich war sehr verlegen“, gestand der Kameramann.

Das Risiko fährt mit

● Eine österreichische Analyse der Unfallstatistik von zehn Jahren hat ergeben, daß die Reise mit dem Schiff „am sichersten“ ist. Die Motorradfahrer leben dagegen am gefährlichsten. Wie der Süddeutschen Zeitung zu entnehmen ist, wurde die Analyse vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (Wien) auf der Grundlage von Millionen-Personenkilometern (eine unbestimmte Zahl von Menschen legt eine Million Kilometer zurück) vorgenommen. Bei dem Vergleich der Verkehrsmittel in der Luft, zu Wasser und zu Lande schneiden die Straßenfahrzeuge insgesamt schlecht ab.

Nach Personenkilometern gerechnet, stirbt pro 5,6 Millionen Kilometer ein Motorradfahrer, pro 9,7 Millionen Kilometer ein Mopedfahrer und pro 50 Millionen Kilometer ein Autofahrer. Die Statistik macht dann einen großen Sprung und registriert einen Toten pro 178 Millionen Kilometer bei der Bahn, pro 535 Millionen Kilometer mit dem Omnibus und pro 737 Millionen Kilometer mit dem Flugzeug. Das Schlußlicht bildet die Schiffsreise, bei der auf 840 Millionen Kilometern ein Toter registriert wurde. Die Analyse beruht auf Durchschnittszahlen über den Zeitraum von zehn Jahren, um so statistische Verzerrungen durch Einzelkatastrophen weitgehend auszuschließen.

„Völkerwanderung“ der Gastarbeiter

● „Wenn die Gastarbeiter der ganzen Welt ein Volk bildeten, wären sie eines der größten Völker — wahrscheinlich so zahlreich wie die Ägypter oder die Franzosen“, wurde in einem Bericht der südafrikanischen Zeitung The Star, die in Johannesburg erscheint, erklärt. „In den letzten Jahren gab es drei große Gastarbeiterwellen: von Ostasien und Nordafrika in die ölreichen Länder des Nahen Ostens, von Lateinamerika in die USA und aus dem Innern Westafrikas in die Küstenregion.“ Gemäß dem Bericht findet man die größten Ansammlungen von Gastarbeitern im Nahen Osten (3 Millionen registrierte ausländische Arbeitnehmer), in den USA (5 Millionen registrierte sowie 3 bis 6 Millionen illegale ausländische Arbeitnehmer), in Westeuropa (6 Millionen ausländische Arbeitnehmer sowie 4 Millionen andere Ausländer) und in Malaysia (1 Million illegale Einwanderer). „Auf solche Sturzfluten von Menschen sind die Länder oftmals nicht vorbereitet“, schreibt The Star.

Indien: Geld für Waffen

● Ist Indien auf dem Weg zur Militär-Supermacht? Wie der Burghauser Anzeiger meldet, gibt Indien „Unsummen zur Entwicklung militärischer Technologie und Modernisierung sowie [für den] Ausbau der 1,1 Millionen Mann zählenden Berufsarmee aus“. In den letzten zwei Jahren habe Indien im Westen Waffen und Technologie für über zwei Milliarden US-Dollar eingekauft. Und es wird geschätzt, daß Neu-Delhi zwischen 1971 und 1981 sowjetische Waffen und Militärtechnologie im Wert von 66 Milliarden DM gekauft hat. Die Zeitung bemerkt vorwurfsvoll:

„Indien rüstet wie nie zuvor, und seine Einkäufer verhandeln im Westen gegenwärtig über Milliardenprojekte. Zwar vegetieren von den rund 700 Millionen Indern über die Hälfte am Rande des Existenzminimums, haben von den mehr als 570 000 Dörfern zwei Drittel keine vernünftige Wasser- oder Stromversorgung und läßt das Gesundheitswesen im Lande sehr zu wünschen übrig. ... Neu-Delhi sieht sich auch nicht imstande, genug Geld für dringend benötigten Wohnraum, bessere Organisation der Familienplanung oder Entwicklung des Bildungswesens bereitzustellen. Für die, am Personalstand gemessen, drittgrößte Streitmacht der Welt ist Geld in Hülle und Fülle vorhanden.“

Termitenplage

● Immer mehr Gebäude in Frankreich werden von Termiten heimgesucht. Bereits 23 der 96 französischen Departements und 6 der 20 Verwaltungsbezirke (Arrondissements) von Paris müssen sich gegen die winzigen Insekten zur Wehr setzen. „Von ihren Nestern tief unter der Erde aus fressen sie sich langsam in den Gebäuden hoch“, heißt es dazu in der Zeitung Die Welt. Die Termiten ernähren sich hauptsächlich von Holz, Papier und Geweben, doch auch Gips, Mörtel, Plastik, Leder, Blei und Isolierstoffe von elektrischen Leitungen bleiben nicht verschont. Fünfzehn Jahre kann es dauern, bis sie ein Bauwerk von innen regelrecht „aushöhlen“. Die jahrhundertealte Universität von Paris, die Sorbonne, gehört zu den prominentesten Gebäuden, in denen in letzter Zeit Termiten festgestellt wurden.

„Achtung, Spinnennetz!“

● Gewisse Spinnen, sogenannte fallenstellende Radnetzspinnen, bauen in das Zentrum ihrer Netze Muster aus weißer Seide ein, die die Netze schon aus großer Entfernung kenntlich machen. Diese Bändermuster können x-förmig, strichartig oder kreisförmig sein. Heute versteht man, welchen Sinn die Signalwirkung der Markierungen hat. Vögel und Schmetterlinge zum Beispiel erkennen die markierten Netze und fliegen nicht hinein. Den Spinnen erspart dies die Neuanfertigung zerstörter Netze, andererseits vermeiden es die Vögel und Schmetterlinge, daß ihre Flügel verkleben und damit das Fliegen behindert wird. Allerdings sind die Markierungen auch mit Risiken verbunden: Die Spinnen können eine leichte Beute für Eichelhäher und Wespen werden, die die leicht erkennbaren Netze bevorzugt aufsuchen.

Bäume können sich wehren

● Bäume sind nicht so wehrlos, wie es den Anschein hat. Weiden und Erlen scheinen einander bei einem Insektenüberfall zu „warnen“. „Es handelt sich einwandfrei um eine Art Kommunikation“, erklärte ein Forscher gemäß der Augsburger Allgemeinen Zeitung. „Wir können das, was wir herausgefunden haben, nur damit erklären, daß von Insekten angegriffene Bäume eine chemische Flüssigkeit in die Luft abblasen, mit der andere Bäume in der Umgebung aufgefordert werden, ihre Verteidigung vorzubereiten.“

Und wie sieht diese Verteidigung aus? Man setzte Insekten auf Weiden und Erlen, um festzustellen, wie sich die Bäume wehren würden. Ihre Blätter entwickelten Chemikalien, die sie unappetitlich für die Angreifer werden ließen. Mehr noch: Die Blätter sonderten einen Stoff ab, der den Insekten zum Verhängnis wurde. Die Angreifer verloren nach dem Genuß jede Vitalität und auch ihre Widerstandskraft gegen einfache Bakterien. Weiden und Erlen in 30 bis 40 Meter Entfernung bereiteten sich in ähnlicher Weise auf die Abwehr vor. Die angegriffenen Bäume müssen sie „gewarnt“ haben.

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