Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Ansicht über Auferstehung geändert
Protestantische und katholische Gelehrte stimmen jetzt grundsätzlich darin überein, daß es sich bei „der Vorstellung von einer unsterblichen Seele nicht um eine biblische, sondern um eine hellenistische Vorstellung handelt, die sich in das christliche Denken eingeschlichen hat“, wie Gene Wehrli, Professor für Neues Testament am Eden Seminary in Missouri (USA), erklärte. Gemäß einem Bericht der „St. Louis Post-Dispatch“ versicherte Wehrli ebenfalls, daß „die christliche Ansicht über das Leben nach dem Tod nicht auf dem Glauben an eine unsterbliche Seele beruht, sondern auf dem Glauben, daß der Körper durch die Auferstehung verwandelt wird“. Er bemerkte: „Nach hellenistischem Verständnis sind Menschen von Natur aus unsterblich — sie haben eine Seele, die im Fleische gefangen ist und zu Gott zurückkehrt ... Die biblische Auferstehungslehre betont, daß in einer Hinsicht Tod Tod ist, daß aber Gott die Person in ihrer Einzigartigkeit wieder zum Leben auferweckt.“ Ein „Leben nach dem Tod“ liege demnach nicht von Natur aus im Wesen des Menschen, sondern sei „eine freie Gabe Gottes“.
Interessanterweise nähern sich einige der heutigen Gelehrten dem Standpunkt der Bibel. In Gottes Wort wird eindeutig die wunderbare Hoffnung auf eine Auferstehung der Toten hervorgehoben. Beachten wir die glaubensstärkende Verheißung Jesu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer Glauben an mich ausübt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt.“ Auch sagte er: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts“ (Johannes 11:25; 5:28, 29).
Leben und Gesetz
„Die Vernichtung des Fetus lediglich als eine Operation zu betrachten heißt, Jahrhunderte von Kriminologie, Theologie und Moralphilosophie zu mißachten.“ Das schrieb Billups Percy, Juraprofessor an der Tulane University (USA), in einem Brief an die „New York Times“ im Zusammenhang mit einem neulich gefällten Entscheid des Obersten Bundesgerichts der USA in Sachen Abtreibung.
Statt das Pro und Kontra der Entscheidung zu erörtern, hätte nach Meinung des Professors „das Gericht überhaupt keine Entscheidung fällen sollen“. Warum nicht? „Bei der Abtreibungsfrage handelt es sich eindeutig um ein klassisches Beispiel für eine Situation, in der nur künstlich geschaffene Rechtsnormen verfügbar sind, die auf einem Gesetzesformalismus beruhen, der der Anforderung schlechthin nicht gewachsen ist“, so Percy. „Das Gericht stellt“ zum Beispiel, wie er sagte, „eine genaue Wertnorm für den Fetus auf, indem es seine Zeit im Mutterleib willkürlich in drei gleiche Abschnitte aufteilt. Dann ... entscheidet es, daß der Mutter nur im letzten Drittel irgendwelche Einschränkungen hinsichtlich des Fetus auferlegt werden können.“
Tatsächlich wären irgendwelche von Menschen aufgestellten „Rechtsnormen“ hinsichtlich der Heiligkeit des Lebens „künstlich geschaffene“, weil das Leben nicht vom Menschen, sondern von Gott stammt. „Denn bei dir [Gott] ist der Quell des Lebens“, sagt der Psalmist in Psalm 36:9. Gott allein steht das gesetzliche Recht zu, ein Urteil darüber zu fällen, wie das Leben — auch das Leben des Ungeborenen — zu behandeln ist. Wir, seine Geschöpfe, sind ihm, unserem Schöpfer, gegenüber rechenschaftspflichtig (Psalm 100:3).
Ein geteiltes religiöses Haus
„Von offiziellen kirchlichen Normen abweichende Standpunkte [von Kirchenmitgliedern] hat man lange vermutet, doch durch kürzlich gesammelte statistische Werte wurden sie bestätigt“, schreibt George W. Cornell, Berichterstatter für Religion bei der Associated Press. Wie zum Beispiel eine Umfrage unter Lutheranern ergab, glauben zwar die meisten Geistlichen, daß „ein Kind in Sünde geboren wird“, doch nur weniger als zwei Drittel der Laien stimmen damit überein. Und wenn auch fast die Hälfte der Laien der Meinung ist, daß von den vielen Religionen der Welt „die meisten zu Gott führen“, stimmen dieser Ansicht aber nur weniger als 5 Prozent der befragten Geistlichen zu.
Cornell führt im weiteren den Baptistenpfarrer Dale Moody an, der der Behauptung seiner Kirche widerspricht, „einmal gerettet, für immer gerettet“, d. h. der Lehre, daß jemand, der Christus angenommen habe, der Gnade nicht verlustig gehen könne und der ewigen Rettung sicher sei. Auch der bekannte katholische Gelehrte Michael Novak spricht von dem geteilten Haus der Religion und sagt: „Eine neue Generation gewinnt in der katholischen Kirche an Einfluß, bebt vor Zorn über das katholische Establishment und verursacht Wellen, die alle Amerikaner erfassen werden.“
Welch ein Gegensatz zu der an Christen gerichteten Aufforderung in 1. Korinther 1:10: „... daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein mögt.“