Wir beobachten die Welt
Interessanter Rückblick
◆ Im Jahre 1933 konnte man am 6. Mai in der Ausgabe Nr. 10 des Oberhirtlichen Verordnungsblattes für die Diözese Passau, herausgegeben vom Bischöflichen Ordinariat Passau, folgendes lesen:
„Agitation verbotener Sekten. Auf Veranlassung des Bayer. Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ergeht an die Pfarr- und Expositurämter die Weisung, etwaige Wahrnehmungen über ein weiteres Auftreten der seit 13. 4. 33 aufgelösten und verbotenen Vereinigung der ,Ernsten Bibelforscher‘ umgehend der nächsten Polizeibehörde (Ortspolizeibehörde, Gendarmeriestation, Bezirksamt usw.) zu vermitteln und zugleich Mitteilung an uns zu erstatten.“ Mit anderen Worten: eine „Weisung“ des Bischöflichen Ordinariats, Jehovas Zeugen den nationalsozialistischen Peinigern auszuliefern, wenn sie trotz Verbot weiter auftreten sollten, wenn sie ihrem Auftrag gemäß das Königreich Jehovas verkündigen würden (Matth. 24:14). Die zahlreichen Verhaftungen, denen jahrelange Quälereien im Konzentrationslager folgten, lassen darauf schließen, daß die Pfarrämter als „Wegweiser“ sehr erfolgreich waren. Hier werden wir an die Worte des Apostels Petrus erinnert, der kurz vor Pfingsten des Jahres 33 u. Z. zu den etwa 120 in Jerusalem versammelten Personen sagte: „Männer, Brüder, es war notwendig, daß das Schriftwort erfüllt werde, das der heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhergesagt hatte, der denen, die Jesus festnahmen, zum Wegweiser wurde“ (Apg. 1:16).
Will die Wissenschaft eine neue Gottheit werden?
◆ Unter der Überschrift „Forschung am Scheideweg“ lenkt die Rheinische Post die Aufmerksamkeit ihrer Leser auf die moderne Forschung, die nach Meinung kritischer Köpfe ein Stadium erreicht hat, in dem sich ein Konflikt mit den Interessen des Individuums, der Gruppen und Völker immer deutlicher zeigt. Tatsächlich träumen Wissenschaftler schon von einem „neuen Menschen“. Sie experimentieren mit dem Leben, wie zum Beispiel der Inder Khorona, der schon 1973 ein künstliches Gen in der Retorte produzierte, das in einer lebenden Zelle arbeitete. Am Ende dieser Entwicklung sehen Wissenschaftler bereits die Genstruktur eines „Menschen nach Plan“. Denken sie schließlich schon daran, ganze Völker zu manipulieren? Es werden folgende Überlegungen angestellt: durch Verpflanzung von Zellkernen mit den kompletten Erbanlagen „Ableger“ in beliebiger Zahl zu züchten oder außerhalb des Mutterleibs befruchtete Eizellen der Mutter oder einer „Mietmutter“ wieder einzupflanzen. In England, so wird berichtet, soll es schon einen Schwarzhandel mit abgetriebenen Feten — aus den Abtreibungskliniken — geben, und in Helsinki sollen werdende Mütter mit Viren infiziert worden sein, um herauszufinden, wie die Krankheitserreger auf den Fetus wirken.
Welch erschreckende Aussichten!
Ein anderer Wissenschaftler, der amerikanische Neurophysiologe José Delgado, glaubt, „die Heiligkeit des Individuums, mit der Geburt erlangt“, sei in Frage gestellt. Und worin sieht er seinen weiteren Forschungsauftrag? „Jetzt formen wir das Individuum, indem wir sein Gehirn aufbauen. Bislang war der Mensch von der Natur strukturiert voller Fehler. Wir sollten die Gesellschaft, in der wir leben, verbessern!“ sagt er.
Ganz andere Vorstellungen haben drei anerkannte Gelehrte, die auf einem internationalen Biologen-Kongreß in Barcelona den Standpunkt vertraten, daß es ohne Schwierigkeiten möglich sei, Menschen mit Schimpansen zu kreuzen. Nur aus sittlichen und religiösen Gründen gebe es noch keinen „Affen-Menschen“.
New York: Jeder vierte eine Waffe
◆ Die New Yorker Polizei schätzt die Menge von nicht angemeldeten Handfeuerwaffen in der Achtmillionenstadt auf die gewaltige Zahl von 2 Millionen. Das wäre nahezu eine Waffe für jede Familie. Nach einem Bericht der New York Times geht diese Schätzung über die bisherigen Annahmen weit hinaus. Offenbar haben sich allein im letzten Jahr eine halbe Million Menschen eine Pistole besorgt. Aufgespürt und konfisziert wurden von der Polizei im gleichen Zeitraum jedoch nur 80 000 Schußwaffen. Nach Darstellung der Polizei werden heute Waffen an Straßenecken und in Bars fast wie ganz normale Ware gehandelt.
Wer vermag sich die Auswirkung der so dicht und so zahlreich konzentrierten Waffen vorzustellen, wenn sich die Prophezeiung aus Sacharja 14:13 erfüllen wird, wo geschrieben steht: „Und es soll geschehen an jenem Tage, daß Verwirrung von Jehova aus unter ihnen weit verbreitet werden wird; und sie werden tatsächlich ein jeder die Hand seines Gefährten ergreifen, und seine Hand wird sich tatsächlich wider die Hand seines Gefährten erheben.“?
Ein hilfloses England
◆ In der Süddeutschen Zeitung konnte man zu den britischen Krisenerscheinungen folgendes lesen: „Es gehört schon die ganze britische Kühle dazu, den niederschmetternden Katalog der Schwierigkeiten des Landes immer noch relativ gelassen hinzunehmen ... Der Sozialpakt ist nur noch eine leere Hülle, weil die Inflation, die er eindämmen sollte, für die starken Gewerkschaften keine Schrecken hat: Mit starkem Arm sorgen sie dafür, daß die Einkommenssteigerung immer weit über der Inflationsrate liegt. Indes hat der mörderische Egoismus einige begreifliche Gründe: An dem ungeminderten Klassencharakter der britischen Gesellschaft mußte bis jetzt noch jeder Versuch partnerschaftlicher Zusammenarbeit scheitern. Die Kluft zwischen den Klassen ist auch dafür verantwortlich, daß die Gewerkschaften größere Zusammenhänge nicht sehen wollen oder, weil ihre Mitglieder es nicht zulassen, sehen dürfen. Auf solche Weise vom Egoismus starker Gruppen an Grenzen gedrängt, die ohne revolutionäre und daher die tiefen demokratischen Instinkte des Landes verletzende Änderungen nicht zu überschreiten sind, steht dieses große intelligente Land, dem die Welt das moderne Industriezeitalter verdankt, fast hilflos vor der jetzigen Lage.“
Ärzte äußern sich zu dem Thema Bluttransfusion
◆ Die in Fachkreisen bekannte internationale Wochenzeitung Medical Tribune hat in einer Umfrage die Ärzte um Stellungnahme zu dem Thema „Bluttransfusion“ gebeten und unter anderem die Frage gestellt: „Wie verfahren Sie bei Patienten, die Bluttransfusionen aus Glaubensgründen ablehnen?“ Dazu erklärte ein Professor: „Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten und Rechtsgrundlagen verbieten es, dieser Patientengruppe zelluläre oder flüssige Blutbestandteile zu geben. Plasmaersatzstoffe (intravasaler Raum) zusammen mit kristalloiden Lösungen (Ringerlaktat, interstitieller Raum) machen die Beherrschung akuter Volumenmangelzustände jedoch auch in diesen Fällen gut möglich.“ Ein anderer Professor sagte zu diesem Thema: „Wenn ein volljähriger und geschäftsfähiger Patient nach Aufklärung über die gegebenenfalls letalen Konsequenzen eine Fremdblut-Transfusion ablehnt, ist seine Entscheidung nach deutschem Recht zu respektieren.“
Malaria wieder im Vormarsch
◆ Aus einem in Genf veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht hervor, daß der weltweite Kampf zur Eindämmung der Malaria einen Rückschlag erlitten hat. Danach ist die Zahl der Malariakranken gerade in jenen Ländern, in denen die Seuche kurz vor der Ausrottung zu stehen schien, in den vergangenen Jahren besonders stark gestiegen. Dies gelte vor allem für Birma, Indien, Nepal, Sri Lanka (Ceylon) und Thailand. Als Ursache nennt die WHO unter anderem die wachsende Widerstandsfähigkeit der Überträger (meist die Gabelmücke) gegen einen großen Teil der Insektengifte.
16 Milliarden D-Mark für Verpackung
◆ Im Jahre 1974 betrug der Wert aller in der Bundesrepublik Deutschland produzierten Verpackungen, wie Tüten, Flaschen, Kartons, Dosen, Kisten und Kästen, rund 16 Milliarden D-Mark. Den Löwenanteil des Materials stellten dabei Papier, Pappe und Kunststoff im Wert von 10,7 Milliarden, während für Glas 1,6 Milliarden, für Metall 3 Milliarden und für sonstige Rohstoffe 0,7 Milliarden ausgegeben wurden. Die immer aufwendigere und voluminösere Verpackung vieler Produkte vergrößert natürlich auch die Müllawine. Schon heute nimmt Verpackungsmaterial rund ein Drittel des Raumes in den Mülltonnen ein.
Neues altes Libyen
◆ Unter Berufung auf die Regierungszeitung Al Fatah meldete die amtliche libysche Nachrichtenagentur, daß die libysche Regierung das metrische System wieder abschaffen wolle. Als Überbleibsel des Kolonialismus müsse es beseitigt werden. Es seien auch bereits Maßnahmen eingeleitet worden, die Maß- und Gewichtseinheiten dahingehend zu verändern, daß sie wieder denjenigen entsprächen, die „vor der Eroberung unseres Landes durch den Kolonialismus von der arabischen Nation“ verwendet worden seien. Es wird berichtet, daß dem reformerischen Eifer des libyschen Revolutionsrates bereits eine ganze Reihe als „westlich“ beeinflußt betrachteter Gesetze und Gegebenheiten zum Opfer gefallen seien. So sei unter Rückgriff auf die Gesetze des Korans der Alkohol wieder verboten worden, Dieben würden wieder Gliedmaßen abgehackt und Ehebrecher wieder gesteinigt.
Blinder stürzt die Treppe hinunter und kann wieder sehen
◆ Der dreiundvierzigjährige Engländer John Lawrence, der vier Jahre völlig blind war und plötzlich sein Sehvermögen wiedererlangte, berichtete vor Journalisten folgendes über sein wundersames Erlebnis: „Ich hatte oben bei meiner Frau und meiner Tochter eine Tasse Tee getrunken. Omar, mein Führhund, sprang unten an der Treppe herum, ich stolperte über ihn, fiel drei oder vier Stufen hinab und schlug mit dem Hinterkopf auf. Meine Tochter Janette kam herabgeeilt, und ich fragte sie, ob sie ein rosafarbenes Nachtkleid trage. So war es. Lawrence, dessen Augenlicht vor sieben Jahren durch ein Nervenleiden nachließ, war vor vier Jahren völlig erblindet. Als er nach seinem Unfall seine Frau das erste Mal wieder sah, stellte er fest, daß sie sich „überhaupt nicht verändert“ habe. Anschließend machte er einen Spaziergang durch seinen Heimatort und gab „Omar, seinem getreuen Blindenhund — von dem er sich nun trennen muß — als „Anerkennung für einen großartigen Fehler einen tüchtigen Happen Steak“.
Bedeckt ein Bleifilm die Erde?
◆ Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet, ist der Biochemiker Dr. Clair Patterson, ein prominenter amerikanischer Gelehrter vom Technischen Institut in Kalifornien, der Meinung, daß die Erde und fast alle Dinge und Lebewesen darauf von einem unsichtbaren, aber möglicherweise sehr gefährlichen Bleifilm überzogen sind. „Wenn wir eine auf Blei ansprechende Spezialbrille hätten, könnten wir die Straßen in grellen Farben mit Blei angestrichen sehen“, sagte der Forscher. Winzige Bleiteilchen aus dem Benzin der Automobile und aus den Abgasen der Industrie würden sich auf Gehsteige, im Laub von Bäumen und Sträuchern, auf Gebäuden, Autos, der Kleidung, Lebensmitteln und auch auf dem menschlichen Körper absetzen. Bei den meisten Menschen seien zwar — so Patterson — die klassischen Symptome einer Bleivergiftung, wie Reizbarkeit und Halluzinationen, die manchmal zu bleibenden Gehirnschäden führen würden, noch nicht aufgetreten. Andererseits könnten aber bisher noch nicht als Bleivergiftung erkannte Symptome durchaus vorhanden sein. Nach Patterson sind mehr als 80 Prozent — in dichtbevölkerten Gebieten sogar 99 Prozent — der in Gras und bei Mäusen vorgefundenen Bleimengen industriellen Ursprungs. Der Mensch habe heutzutage hundertmal mehr Blei im Körper, als es der Fall wäre, wenn die Technik das Blei niemals verwendet hätte, behauptete der Wissenschaftler. Nach seinen Worten würde die Bleiverseuchung innerhalb von 30 Tagen zurückgehen, wenn mit einem Schlag sämtliche Autos auf der Welt nur noch bleifreies Benzin verbrennen würden.
Im Herbst 280 Mitglieder im Weltkirchenrat
◆ Das ökumenische Exekutivkomitee hat kürzlich seine Zustimmung für die Mitgliedschaft von zehn weiteren Kirchen gegeben. Das bedeutet, daß sich die Mitgliederzahl des Weltkirchenrates im Herbst auf 280 erhöhen wird, wenn auch die Vollversammlung in Nairobi allen Neuaufnahmeanträgen zustimmt. Zu den Antragstellern gehören unter anderem die anglikanische Kirchenprovinz des Indischen Ozeans und die methodistische Kirche von Costa Rica. Auch der Vatikan ist an dieser Vollversammlung interessiert. Er wird sich an deren Finanzierung mit 20 000 Dollar beteiligen, wie Papst Paul VI. angekündigt hat.
Die Frage ist nur: Hat Jesus e i n e christliche Kirche gegründet oder 280? Die Antwort gibt der Apostel Paulus in Epheser 4:4-6, wo wir lesen: „Da ist ein Leib und ein Geist, so, wie ihr in der e i n e n Hoffnung berufen worden seid, zu der ihr berufen wurdet; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe; e i n Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.“