-
In Ehrbarkeit heiratenDer Wachtturm 1961 | 1. Januar
-
-
Watch Tower Society berichtet wurde, konnte diese Gesellschaft nichts tun, um das Mädchen von den furchtbaren Folgen seines Versäumnisses, vor der Eheschließung nachzuforschen und erst dann eine vernünftige Entscheidung zu treffen, zu befreien. Das ist sehr bedauernswert, weil Krankheit und Siechtum keine schriftgemäßen Gründe für eine Scheidung sind, wodurch jemand frei wird, wieder zu heiraten, ohne sich des Ehebruchs schuldig zu machen. Auf diese Weise blindlings und unwissend an die Ehe heranzutreten führt nicht zum Frieden in der Ehe.
20. Unter welchen Verhältnissen bringt eine Ehe ihren Lohn in Form von Segnungen mit sich, und was ist die beste Wegleitung für Ehepaare?
20 Wenn ein Christ mit den nötigen Kenntnissen und ehrenhaft an die Ehe herantritt und dann eine Ehe in Ehrbarkeit schließt, bringt dies als Lohn reiche Freuden, Vorrechte und Segnungen mit sich. Die Ehe gereicht Gott, dem himmlischen Gründer der Ehe, zur Ehre. Aber dieses Thema und die ernsten, vornehmen Pflichten einer ehrbaren Ehegemeinschaft sollen in den nachfolgenden Artikeln auf Grund der Bibel, der besten Wegleitung für Eheleute, weiter erörtert werden.
-
-
Jehovas unverdiente Güte genügt unsDer Wachtturm 1961 | 1. Januar
-
-
Jehovas unverdiente Güte genügt uns
DER Apostel Paulus betete einst wiederholt zu Gott, um von einem bestimmten Leiden befreit zu werden. Aber statt daß ihm seine Bitte gewährt wurde, sagte Gott zu Paulus: „Meine unverdiente Güte genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht.“ Die Tatsache, daß Paulus diese Lektion gründlich lernte, geht aus den Worten hervor, die er einige Jahre später den Christen in Philippi schrieb: „Ich habe gelernt, in jeder Lage, in der ich mich befinde, genügsam zu sein. Für alles habe ich die Kraft durch ihn, der mir Kraft verleiht.“ — 2. Kor. 12:9; Phil. 4:11, 13, NW.
Die Tatsache, daß die unverdiente Güte Jehovas auch für Christen in der heutigen Zeit genügt, so wie das bei Paulus vor 1900 Jahren der Fall war, ist aus folgender Erfahrung ersichtlich:
Vor etwa zwei Jahren sprach ein Zeuge Jehovas an einer Tür vor, und eine Pflegerin lud ihn ein einzutreten. Sie führte ihn an das Bett der Dame des Hauses, zu einer Mutter, die anscheinend noch keine dreißig Jahre alt war und in einer künstlichen Lunge lag, weil sie von Kinderlähmung befallen war. Diese Krankheit hatte sie derart hart mitgenommen, daß sie vom Hals bis zu den Füßen gelähmt war. Alles, was sie tun konnte, war: ihren Kopf etwas bewegen, doch nur von einer Seite zur anderen. Als sie hörte, was der Zeuge erzählte, gab sie ihrem Wunsch Ausdruck, die angebotenen Zeitschriften Der Wachtturm, und Erwachet! zu erhalten, und sagte, sie werde sie gerne lesen.
In Begleitung eines Gefährten machte der Zeuge bald einen Rückbesuch bei dieser Invalidin. Sie freute sich über den Besuch, stellte biblische Fragen und war froh, daß man ihr versprach wiederzukommen. So machte man regelmäßig Besuche, die aber nur etwa 15 bis 20 Minuten dauerten, da sie schnell müde wurde. „Ich habe bisher noch nie so etwas gehört“, sagte sie einmal. Sie erzählte, daß während der sieben Jahre, da sie so isoliert gewesen sei, Vertreter vieler Religionsgemeinschaften bei ihr vorbeigekommen seien, meistens Gesundbeter. „Aber“, so sagte sie, „wie sehr ich mich auch anstrengte, die Sache wirkte bei mir nie.“ Diese Gesundbeter sagten ihr schließlich, daß sie entweder keinen Glauben habe oder daß Gott sie wegen früher begangener Sünden strafe. Deswegen hatte sie genug von Religion von aller Art und dachte zuerst, die Zeugen gehörten in die gleiche Kategorie, in die alle anderen gehören.
Doch schnell bemerkte sie, daß Jehovas Zeugen anders waren, aber sie konnte sich nicht erklären, wieso. Bald erkannte sie die Hoffnung auf Jehovas neue Welt; daß Satan an all dem Weh und Leid unter den Menschen verantwortlich ist, schien ihr vernünftig zu sein. Auch war sie sehr beeindruckt, daß Jehovas Zeugen die Bibel öffnen konnten, um sie dann selbst die Antworten auf ihre vielen Fragen lesen zu lassen. Das hatte keiner der religiösen Leute getan, die zuvor bei ihr vorbeigekommen waren.
Nun besitzt sie das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies und liest es ihren beiden Kindern vor, während diese ihr die Seiten umblättern. Man hat ihr ein großes Brett am Bett befestigt, mit Klammern, die die Bücher festhalten. Hier liegt sie nun und liest und freut sich über die Wahrheit. Sie hat auch gelernt, daß man mit dem Munde seinen Glauben bekennen muß, um Rettung zu finden. Dafür hat sie nun ein besonderes Telefon und kann infolgedessen ihre Freunde anrufen und ihnen von den guten Dingen erzählen, die sie über Jehova und seine neue Welt kennengelernt hat. Ihre Kinder geben ihr auch Telefonnummern von Fremden an, die sie ebenfalls anruft und denen sie auf diese Weise Zeugnis gibt.
Sie fragte, ob sie als ein Glied des Volkes Jehovas gezählt werden dürfte und ihre Tätigkeit der Versammlung melden könnte. Wie glücklich war sie, zu hören, daß auch sie eines der „anderen Schafe“ Christi sein kann! Sie ist immer froh und strahlt wegen ihrer Hoffnung und ihres neugefundenen Glaubens an Jehova. Jeder, der sie früher kannte, kann die Veränderung sehen, die zufolge ihrer neuen Religion in ihr vorgegangen ist. Auch ist es eine Freude, zu sehen, wie ihr daran gelegen ist, regelmäßig Anteil an der Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich zu nehmen.
Sie sagt, daß sie in vergangenen Zeiten unrechterweise für viele Dinge Gott die Schuld gegeben habe. Nun wünscht sie alles zu tun, was sie nur kann, um Gott vor den Menschen zu rechtfertigen. Regelmäßig gibt sie anderen Zeugnis und hält ein Heimbibelstudium ab, obwohl sie nichts tun kann als ihren Kopf von einer Seite zur anderen wenden. Sie freut sich auf die Gelegenheit, trotz dieses Zustandes getauft zu werden, und sie sagt: „Endlich habe ich die Wahrheit gefunden!“
Welch beredten Beweis bietet doch diese invalide junge Mutter dafür, daß Gottes unverdiente Güte seinen Dienern genügt!
-
-
Mein Lebensziel verfolgendDer Wachtturm 1961 | 1. Januar
-
-
Mein Lebensziel verfolgend
Von Eva Barney erzählt
WAS hätte sich jemand sonst noch wünschen mögen? Was könnte jemand im Leben noch begehren? Ich hatte ein behagliches Heim, eine gute Stellung, das Beste an Kleidung, ein Guthaben auf der Bank, ich besaß Anteilscheine einer gutfundierten Firma, ich konnte jederzeit über den Wagen der Familie verfügen und wohnte bei lieben Eltern — doch kam mir dabei der Gedanke: Verfolge ich wirklich mein Lebensziel? Ich hatte mich im Jahre 1923 Jehova hingegeben und mußte also Gottes Willen tun. Mein Leben mußte fortan nach Gottes Wort ausgerichtet werden, wie mir dies Gottes heiliger Geist und seine Organisation deutlich zu verstehen gaben.
Während ich fleißig die Bibel studierte, reifte in mir die Überzeugung, daß ich, um mein Lebensziel zu verfolgen, auf materielle Bequemlichkeiten verzichten und mir den Weg frei machen müsse, um meine ganze Zeit und Kraft und meine Mittel der Verkündigung „dieser guten Botschaft vom Königreich“ zu widmen. Obwohl ich in meinem Sinn davon überzeugt war, fand ich es doch sehr schwer, dieser Überzeugung entsprechend zu handeln. Wie könnte ich jemals Vater und Mutter, das Elternhaus, meine Verwandten verlassen und meine Arbeit aufgeben? Und wie würde es dann um mein Einkommen bestellt sein? Was würden die Freunde und Verwandten denken? Da ich wußte, daß ich des Vaters Zorn erregen würde, stiegen noch mehr Fragen in mir auf. Wäre ich überhaupt imstande, das zu tun?
EINTRITT IN DEN PIONIERDIENST
Ohne zu wissen, welcher Kampf in meinem Innern tobte, schrieb mir eine gute Freundin, Bessie How, eine sehr eifrige Zeugin Jehovas, und lud mich ein, meine Ferien mit ihr im Pionierdienst zu verbringen. Freudig nahm ich ihr freundliches, gutüberlegtes Angebot an, ohne zu ahnen, welchen Wechsel diese zwei Wochen, in denen ich von Tür zu Tür wirken sollte, in meinem Leben herbeiführen würden. Ich wurde also ein richtiger Ferienpionier. Heute kann ich verstehen, warum die Gesellschaft die Gelegenheit für Ferienpionierdienst geschaffen hat; denn in diesem Dienst erkannte ich den Weg, auf dem ich mein Lebensziel verfolgen konnte.
Zuerst mußte ich meine weltliche Beschäftigung aufgeben. Auch hier half mir meine gute Freundin Bessie wieder, indem sie mir das Kündigungsgesuch aufsetzen half. Schon am darauffolgenden Morgen stand ich im Büro meiner Chefin, das Kündigungsschreiben
-