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  • Wahre Christen sind Prediger des Königreiches
    Der Wachtturm 1985 | 1. August
    • ‚Ihr werdet meine Zeugen sein.‘ Der Gebrauch des Verbs ‚sein‘ ist hier von einer Bedeutung, die in ihrer buchstäblichen und vollen Aussagekraft nicht abgeschwächt werden darf. Der Ausdruck [im Griechischen] sagt nicht lediglich aus, was die Kirche tun würde, sondern was die Kirche sein würde. ... Die Kirche Jesu Christi ist eine Körperschaft von Zeugen“ (Harry R. Boer, Pentecost and the Missionary Witness of the Church, S. 110—114). Ja, das Zeugnisgeben ist das wichtigste Werk der wahren Christenversammlung.

      Durch göttliche Vorsehung

      10, 11. (a) Wie waren die Königreichsverkündiger im ersten Jahrhundert im wesentlichen organisiert? (b) Was geschah, wenn neue Situationen entstanden?

      10 Im ersten Jahrhundert erhielten die Königreichsverkündiger Anweisungen von einer leitenden Körperschaft. Innerhalb der Organisation dienten reisende Älteste, und die Aufgaben in den Versammlungen wurden von Aufsehern und Dienstamtgehilfen übernommen (Apostelgeschichte 15:1, 2, 22-36; Philipper 1:1). Was geschah aber, wenn neue Situationen entstanden?

      11 Beachten wir, was sich kurz nach Pfingsten des Jahres 33 u. Z. ereignete. Die griechisch sprechenden Juden begannen gegen die hebräisch sprechenden Juden zu murren, „weil ihre Witwen bei der täglichen Austeilung übersehen wurden“. Um das Problem zu lösen, bestimmten die Apostel „sieben Männer“, „die ein gutes Zeugnis“ hatten, dazu, sich um die Austeilung der Speisen zu kümmern (Apostelgeschichte 6:1-8). Wir lesen darüber: „Zunächst bestand, soweit wir unterrichtet sind, die ganze Pflicht, der die ‚Sieben‘ nachkommen sollten, darin, die täglichen öffentlichen Mahlzeiten unparteiisch auszuteilen, doch weitere Pflichten kamen natürlich hinzu, sobald die Notwendigkeit dafür entstand, denn die Grundsätze des neuen Glaubens waren zwar unwandelbar, doch die Mittel und Wege, wie man diesen Grundsätzen am wirkungsvollsten Geltung verschaffen und wie man sie weitervermitteln konnte, waren der Weisheit und der praktischen Erfahrung nachfolgender Generationen überlassen. ... Anpassung und Abwandlung unwesentlicher Einzelheiten ... ist in jeder großen Organisation unumgänglich“ (Cunningham Geikie, Hours With the Bible, New Testament Series, Bd. II).

      12. (a) Was trug zum Fortschritt des frühen Christentums bei? (b) Wo und wie kam es dazu, daß Jesu Nachfolger „Christen“ genannt wurden?

      12 Gebet und Vertrauen zu Gott, gepaart mit „der Weisheit und der praktischen Erfahrung“ der leitenden Körperschaft, trugen zum Fortschritt des frühen Christentums bei. Und gewiß geschah vieles durch göttliche Vorsehung. Zum Beispiel sagte man von Jesu frühen Nachfolgern, sie würden zu dem „Wege“ gehören (Apostelgeschichte 9:1, 2). Doch wahrscheinlich schon im Jahre 44 u. Z. wurden die Jünger in Antiochia (Syrien) „durch göttliche Vorsehung Christen genannt“ (Apostelgeschichte 11:26). Das war ein von Gott gegebener Name, den sie bereitwillig annahmen (1. Petrus 4:16).a

      13. Was gebrauchten die ersten Christen in ihrem Königreichspredigtwerk, so wie sich Jehovas Zeugen heute moderner Druckverfahren bedienen?

      13 Auch andere Vorgänge unter den ersten Christen waren der göttlichen Vorsehung zuzuschreiben. So, wie sich Jehovas Zeugen heute zum Beispiel moderner Druckverfahren bedienen, waren die ersten Christen bahnbrechend im Gebrauch des Kodex, der sich bei ihrem eifrigen Predigen des Königreiches wirklich als ein Segen erwies. C. C. McCown schrieb darüber: „Die religiösen Bücher der Christen, sowohl das Alte Testament als auch die neuen Schriften, ... waren nicht für das der Entspannung dienende Lesen der Wohlhabenden bestimmt. Hart arbeitende Geschäftsleute legten Wert darauf, in einem Buch soviel Information wie möglich unterzubringen. Sie und die gewissenhaften christlichen Missionare wollten schnell auf diesen oder jenen Beweistext hinweisen können, ohne mehrere Fuß Papyrus aufrollen zu müssen“ (The Biblical Archaeologist Reader, S. 261).

      14. Jesu Apostel waren darauf bedacht, unter welchen Umständen zu predigen?

      14 „Schnell auf diesen oder jenen Beweistext hinweisen“ zu können war sehr wichtig wegen der von den ersten Christen beim Predigen des Königreiches angewandten Methoden. Mitunter gaben sie natürlich auf informelle Weise Zeugnis, so wie es Jehovas Zeugen in der heutigen Zeit oft tun. Darüber wird gesagt: „Eines der besonderen Merkmale des apostolischen Predigtwerks war sein informeller Charakter. Ein Apostel wartete nicht auf einen großen Auftritt. Ein offizieller Anlaß war nur dann gegeben, wenn er — wie Paulus vor Felix — als Gefangener einem in Purpur gekleideten Herrscher vorgeführt wurde und Rechenschaft abzulegen oder Rede und Antwort zu stehen hatte, weil man ihn der Gesetzesübertretung beschuldigte. Es mangelte nicht an Gelegenheiten, die sich für ihn im Gefängnis ergaben, unterwegs und in dem bescheidenen Heim, wo er vielleicht nächtigte. ... Nach seinem Verständnis richtete sich seine Botschaft hauptsächlich an den einzelnen Menschen, obwohl er genauso bereit war, sie der Menge zu unterbreiten. Bei jeder Zuhörerschaft fühlte er sich gleichermaßen zu Hause. Er hatte das Beispiel Christi nicht vergessen, ... [dessen] Stoa die staubige Landstraße war oder die belebte Stadtstraße oder das mit Kieselsteinen übersäte Seegestade des jüdischen Galiläa ... [Die Apostel] hatten nicht vergessen, daß er sie zu Anfang ihrer Gemeinschaft mit ihm besonders darüber unterwiesen hatte, wie sie seine Lehren am besten predigen konnten, daß er diese ersten Lektionen durch weitere unterstrichen hatte und daß er sie kurz vor seiner Himmelfahrt darauf aufmerksam gemacht hatte, daß die Welt ihr Feld und jeder einzelne ihr Zuhörer war“ (John F. Hurst, History of the Christian Church, Bd. I, S. 96).

      „Von Haus zu Haus“

      15. Wie führten die Apostel das Predigtwerk kurz nach Pfingsten 33 u. Z. durch?

      15 Bereits kurz nach Pfingsten 33 u. Z. wandten Jesu Jünger beim Predigen der „guten Botschaft“ eine vorzügliche Methode an. Was taten die Apostel, nachdem sie wegen des Namens Jesu Christi unehrenhaft behandelt worden waren? „Jeden Tag fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort, zu lehren und die gute Botschaft über den Christus, Jesus, zu verkünden“ (Apostelgeschichte 5:41, 42). Ja, die Apostel gaben von Haus zu Haus Zeugnis.

      16. In bezug auf welche Predigtmethode schulte Paulus die Ältesten in Ephesus?

      16 Später konnte der Apostel Paulus zu ernannten Ältesten aus Ephesus sagen: „... wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus“ (Apostelgeschichte 20:20, 21). Paulus meinte damit nicht, daß er ernannte Älteste in ihrer Wohnung belehrte. Er gab ungläubigen Juden und Griechen Zeugnis in bezug auf Reue gegenüber Jehova Gott und Glauben an Jesus Christus. Auch belehrte Paulus jene Ältesten zweifellos darüber, wie sie von Haus zu Haus Zeugnis geben konnten.

      17. Was haben verschiedene Gelehrte über den Haus-zu-Haus-Dienst des Paulus in Ephesus gesagt?

      17 Über den Dienst des Apostels in Ephesus hat man gesagt: „Pauli allgemeine Gewohnheit war es, von Sonnenaufgang bis 11 Uhr vormittags in seinem Handwerk zu arbeiten (Apostelgeschichte 20:34, 35), der Stunde, zu der Tyrannus sein Lehren beendet hatte, dann von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags in dem Saal zu predigen, mit Gehilfen Besprechungen abzuhalten und mit Anwärtern private Unterhaltungen zu führen, Reisen in das Innere zu planen; dann schließlich einen Evangelisten-Feldzug von Haus zu Haus durchzuführen, der von 4 Uhr nachmittags bis spät in die Nacht dauerte (Apostelgeschichte 20:20, 21, 31)“ (A. E. Bailey). Andere Gelehrte schrieben: „Er gab sich nicht damit zufrieden, lediglich in einer öffentlichen Versammlung Vorträge zu halten, und verzichtete nicht auf andere Mittel, sondern verrichtete mit Eifer sein großes Werk auf persönlicher Ebene und von Haus zu Haus; ja er brachte die Botschaft buchstäblich ins Haus, in die Heime und Herzen der Epheser“ (A. A. Livermore). „Öffentlich und von Haus zu Haus, in der Stadt und in der ganzen Provinz hat er das Evangelium gepredigt“ (E. M. Blaiklock). „Es ist beachtenswert, daß dieser größte Prediger von Haus zu Haus predigte und aus seinen Besuchen nicht nur gesellschaftliche Besuche machte“ (A. T. Robertson).

      18. (a) Warum würdest du sagen, daß es für den Haus-zu-Haus-Dienst der Zeugen Jehovas eine feste biblische Grundlage gibt? (b) Wo und auf welche Weise predigen Jehovas Zeugen wie Jesus und seine ersten Jünger die Königreichsbotschaft?

      18 Im Jahre 33 u. Z. gaben Jesu Apostel von Haus zu Haus Zeugnis. Diese Tätigkeit gehörte zum Dienst des Paulus in Ephesus und zweifellos auch an anderen Orten. Somit gibt es für den Haus-zu-Haus-Dienst der Zeugen Jehovas eine feste biblische Grundlage. Und das trifft gleichfalls auf verschiedene andere Methoden zu, die sie bei der Verbreitung der Königreichsbotschaft anwenden. Interessanterweise ist in der Cyclopedia von McClintock und Strong zu lesen: „Unser Herr und seine Apostel predigten überall dort, wo sich Menschen versammeln konnten. Der Bergabhang, das Ufer von Seen und Flüssen, die Straße, Privathäuser, die Tempelpforte, die jüdische Synagoge und viele andere Orte hielten sie für die Verkündigung des Evangeliums für geeignet“ (Bd. VIII, S. 483). Wie Jesus und seine ersten Jünger predigen auch Jehovas Zeugen die Königreichsbotschaft auf der Straße, in Privathäusern und an vielen anderen Orten. Sie führen beispielsweise Zeitschriftendienst auf der Straße durch (mit dieser Zeitschrift und der Begleitzeitschrift Erwachet!) und sind besonders für ihr Zeugnisgeben von Haus zu Haus bekannt.

      19. Wie werden heute Entscheidungen über die Predigtmethoden der Zeugen Jehovas gefällt?

      19 Die grundlegenden Formen des Dienstes, deren sich Jehovas Zeugen heute bedienen, waren im ersten Jahrhundert fest eingeführt. Außerdem ist die heutige aus gesalbten Christen bestehende leitende Körperschaft berechtigt, darüber zu entscheiden, welche Predigtmethoden in unserer Zeit angemessen sind. Solche Entscheidungen können zum Teil auf „der Weisheit und der praktischen Erfahrung“ dieser Männer beruhen. Doch vor allem treffen sie ihre Entscheidungen auf dieselbe Weise wie die christliche leitende Körperschaft im ersten Jahrhundert. Sie beten um die Führung Gottes und um die Leitung durch seinen heiligen Geist und achten auf biblische Präzedenzfälle, wenn sie darüber entscheiden, welche Predigtmethoden in den „letzten Tagen“ am passendsten sind (2. Timotheus 3:1; Apostelgeschichte 15:23, 28).

      20. (a) Warum können wir davon überzeugt sein, daß auf den Predigtmethoden der Zeugen Jehovas Gottes Anerkennung ruht? (b) Wie sollten alle Zeugen Jehovas zum Königreichspredigtwerk eingestellt sein?

      20 Die Predigtmethoden der Zeugen Jehovas entsprechen offensichtlich der göttlichen Vorsehung, denn Gott hat ihre Anstrengungen mit überaus großem Erfolg und Segen gekrönt (Sprüche 10:22). Große Menschenmengen nehmen die wahre Anbetung auf und schließen sich dem Überrest der gesalbten Nachfolger Jesu an, indem sie ein Teil der einzigen Organisation werden, die Jehovas heiligen Namen ehrt und furchtlos die gute Botschaft vom aufgerichteten himmlischen Königreich verkündigt. Strengen wir uns daher als Diener Jehovas weiterhin alle in dem Werk des Jüngermachens an, während das gegenwärtige System seinem Ende entgegengeht. Wir sollten uns in diesem Werk als treu erweisen, denn es besteht kein Zweifel darüber, daß wahre Christen Prediger des Königreiches sind.

  • Mit Geschick und Eifer lehren
    Der Wachtturm 1985 | 1. August
    • Mit Geschick und Eifer lehren

      „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, ... lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (MATTHÄUS 28:19, 20).

      1. Worüber wird in Sprüche 22:29 lobend gesprochen, und wieso?

      JEHOVA äußert sich in seinem Wort lobend über Geschick und Eifer. Wir lesen zum Beispiel: „Hast du einen Mann erblickt, geschickt in seiner Arbeit? Vor Könige wird er sich stellen; er wird sich nicht vor gewöhnliche Menschen stellen“ (Sprüche 22:29). Natürlich ist es nicht erniedrigend, für „gewöhnliche Menschen“ zu arbeiten. Doch die vorzügliche Arbeit eines geschickten Handwerkers wird nicht verborgen bleiben. Ja, ein König kann von seiner Geschicklichkeit hören und daraufhin womöglich seine Dienste wünschen.

      2. (a) Was ist notwendig, um in einem Beruf Geschick zu entwickeln? (b) Warum ist es so wichtig, daß ein christlicher Diener Gottes wirkungsvoll lehrt?

      2 Wissen und Geschick sind in jedem Beruf erforderlich. Wer sich mit dem Zimmermannshandwerk befaßt, kann zwar auch dadurch

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