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Zu einem vollständigen Bericht beitragen — Teil IKönigreichsdienst 1981 | September
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Zu einem vollständigen Bericht beitragen — Teil I
1 Warum hören wir gern gute Berichte? Weil sie erfrischend und ermunternd sind. „Wie kühles Wasser für eine müde Seele, so ist ein guter Bericht aus fernem Lande“, sagte der weise Sprücheschreiber (Spr. 25:25).
2 Sogar nach einem Fischfang erwartet man einen vollständigen Bericht. Wenn ein Fischer vom Fischfang zurückkehrt, muß er die Neugierde aller befriedigen, die ihn sehen. Keiner ist damit zufrieden, wenn er lediglich berichtet: „O ja, ich habe einige Fische gefangen“. Die nächste Frage liegt dann auf der Hand. Und wie ermunternd ist es, wenn die Zahl groß ist! Petrus und seine Gefährten waren etwas entmutigt, als sie Jesus berichten mußten, daß sie die ganze Nacht nichts gefangen hatten. Doch wie aufregend war es, als Jesus sie aufforderte, die Netze auf der anderen Seite des Bootes auszuwerfen, und sie dann 153 große Fische in ihrem Netz fingen! (Joh 21:11). In dem Bericht heißt es nicht, daß sie einige oder sogar viele gefangen hatten, sondern die genaue Anzahl von 153 großen Fischen wird angegeben. Petrus und seine Gefährten wurden dadurch sehr ermuntert.
3 Aber wieviel ermunternder ist es doch einen guten Bericht über unsere Brüder, ihr Tätigkeit und die Ergebnisse zu hören! Was wäre, wenn in „Unserem Königreichsdienst“ lediglich erwähnt würde, daß sich in den vergangenen Monaten einige am Predigtdienst beteiligten und daß sie eine Anzahl Stunden damit verbrachten und etwas Literatur abgaben usw.? Das würde uns kaum berühren. Wie ermunternd ist es jedoch, daß wir monatlich den Bericht über unsere gemeinsame Tätigkeit im Predigtdienst betrachten können! Denken wir zum Beispiel an einen der ersten Verkündigerberichte für Deutschland. Er verriet, daß sich 1345 „Freiwillige“ an einem gewissen Feldzug beteiligt hatten. Das war im Jahre 1922. Vergleichen wir diese Zahlen mit dem Predigtdienstbericht in dieser Ausgabe „Unseres Königreichsdienstes“, dann werden wir wirklich ermuntert.
WAS JEDER TUN KANN
4 Es ist indes nicht nur wichtig, das zu berichten, was wir jeden Monat getan haben, sondern auch darauf zu achten, daß unser Bericht vollständig ist. Wie können wir uns vergewissern, daß dies wirklich der Fall ist? Es wäre gut, wenn jeder Königreichsverkündiger die Richtlinien auf den Seiten 127 bis 129 im „Organisations“-Buch durchlesen würde. Es ist nicht angebracht, daß reisende Aufseher, Älteste oder irgend jemand anders zusätzliche Richtlinien oder Anweisungen aufstellt. Die Gesellschaft ist daran interessiert, festzustellen, wieviel Zeit damit verbracht wird, Gottes Wahrheiten denen zu verkündigen, die keine getauften, Gott hingegebenen Zeugen sind. Zeit für Hirtenarbeit oder für andere Besuche bei solchen, die geistig nicht stark sind oder eine Zeitlang keine Verbindung zu uns hatten, sollte nicht berichtet werden, wenn es sich um getaufte Zeugen handelt. Solche Bemühungen sind Liebesdienste unseren Brüdern gegenüber. Die einzige Ausnahme besteht in Verbindung mit neugetauften Personen, die noch nicht zwei Bücher der Gesellschaft durchstudiert haben.
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Die richtige Zeit, Pionier zu werdenKönigreichsdienst 1981 | September
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Der Pionierdienst — Teil 2
Die richtige Zeit, Pionier zu werden
1 Die Erfüllung der Prophezeiung in Matthäus 24:14 ereignet sich in der „kurzen Frist“, bevor Satan in den Abgrund geschleudert wird (Offb. 12:12). Das Königreich muß während dieser „kurzen Frist“ vor dem Ende dieses Systems gepredigt werden. Wahrscheinlich hast du den Entschluß gefaßt, dich an diesem Werk zu beteiligen. In Prediger 3:7 wird „eine Zeit zum Reden“ erwähnt, und diese Zeit ist jetzt! Aber hast du dich mit der Frage auseinandergesetzt: „Wieviel Zeit werde ich damit verbringen?“? Das ist eine Entscheidung, die sowohl dein Leben wie auch das Leben anderer beeinflussen kann; dein Leben, weil Jehova Gefallen an dir hat, wenn du ganzherzigen Dienst verrichtest, und das Leben anderer, weil die Ernte groß ist, aber der Arbeiter wenige sind (Matth. 9:37).
SOLLTEST DU PIONIER WERDEN?
2 Mußt du ein Pionier sein, um in deinem Dienst ganzherzig zu sein? Nun, das hängt von den Umständen ab. Ganzherzigen Dienst zu verrichten bedeutet, daß du dein möglichstes in Gottes Dienst tust. Natürlich können viele aufgrund ihrer Umstände den Pionierdienst nicht aufnehmen, denn ihre biblischen Verpflichtungen haben Vorrang vor dem Vollzeitpredigtdienst. Deshalb ist die Entscheidung, den Pionierdienst aufzunehmen oder nicht, eine Entscheidung, die nur du treffen kannst (Gal. 6:5).
3 Viele erreichen in ihrem Leben einen gewissen Punkt, an dem ihre Umstände es ihnen erlauben, den Vollzeitdienst aufzunehmen. Das traf auf Jesus zu. Als er 30 Jahre alt wurde, war die Zeit gekommen, das besondere Werk aufzunehmen, das ihm sein Vater zu tun gegeben hatte. Er zögerte nicht (Luk. 3:23). Denke darüber nach, wieviel er im Vollzeitdienst in den nächsten 3 1⁄2 Jahren erreichte im Vergleich zu den 30 Jahren davor. Die Bibel beschreibt die Begebenheiten während seiner ersten 30 Jahre in wenigen Zeilen, doch der Bericht über seinen 3 1⁄2jährigen Vollzeitdienst füllt fast vier Bücher der Bibel, und Johannes sagt dazu: „Es gibt in der Tat noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, wenn diese jemals bis in alle Einzelheiten aufgeschrieben würden, so könnte — vermute ich — selbst die Welt die geschriebenen Buchrollen nicht fassen“ (Joh. 21:25).
4 Jeder wahre Christ wird den Wunsch haben, dieses Beispiel nachzuahmen. Während er in geistiger Hinsicht Fortschritte macht, wird er sich bemühen, sein Leben so zu gestalten, wie Jesus es tat. Sicherlich möchte keiner den Personen ähneln, zu denen Jesus folgendes sagte: „Mein Wort macht keine Fortschritte unter euch“ (Joh. 8:37). Hat sein „Wort“ in dir so viel Fortschritte gemacht, daß du den Wunsch hast, ihn im Vollzeitpredigtdienst nachzuahmen? In bezug auf seine Verantwortung fühlte der Apostel Paulus, der selbst ein Vollzeitprediger war, sich veranlaßt, folgendes zu sagen: „Wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkündigte!“ (1. Kor. 9:16).
WIE SIND DEINE UMSTÄNDE?
5 Jeder Christ sollte geistig gesehen so weit Fortschritte machen, daß er den Wunsch hat, Pionier zu werden. Jeder kann den Pioniergeist bekunden, auch wenn seine Umstände ihm nicht erlauben, den Pionierdienst aufzunehmen. Vielleicht hast du deine Schule oder Berufsausbildung abgeschlossen, oder dieser Abschluß mag kurz bevorstehen. Hast du dir Gedanken über das gemacht, was im „Organisations“-Buch auf der Seite 138 unter der Überschrift „Allgemeiner Pionierdienst“ steht? Dort heißt es „Jeder junge Mensch sollte diesen Bereich des Dienstes ernsthaft in Erwägung ziehen. Was wird er mit seinem Leben tun, wenn er die erforderlichen Jahre seiner weltlichen Ausbildung beendet hat?“ Als Antwort wird gezeigt, daß es bei jedem Gott hingegebenen, getauften Lobpreiser Jehovas keinen Zweifel geben dürfte.
6 Bist du pensioniert oder finanziell unabhängig? Oder bist du eine Hausfrau, deren Verpflichtungen es erlauben, als Pionier oder Hilfspionier zu dienen? Auf der Seite 139 des „Organisations“-Buches heißt es: „Der Pionierdienst ist nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt. In den Pionierreihen stehen Junge und Alte, Ledige und Verheiratete, körperlich Starke und einige, die nicht ganz gesund sind.“
7 Am 1. September 1981 begann das Dienstjahr 1982. Ist dies nun die richtige Zeit für dich, den Pionierdienst aufzunehmen? Eine ganze Reihe Verkündiger nehmen den Pionierdienst für ein Jahr auf, um festzustellen, ob sie ihn durchführen können. Viele haben dann den Wunsch, diesen Dienst fortzusetzen. Jeden Tag muß jeder Christ viele Entscheidungen treffen, aber es gibt wenige Entscheidungen, die einem mehr Glück oder größeren Nutzen einbringen können als der Entschluß, den Pionierdienst aufzunehmen. Derjenige, der weiser ist als Salomo, sagt uns, daß jetzt „eine Zeit zum Reden“ da ist. Jetzt ist die richtige Zeit, den Pionierdienst aufzunehmen, wenn die Umstände es einem erlauben (Matth. 24:14).
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