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  • Wir wollen unsere fremdsprachigen Nachbarn besser kennenlernen
    Erwachet! 1979 | 22. März
    • Du kennst sicherlich die Oberkrainer mit ihrer beschwingten Musik. Sie sprechen Slowenisch. Außerdem werden in Jugoslawien die serbische, kroatische und mazedonische Sprache gesprochen — in Grenzgebieten sogar Ungarisch, Rumänisch, Bulgarisch, Tschechisch, Slowakisch oder Albanisch. Um Verständigungsschwierigkeiten zu vermeiden, ist Serbokroatisch die Amtssprache, die in den Schulen im ganzen Land gelehrt wird.

      Die modernen Großstädte, zum Beispiel die Hauptstadt Belgrad mit etwa 750 000 oder Zagreb mit über 550 000 Einwohnern, stehen in krassem Gegensatz zu den Gebirgsgegenden, wo das Leben sich seit Hunderten von Jahren kaum geändert hat. Das Land wird dort noch mit Hilfe von Kühen oder Ochsen bearbeitet, und Getreide wird noch mit der Sense und mit der Sichel geschnitten, wie zum Beispiel in Teilen der Wojwodina an der ungarischen Grenze, bekannt als die Getreidekammer Jugoslawiens.

      So verschieden die Völker Jugoslawiens in mancher Hinsicht sind, haben sie doch alle etwas gemeinsam: ihre Gastfreundschaft. Triffst du sie in ihrer Heimat an oder auch im Ausland, so wirst du herzlich empfangen. Ein Serbe oder Mazedonier wird dir beim Besuch zuerst ein Glas Šljivovica, einen Pflaumenschnaps, anbieten, dann Kaffee. Manchmal bekommst du auch Slatko (süßes Gelee mit ganzen Früchten) und dazu das traditionelle Glas Wasser. Oder wer zum Essen eingeladen wird, kann sich auf Grillgerichte freuen, zum Beispiel Ćevapčići, kleine Hackfleischröllchen, über Holzkohlenfeuer gegrillt. Oder magst du lieber Ražnjići mit Djuveč?

      Wenn möglich, solltest du solche Einladungen annehmen, nicht nur, um deine fremdsprachigen Nachbarn besser kennenzulernen, sondern auch, weil der Jugoslawe sich verletzt fühlt, wenn seine Gastfreundschaft ohne Grund abgelehnt wird.

      Da mehrere Kulturen, religiöse Überzeugungen und unterschiedliche Vergangenheiten in diesem Land aufeinanderprallen, ist es verständlich, daß es bei der Gründung des Staates Probleme gegeben hat, die zum Teil immer noch ungelöst sind. Aber trotz der Gegensätze, die diese Völker aufzuweisen haben, stehen sie alle unter einer Regierung. Diese Regierung ist inzwischen stabiler geworden; auch das Zugehörigkeitsgefühl der Bürger zu ihrem Staat ist gewachsen, obwohl es auf der anderen Seite Unabhängigkeitsbewegungen unter den verschiedenen Völkern gibt, die den Fortbestand des Staates gefährden. Leider ist auch im schönen Jugoslawien das weltweite Problem des Terrorismus nicht unbekannt. Deshalb sind einige der in Deutschland wohnenden Jugoslawen um die Einheit ihres Landes besorgt.

      Die Hoffnung auf eine weltweite Einheit

      Jehovas Zeugen glauben, daß unter dem Königreich Gottes alle Völker zu einer Nation vereint werden. Um den Jugoslawen, die in Deutschland wohnen, diese Hoffnung mitteilen zu können, haben viele junge Zeugen Jehovas die serbokroatische Sprache erlernt. In Frankfurt und Düsseldorf wurden sogar zwei Kurse durchgeführt, in denen man moderne Lehrmethoden anwandte, um es den Teilnehmern zu ermöglichen, die Sprache in kurzer Zeit fließend, wenn auch nicht fehlerfrei, zu sprechen.

      Bei der Schulung in Düsseldorf brachte ein Kursteilnehmer einen Arbeitsfreund, einen Moslem, mit, um ihm zu zeigen, welche Mühe Menschen sich machen, um die gute Botschaft der Bibel in einer für sie fremden Sprache darzulegen. Er hörte eine Weile zu und war begeistert von dem, was er sah. Am nächsten Tag besuchte er eine Zusammenkunft der Ortsversammlung der Zeugen Jehovas und brachte noch einen Bekannten mit. Eine Woche später brachten beide ihre Familien mit. Kurz darauf waren es etwa zwanzig Personen, die bei den Zusammenkünften anwesend waren, hauptsächlich Familienangehörige. Bevor der Kurs zu Ende ging, hatte der erstgenannte Interessierte schon eine Aufgabe, eine Bibelvorlesung, in der Theokratischen Schule gelöst. Heute sind einige dieser Mazedonier, die früher Moslems waren, getaufte Zeugen Jehovas. Dies ist der beste Beweis der Nützlichkeit dieses Sprachkurses.

      In Apostelgeschichte 16:9 lesen wir, daß der Apostel Paulus eingeladen wurde, die gute Botschaft der Bibel in Mazedonien zu predigen. Heute haben Jehovas Zeugen in Deutschland — ohne nach Mazedonien gehen zu müssen — eine ähnliche Möglichkeit: Menschen aus verschiedenen Völkern Jugoslawiens, die aber unter einer Regierung stehen, mitzuteilen, daß bald alle Völker unter einer Regierung, dem Königreich Gottes, zu einer Nation vereint werden. Diese Nation wird ewiglich bestehen!

  • Meinte Gott: „Du sollst nicht töten.“?
    Erwachet! 1979 | 22. März
    • Der Standpunkt der Bibel

      Meinte Gott: „Du sollst nicht töten.“?

      WER hat nicht schon jemand sagen hören, in den Zehn Geboten stehe: „Du sollst nicht töten.“? In vergangenen Kriegen haben einige Männer das als Grund dafür angegeben, warum sie den Kriegsdienst verweigerten. Dieses Argument taucht auch bei der Diskussion über die Todesstrafe auf.

      Andere wiederum beziehen sich auf dieses Gebot und suchen damit zu beweisen, daß sich die Bibel widerspricht. In einer Broschüre, in der so argumentiert wird, steht unter der Überschrift „Töten verboten“ der Satz: „Du sollst nicht töten (2. Mose 20:13)“, aber dann werden Fälle aufgeführt, in denen Gott Israeliten anwies, andere hinzurichten (2. Mose 32:27; 2. Kö. 10:11, 30). Jehova befahl auch den Israeliten, feindliche Völker auszurotten (5. Mose 7:1, 2, 16; 12:31; Josua 6:12-21). Hat Gott tatsächlich geboten: „Du sollst nicht töten.“? Welche Bedeutung hat das sechste der Zehn Gebote? Werden dadurch Kriege und Todesstrafen kategorisch untersagt?

      Die Wendung „Du sollst nicht töten“ erscheint den meisten vertraut, da 2. Mose 20:13 in einigen gebräuchlichen Bibelübersetzungen so wiedergegeben wird (5. Mose 5:17). In einigen neuzeitlichen Übersetzungen liest man dagegen: „Du sollst nicht mordena.“ Wieso der Unterschied?

      Das zugrundeliegende hebräische Wort ist razách, was buchstäblich „zerbrechen“ oder „zerschlagen“ bedeutet. John Parkhurst erklärt in seinem hebräischen Lexikon, daß in der Bibel mit razách „Totschlag oder Mord bezeichnet wird, je nachdem ob einem Menschen vorsätzlich oder ungewollt das Leben genommen wurde“.

      Es ist bemerkenswert, daß an 33 von den 47 Stellen, wo in den Hebräischen Schriften das Wort razách vorkommt, die Zufluchtsstädte Israels erwähnt werden. Sie dienten immer als Zuflucht, wenn jemand einem anderen das Leben genommen hatte. Wurde gerichtlich ermittelt, daß die Tötung unbeabsichtigt war, konnte der Totschläger in der Stadt bleiben. Ergab die gerichtliche Untersuchung aber, daß er böswillig oder vorsätzlich getötet hatte, mußte er es mit seinem eigenen Leben bezahlen. Mit diesen zwei Möglichkeiten im Sinn erkennt man, daß razách an den folgenden drei Stellen richtig wiedergegeben wurde:

      „Als Zufluchtsstädte werden sie euch dienen, und der Totschläger, der eine Seele unabsichtlich erschlägt, soll dorthin fliehen. ... Wenn er ihn nun mit einem [vorsätzlich als Waffe gebrauchten] Werkzeug aus Eisen geschlagen hat, so daß er stirbt, so ist er ein Mörder. Der Mörder sollte unweigerlich zu Tode gebracht werden“ (4. Mose

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