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Verheiratete Gläubige zum Frieden und zur Rettung berufenDer Wachtturm 1961 | 15. Januar
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Mann, weil er heidnisch blieb? Nein, denn er war willens, weiterhin mit ihr zusammen zu wohnen. Eunike unterordnete sich ihm, und da er Einspruch erhob, ließ sie ihren Sohn Timotheus nicht einmal beschneiden. Ob sein Vater den Timotheus zum Gottesdienst in heidnische Tempel mitnahm, wird nicht berichtet. Aber Eunike, die Mutter des Timotheus, und seine Großmutter Lois sorgten dafür, daß er biblischen Unterricht bekam, indem sie ihn selbst zu Hause belehrten. Somit kannte Timotheus, der Halbjude, die heiligen Schriften von Kindheit an, die ihn weise zu machen vermochten zur Rettung durch den Glauben an den Messias. (2. Tim. 3:14, 15; 1:5; Apg. 14:4-18) Durch diese religiöse Unterweisung, die Timotheus zu Hause empfing, wurde der heidnische Einfluß, der von seinem griechischen Vater ausging, zurückgedrängt. Als somit Paulus das erste Mal in die Stadt kam, wurde Timotheus in Verbindung mit seiner jüdischen Mutter und seiner Großmutter ein Christ. Daher konnte Paulus von Timotheus sagen, er sei „ein echtes Kind im Glauben“, „ein geliebtes Kind“. — 1. Tim. 1:1, 2; 2. Tim. 1:1, 2, NW.
38. Welche Haltung nahm Eunike gegenüber der Missionarlaufbahn ihres Sohnes Timotheus ein, und weshalb wurde Timotheus erst dann beschnitten?
38 Bei dem Rückbesuch, den Paulus in der Stadt machte, fand er Timotheus als einen Jünger, über den „die Brüder in Lystra und Ikonium einen guten Bericht gaben“. Eunike, die Mutter des Timotheus, willigte ein, daß er eine Missionarlaufbahn antrat, und der heidnische Vater hinderte den Sohn nicht daran, und so nahm Paulus Timotheus und Silas mit. Um den Juden in der Gegend, in der sie predigen wollten, keinen Anstoß zu geben, beschnitt Paulus den Timotheus, der nun ein Jüngling war, „denn alle wußten, daß sein Vater ein Grieche war“. (Apg. 16:1-3, NW) Ob seine Mutter Eunike ihren heidnischen griechischen Mann für das Christentum je gewann, indem sie mit ihm zusammen wohnte, solange ihm das paßte, wissen wir nicht. Doch kurz vor seinem Märtyrertod schrieb Paulus einen letzten Brief an Timotheus und sprach darin von dem Glauben, den seine Mutter Eunike hatte. — 2. Tim. 1:5.
39. Für welche besonderen christlichen Frauen ist Eunike ein Beispiel, und wie behandelt der Gläubige den ungläubigen Gatten als relativ geheiligt und die Kinder als heilig?
39 Somit ist Eunike ein Beispiel für jene Gott hingegebenen christlichen Gläubigen, die mit einem Heiden oder einem Anhänger eines anderen Religionssystems verheiratet sind. Der Wille des ungläubigen Gatten, weiterhin mit einem Gott hingegebenen christlichen Zeugen Jehovas zusammen zu wohnen, bietet den Gläubigen eine glänzende Gelegenheit, nämlich, in nächster Nähe zu versuchen, den Ehepartner zu „retten“. Der Gläubige muß daher einen positiven Lauf einschlagen, indem er den ungläubigen Gatten in Verbindung mit dem Gläubigen „als geheiligt“ behandelt. Das bedeutet, daß der Gläubige für den ungläubigen Gatten alles so tun soll, als ob er es für den Herrn selbst täte. Gott, der Herr, ist heilig. (Eph. 6:7; Kol. 3:22-24) Auch werden unmündige Kinder, die von einer solchen Ehegemeinschaft abhängig sind, nun als „heilig“ betrachtet und daher so behandelt, als ob sie rein wären. Der Gläubige wird das Beispiel der Eunike nachahmen und sich bemühen, solchen „heiligen“ Kindern biblische Unterweisung zu erteilen, damit sie heilig bleiben können und sich möglicherweise schließlich selbst Gott durch Christus hingeben. Nicht nur ihre Rettung, sondern auch die des ungläubigen Ehepartners steht auf dem Spiel. Somit ist es günstig, bei ihm zu wohnen.
40, 41. (a) Wie sollte der Gläubige handeln, wenn es schwerfällt, dem ungläubigen Gatten zu gefallen? (b) Welchen Rat gibt Petrus in Übereinstimmung mit diesem Grundsatz christlichen Ehefrauen, die in einem ungleichen Joche sind?
40 Selbst wenn der Ehepartner ein Gegner ist und wenn es schwerfällt, ihm zu gefallen, sollte sich der Gläubige nicht gedrängt fühlen wegzugehen. Der Gläubige sollte die Verfolgung und den Widerstand ertragen, gleichwie er die Verfolgung und den Widerstand in dem Gebiet erträgt, in welchem er von Haus zu Haus predigt. Durch diese Handlungsweise wird die Rettung des ungläubigen Partners ermöglicht. Dieses Argument bringt der Apostel Petrus vor, wenn er verfolgten Christen schreibt:
41 „Mögen Diener im Hause [oder Bedienstete] ihren Gebietern in aller Furcht untertan sein, nicht nur den guten und vernünftigen, sondern auch jenen, denen zu gefallen es schwerfällt … Wenn ihr Gutes tut und leidet und es erduldet, so ist dies bei Gott angenehm. In der Tat wurdet ihr zu diesem Laufe [indem man ungerecht leidet] berufen, weil auch Christus für euch litt, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt … Ebenso, ihr Frauen: seid euren Männern [baalim, hebräische Bibel] untertan, damit sie, wenn einige dem Worte nicht gehorchen, durch das Benehmen ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden, weil sie Augenzeugen eures keuschen Wandels und tiefen Respekts [gegenüber euren Männern] gewesen sind. Und euer Schmuck sei nicht der äußere, indem ihr die Haare flechtet und goldene Schmucksachen anlegt oder Obergewänder tragt [weil äußerer Schmuck Ehemänner, die dem Worte Gottes nicht gehorchen, nicht gewinnen wird], sondern er [euer Schmuck] sei der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in Gottes Augen von hohem Werte ist. Denn auf diese Weise pflegten sich einst auch die heiligen Frauen zu schmücken, die auf Gott hofften, indem sie ihren eigenen Männern untertan waren, wie Sara Abraham zu gehorchen pflegte und ihn ‚Herr‘ nannte. Und ihr [Frauen] seid ihre Kinder geworden, vorausgesetzt, daß ihr weiterhin Gutes tut und keinerlei Schrecken [vor euren Männern] empfindet.“ — 1. Pet. 2:13 bis 3:6, NW.
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Trennung und Scheidung um des Friedens willenDer Wachtturm 1961 | 15. Januar
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Trennung und Scheidung um des Friedens willen
1. Was sollte der gläubige Gatte tun, wenn der ungläubige sich trotz allem entschließt, wegzugehen und getrennt zu leben?
ES GIBT unzählige Fälle, in denen Gott hingegebene, getaufte Gläubige dem Rat des Apostels Paulus gehorcht und weiterhin bei ungläubigen Ehegatten gewohnt und dann die Freude erlebt haben, schließlich den Ehepartner zu „retten“. Was aber soll eine gläubige Person tun, die in der Kraft des Geistes Gottes Verfolgung und Widerstand erduldet, in dem Bemühen, die Ehegemeinschaft aufrechtzuerhalten, deren ungläubiger Partner sie jedoch unerträglich findet und schließlich weggeht, sei es nun, daß er anderswo unabhängig von seinem Gatten lebt oder sich scheiden oder gesetzlich trennen läßt? Paulus antwortet: „Wenn aber der Ungläubige sich anschickt wegzugehen, so laßt ihn gehen, ein Bruder oder eine Schwester ist unter solchen Umständen nicht gebunden, Gott hat euch aber zum Frieden berufen.“ — 1. Kor. 7:15, NW.
2. Gibt eine bloße Trennung einen schriftgemäßen Grund zur Scheidung, nach der sich jemand wieder mit einem anderen Partner verheiraten könnte?
2 Im Interesse seines eigenen christlichen Friedens mag der gläubige Teil den ungläubigen Ehepartner weggehen und anderswo leben lassen. Der weggegangene ungläubige Teil mag nicht wieder heiraten, ebensowenig, wie dies eine weggegangene, christliche, gläubige Ehegefährtin tun mag. „Doch wenn sie tatsächlich weggeht, so bleibe sie ehelos; andernfalls versöhne sie sich wieder mit ihrem Manne.“ (1. Kor. 7:11, NW) Der verlassene gläubige Partner hat in diesem Fall keine schriftgemäßen Gründe, auf die er sich stützen könnte, um eine gesetzliche Scheidung zu beantragen, das heißt, wenn ihn sein Gatte einfach verlassen hat oder wenn ihre religiösen Ansichten so auseinandergehen, daß sie miteinander unvereinbar sind. Wenn er tatsächlich eine Scheidung herbeiführt, so hat er doch auf Grund der Schrift nicht die Freiheit, sich durch Wiederverheiratung von dem unbefriedigenden Zustand des gesetzlichen Ledigseins
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