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Führst du zu Ende, was du beginnst?Der Wachtturm 1972 | 1. August
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Wenn du beweist, daß du nicht so schnell aufgibst, gewinnst du das Vertrauen und die Achtung anderer. Timotheus war noch jung, als die Brüder in verschiedenen Städten „einen guten Bericht über ihn“ abgaben. (Apg. 16:2) Darum wählte der Apostel Paulus ihn sich zum Reisegefährten. Timotheus genoß einzigartige Vorrechte, denn auf den Reisen mit dem Apostel Paulus kam er in viele Gebiete des Römischen Reiches. Nach etwa zwölf Jahren treuen Dienstes wurde ihm eine große Verantwortung auferlegt, denn er wurde ermächtigt, in den Versammlungen Aufseher zu ernennen. (Phil. 2:19-22; 1. Kor. 4:17; 1. Tim. 3:1-15) Er hatte nicht die beste Gesundheit. (1. Tim. 5:23) Er befolgte aber den ernsten Rat des Apostels Paulus, bei den Dingen ‘zu bleiben’, die er gelernt hatte, den ihm zugewiesenen Dienst in günstiger Zeit und in unruhvoller Zeit ‘völlig durchzuführen’, sich als ein echter Soldat Christi Jesu zu erweisen und bereit zu sein, Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten zu ertragen. (1. Tim. 4:11-16; 2. Tim. 4:2-5; 2:3) Ja, Timotheus war zuverlässig; er erfüllte seine Aufgaben und leistete gründliche Arbeit. Er war ein Mann, dem man vertrauen konnte. Es erforderte aber Zeit und Ausdauer, bis er sich dieses Vertrauen erworben hatte.
Ja, wenn du beweist, daß du etwas, was du beginnst, zu Ende führst, kann dir dies viele Vorrechte und Segnungen einbringen. Im Grunde genommen steht damit in Verbindung sogar dein Leben auf dem Spiel. Jesus sagte von denen, die ihm nachfolgten: „Wer aber bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden.“ (Matth. 24:13) Wir befinden uns in einem Wettlauf, bei dem es um ewiges Leben in Gottes Gunst geht. Wir werden diesen Preis nur gewinnen, wenn wir die Fähigkeit entwickeln, etwas, was wir beginnen, zu Ende zu führen, und beweisen, daß wir bereit sind, es selbst trotz Problemen und Schwierigkeiten zu tun. Wenn wir kleinere Dinge, die wir beginnen, zu Ende führen, dann gelingt es uns auch bei größeren. — Luk. 16:10; 1. Kor. 9:24-27; 2. Tim. 2:5.
‘Was immer du daher tust, arbeite daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen’, denn von ihm wirst du einen Lohn empfangen, der für dich wirklich von Wert ist. — Kol. 3:23, 24.
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Warum sprechen Jehovas Zeugen immer wieder bei dir vor?Der Wachtturm 1972 | 1. August
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Warum sprechen Jehovas Zeugen immer wieder bei dir vor?
WENN jemand ausgerechnet an deine Tür klopft, wenn du beschäftigt bist oder wenn du etwas entspannen und deine Ruhe haben möchtest, so ist das ärgerlich. Da du denkst, es könnten unerwartete Gäste sein oder ein Hausierer, der dir unbedingt seine Ware verkaufen möchte, zögerst du, an die Tür zu gehen. Vielleicht befürchtest du auch, du könntest überfallen werden oder jemand könnte dir etwas antun wollen.
Jehovas Zeugen sprechen aber aus einem anderen Grund vor. Sie setzen voraus, daß du unter Umständen beschäftigt bist oder dich vielleicht sogar fürchtest. Sie fühlen sich aber gezwungen, bei dir vorzusprechen, weil sie eine Gefahr nahen sehen, die du vielleicht nicht erkennst, weil du zu sehr beschäftigt bist. (Siehe Lukas 21:34-36.) Jehovas Zeugen sprechen wirklich aus Liebe bei dir vor und weil sie an dir interessiert sind. Sie glauben, daß dein Leben in Gefahr ist.
Jehovas Zeugen betrachten es außerdem als ihre Pflicht, bei dir vorzusprechen. Sie hätten das Gefühl, sie würden eine Pflicht versäumen und dir unrecht tun, wenn sie absichtlich an deiner Tür vorbeigingen. Warum?
Weil Gott ihnen selbst geboten hat, dich zu warnen.
Stimmt das tatsächlich? Die meisten von uns wissen, daß Jesus Christus sagte, die gute Botschaft werde in der ganzen Welt gepredigt werden. (Matth. 24:14) Ist es aber tatsächlich jemandes Pflicht, dies zu tun? Jawohl, und zwar bei Todesstrafe. Wieso? Ein eindrucksvolles Beispiel aus der Bibel veranschaulicht dies auf eine Weise, daß wir darüber nicht mehr im Zweifel sein können.
GOTTES „WÄCHTER“
Dieses Beispiel läßt Gottes Grundsätze und seine Verfahrensweise deutlich erkennen. Es handelt sich dabei nicht um eine Dichtung, sondern um etwas, was tatsächlich geschehen ist, etwas, wovon eine ganze Nation betroffen wurde.
Das Beispiel steht in Verbindung mit Hesekiel, einem Mann, den Gott zu seinem Propheten erwählt hatte und dem er dann sagte, er müsse die Übeltäter warnen:
„Menschensohn zu einem Wächter habe ich dich dem Hause Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Munde hören, und du sollst sie von mir aus warnen. Wenn ich zu einem Bösen spreche: ,Du wirst bestimmt sterben‘, und du warnst ihn tatsächlich nicht und redest nicht, um den Bösen vor seinem bösen Wege zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, da er böse ist, in seiner Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben.“
Jemand mag sagen: „Da müssen Sie aber zu denen gehen, die schlechte Dinge treiben. Warum kommen Sie zu mir?“ Beachten wir aber, daß die Gerechten die Botschaft Hesekiels ebenfalls benötigten:
„Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut ..., wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, ... aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er selbst tatsächlich nicht sündigt, wird er bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben.“ — Hes. 3:17-21.
Warum war die Warnung damals so dringend? Weil Jerusalem bald (innerhalb von sechs Jahren) von den Babyloniern zerstört werden sollte, weil die Juden die Herrschaft Gottes verworfen und sich schlechten Bräuchen zugewandt hatten. Die Vernichtung sollte schrecklich sein. Alt und jung, Männer und Frauen, sollten nach einer langen Belagerung der Stadt auf den Straßen sterben, und Kinder sollten zerschmettert werden. Die Hungersnot sollte so groß sein, daß einige sogar ihre eigenen Kinder essen würden. — Klag. 2:11, 12, 20, 21; 4:4, 9, 10; 5:11, 12.
Obwohl selbst nicht in Jerusalem, unterstützte Hesekiel den Propheten Jeremia, der sich in Jerusalem befand, und bestätigte so als zweiter Zeuge die von Gott gesandte Botschaft. Ohne Zweifel war es in Jerusalem bekannt, daß Hesekiel in Babylon ebenfalls vor dem Untergang Jerusalems warnte. Die Juden in Babylon wurden durch Hesekiels Botschaft bestimmt sehr beunruhigt. Sie mußten die Botschaft ebenfalls hören, damit sie von Gott wegen ihrer verkehrten Einstellung und ihrer Widerspenstigkeit nicht völlig verlassen wurden.
Hesekiel hätte, obwohl ihm geboten worden war, Gottes Botschaft zu verkündigen, Jehova Gott nicht richtig dienen können, wenn sein Herz nicht mit seiner Tätigkeit übereingestimmt hätte, wenn er durch seinen Dienst nicht den Geist dessen zum Ausdruck gebracht hätte, was er sagen mußte.
Aus diesem Grund ließ Gott Hesekiel sinnbildlich eine Buchrolle essen. Diese Buchrolle enthielt die Urteilssprüche, die Gott über Jerusalem und Juda gefällt hatte. Sie warnte vor dem bevorstehenden Unglück, zeigte im einzelnen, wie sehr sich die Juden verderbt hatten und welcher Ungerechtigkeiten und welcher Gewalttaten sie, vor allem ihre Führer, sich schuldig gemacht hatten. Die Buchrolle schmeckte süß, als Hesekiel sie zu essen begann. Das Vorrecht zu erhalten, als Gottes Prophet und Wächter zu dienen, war bestimmt etwas Erfreuliches. Aber in Hesekiels Magen erwies sie sich als bitter; er sagte: „Ich [ging]
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