-
Brief des ZweigbürosKönigreichsdienst 1976 | Januar
-
-
Brief des Zweigbüros
Liebe Königreichsverkündiger!
Habt Ihr am ersten „Wachtturm“-Feldzug teilgenommen? Wahrscheinlich nicht, denn er fand im Jahre 1939 in den Vereinigten Staaten statt. Die 35 466 Verkündiger, die in jenem Jahr über ihren Dienst berichteten, hatten so großen Erfolg, daß der Feldzug um einen Monat verlängert wurde. Das endgültige Ergebnis des fünfmonatigen Feldzugs waren über 93 000 Abonnements auf die Zeitschrift „Der Wachtturm“.
Bis heute hat es seitdem immer wieder erfolgreiche „Wachtturm“-Feldzüge gegeben. Seit dem Jahr 1939 sind 24 745 991 Abonnements auf die Zeitschriften „Der Wachtturm“ und „Erwachet!“ aufgenommen worden. Zweifellos wurden die meisten dieser Abonnements während besonderer Feldzüge aufgenommen, die dazu beigetragen haben, die Auflage des „Wachtturms“ auf gegenwärtig mehr als 10 000 000 zu steigern. Viele von uns sind durch den „Wachtturm“ mit der Wahrheit bekannt geworden und freuen sich sehr über seine hohe Auflage.
„Der Wachtturm“ hat offensichtlich seit der Herausgabe der ersten 6 000 Exemplare im Juli 1879 — damals als „Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi“ bekannt — die Unterstützung Jehovas gehabt. Wiewohl die Zeitschrift keine finanzielle Unterstützung durch Werbeanzeigen erhält, hat sich der Preis für ein Jahresabonnement stets in vernünftigem Rahmen bewegt. In Deutschland wurden im April 1897 500 Exemplare des „Wachtturms“ versandt. Die Auflage der deutschen Ausgabe hat sich von 28 500 im Jahre 1946 auf nunmehr 498 000 Exemplare erhöht. Hinzu kommen die Exemplare, die in der Schweiz gedruckt werden. In unserer Druckerei wird „Der Wachtturm“ in folgenden Sprachen gedruckt: Deutsch, Französisch, Kroatisch, Rumänisch, Slowenisch, Tschechisch und Türkisch.
Weil die Wahrheit durch die Zeitschriften auf wirkungsvolle Weise den Menschen übermittelt werden kann, ist die Ausrüstung der Gesellschaft vergrößert worden, um mehr Zeitschriften herstellen zu können. Auf der Wachtturmfarm sind drei neue M.-A.-N.-Pressen aufgestellt worden. Da außerdem vor kurzem noch eine große Cottrell-Presse von der Brooklyner Fabrik auf die Wachtturmfarm gebracht wurde, stehen dort nun insgesamt 14 Druckpressen. Sie werden nur für den Druck von Zeitschriften eingesetzt, und somit sind die Voraussetzungen geschaffen, noch mehr Zeitschriften zu drucken.
Wie steht es mit dem Papier? Gegenwärtig herrscht keine Knappheit, und deshalb sind von uns aus gute Voraussetzungen für den 38. jährlichen „Wachtturm“-Feldzug gegeben. Wir vertrauen darauf, daß Jehova diesen Feldzug wie alle früheren reichlich segnen wird.
Eure Brüder
ZWEIGBÜRO WIESBADEN
-
-
Bleibt wach, und nehmt das Vorrecht zu predigen wahr!Königreichsdienst 1976 | Januar
-
-
Bleibt wach, und nehmt das Vorrecht zu predigen wahr!
1 Welch ein einzigartiges Vorrecht ist es doch, Zeugen des souveränen Herrschers des Universums zu sein, seinen Namen zu tragen und an einem Werk teilzunehmen, das er befohlen hat! Dieses kostbare Vorrecht haben wir als christliche Zeugen Jehovas. Schätzen wir es?
2 Jesus zeigte, wie wir wach bleiben und dieses Vorrecht wahrnehmen können. Er sagte: „Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist, es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“ Das Werk, das Gott uns übertragen hat, können wir nicht in sorgloser Weise hinausschieben; jetzt, solange noch die Gelegenheit dazu besteht, ist es an der Zeit, es zu tun. Was gehört zu diesem Werk? Jesus erklärte: „Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege“ (Joh. 9:4; 18:37).
3 Daß es möglich ist, seine Wertschätzung für dieses Vorrecht zu verlieren, geht aus einer kürzlich zusammengestellten Übersicht hervor. Diese zeigt, daß ungefähr 18 Prozent der Verkündiger in unserem Land unregelmäßig am Predigtdienst teilnehmen. Das bedeutet, daß sie gelegentlich — und in einigen Fällen häufig — einen ganzen Monat vergehen lassen, ohne mit anderen über die Wahrheit zu sprechen. Wie viele gibt es außerdem, die sich jeden Monat nur ein paar Stunden am Predigtdienst beteiligen — nicht wegen gesundheitlicher Probleme oder anderer Behinderungen, sondern weil sie ihr Vorrecht zu predigen nicht wirklich schätzen? Sie mögen denken: „Ich habe in diesem Monat ja etwas Predigtdienst getan.“ Doch ist das Dienst mit ganzer Seele? (Luk. 10:25-28).
HAT ES FOLGEN?
4 Besteht für jemand, der in seinem Predigtdienst unregelmäßig geworden ist, Grund zur Besorgnis? Das ist tatsächlich der Fall, wenn nicht unvermeidbare Umstände dafür ausschlaggebend sind, sondern eher eine gewisse Gleichgültigkeit. Zu einem jeden in der Versammlung Laodicea, der in seinem Dienst für Gott lauwarm geworden war, sagte Jesus Christus, „der treue und wahrhaftige Zeuge“: „Weil du nun lau bist ..., werde ich dich aus meinem Munde ausspeien.“ (Offb. 3:14-16). Und der Apostel Paulus warnte vor der Gleichgültigkeit, indem er schrieb: „Wir begehren aber, daß ein jeder von euch denselben Fleiß zeige, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werden mögt, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben“ (Hebr. 6:11, 12). Es hat somit Folgen. Wird jemand gleichgültig und vernachlässigt er das Vorrecht zu predigen, so kann das dazu führen, daß er der Segnungen, für die er gearbeitet hat, verlustig geht. Sicherlich möchte niemand von uns, daß ihm das widerfährt.
5 Doch hat es irgendeinen Einfluß auf das Wohl anderer, ob wir ihnen predigen oder nicht? In Römer 10:14 lesen wir diesbezüglich: „Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören, ohne daß jemand predigt?“ Liebe zu Jehova und zu unserem Nächsten sollte in uns den Wunsch wecken, zu denen zu gehören, die einen vollen Anteil am Predigtwerk haben. Es geht um Menschenleben. Nachdem Paulus Timotheus ermuntert hatte, in seinem Dienst für Gott zu beharren, erklärte er: „Dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Tim. 4:16).
WAS DU TUN KANNST
6 Regelmäßigkeit im Predigtdienst hängt weitgehend von einem guten Zeitplan ab. Für jeden von uns wäre es vorteilhaft, einen vernünftigen, flexiblen Zeitplan zu haben, der seinen persönlichen Verhältnissen angepaßt ist. Stelle daher jetzt einen eigenen Zeitplan für den Predigtdienst auf, falls du noch keinen hast! Wenn du dich eine Zeitlang nach diesem Zeitplan ausgerichtet hast, kannst du ihn vielleicht noch verbessern, und es ist gut, ihn so abzuändern, wie es für dich und deine Familie sowie für das Gebiet am besten ist.
7 Beim Ausarbeiten unseres Zeitplans sollte der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, ganz bestimmt eine bedeutende Rolle spielen. Wann werden wir sie aller Wahrscheinlichkeit nach am aufnahmebereitesten zu Hause antreffen? Könnten wir sie, falls tagsüber niemand zu Hause ist, am späten Nachmittag oder am frühen Abend besuchen? Wir mögen dann Menschen antreffen, die nur selten, wenn überhaupt, etwas von der guten Botschaft gehört haben. Indem wir so echtes Interesse am einzelnen bekunden, beweisen wir, daß wir verstehen, daß es nicht nur darum geht, Zeit einzusetzen, und daß wir wirklich wachsam sind und das Vorrecht zu predigen schätzen.
WAS DIE VERSAMMLUNG TUN KANN
8 In der Versammlung können wir uns alle gegenseitig helfen, uns als treue Zeugen Jehovas zu erweisen. Lade jemand anders ein, sich dir anzuschließen, wenn du vorhast, in den Predigtdienst zu gehen. Sprich mit anderen Verkündigern darüber, welche Methoden, Menschen anzusprechen und Bibelstudien einzurichten, sich in deinem Falle als erfolgreich erwiesen haben. Bedenke auch, daß es sich sowohl auf deine Familie als auch auf andere vorteilhaft auswirkt, wenn du im Dienste Jehovas eifrig vorangehst.
9 Besonders wichtig ist das gute Beispiel der Ältesten. In 1. Petrus 5:2, 3 werden sie ermuntert: „Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; ... indem ihr Vorbilder für die Herde werdet.“ Wenn die Ältesten im Predigtwerk vorangehen, zeigt die Versammlung gewöhnlich die gleiche Wertschätzung für dieses Vorrecht. Viele Älteste stellen fest, daß sie, wenn sie im voraus planen, mit Verkündigern und Pionieren im Predigtdienst zusammenzuarbeiten, oftmals Gliedern der Versammlung die nötige Aufmerksamkeit schenken können, während sie mit ihnen von einem Haus zum anderen gehen. Da sich der Predigtdienstaufseher mit den Predigtdienstberichten
-