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Erwachet! 1981
g81 22. 6. S. 8-11

Ein Bericht der Treue

KUBA ist nicht das einzige Land, wo Jehovas Zeugen verfolgt werden. In der Sowjetunion, in China und in anderen kommunistischen Ländern sind sie ebenfalls verboten. In den letzten Jahren sind sie auch in Argentinien verfolgt worden. In Malawi kamen im Laufe der Jahre mehrere schreckliche Verfolgungswellen über sie. Während des Zweiten Weltkriegs versuchte man im Dritten Reich, sie auszurotten, und viele Zeugen starben in Konzentrationslagern.

Die Verfolgung der Zeugen Jehovas ist jedoch nichts Neues. Auch die Anklage, staatsgefährdend und gesellschaftsfeindlich zu sein, ist nicht neu. Wie wir aus der Bibel erfahren, wurden andere treue Diener Gottes genauso verfolgt und falsch angeklagt (Joh. 19:12; Apg. 16:19 bis 21).

Neutral

Einige Nationen können einfach nicht verstehen, daß Jehovas Zeugen in politischen Angelegenheiten neutral sind. Jehovas Zeugen greifen nie in das politische System des Landes ein, in dem sie leben, und sie versuchen auch nicht, es zu zerstören. Einige Nationen mißverstehen diesen Standpunkt. Sie denken, Jehovas Zeugen seien staatsgefährdend, weil sie nicht in den Krieg gehen und vor patriotischen Symbolen keine Handlungen verrichten, die sie als einen Akt der Anbetung betrachten.

Sie können aber unmöglich staatsgefährdend sein. Das wäre im Widerspruch zu ihren hohen biblischen Grundsätzen. Wenn Personen, die dies bezweifeln, die Tatsachen sorgfältig und unparteiisch untersuchten, würden sie feststellen, daß Jehovas Zeugen nie eine Revolte gegen eine Regierung geplant haben. Sie haben nie einen Anschlag auf eine Regierung verübt oder andere dazu aufgehetzt. Im Gegenteil, würde einer von ihnen das Gesetz des Landes in bezug auf sittliches Verhalten, Steuerzahlen oder andere Bürgerpflichten übertreten, so würde er streng gemaßregelt werden. Deshalb gehören sie zu den gesetzestreuesten Bürgern jeder Nation.

Jehovas Zeugen glauben nicht, daß Kriege die Probleme der Menschheit lösen werden. Sie glauben es nicht, weil die Bibel, Gottes Wort, dies sagt. Statt dessen hat Gott eine Zeit vorausgesagt, in der nicht mehr „Nation ... gegen Nation das Schwert erheben“ wird und in der sie auch „den Krieg nicht mehr lernen“ werden (Jes. 2:4). Schon jetzt gehorchen Jehovas Zeugen dem Grundsatz, der dieser Prophezeiung zugrunde liegt. Sie leben in Übereinstimmung mit dem Rat, den der Apostel Paulus in Römer 12:18 gab: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden.“

Das ist nichts Neues. Zum Beispiel schrieb Edward Gibbon in seinem Buch History of Christianity (1891, S. 162, 163) über die Christen des ersten Jahrhunderts: „Sie lehnten es ab, irgendeinen aktiven Anteil an der bürgerlichen Verwaltung oder der militärischen Verteidigung des Reiches zu nehmen. ... ohne den Verzicht auf die Erfüllung einer heiligeren Pflicht war es für einen Christen unmöglich, Soldat, Magistratsmitglied oder ein Fürst zu werden.“

Doch im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist es in Kuba nicht möglich, sich aus Gewissensgründen vom Militärdienst befreien zu lassen. Daher haben junge Christen dort viel zu leiden, wenn sie den Grundsätzen des Wortes Gottes treu bleiben. Die vielen tausend Zeugen Jehovas, die noch in Kuba leben, leiden weiterhin für ihre Treue zu Gottes Gesetzen.

Regierungen wie die kubanische sollten sich jedoch fragen: Was würde wirklich geschehen, wenn sich alle Menschen konsequent vom Krieg fernhielten, wie es Jehovas Zeugen tun? Offensichtlich würde es dann keinen Krieg mehr geben, so, wie es unter den Millionen Zeugen Jehovas trotz unterschiedlicher Nationalität schon jetzt keinen Krieg mehr gibt und in Gottes neuer Ordnung der Gerechtigkeit auf der ganzen Erde keinen mehr geben wird (Joh. 13:34, 35; 2. Petr. 3:13).

Im Gefängnis Respekt erworben

Jehovas Zeugen wurden durch ihre Inhaftierung gezwungen, ihre Lauterkeit gegenüber Gott zu beweisen. Das haben sie auch getan. Gleichzeitig haben sie mit anderen Häftlingen über ihre Hoffnung gesprochen.

Zum Beispiel erzählt Samuel Izquierdo, was ihm widerfuhr, als er wegen Kriegsdienstverweigerung inhaftiert wurde: „Ich sagte ihnen, mein Gewissen lasse es nicht zu, mich ihren politischen Vorschriften zu beugen und mich militärisch ausbilden zu lassen. Der Beamte, der die Verhandlung führte, schrie wütend, man solle mich in eine Zelle einsperren.

Die Zelle war aus Holz. Sie maß 1,20 Meter im Quadrat und war 1,50 Meter hoch. Ich konnte darin unmöglich aufrecht stehen. Auch hatten sie den ganzen Zellenboden mit Kot beschmiert und hatten mich dort nackt und barfuß eingeschlossen. Es stank entsetzlich.“

Dieser Zeuge berichtet aber auch, wie es ihm möglich war, unter diesen Bedingungen seine Lauterkeit zu bewahren: „Es gelang mir, die ganze Zeit über eine kleine Bibel, die Griechischen Schriften, bei mir zu behalten. Obwohl sie sie fanden, als sie mich durchsuchten, kümmerten sie sich nicht weiter um das Büchlein, wie sie es nannten. Sobald ich mit den anderen Häftlingen zusammenkam, begann ich, ihnen von der biblischen Hoffnung auf Gottes neue Ordnung zu erzählen. Über 10 Häftlinge versammelten sich bei mir. Ich las ihnen aus der Bibel vor und gab ihnen, wie sie selbst sagten, geistigen Trost. Das half mir, geistig stark zu bleiben. Und die Häftlinge respektierten mich als Prediger. In diesem Gefängnis hielten mich die Soldaten schließlich für ungefährlich und hörten auf, mich zu mißhandeln.“

Zusammenkünfte

Die Bibel gebietet Christen, ihr ‘Zusammenkommen nicht aufzugeben’ (Hebr. 10:24, 25). Das kubanische Gesetz verbietet es Jehovas Zeugen zwar, sich öffentlich zu versammeln, aber es kann sie nicht daran hindern, auf andere Weise zusammenzukommen. Sogar in den Gefängnissen finden sie Möglichkeiten dazu.

Eduardo Aboud erzählt: „Es war für uns eine große Freude, uns irgendwo im Lager heimlich versammeln zu können, um über die Bibel zu sprechen. Jeden Tag führte jemand einen Bibeltext an, über den wir uns dann unterhielten. Wir sprachen auch über unsere Erfahrungen und über die verschiedenen Glaubensprüfungen, die wir alle zu ertragen und zu bestehen hatten. Dann überlegten wir, wie wir den Schwierigkeiten begegnen könnten, die wahrscheinlich am nächsten Tag zu erwarten waren.

Außerdem hatten wir alle die Gelegenheit, mit anderen Häftlingen, die keine Zeugen waren, über Gottes Vorsatz zu sprechen. In jeder Baracke im Lager befand sich ein Zeuge Jehovas; daher betrachtete jeder seine Baracke als sein persönliches ,Gebiet‘, in dem er predigte. Auf diese Weise konnte ich zwei wöchentliche Bibelstudien durchführen, die sich auf das stützten, was ich vorher gelernt hatte; denn in diesem Gefängnis hatten wir nichts Schriftliches, auch keine Bibel. Trotzdem verrichteten wir jeden Monat eine ausgezeichnete Tätigkeit, indem wir mit anderen über biblische Wahrheiten sprachen.“

Die offiziellen Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas außerhalb der Gefängnisse wurden verboten. Einige Königreichssäle wurden sogar von Pöbelrotten überfallen. Männer, Frauen und Kinder wurden geschlagen. Es war sinnlos, sich mit den Provinzbehörden oder mit Vertretern des Innenministeriums in Verbindung zu setzen. Die Antwort war immer die gleiche: „Wir befolgen Anordnungen aus Havanna.“

Öffentliche Tätigkeit verboten

Außer daß die Königreichssäle geschlossen wurden, wollte man Jehovas Zeugen auch daran hindern, ihren öffentlichen Dienst in den Wohnungen anderer durchzuführen. Jede Woche wurden Tausende von Zeugen verhaftet, während sie ihren öffentlichen Predigtdienst verrichteten. Sie mußten eine Geldstrafe zahlen oder ins Gefängnis gehen.

Jehovas Zeugen in Kuba gehorchen jedoch weiterhin dem Gebot Gottes, das Gute, das sie aus seinem Wort gelernt haben, an andere weiterzugeben (Matth. 24:14; 28:19, 20; Apg. 20:20). Sie verrichten diesen Dienst auf verschiedene Weise. Und sie geben heute die gleiche Antwort wie die Christen des ersten Jahrhunderts, denen geboten wurde, „sich nirgends aufgrund des Namens Jesu zu äußern oder zu lehren“. Jene ersten Christen erklärten, als sie vor Gericht gestellt wurden: „Ob es in den Augen Gottes gerecht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott, urteilt selbst. Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben.“ Auch sagten sie: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 4:18-20; 5:29).

Durch die Standhaftigkeit der Zeugen Jehovas sind der Name und der Vorsatz Jehovas in ganz Kuba weit und breit bekannt geworden, wie die Flüchtlinge berichten. Dies ist für viele Personen, die nach der Wahrheit suchen, von großem Nutzen gewesen. In den Gefängnissen ist ein großartiges Zeugnis über den Vorsatz Gottes gegeben worden.

Beachte, was der Flüchtling Luis Garcia sagt: „In den Gefängnissen Kubas war weder das Werk der Zeugen Jehovas noch ihr Name bekannt, bis dort die ersten Zeugen eingeliefert wurden. Im Laufe der Zeit mußten immer mehr Zeugen ins Gefängnis. So kam es, daß sowohl außerhalb als auch innerhalb der Gefängnisse ein wunderbares Zeugnis gegeben wurde. In jedem Gefängnis in Kuba ist die Bezeichnung ,Jehovas Zeugen‘ gleichbedeutend mit Mut, Tapferkeit, Standhaftigkeit, Treue und Lauterkeit in jeder Hinsicht.“

Eine ganze Anzahl Häftlinge hat aus der Botschaft und dem Verhalten der Zeugen Nutzen gezogen. Viele von ihnen haben Gott und seinen Vorsatz kennengelernt und ihr Leben geändert, um Diener Gottes zu werden. Ein Beispiel dafür ist ein Mann, der als Dieb ins Gefängnis kam, bevor er die Bibel kennenlernte. Er schrieb an den Zeugen, der ihn im Gefängnis belehrte:

„Mein lieber Bruder! Ich hoffe sehr, daß Du, während Du diese Zeilen liest, in physischer und in geistiger Hinsicht in Gemeinschaft mit Deiner lieben Familie wohlauf bist. Ich kann Dir mitteilen, daß es mir ganz gut geht. Geistig gesehen, fühle ich mich stark, und ich bin optimistisch, denn jeden Tag nimmt mein Glaube weiter zu. Während die Tage vergehen, bekomme ich ein immer besseres Verständnis. Mit großer Freude spüre ich, wie Gottes heiliger Geist in mir wirksam ist. Obwohl ich in dieser Umgebung allein bin, habe ich den Namen des allmächtigen Gottes erhöhen können, da ich mich bemühe, all seine Lehren in meinem Leben anzuwenden.

In der kurzen Zeit, die wir zusammen waren, habe ich eine große Zuneigung zu Dir entwickelt, trotz meines Alters und trotz der Tatsache, daß ich ein Teil der Welt war. Ich bin noch von keinem Menschen so behandelt worden wie von Dir, denn alle meine früheren Gefährten waren Weltmenschen, die früher oder später ihr wahres Gesicht zeigten. Doch Du bist stets liebevoll, aufrichtig und freundlich gewesen.

Du bist für mich ein geistiger Vater geworden, und Du hast mir sehr geholfen. Was mir auch noch geholfen hat und in Zukunft für mich nützlich sein wird, ist Dein Beispiel als ein Diener Gottes. Du hast mir nicht nur beigebracht, welche Lehren die Bibel enthält, sondern hast mir auch durch Dein gutes Beispiel den richtigen Weg gezeigt.

Ich bin noch nicht geistig reif. Mir fehlt immer noch viel Erkenntnis. Doch trotz dieses Nachteils bin ich bereit, die Wahrheit zu verteidigen, weil sich die Wahrheit nicht verbergen läßt. Manchmal sage ich weniger, als ich gern sagen möchte, doch selbst mit wenigen Worten kann ich die Wahrheit verteidigen.

Ich war zwar ziemlich traurig, nachdem Du freigelassen worden warst, aber ich wurde sehr aktiv, indem ich mit anderen über die Wahrheit redete. Dadurch wurde die Leere ausgefüllt.

Ich bin sehr froh, Gottes Wege und seinen Vorsatz kennengelernt zu haben. Ich habe mich ihm hingegeben, um ihm jeden Augenblick und überall, wo ich sein mag, zu dienen, selbst wenn es mich das Leben kosten sollte (Luk. 9:62; Apg. 20:24). Obwohl ich fern von Dir bin, habe ich Deine Belehrungen nicht vergessen. [Unterschrift] Dein Bruder und Sohn im Glauben.“

Gewiß kann jede Regierung, die Gottes Diener unvoreingenommen beobachtet, erkennen, wieviel Gutes sie bewirken. Personen, die Zeugen Jehovas werden, werden die besten Bürger. Sie sorgen besser für ihre Familie und gehen mit ihrem Eigentum und mit dem anderer sorgfältiger um. Jehovas Zeugen legen großen Wert auf Ehrlichkeit und moralische Grundsätze.

Was sie sich wünschen

Natürlich wünschen sich Jehovas Zeugen in jedem Land, in dem sie leben, daß die Regierung sie versteht. Sie möchten gern frei und glücklich ihre Anbetung ausüben. Und in den meisten Ländern können sie dies auch tun.

Diese Freiheit haben sie in Kuba aber nicht. Trotzdem äußerten sie diesen Wunsch gegenüber der Castro-Regierung in einer Bittschrift, die sie am 16. Dezember 1978 absandten. Am Ende des Dokuments hieß es: „Wir beten für Sie und für die anderen Beamten der Revolutionsregierung und hoffen, daß Sie unseren Standpunkt verstehen und daß wir bald eine Antwort erhalten, wenn es der Wille Gottes und sein Entschluß ist. In der Bibel, und zwar in 1. Timotheus 2:1, 2, werden wir ermahnt, dies zu tun, denn es heißt dort: ,Ich ermahne daher vor allem, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen in bezug auf Menschen von allen Arten dargebracht werden, in bezug auf Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können in völliger Gottergebenheit und Ernsthaftigkeit.‘“

Doch selbst wenn dieser Bitte nicht stattgegeben wird, werden Jehovas Zeugen in Kuba fortfahren, Gott, dem Allmächtigen, treu zu dienen, ganz gleich, wer sich ihnen widersetzt. „Wenn Gott für uns ist, wer wird gegen uns sein?“ sagt die Bibel (Röm. 8:31). Sie vertrauen darauf, daß Jehova zu seiner Zeit und auf seine Weise eine Lösung für ihre Situation finden wird.

[Herausgestellter Text auf Seite 9]

Jehovas Zeugen haben nie einen Anschlag auf eine Regierung verübt oder andere dazu aufgehetzt. Im Gegenteil, würde einer von ihnen das Gesetz des Landes übertreten, so würde er streng gemaßregelt werden.

[Herausgestellter Text auf Seite 10]

„Wir alle [hatten] die Gelegenheit, mit anderen Häftlingen ... über Gottes Vorsatz zu sprechen.“

[Herausgestellter Text auf Seite 11]

„In jedem Gefängnis in Kuba ist die Bezeichnung ,Jehovas Zeugen‘ gleichbedeutend mit Mut, Tapferkeit, Standhaftigkeit, Treue und Lauterkeit in jeder Hinsicht.“

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