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  • Geistige Erfrischung gelangt nach Curaçao
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  • DIE BIBLISCHE WAHRHEIT GELANGT IN DIE ENTFERNTESTEN WINKEL
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
w78 15. 8. S. 8-10

Geistige Erfrischung gelangt nach Curaçao

DIE Bevölkerung Curaçaos, einer Insel in der Karibik, weiß, wie erfrischend ein Glas kühles Wasser sein kann. Die Durchschnittstemperatur auf dieser Insel beträgt 28 Grad Celsius. Außerdem weht von Osten her ständig der Passat mit einer Geschwindigkeit von 26 Kilometern in der Stunde und trocknet alles aus. Deshalb sieht die Insel die längste Zeit des Jahres ziemlich trocken aus. Während der Regenzeit, zwischen Oktober und Februar, erhält Curaçao 65 Prozent seines geringen Niederschlags von jährlich nur 58 Zentimetern. Dennoch bietet die Insel ein schönes Bild, und man hat sie sogar als ein „Paradies für Naturfreunde“ bezeichnet.

Die Wasserversorgung stellt für die Insel allerdings ein Problem dar. Das Wasser aus den Quellen ist salzig bzw. brackig. Trotzdem wird Curaçao mit dem reinsten Wasser der Welt versorgt, weil es destilliertes Wasser aus einer bereits im Jahre 1929 erbauten Destillationsanlage erhält. Der Wassermangel hat sich auch auf die Landwirtschaft ausgewirkt. Seit neuestem kann für die Bevölkerung nicht mehr genug angebaut werden. Deshalb ist man gezwungen, die meisten Nahrungsmittel zu importieren. Fleisch und Butter kommen aus Neuseeland, Käse, Kartoffeln und Trockenmilch aus Holland. Konserven und Zerealien werden aus den Vereinigten Staaten eingeführt, Weizen aus Kanada, Zucker und Früchte aus Venezuela. In wirtschaftlicher Hinsicht ist Curaçao ziemlich gesund, weil es sich rühmen kann, über eine der größten Ölraffinerien der Welt zu verfügen, in der Erdöl aus venezolanischen Feldern verarbeitet wird. In den letzten 10 Jahren ist auch der Tourismus aufgeblüht.

Curaçao bildet in der Karibik eine Art Kreuzweg. Die Insel liegt ungefähr 800 Kilometer südlich von Puerto Rico und 65 Kilometer von dem Teil der Küste Venezuelas entfernt, wo einst Piraten umherstreiften und alle möglichen Handels- und Schmuggelgeschäfte abgewickelt wurden. Curaçao ist eine verhältnismäßig kleine Insel. Mit 65 Kilometer Länge und 6,5 bis 13 Kilometer Breite weist sie weniger als 520 Quadratkilometer Landfläche auf. Ihre 160 000 Bewohner kommen aus verschiedenen Völkern und sprechen mehrere Sprachen.

Unter der spanischen Herrschaft wurde die indianische Bevölkerung in ungefähr 135 Jahren zum Katholizismus bekehrt. Im Jahre 1634 eroberten die Holländer die Insel und schickten viele katholische Priester und die meisten Indianer auf das südamerikanische Festland. Danach schaffte man für die Plantagenarbeit Sklaven herbei. Sie hausten unter sehr schlechten Verhältnissen, doch durch jüdische Sklavenbesitzer, die ihren Sklaven erlaubten, am wöchentlichen Sabbat zu ruhen, wurde ihnen etwas Erleichterung gewährt. Die größte Anhängerschaft auf der Insel hat jedoch die katholische Kirche (ungefähr 90 Prozent).

Wie die Trockenheit der Insel und das salzige Wasser die Wasserversorgung zu einem Problem werden ließen, so haben Lehren wie die Lehre von der Dreieinigkeit, der Hölle und dem Fegefeuer, Lehren, die lange auf Curaçao gelehrt worden sind, den geistigen Durst der Menschen nicht gestillt. Als aber die Menschen die Wahrheit über Gottes liebende Güte erfuhren, die er durch seinen Sohn gegenüber der Menschheit zum Ausdruck gebracht hat — daß er weder ein Gott der Qual noch ein grotesker Gott ist, ein „Gott in drei Personen“, sondern e i n Gott, dessen Name Jehova ist —, wurde der geistige Durst der Bewohner Curaçaos allmählich gestillt. Bis heute haben viele so weit Fortschritte gemacht, daß sie die tieferen Dinge des Wortes Gottes und die christliche Lebensweise, die sich durch Nächstenliebe auszeichnet, verstehen.

Gegenwärtig überbringen 711 aktive Zeugen Jehovas dieses Wasser der Wahrheit den Menschen, wobei jeder durchschnittlich 220 Einwohner zu betreuen hat. Viele nehmen diese Erfrischung an und zeigen dies dadurch, daß sie unter Anleitung der Zeugen die Bibel studieren und sich mit ihnen verbinden. Insgesamt werden in den Wohnungen wahrheitssuchender Menschen regelmäßig 964 Bibelstudien durchgeführt. Somit werden bald noch mehr reife Lehrer zur Verfügung stehen.

DIE BIBLISCHE WAHRHEIT GELANGT IN DIE ENTFERNTESTEN WINKEL

Seit dem Jahre 1930 sind die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in jeder Familie auf Curaçao bekannt. Ja, diese Zeitschriften werden in Papiamento, Niederländisch, Spanisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Chinesisch, Portugiesisch und einigen anderen Sprachen gelesen. Das spiegelt die bunte Zusammensetzung der Bevölkerung wider. Durch die eifrigen Bemühungen der Zeugen ist die erfrischende Botschaft von Gottes Königreich und von seinen für die Menschheit bestimmten Segnungen in jeden Winkel dieser Insel gedrungen. Bis vor kurzem erwies sich nur noch e i n Ort — das Gefängnis — als unzugänglich. Als man sich bemühte, die Insassen zu besuchen, erklärte der Aufseher: „Der Priester kümmert sich hier um die Katholiken, und der Pastor sieht nach den Protestanten. Von euch ist niemand hier.“ Daher wurde keine Besuchserlaubnis erteilt.

Aber im Jahre 1976 wurde ein Bürger der Vereinigten Staaten, der aus New York stammte, auf der Reise durch Curaçao festgenommen, weil er Drogen bei sich hatte, und zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Gefängniswärter, mit dem Jehovas Zeugen die Bibel studierten, beobachtete eines Tages, daß dieser Mann in der Bibel las. Er fragte ihn, ob er das Gelesene verstehe. Der Gefangene antwortete, er lese gerade das Buch Hesekiel. Der Wärter brachte ihm daraufhin das Buch ‘Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin’ — Wie?, in dem die Prophezeiung Hesekiels besprochen wird, in die Zelle. Als der Gefangene die Hälfte des Buches gelesen hatte, erkannte er, daß es die Wahrheit war. Er schrieb daher einen Brief an die Watch Tower Society und bat um weiteren Aufschluß. Ein Missionar aus dem Zweigbüro der Gesellschaft auf Curaçao ging mit dem Brief ins Gefängnis und bat um Erlaubnis, den Gefangenen zu besuchen und mit ihm die Bibel zu studieren. Die Erlaubnis wurde erteilt, und das Studium wurde ungefähr ein Jahr lang ohne Schwierigkeiten durchgeführt.

In der Zwischenzeit hatte der Gefangene mit seinen Mitinsassen über die Bibel gesprochen, und nun richteten 17 von ihnen eine Petition an den Gefängnisdirektor und baten darum, daß Jehovas Zeugen mit ihnen die Bibel studieren dürften. Die Bitte wurde abgelehnt. Als der Zeuge zum wöchentlichen Studium ins Gefängnis kam, wurde ihm vom Wärter erklärt, die Erlaubnis, seinen Schüler zu besuchen, sei rückgängig gemacht worden. Er ging nach Hause, rief den Gefängnisdirektor an und vereinbarte eine Unterredung mit ihm. Bei dem Gespräch war der Gefängnisdirektor sehr aufgebracht. Er sagte, sowohl der Missionar als auch der Gefangene hätten mit anderen im Gefängnis gesprochen, und dadurch sei ein Problem entstanden, denn die Gefängnisordnung sehe vor, daß jeder, der mit einer bestimmten Religion ins Gefängnis komme, es mit derselben Religion verlassen müsse. Doch der Zeuge gab sich nicht zufrieden, die Sache damit bewenden zu lassen. Er setzte sich mit zwei Mitgliedern der Gefängnisbehörde, die beide die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! für ein Jahr abonniert hatten, sowie mit dem Justizminister, einem Erwachet!-Abonnenten, in Verbindung. Das Ergebnis war, daß man erlaubte, das Studium im Gefängnis fortzusetzen.

Die Bibel sagt: „Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und ihrem Mark und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“ (Hebr. 4:12). Da dieses mächtige Wort nun in jedem Winkel der Insel am Werk ist, rechnen wir damit, daß Gott noch größere geistige Erfrischung auf Curaçaos Bevölkerung ausgießen wird.

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