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Warum sie ihren Orden verlassenErwachet! 1975 | 8. Mai
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Warum jetzt diese Massenaustritte?
Den Anstoß dazu hat eigentlich das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965), das um Erneuerungen bemüht war, gegeben. Papst Johannes XXIII. sagte, das Konzil habe den Zweck, „etwas frische Luft in die Kirche einströmen zu lassen“. Die Ordensleute wurden also gleichsam aufgefordert, ihr Ordensleben einer Prüfung zu unterziehen und selbst darüber nachzudenken. Was hatte das zur Folge?
Eine Nonne, die fast achtzehn Jahre den Einsiedlerinnen von der Heimsuchung Mariä in Bayridge (Brooklyn) angehörte und die im Jahre 1972 aus dieser Ordensgemeinschaft austrat, schrieb in ihrem Austrittsgesuch: „Viele der Schwestern fühlten sich enttäuscht, als wir uns bemühten, unsere Bräuche und Traditionen zu modernisieren. Diejenigen dagegen, die die Modernisierung ablehnten, leisteten heftigen Widerstand. Es ist daher nicht zu verwundern, daß viele Nonnen die Ordensgemeinschaften verlassen.“
Die von Ordensfrauen angestellten Untersuchungen ergaben, daß zahlreiche Vorschriften, die ihr Leben regelten, sinnlos waren und sie unnötig einengten, anstatt ihnen zu helfen, ein christliches Leben zu führen. Sie stellten zum Beispiel fest, daß ihre Ordenstracht, das Habit, die heiligen Ursprungs sein sollte, lediglich die Tracht war, die Bauersfrauen vor Jahrhunderten trugen. Ferner erfuhren sie, daß die Vorhänge um ihre Betten, die eine heilige Bedeutung haben sollten, ursprünglich lediglich dem Zweck dienten, die Schläferin warm zu halten. Deshalb sind sie heute, da es die Zentralheizung gibt, völlig überflüssig.
Das Zweite Vatikanische Konzil hatte zwar zu den Untersuchungen aufgefordert, aber die Modernisierungsversuche führten dann doch nur zu Enttäuschungen und Konflikten. Aber für die Massenabwanderung der Nonnen gibt es noch einen weiteren Grund. Es ist die veränderte Einstellung der Frau sowie ihre neue Stellung in der Welt.
Die Nonnen sind in den Sog der Frauenbefreiungsbewegung geraten, die Mitte der 1960er Jahre viel von sich reden machte. Diese Bewegung, die den Frauen ein neues Gefühl der Unabhängigkeit verliehen hat, gab enttäuschten Nonnen den Mut, ihre Ordensgemeinschaft zu verlassen. Andere haben dann ihr Beispiel nachgeahmt, und so nimmt die Abwanderungsbewegung einen immer größeren Umfang an.
Ein weiterer wichtiger Grund
Die Bemühungen um die Erneuerung der Kirche führten noch zu weiteren Entdeckungen, die viele Nonnen verwirrten. Heilige wurden gestrichen, freitags darf jetzt Fleisch gegessen werden, und aus vielen Kirchen wurden die Bilder entfernt. Aber das ist nicht alles. Eine ehemalige Nonne sagte: „Ich erfuhr auch, daß wichtige Lehren der katholischen Kirche wie die Lehre von der Dreifaltigkeit, von der Unsterblichkeit der Seele, vom Fegfeuer und von der Hölle nicht aus der Bibel, sondern aus dem Heidentum stammen.“
Es zeigt sich deutlich, daß die katholische Kirche das, was die Bibel über Gott und seine Vorsätze sagt, einfach nicht lehrt. Kein Wunder, daß immer mehr Nonnen den Mut verlieren. „Ich war geistig völlig ausgehungert“, bemerkte eine ehemalige Nonne aus Adams (Massachusetts). „In unserem Kloster wurde weder vom Königreich Gottes gesprochen, noch setzte jemand seine Hoffnung darauf. Wir sprachen selten aus freiem Antrieb von Gott.“ Sogar in der katholischen Presse wird jetzt zugegeben, daß eine geistige Armut besteht. Vor kurzem schrieb der katholische Priester Andrew M. Greeley:
„In der Kirche besteht eine religiöse Energiekrise die noch ernster ist als die Benzinknappheit. Zahllose Menschen hungern nach Religion; sie möchten über schwierige Fragen — Fragen über Leben und Tod, Gut und Böse, Liebe und Haß, Einheit und Vielheit, Gott und Mensch — Auskunft und Klarheit haben.
Im Jahre 1974 erhalten sie diese Klarheit am allerletzten in der katholischen Kirche (aber auch in anderen Kirchen ergeht es ihnen nicht viel besser)“ (The National Catholic Reporter, 11. Januar 1974).
Kann man es den Nonnen verargen, daß sie sich von einer Kirche abwenden, deren eigene Priester sogar ein solches Bild entwerfen? Aber wenn auch in anderen Kirchen eine so große geistige Armut herrscht, wo erfährt man dann die Wahrheit über Gott und über seine Vorsätze?
Nonnen erhalten befriedigende Antworten
Es gibt eine Möglichkeit, zuverlässige religiöse Unterweisung zu erhalten. Die erwähnte ehemalige Nonne aus Adams (Massachusetts), die 1969 aus dem Kloster ausgetreten ist, berichtet: „Ich ging nicht mehr zur Kirche. Ich war zu dem Schluß gekommen, daß das, was die katholische Kirche lehrte, nicht die Wahrheit war, aber ich hatte keine Ahnung, wo ich die Wahrheit finden könnte. Später kamen zwei Zeugen Jehovas an meine Tür, und freudig bat ich sie einzutreten, um mit ihnen sprechen zu können.
Ich prüfte sorgfältig, was die Zeugen mich lehrten, weil ich keine Lust hatte, noch einmal irregeführt zu werden. Doch nach zwei oder drei Studien wußte ich, daß das, was Jehovas Zeugen lehrten, die biblische Wahrheit war. Es war alles so logisch, daß es unmöglich nicht wahr sein konnte. Besonders erfreut war ich, zu erfahren, daß Gott kein dreieiniger Gott ist.
Aber es ist nicht nur befriedigend, die Wahrheit über Gott und über seine großartigen Vorsätze zu erfahren, sondern es ist auch beglückend, die echte Liebe zu verspüren, die unter Jehovas Zeugen besteht. „Das zog mich noch mehr an als ihre biblischen Lehren“, sagte eine ehemalige Nonne, die zehn Jahre lang einer Ordensgemeinschaft angehört hatte und die im Januar 1974 in Paraguay von Jehovas Zeugen getauft wurde.
Hast du einer Ordensgemeinschaft angehört, oder gehörst du heute noch einer solchen Gemeinschaft an? Hast du den Wunsch, Gott so zu dienen, wie Christus und seine ersten Nachfolger ihm dienten? Würdest du dich in der herzlichen, liebevollen Gemeinschaft von Christen, die die Christen des ersten Jahrhunderts in allem nachahmen, wohl fühlen? Jehovas Zeugen würden sich von Herzen freuen, dir helfen zu dürfen. Laß dich das nächste Mal, wenn sie an deine Tür kommen, mit ihnen auf ein Gespräch ein, oder schreibe an die Herausgeber dieser Zeitschrift.
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Der geheimnisvolle RegenbogenErwachet! 1975 | 8. Mai
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Der geheimnisvolle Regenbogen
DER Regenbogen fasziniert den Menschen schon lange, aber er gibt ihm durch die Geheimnisse, die er in sich birgt, immer neue Rätsel auf.
Warum erscheint der Regenbogen nur nach bestimmten Regenfällen? Warum kann man in einem Regenbogen mehr Farben sehen als in einem anderen? Warum scheint sich der Bogen vom Betrachter zu entfernen, wenn er darauf zugeht? Weißt du es?
Viele Völker des Altertums fürchteten sich vor allem, was sie nicht verstanden, und betrachteten so den schönen Regenbogen als eine feindliche Kraft oder als ein böses Vorzeichen. Einige hielten ihn für eine große Schlange (oder ein anderes Tier), die Wasser trank und den Regen zurückhielt. Diese Ansichten stehen jedoch in krassem Gegensatz zu dem ersten schriftlichen Bericht über einen Regenbogen.
Der erste Regenbogen
Das älteste Geschichtsbuch der Welt, die Bibel, berichtet über den ersten Regenbogen und nennt den Grund dafür, weshalb er immer
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