Neue Druckereien, damit die Botschaft vom Königreich besser verkündigt werden kann
DIE Zahl der Menschen, die wegen der sich verschlimmernden Weltverhältnisse tief beunruhigt sind, wächst, und sie fragen sich, wie Abhilfe geschaffen werden könnte. Der Bedarf an Schriften, in denen erklärt wird, wie Gott Abhilfe schaffen wird — durch seine Königreichsregierung —, steigt. Wegen der großen Nachfrage nach solchen Schriften mußten Jehovas Zeugen überall in der Welt ihre Druckereien vergrößern oder neue bauen.
Im Jahre 1920 kauften Jehovas Zeugen die erste Rotationsmaschine und begannen in einem kleinen Gebäude in Brooklyn (New York), selbst zu drucken. Der gesamte Fabrikraum war nur 280 Quadratmeter groß. Im Jahre 1927 wurde eine neue achtstöckige Fabrik gebaut, die fast fünfundzwanzigmal mehr Raum bot als die erste. Aber wegen des steigenden Bedarfs an biblischen Schriften mußte erneut gebaut werden.
Im Jahre 1968 verfügte man über einen Fabrikraum, der mehr als das Neunfache des Fabrikraums ausmachte, den man 1927 besaß. Die Druckereien bildeten einen Komplex, der so groß war wie vier Häuserblocks oder eine Nutzfläche von 61 500 Quadratmetern darstellte! Und die Zahl der Druckpressen betrug jetzt 18. Doch es sollten noch weitere Fabrikanlagen dazukommen.
Weitere Fabrikanlagen
Im November 1969 kauften Jehovas Zeugen den riesigen, aus zehn Gebäuden bestehenden Komplex der Firma Squibb, die pharmazeutische Produkte herstellte. Dieser Gebäudekomplex liegt nicht einmal 800 Meter von ihrer Druckerei in Brooklyn entfernt. Dadurch verdoppelte sich der Fabrikraum beinahe, und man verfügte nun über den dringend benötigten Lagerraum, besonders für die Lagerung von Papier. Im Laufe von fünf Jahren hat sich die Zahl der Rotationsmaschinen — von denen jede 36 bis 45 Tonnen wiegt — mehr als verdoppelt. In der Druckerei in Brooklyn stehen jetzt vierzig solche Maschinen!
Im Jahre 1972 verbrauchten diese Druckpressen über 18 000 Tonnen Papier — 800 Eisenbahnwagen voll Papier, von denen jeder mit 23 Tonnen beladen war. Eine Druckpresse verbraucht eine 630 kg schwere Papierrolle, deren Papierbahn 8 km lang ist, in vierzig Minuten! Fast jeden Tag werden über 200 Papierrollen verschiedener Größe in biblische Schriften umgewandelt. Auch die zwanzig kleineren Flachpressen verbrauchen Hunderte von Tonnen Papier im Jahr.
Dennoch erkannte man 1970, daß die Druckerei in Brooklyn den wachsenden Bedarf an biblischen Schriften nicht mehr zu decken vermochte. Daher begann man auf der Wachtturmfarm, rund 160 Kilometer nördlich von Brooklyn, mit dem Bau einer einstöckigen Druckerei, die 91,5 Meter lang und 61 Meter breit ist. Die Druckerei war im März 1971 fertig.
Aber noch bevor es soweit war, stellte es sich heraus, daß diese Druckerei zu klein war. Der Bedarf an Schriften über die Botschaft vom Königreich war zu groß! Deshalb begann man sofort mit einem weit größeren dreistöckigen Anbau. Wenn dieser Anbau fertig sein wird, werden in diesem Fabrikkomplex über 36 000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen.
Im Februar 1973 begann man dort zu drucken. Gegenwärtig werden auf jenen Druckpressen monatlich Millionen von Zeitschriften hergestellt. Bisher sind zehn Druckpressen, die je 36 Tonnen wiegen, aufgestellt worden, doch ist noch Platz genug da für weitere solche Maschinen.
Einzigartige Druckereien
Diese Druckereien sind nicht wegen ihrer Größe einzigartig. Es gibt riesige Zeitungsdruckereien, in denen weit mehr gedruckt wird. Aber es ist so, wie die Schrift Modern Lithography (September 1970) bemerkte:
„Abgesehen von den großen Tageszeitungen der Weltstädte, die in Kanada eigene Wälder und Papiermühlen besitzen, darf man wahrscheinlich die Wachtturm-Druckerei als die Druckerei in den Vereinigten Staaten bezeichnen, die am unabhängigsten von Zulieferern ist.“
Diese Unabhängigkeit ist in vieler Hinsicht zu beobachten. Zum Beispiel werden in der Druckerei in Brooklyn sämtliche Druckfarben hergestellt, die für die großen Druckpressen gebraucht werden — über 225 Tonnen im Jahr und Dutzende von Farben! Ferner werden Hunderte von Tonnen Leim und Kleister hergestellt, die beim Einrollen der Zeitschriften und beim Binden der Bücher und Bibeln gebraucht werden. Von Dieselmotoren angetriebene Generatoren liefern den Strom für viele der Rotationsmaschinen sowie für andere Druckmaschinen und Buchbindereimaschinen. Die Maschinen werden von 67 Mechanikern gewartet und repariert.
In dieser Druckerei wird fast alles, was mit der Herstellung von Druckerzeugnissen zusammenhängt, gemacht: Die Manuskripte werden korrigiert (manche übersetzt) und anschließend gesetzt; darauf werden Platten für die Rotationsmaschinen gegossen, und dann kann mit dem Drucken begonnen werden. Die Zeitschriften werden beschnitten, eingepackt und verschickt. Bei der Bücherherstellung läuft der Arbeitsgang ungefähr wie folgt ab: Die Druckbogen werden zu Büchern geheftet, am Rücken geleimt, als Buchblocks in die Decken eingehängt, und dann kommen die fertigen Bücher zum Versand.
Aber die Unabhängigkeit kann besonders in Verbindung mit dem Personal beobachtet werden. In den Druckereien in Brooklyn arbeiten über 800 Personen. Sie wohnen ein paar Häuserblocks von der Fabrik entfernt und bilden eine Familie, die sogenannte Bethelfamilie. Andere Glieder der Familie arbeiten im Bethelheim, wo sie kochen, waschen usw. Alle Glieder der Familie sind Zeugen Jehovas, die freiwillig hier arbeiten, weil sie aufrichtig wünschen, daß die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt wird. Jeder erhält Verpflegung und Unterkunft und monatlich 14 Dollar für persönliche Auslagen. Sie sind nicht an einem materiellen Gewinn interessiert, sondern am Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich.
Bautätigkeit in anderen Ländern
Wegen des Bedarfs an biblischen Schriften überall in der Welt haben Jehovas Zeugen in vielen Ländern ebenfalls Druckereien gebaut. Solche Druckereien gibt es in Deutschland, Südafrika, Kanada, England und in der Schweiz, und in jeder stehen eine oder mehrere große Druckpressen. Die Druckereien in Dänemark, Schweden und Finnland stellen jährlich auf kleineren Flachpressen 15 Millionen Zeitschriften her. Auch in Frankreich drucken Jehovas Zeugen Zeitschriften.
Aber nicht nur in den Vereinigten Staaten sah man sich gezwungen, immer schneller für mehr Fabrikraum zu sorgen, sondern auch in anderen Ländern der Welt. So sind im Laufe von ungefähr einem Jahr (1972) sechs neue Druckereien gebaut worden.
JAPAN
In Numasu, 120 Kilometer südwestlich von Tokio, sind vor etwas mehr als einem Jahr ein neues Wohnhaus und eine neue Druckerei gebaut worden. Das Geld wurde von Jehovas Zeugen in Japan aufgebracht, die es zum Teil geliehen und zum Teil geschenkt haben; weitere Anleihen mußten nicht aufgenommen werden. Die Zeugen spendeten so großzügig, daß Ende 1972 der größte Teil des geliehenen Geldes zurückgezahlt war.
Schon bevor die Druckerei fertig war, wurde eine neue 36 Tonnen schwere Druckpresse — ein japanisches Erzeugnis — aufgestellt. Die erste Zeitschrift, die darauf gedruckt wurde, war die Erwachet!-Ausgabe vom 8. Oktober 1972 — 300 000 Exemplare! Jetzt werden monatlich über eine Million der Zeitschriften Erwachet! und Der Wachtturm in Japanisch darauf gedruckt oder stündlich 21 000 Zeitschriften! Viele Japaner schätzen diese Zeitschriften, weil sie Fragen, die für den Japaner interessant sind, behandeln, vor allem wie das Kriminalitätsproblem oder das Problem der Umweltverschmutzung in Japan gelöst werden wird.
In der dreistöckigen Druckerei ist sehr viel Platz. Als Milan Miller, der das Aufstellen der Druckpressen überwacht, den Fabrikraum zum erstenmal betrat, rief er aus: „Gewaltig!“ Er maß den Raum aus und erklärte, daß man im ersten Stock acht große Rotationsmaschinen aufstellen könnte. Auch das angebaute fünfstöckige Wohnhaus ist geräumig; die Bethelfamilie, zu der jetzt 49 Personen gehören, hat gut darin Platz, ja es ist noch Platz für weit mehr.
Der Bau und das Fabrikpersonal
Fabrik und Wohnhaus wurden von einer Firma gebaut, die den neuen Palast Kaiser Hirohitos in Tokio gebaut hatte. Diese Firma war jedoch einverstanden, die elektrischen Anlagen von Tojiro Takahashi, einem Zeugen Jehovas, installieren zu lassen. Diese Arbeit dauerte sechs Monate, und dann kam der große Augenblick: Alle Brüder versammelten sich an der Rotationsmaschine, die Maschine wurde eingeschaltet, und sie begann zu laufen!
Das Drucken der japanischen Schrift bringt viele Probleme mit sich. Die Schrift hat 16 000 verschiedene Zeichen. Die Zeitungen benutzen gewöhnlich 1 400; für den Buchdruck sind jedoch weit mehr notwendig. Der Taster der Einzelbuchstabensetzmaschine (Monotype) hat 3 249 Tasten, und der Setzer muß sofort wissen, wohin er greifen muß. Doch Jehovas Zeugen haben schnell gelernt, diese Maschinen zu bedienen, so daß ein Setzer jetzt in einer Woche fast eine ganze Zeitschrift setzt.
Der Wunsch, daß die Botschaft von Gottes Königreich in ganz Japan verbreitet werde, veranlaßt die Mitarbeiter, emsig tätig zu sein. Alle arbeiten freiwillig, auch die über 16 000 Zeugen Jehovas, die in Japan eifrig die „gute Botschaft“ verkündigen. In der Druckerei arbeitet z. B. Akinobu Hironaka, dessen Vater dabei war, als nach der Eroberung von Singapur durch die Japaner im Zweiten Weltkrieg die Kapitulationsurkunde unterzeichnet wurde. Hiroyuki Negami, ein ehemaliger „Golfprofi“, leitet jetzt die Zeitschriftenabteilung. Sie sind daran interessiert, den Willen Gottes zu tun.
BRASILIEN
Die neue Druckerei und das neue Bethelheim in São Paulo (Brasilien) sind noch größer als die in Japan; ihre Nutzfläche beträgt fast 8 100 Quadratmeter. Mit dem Bau des Komplexes wurde schon 1968 begonnen; damals wurde das neue dreistöckige Bethelheim gebaut. Aber da die Zahl der Königreichsverkündiger in Brasilien in nur zwei Jahren um mehr als 13 000 gestiegen war, waren weitere Neubauten erforderlich.
Man bemühte sich daher, angrenzendes Land zu kaufen. Aber es war schwierig, mit einem der Eigentümer zu verhandeln, da er in einem abgelegenen Gebiet Brasiliens wohnte. Die Zeugen Jehovas sagten einem Freund von ihm, der in der Nähe einen Laden besaß, daß sie ihn gern sprechen wollten. Lange ließ der Grundstückseigentümer nichts von sich hören; deshalb ging einer der Zeugen in den Laden, um sich zu erkundigen. Der Ladenbesitzer war gerade im Begriff, den Satz zu sagen: „Nein, er hat noch nichts von sich hören lassen“, als der Grundstückseigentümer in den Laden trat. Nun wurde der Kauf in die Wege geleitet.
Gegen Ende des Jahres 1971 wurde mit dem Bau von zwei fünfstöckigen Gebäuden begonnen. Eine Fabrik, die auf einem der gekauften angrenzenden Grundstücke stand, wurde umgebaut und mit diesem Komplex verbunden. Dadurch wurde die Nutzfläche des ursprünglichen Gebäudes um mehr als das Zweieinhalbfache vergrößert.
Etwa die Hälfte der 158 Bauarbeiter waren Zeugen Jehovas. Viele waren bereit, zu einem geringeren Lohn als üblich zu arbeiten. Andere nahmen die Einladung an, im Bethelheim zu wohnen; sie erhielten dann wie alle Glieder einer Bethelfamilie jeden Monat ein Taschengeld. An den Wochenenden halfen Zeugen Jehovas aus umliegenden Versammlungen beim Saubermachen der Neubauten. Auf diese Weise wurden Tausende von Dollar an Baukosten gespart.
Man beginnt zu drucken
Im März 1973 war man mit Bauen fertig, so daß man den Neubau der Bestimmung übergeben konnte. Kurz danach traf aus Deutschland eine große Rotationsmaschine ein. Darauf werden jetzt jeden Monat etwa 700 000 Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in Portugiesisch gedruckt. Die Auflage dieser Zeitschriften übersteigt sozusagen die jeder anderen Zeitschrift in Brasilien. Vor kurzem ist aus Deutschland eine zweite große Rotationsmaschine eingetroffen, und man hofft, daß hier bald auch spanische Schriften gedruckt werden.
Einem Teil der 1 260 brasilianischen Versammlungen, denen jetzt mehr als 75 000 Zeugen Jehovas angehören, werden die Zeitschriften mit der Post zugeschickt, anderen dagegen bringt sie ein Lastwagen. Als die Zeitschriften noch von Brooklyn kamen, trafen sie oft sehr unpünktlich ein. Jetzt erhalten die Leser in Brasilien ihre biblischen Zeitschriften regelmäßiger.
AUSTRALIEN
Im Januar 1972 wurde in Sydney mit dem Bau einer neuen Druckerei begonnen. Mit den zwei Gebäuden, die renoviert worden sind und ebenfalls Jehovas Zeugen gehören, bildet sie jetzt ein einziges neues, modernes Gebäude mit etwa 4 000 Quadratmeter Nutzfläche. Das bedeutet, daß der Fabrikraum jetzt etwa das Fünffache des früheren beträgt.
Abgesehen von einigen Spezialarbeiten, wurden alle Arbeiten in Verbindung mit dem Bau von Jehovas Zeugen selbst ausgeführt. Zeugen, die über 1 600 Kilometer weit entfernt wohnten, kamen, um freiwillig bei den Bauarbeiten mitzuhelfen. Man übernahm den Abbruch von vier Gebäuden und verwendete dann das Material, besonders die Mauersteine und das Holz, für den Neubau. Dadurch konnte man sehr viel Geld sparen.
Das Drucken von Schriften und ihre Wirkung
Aus Japan traf dann eine 36 Tonnen schwere Druckpresse ein, und weniger als ein Jahr nach Baubeginn wurde mit dem Drucken der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! begonnen. Jetzt werden in Australien jeden Monat fast 700 000 Zeitschriften gedruckt — der größte Teil in Englisch. Einige tausend Exemplare werden auch in Motu, Melanesisch-Pidgin und in Fidschi gedruckt. Von Australien aus werden 25 Länder und Inseln versorgt.
Der größte Teil der englischen Zeitschriften wird in Australien verbreitet. Sie erleichtern es den über 23 000 Zeugen Jehovas, dort die gute Botschaft von Gottes Königreich zu verkündigen. Viele lesen den Wachtturm und Erwachet! und reagieren auf die „gute Botschaft“, die diese Zeitschriften enthalten. Das Büro der Zeugen Jehovas in Sydney erhielt am 27. März 1973 folgenden Brief:
„Sehr geehrter Herr!
Ich bin Oberin eines katholischen Klosters und diene seit 25 Jahren der Kirche. Im Wartezimmer der Praxis von Dr. Bailey in der Macquariestraße traf ich eine Frau aus Bondi, die sich mit mir unterhielt. Ich sah, daß sie, während sie auf den Arzt wartete, einen Artikel über die Trinität las.
Während der Ausbildungszeit einer katholischen Nonne wird dieses Thema ausgiebig behandelt, und die Trinität ist eine unserer wichtigsten Lehren. Die Frau hatte mir erzählt, daß sie einen Autounfall gehabt hätte und sie sich einigen Tests unterziehen müßte. Ich kenne nicht viele Personen, die mit einer solchen Aufrichtigkeit an Gott glauben wie sie ... Versehentlich ließ sie die Zeitschrift liegen. Ich nahm sie und begann darin zu lesen.
Ich war erstaunt, denn ich konnte doch gewiß nicht 25 Jahre lang etwas Falsches geglaubt haben. ...
Ich habe jetzt diesen Artikel mehrmals gelesen und die Tatsachen geprüft. Ich möchte nämlich dem Gott der Wahrheit dienen.
Ich schließe diese Angelegenheit in meine Gebete ein, dabei bin ich mir aber auch voll und ganz bewußt, daß in der Kirche wahrscheinlich noch mehr Irrtümer gelehrt werden. Ich werde mich mit Ihren Leuten in Verbindung setzen, um weitere Fragen mit ihnen zu besprechen.
Sie können mir nicht schreiben, da ich dem Orden der Karmeliterinnen angehöre, gegenwärtig habe ich jedoch drei Wochen Urlaub. Es will mir nicht in den Kopf, daß ich jahrelang etwas Falsches geglaubt haben soll; sollte es aber dennoch so sein, dann wird Gott mir einen Ausweg zeigen.
Wenn Sie die Frau kennen, bedanken Sie sich bitte für mich bei ihr.
Hochachtungsvoll
[Unterzeichnet] Oberin“
GHANA
Das Gebäude, das Jehovas Zeugen in Accra (Ghana) besitzen, wurde erweitert, und im Mai 1972, ein Jahr nach Baubeginn, war es bezugfertig. Im Anbau befindet sich jetzt auch eine Druckerei.
An dem Bau arbeiteten nur Zeugen Jehovas. Maurer, Klempner, Elektriker, Tischler und andere Handwerker halfen freiwillig mit. Ein Zeuge Jehovas, der Bauunternehmer ist, leitete den Bau unentgeltlich. Jedes Wochenende strömten 70 bis 100 freiwillige Helfer von 4 der 45 Versammlungen der Zeugen Jehovas in Accra und im benachbarten Tema herbei, um samstags und sonntags am Bau zu arbeiten. Mütter, die ein Kind hatten, das sie nicht allein zu Hause lassen konnten, banden es auf den Rücken und arbeiteten, während das Kind ruhig schlief.
Als man daranging, den Fußboden des zweiten Stockwerks zu gießen, mußte der Beton hochgetragen werden. Man füllte ihn in Stahlschüsseln mit einem Fassungsvermögen von 28 Litern. Die Frauen trugen diese Schüsseln auf dem Kopf in den zweiten Stock. Der 334 Quadratmeter große Fußboden wurde in drei Tagen gegossen!
Die neue Druckerei ist mit allem Notwendigen ausgestattet und ist sehr leistungsfähig. Es werden darin Zeitschriften für die über 16 000 Zeugen Jehovas, die es in Ghana gibt, gedruckt. Zu dieser Druckerei gehören auch eine Setzerei und eine Stereotypie. Gedruckt wird auf einer nagelneuen Flachpresse. In einer Falzmaschine werden die Bogen dann zu 24seitigen Zeitschriften gefaltet. Jeden Monat werden etwa 20 000 Zeitschriften gedruckt, und zwar in den afrikanischen Sprachen Twi, Ga und Ewe. Hier werden auch über 58 000 englische Zeitschriften, die in England gedruckt werden, verbreitet. Die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! sind in Ghana somit weiter verbreitet als irgendeine andere Zeitschrift.
NIGERIA
Auch in Lagos (Nigeria) ist im vergangenen Jahr eine neue Druckerei in Betrieb genommen worden. Sie befindet sich im ersten Stock eines neuen dreistöckigen Gebäudes. Im zweiten und dritten Stock dieses Gebäudes sind eine Bibliothek, Büros und 31 Schlafzimmer. Durch den Neubau, der mit dem bestehenden Bethel verbunden ist, hat sich die Nutzfläche fast verdoppelt.
Für die gesamten Baukosten sind die Zeugen Jehovas in Nigeria aufgekommen. Abgesehen von den Terrazzoböden, haben sie alles selbst gemacht. Bauhandwerker wie Bautischler, Maurer und Bauinstallateure haben ihre Arbeitskraft freiwillig zur Verfügung gestellt. Vom Juli 1972 bis März 1973 haben stets 52 Zeugen am Bau gearbeitet; danach waren es noch 16. Der Bau war in etwas mehr als einem Jahr fertig. Für Nigeria ist das eine sehr kurze Zeit für einen Bau dieser Art.
Im Mai 1973 wurde die Druckerei in Betrieb genommen. Gedruckt wird auf den beiden Flachpressen aus Deutschland. Der Wachtturm wird in drei nigerianischen Sprachen gedruckt: Joruba, Ibo und Efik, und Erwachet! in Joruba. Insgesamt werden monatlich über 111 000 Zeitschriften gedruckt. Außerdem werden jeden Monat aus England mehr als 200 000 englische Zeitschriften geschickt, die von den 88 000 nigerianischen Zeugen Jehovas verbreitet werden. Somit werden von den beiden Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in Nigeria monatlich mehr verbreitet als von jeder anderen Zeitschrift.
DIE PHILIPPINEN
Auch auf den Philippinen ist der Sitz der Zeugen Jehovas nach dem Zweiten Weltkrieg mehr als einmal vergrößert worden, so daß er jetzt einen Komplex von fünf Gebäuden bildet. Im Jahre 1972 wurden eine große zweistöckige Fabrik und ein neues Bethelheim bezugfertig. Durch diese Neubauten ist die Nutzfläche um das Anderthalbfache vergrößert worden.
Das Grundstück, auf dem diese Gebäude stehen, konnte nach dem Zweiten Weltkrieg ganz billig erworben werden. Da die Japaner an dieser Stelle Filipinos gefoltert hatten, um Auskünfte von ihnen zu erhalten, war das Grundstück verrufen, und niemand wollte es kaufen.
Im Februar 1973 begann man in dieser neuen Druckerei, Zeitschriften in acht Dialekten, die auf den Philippinen gesprochen werden, zu drucken. Früher wurden diese Zeitschriften in Brooklyn gedruckt. Jetzt werden auch die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in Englisch in dieser Druckerei auf den Philippinen gedruckt. Zu diesem Zweck hatte man in Japan eine 36 Tonnen schwere Rotationsmaschine gekauft. Obschon Zeitschriften in so vielen Sprachen gedruckt werden müssen, beträgt die Druckleistung doch jeden Monat über 250 000 Exemplare. Mit Hilfe dieser Zeitschriften verbreiten die 55 000 philippinischen Zeugen die Königreichsbotschaft.
WEITERE UM- UND NEUBAUTEN
Aber es sind noch weitere Druckereien gebaut oder bereits bestehende vergrößert worden. Zum Beispiel:
Im Mai 1973 wurden die Druckpressen der Druckerei der Zeugen Jehovas in Paris in eine neue Druckerei in dem etwa 100 Kilometer von Paris entfernten Louviers transportiert. 1972 wurde die Druckerei in Südafrika vergrößert. 1971 wurde die Druckerei in Schweden erweitert, und jetzt werden dort jeden Monat weit über eine halbe Million Zeitschriften gedruckt. Auch in Finnland wurde die Druckerei beträchtlich vergrößert. Dort werden jährlich über 200 000 Bücher hergestellt und Millionen von Zeitschriften gedruckt.
Im Jahre 1972 wurde die Druckerei der Zeugen Jehovas in Wiesbaden (Deutschland) aufgestockt, und neue Maschinen für die Buchbinderei wurden gekauft, so daß jetzt an einem Tag 30 000 Bücher gebunden werden können. In dieser Druckerei werden monatlich etwa 3 000 000 Zeitschriften gedruckt. Im Jahre 1970 wurde die Druckerei in Bern (Schweiz) nach Thun verlegt, wo ein fünfstöckiges Wohnhaus und eine Fabrik gebaut worden waren. In dieser Druckerei werden auf zwei großen Rotationsmaschinen monatlich über 2 000 000 Zeitschriften gedruckt.
Im Jahre 1955 besaßen Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde 9 Rotationsmaschinen, jetzt dagegen 64! Ja, es stehen Druckereien zur Verfügung, die den wachsenden Bedarf an biblischen Schriften decken können. Und Jehovas Zeugen nutzen sie gut, um das Werk, das Jesus seinen Nachfolgern zu tun gebot, auszuführen.
Wem gehört der Ruhm für dies alles? Wie der Apostel Paulus, der (nachdem er und Apollos ihr Predigtwerk getan hatten) sagte, daß ‘Gott es wachsen läßt’, so erkennen auch Jehovas christliche Zeugen heute an, daß Jehova Gott es ist, der die Verkündigung der guten Botschaft von seinem Königreich hat gedeihen lassen (1. Kor. 3:5-7).
Wie steht es mit dir?
Es ist somit deutlich zu sehen, daß die gegenwärtige religiöse Lage zwei Seiten hat. Mitglieder und Geistliche vieler Religionsgemeinschaften der Christenheit geben zu, daß es mit ihrer Kirche abwärtsgeht.
Doch das Werk, das gemäß Jesu Vorhersage seine Jünger tun würden, blüht und gedeiht besser denn je. Wie die Tatsachen zeigen, wird dieses Werk von den christlichen Zeugen Jehovas durchgeführt. Das, was sie glauben, und die Botschaft, die sie verkündigen, stimmt mit dem überein, was Gott in der Bibel hat aufzeichnen lassen. Diese gute Botschaft hat dem Leben Hunderttausender aufrichtiger Menschen Sinn und Zweck gegeben; ferner hat sie sie mit Menschen in Verbindung gebracht, die ein moralisch reines Leben führen und denen das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen liegt; auch hat sie ihnen eine untrügliche Hoffnung für die Zukunft vermittelt.
Jehovas Zeugen freuen sich, auch dir diesen Aufschluß zukommen zu lassen. Du bist eingeladen, ihre Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen. Sie sind außerdem gern bereit, mit dir in deiner Wohnung unentgeltlich die Bibel zu besprechen. Wenn du dieses Angebot annehmen möchtest, so genügt es, an die Herausgeber dieser Zeitschrift zu schreiben oder dich mit den Zeugen Jehovas deines Wohnortes in Verbindung zu setzen.
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Im Jahre 1972 haben Jehovas Zeugen in Numasu (Japan) eine große neue Druckerei und ein Wohnhaus für die freiwilligen Mitarbeiter gebaut.
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In dieser Druckerei in Brasilien werden jetzt jeden Monat 700 000 Exemplare der Zeitschriften „Der Wachtturm“ und „Erwachet!“ in Portugiesisch gedruckt.
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Die in dieser Druckerei in Australien hergestellten Zeitschriften werden nach 25 verschiedenen Ländern und Inseln versandt.
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In Ghana ist eine neue Druckerei gebaut worden, in der biblische Schriften hergestellt werden, auf dem Bild sieht man Männer und Frauen — alles freiwillige Helfer — damit beschäftigt, Beton zu gießen.
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In Nigeria werden monatlich über 300 000 Exemplare der Zeitschriften „Der Wachtturm“ und „Erwachet!“ versandt, die dann öffentlich verbreitet werden.