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  • Plagiator wird ein aufrichtiger Zeuge
    Der Wachtturm 1957 | 1. Juni
    • Plagiator wird ein aufrichtiger Zeuge

      IM JANUAR des Jahres 1956 hatte die spanische Versammlung der Zeugen Jehovas von Manhattan [New York] den Besuch eines Fremden, dem das Programm offenbar gut gefiel. Man hätte glauben können, er sei ein Zeuge, denn er besaß ein eigenes Liederbuch und lachte herzlich über gewisse ergötzliche Stellen im Zwiegespräch der Demonstration, die zeigte, wie man die von der Watch Tower Society veröffentlichten Zeitschriften anbietet.

      Wäre er jedoch ein Zeuge gewesen, so hätte er sich am Schluß der Versammlung vorgestellt. Dies tat er aber nicht, sondern ging nur eilends zum Büchertisch und erstand sechsunddreißig gebundene Bücher und siebenundvierzig Broschüren, worauf er „im Dunkel der Nacht“ verschwand. Wer mochte das gewesen sein? Einige Minuten später verriet einer der Zeugen, daß dieser Mann sein ehemaliger Pastor der spanischen Gemeinde der Kirchen Christi gewesen sei, ein gewisser Herr Antonio Ochoa.

      Die meisten Leser des Wachtturms werden sich bestimmt an diesen Namen erinnern. Herr Ochoa, der ein Geistlicher der Kirchen Christi war, ist der Mann, der so viele Artikel aus den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! plagiiert und sie hauptsächlich in dem Sektenblatt Gospel Broadcast veröffentlicht hatte. Dieses Plagiat wurde in der Ausgabe vom 15. März 1954 der Zeitschrift Der Wachtturm angeprangert.

      Zugunsten des Herrn Ochoa muß jedoch gesagt werden, daß er in religiöser Beziehung einen weiten Weg zurückgelegt hat. Er wurde am 30. November 1941 in Santa Rosa de Osos (Kolumbien, Südamerika) zum römisch-katholischen Priester geweiht. Vier Jahre lang wirkte er in Kolumbien und in der Republik Panama als katholischer Priester. Da er jedoch ein Mensch ist, der den Dingen auf den Grund geht, kam er schließlich zu der Überzeugung, daß die römisch-katholische Kirche nicht das Evangelium Christi predigt und trat zur Episkopalkirche über. Er studierte an einem ihrer Seminare, und man graduierte ihn zum „Bachelor of Divinity“ und ernannte ihn zum Pastor einer anglikanischen Kirche in Panama.

      Dann lernte er die Schriften der Watch Tower Society kennen und verwendete viel Stoff daraus für seine Predigten. Nach vierjähriger Tätigkeit als Geistlicher der Episkopalkirche mußte er zurücktreten, weil das, was er predigte, mit den Lehren der Kirche nicht übereinstimmte.

      Darauf kam er nach New York City und schaute sich nach einem Wirkungsfeld um, wo er das Gelernte predigen könnte. Er lernte eine Gruppe kennen, die sich „Kirchen Christi“ nannte und die ihn, als sie erfuhr, daß er ein ehemaliger katholischer Priester war, mit offenen Armen aufnahm. Vier Monate lang predigte er jeden Tag als der ehemalige katholische Priester, dem die Augen aufgegangen waren, und lernte viele Gemeinden jener Denomination in verschiedenen Gegenden der Vereinigten Staaten kennen.

      Sein „Manager“ war ein Prediger, der es verstand, den Zuhörern das Geld aus der Tasche zu locken, und bald hatten sie 40 000 Dollar gesammelt. Mit diesem Geld, das zum größten Teil von der spanisch sprechenden Bevölkerung von Ober-Manhattan stammte, kauften sie ein vierstöckiges Haus. Dieses stand unter der Kontrolle der englisch sprechenden Gemeinde des „Managers“, die alle Stockwerke belegte, mit Ausnahme des zweiten, das die spanische Gemeinde benutzte, deren Pastor Herr Ochoa war.

      Nachdem Herr Ochoa dieser spanischen Gemeinde drei Jahre lang gepredigt hatte, unternahm die englische Gemeinde Schritte, um ihn hinauszuwerfen, weil er nicht in Übereinstimmung mit den Lehren der Kirchen Christi predigte. Sie war jedoch nicht berechtigt dazu, weil bei den Kirchen Christi jede Gemeinde selbständig ist; auch hatte die spanische Gemeinde am meisten zu den 40 000 Dollar beigesteuert, mit denen das Haus gekauft worden war. Daß dies ein ganz willkürliches Vorgehen war, beweist auch die Tatsache, daß fast alle Glieder seiner Gemeinde eine Erklärung unterschrieben, in der sie ihr volles Vertrauen zu ihrem Pastor zum Ausdruck brachten.

      Später wurde Herrn Ochoa das Gehalt für drei Monate und die Wiedereinsetzung in sein Amt unter der Bedingung angeboten, daß er seine Lehren aufgebe und zu der Denomination der Kirchen Christi zurückkehre. Empört antwortete Ochoa demjenigen, der ihm das Angebot machte, daß die Bibel sage, ein Hund kehre zu seinem eigenen Gespei zurück, und er sei kein Hund! Es wurde auf verschiedene Weise versucht, seine Gemeindeglieder von ihm wegzulocken, aber ohne großen Erfolg. Schließlich trennten sich alle, mit Ausnahme von zwei Personen, von den Kirchen Christi und setzten das Studium der Bibel mit Hilfe der Wachtturm-Schriften bei sich zu Hause fort. Auf diese Weise wurden mindestens zehn Heimbibelstudien begonnen, und einer nach dem anderen der Teilnehmer dieser Studien schloß sich schließlich den Zeugen Jehovas an.

      Und Herr Ochoa? Er ist nach Kolumbien zurückgekehrt, wo er sich vor kurzem taufen ließ und wo er fortfährt, die gute Botschaft von Jehovas Königreich zu verkündigen.

  • Materialismus unter der Lupe
    Der Wachtturm 1957 | 1. Juni
    • Materialismus unter der Lupe

      Gemäß der Zeitung Daily Colonist von Victoria, Ausgabe vom 13. September 1956, hat der zurücktretende Vorsteher der Vereinigten Kirche von Kanada erklärt, daß die Kanadier das Geschäft zu ihrem Gott machen, weil sie die „Anforderungen und Bedingungen des wahren Gottes“ als zu schwer empfinden. Nur die Kanadier?

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