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  • Ein geistiges Erwachen im „Land der Morgenstille“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
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  • „KLEINE ANFÄNGE“
  • DEN SINN DES LEBENS ERKENNEN
  • DEN UNTERSCHIED ERKENNEN
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 1. 8. S. 456-458

Ein geistiges Erwachen im „Land der Morgenstille“

VIELE Jahrhunderte lang nannte man Korea Cho-sen, was „Morgenstille“ bedeutet. Aber heute herrscht in Korea wenig Stille am Morgen. Zahllose Baustellen sind von dem Lärm der Planierraupen, Lastwagen und Kräne erfüllt. Korea hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung erlebt.

Das „Land der Morgenstille“ erwacht jedoch nicht nur in materieller Hinsicht, sondern auch geistig. Inwiefern? In letzter Zeit zeigen viele Koreaner besonderes Interesse an dem biblischen Belehrungswerk der Zeugen Jehovas. Kennzeichnend dafür ist die Bemerkung von Herrn Kim, einem erfolgreichen Geschäftsmann aus Seoul, der Hauptstadt des Landes:

„Ich machte mein Glück, indem ich von der Pike auf hart arbeitete. Ich habe soviel Geld verdient, wie meine Familie meiner Meinung nach benötigte. Und jetzt, wo wir es uns bequem machen können, sehe ich, wie die Welt um uns zerbricht.“ Er unterstrich seine Warte durch eine Geste mit seinen kräftigen, wetterharten Händen und sagte weiter: „Meine Frau ist schon viele Jahre Zeugin Jehovas, doch ich war skeptisch eingestellt. Aber nun, während das Weltsystem zerbröckelt, erkenne ich, daß Jehovas Zeugen wirklich die Wahrheit lehren.“ Herr Kim entschloß sich daher, die untrügliche Hoffnung, die die Bibel vermittelt, kennenzulernen.

Ähnlich verhielt es sich mit Herrn Choi Chang-Soo, einem Gärtner aus Chonju, der zunächst dagegen war, daß seine Frau die biblische Lehre von Haus zu Haus verbreitete. Doch das änderte sich. „Ich war zwar ein hartnäckiger Materialist“, sagt er, „doch plötzlich wurde ich mir bewußt, daß den Menschen Grenzen gesetzt sind, und erkannte, daß wir die Gesetze Gottes benötigen, die man nur in der Bibel finden kann.“ Als getaufter Zeuge Jehovas ist er nun anderen behilflich, die dasselbe Bedürfnis verspüren.

Diese Äußerungen sind typisch für viele Tausende, die in Korea heute geistig erwachen. Vor sechsundzwanzig Jahren sah es allerdings noch ganz anders aus.

„KLEINE ANFÄNGE“

Als Don und Earlene Steele im Jahre 1949 als die ersten Missionare von der Wachtturm-Bibelschule Gilead in Korea eintrafen, schlossen sie sich den weniger als zwanzig einheimischen Zeugen Jehovas an, die es damals in Seoul und Chonju gab. Die meisten dieser ersten koreanischen Zeugen waren während der japanischen Besetzung Koreas ins Gefängnis geworfen und mißhandelt worden. Einige von ihnen stehen selbst heute noch treu im Predigtdienst.

„In jenen Tagen der kleinen Anfänge“, berichten Don und Earlene Steele, „hätten wir kaum die 119 blühenden Versammlungen vorhersehen können, die es jetzt in der Hauptstadt gibt, oder die 10 Versammlungen in Chonju, wo heute auf je 200 Einwohner ein tätiger Zeuge Jehovas kommt.“

Bis 1954, also in nur fünf Jahren, wuchs die kleine Gruppe auf 1 065 Personen an. Zehn Jahre später — im Jahre 1964 — predigten mehr als fünfmal soviel: 5 538. Und in den darauffolgenden zehn Jahren stieg die Zahl noch einmal um das Fünffache, so daß Ende 1974 fast 28 000 Zeugen tätig waren. In ganz Südkorea gibt es heute mehr als 425 Versammlungen.

Die Bibel ist in Korea weit verbreitet, und selbst Ungläubige haben Achtung vor diesem Buch. Viele interessieren sich für die biblischen Prophezeiungen und ihre Bedeutung. Deshalb sind auch die lehrreichen Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas für viele Tausende eine geistige Erbauung. Im Sommer vergangenen Jahres wurden die vier von den Zeugen veranstalteten Bezirkskongresse von rund 40 000 Personen besucht, und zur jährlichen Abendmahlsfeier am 7. April 1974 waren über 55 000 anwesend. Die Zusammenkunftsstätten der Zeugen Jehovas sind gewöhnlich jede Woche an den drei Tagen, an denen sie sich versammeln, überfüllt. Der Umstand, daß in den meisten Königreichssälen in Korea Strohmatten statt Stühle verwendet werden, erweist sich als vorteilhaft, weil auf Matten in dem zur Verfügung stehenden Raum mehr Personen Platz finden.

„Was uns an den Menschen hier am meisten beeindruckt“, erklärt Milton Hamilton, der mit seiner Frau Elizabeth vor zwanzig Jahren nach Korea kam, „ist der Eifer, mit dem sie die Bibel studieren, und ihre Fähigkeit, sich danach auszurichten. Oft besuchen sie gleich von Anfang an den Königreichssaal und beginnen sofort, ein christliches Leben zu führen.“ Die koreanischen Zeugen sind auch vorzügliche Lehrer der Bibel geworden.

„Zuerst dachte ich, Jehovas Zeugen seien nicht fähig genug, predigen zu gehen“, erklärte Herr Park, der Konrektor einer koreanischen Grundschule ist und seine ganze Zeit dem Bildungswesen widmet. „Aber die Predigtmethode — Haus-zu-Haus-Dienst, Rückbesuche und Heimbibelstudien — ist meiner Meinung nach hervorragend. Besonders als ich einige Zeit mit Ihrem Herrn Cho studierte, konnte ich die Wirksamkeit Ihrer Methode kennenlernen.“ Wozu führte das Studium? Schon nach kurzer Zeit erklärte Herr Park: „Nun bin ich kein Atheist mehr.“

DEN SINN DES LEBENS ERKENNEN

Die vorausgegangenen Erfahrungen lassen erkennen, daß das biblische Belehrungswerk der Zeugen Jehovas unter Koreanern aller Bevölkerungsschichten Interesse findet. Aufrichtige Menschen — vom Bauern bis zum hohen Regierungsbeamten — erwachen in geistiger Hinsicht.

Dr. Pyun Keun-Suk, ein Spezialist für plastische Chirurgie, ist nur eines von vielen Beispielen. Nach Abschluß seiner Ausbildung eröffnete er ein eigenes Krankenhaus und ließ seine Frau Medizin studieren, damit sie beide ein Team bilden konnten. Sein Lebensziel bestand darin, Reichtum zu erwerben. Sein Ehrgeiz und sein Stolz waren dafür ausschlaggebend, daß er auf vielen weiteren Gebieten, wie zum Beispiel auf dem Gebiet der Innenarchitektur und der Bildhauerei, bewandert und belesen war.

Im Laufe der Zeit vermochte ihn sein buddhistischer Glaube nicht mehr zu befriedigen, und so trat er der presbyterianischen Kirche bei. Er erkannte, daß er seine überaus ehrgeizige Persönlichkeit ändern mußte, und stürzte sich in die Kirchenarbeit, indem er Pflegeheime und Waisenhäuser besuchte und andere wohltätige Werke tat, in der Annahme, dies werde ihm helfen. Doch während der zehn Jahre, in denen er der presbyterianischen Kirche angehörte, trat keine Änderung ein. Schließlich erzählte ihm ein anderer Arzt von Jehovas Zeugen, und obwohl Dr. Pyun anfangs voreingenommen war, wollte er letzten Endes doch mehr über sie erfahren.

Als Dr. Pyun die Erfüllung biblischer Prophezeiungen und die auf die Bibel gegründete zuverlässige Hoffnung für die Zukunft kennenlernte, ließen sein Streben nach materiellen Dingen und sein Stolz nach. Diese Dinge hinter sich lassend, wurde er im Jahre 1974 als ein christlicher Zeuge Jehovas getauft. Einige seiner Freunde die keine Zeugen sind, wunderten sich kürzlich darüber, daß dieser prominente Chirurg bereitwillig eine so „niedrige“ Aufgabe wie die Verkehrsregelung bei einem Kreiskongreß der Zeugen Jehovas übernahm. Jetzt wechselt er sich mit seiner Frau monatlich darin ab, entweder 100 Stunden darauf zu verwenden, Menschen über die Bibel zu belehren, oder sich um die Klinik zu kümmern.

Kann eine politische Stellung dem Leben Sinn verleihen, und bietet sie die Voraussetzung dafür, der Menschheit einen Dienst zu leisten? In Namwon lebt ein früherer Politiker der davon überzeugt war. Er war bereits mit 25 Jahren als Abgeordneter ins Parlament gewählt worden. In seiner Stellung bemühte er sich mit aller Entschlossenheit, die Korruption auszumerzen, doch als er erkannte, daß dies unmöglich war, gab er entmutigt auf und zog sich schließlich aus dem politischen Leben zurück.

Unterdessen war seine Frau Zeugin Jehovas geworden, und er besuchte auf ihre Ermunterung hin einen großen Bezirkskongreß der Zeugen. „Ich wurde aufgerüttelt“, erinnert er sich. „Ich erkannte, daß ich von diesen Leuten tatsächlich noch etwas lernen konnte.“ Er nahm die Hilfe an, die sie ihm kostenlos boten, um aus der Bibel kennenzulernen, was für die Menschheit wirklich von Nutzen sein wird. Nun verbringt er seine ganze Zeit damit, andere über Gottes verheißenes neues System der Dinge zu belehren, und versucht nicht mehr, das alte zu ändern.

DEN UNTERSCHIED ERKENNEN

Oft werden sich aufrichtige Koreaner des wahren Wertes der Bibel dann bewußt, wenn sie sehen, welch ein Unterschied zwischen Personen besteht, die kompromißlos an biblischen Grundsätzen festhalten, und Personen, die nur vorgeben, dies zu tun.

Auch Herr Pyo Hwi-Sung, der aus einer gesellschaftlich prominenten katholischen Familie kommt, verbrachte einige Zeit im politischen Leben. Sechs Jahre lang war er Sekretär des damaligen koreanischen Ministerpräsidenten. Wie er sagt, verspürte er bei seiner Arbeit in wichtigen Regierungsstellen und in der Geschäftswelt ständig das Bedürfnis, zu Gott in einem engeren Verhältnis zu stehen, doch seine Religion bot ihm dabei wenig Hilfe.

Von Jehovas Zeugen erfuhr Herr Pyo erst etwas durch seine Frau, die während ihrer Schwangerschaft ernsthaft erkrankte. Aufgrund ihrer Bibelkenntnis lehnte sie eine Schwangerschaftsunterbrechung ab, obgleich sie sowohl von ihrer Tante, die schon über dreißig Jahre Nonne des Maryknoll-Ordens war, als auch von einem Priester dazu ermuntert wurde diesen Eingriff vornehmen zu lassen. Herr Pyo überzeugte sich selbst davon, daß das in der Bibel enthaltene Gesetz Gottes einen Schwangerschaftsabbruch verurteilt, während diese Vertreter der Kirche dazu ermunterten (2. Mose 21:22-24). Weitere Vergleiche zwischen der Bibel und den Lehren und Praktiken der Kirche versetzten ihn in Erstaunen. Nachdem seine Frau einem gesunden Kind das Leben geschenkt hatte, genaß sie wieder vollständig. Heute setzt Herr Pyo seine ganze Zeit dafür ein, andere über biblische Grundsätze zu belehren.

Daß wahre Christen anders handeln, stellte auch eine bekannte Wahrsagerin aus der im Süden gelegenen Stadt Masan fest. Es fiel ihr auf, daß sich von all den verschiedenen Religionsanhängern nur Jehovas Zeugen nicht von ihr wahrsagen ließen, und sie fragte sich, weshalb. Als mit ihrer Schwester ein Bibelstudium begonnen wurde, bot sich ihr die Gelegenheit, die Gründe dafür herauszufinden. Sie erfuhr, daß sich Jehovas Zeugen um die Zukunft keine Sorgen machen, weil sie auf die biblischen Prophezeiungen vertrauen. Außerdem wurde ihr gezeigt, daß Gottes Wort das Wahrsagen verbietet (5. Mose 18:10-12).

Sogleich gab sie ihre okkulte Beschäftigung auf, obwohl sie damit ihren Lebensunterhalt verdient hatte. Statt dessen erzählte sie den Leuten, die zu ihr kamen, um sich wahrsagen zu lassen, was sie durch ihr Bibelstudium lernte, und ermunterte sie, ebenfalls die Bibel kennenzulernen. Auf diese Weise begann sie in kurzer Zeit fünfzehn Bibelstudien.

Durch das biblische Belehrungswerk der Zeugen Jehovas werden somit Menschen in jedem Winkel und auf jeder Insel des „Landes der Morgenstille“ aufgeweckt. Die große Zunahme in der Zahl derer, die sowohl in diesem als auch in anderen Ländern der Erde die Belehrung annehmen, zeigt, daß noch viele aufrichtige Menschen erkennen, daß es jetzt an der Zeit ist, geistig zu erwachen. „Seht! Jetzt ist die besonders annehmbare Zeit. Seht! Jetzt ist der Tag der Rettung“ (2. Kor. 6:1, 2).

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