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Tagalog — eine vielseitige SpracheErwachet! 1977 | 22. September
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Tagalog macht sich besonders bei Zahlen bemerkbar. Beim Zählen kann man wahlweise alle drei Sprachen hören. Bibelverse werden im allgemeinen mit spanischen Zahlen angegeben, wohingegen beim Geldzählen spanische oder englische Zahlen verwendet werden. Die Zahlen des Tagalog sind länger, so daß man sie häufig für kleine und Spanisch oder Englisch für große Zahlen verwendet.
Es seien noch zwei weitere Merkmale des Tagalog erwähnt. Das eine betrifft die Länge der Sprache. Die englische Sprache neigt dazu, aus der Kürze eine Tugend zu machen. In Tagalog gibt es zwar viele kurze Wörter, doch einige Wörter und Redewendungen fallen wirklich sehr lang aus, so daß es Vortragsredner häufig vorziehen, aus einem englischen Vortrag einige Teile auszulassen, wenn er in Tagalog gehalten wird. Trotz allem hat diese Sprache gerade wegen der langen Wörter einen schönen Klang, und sie kann auch sehr würdevoll sein. Zum Beispiel ist der Ausdruck „durch Glauben an den Allmächtigen“ bündig und klar; man stelle sich jedoch den Nachdruck vor, der hinter der tagalischen Entsprechung dieser Redewendung steht: „sa pamamagitan ng pananampalataya sa Pinakamakapangyarihan-sa-lahat“.
Ein weiterer Punkt, der den meisten Fremden auffällt, ist die außergewöhnliche Ehrerbietung, die in Tagalog zum Ausdruck kommt. Es gibt spezielle Wörter, die man verwenden kann, um älteren Personen Achtung zu zeigen. Die Kinder werden dazu erzogen, diese Wörter zu verwenden, wenn sie mit ihren Eltern sprechen. Außerdem gibt es besondere Formen des Verbs, die Steigerungsstufen der Höflichkeit und Achtung darstellen, um einen Unterschied zur Vertrautheit zu schaffen. Richtig angewandt, sind diese Formen dem Ohr sehr angenehm.
Ja, Tagalog ist eine sehr interessante und sehr wichtige Philippinensprache auf den 7 000 Inseln, die die Philippinische Republik bilden. Jehovas Zeugen bedienen sich des Tagalog, um hier die gute Botschaft vom Königreich zu verbreiten, damit Tausende, die diese „Zunge“ sprechen, einmal zusammen mit dieser „großen Volksmenge“ Gott zum Dank dafür lobpreisen werden, daß er sie sicher durch die Vernichtung dieses bösen Systems der Dinge hindurch in die neue Ordnung unter der gerechten Herrschaft des Königs Jesus Christus geführt haben wird (Offb. 7:9, 10, 14).
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Ein unerwarteter EmpfangErwachet! 1977 | 22. September
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Ein unerwarteter Empfang
ALS ein Zeuge Jehovas in einer Ortschaft Westafrikas von Haus zu Haus ging, bereitete ihm eine Frau einen unerwarteten Empfang. Lächelnd trat sie aus der Tür und umarmte ihn stürmisch. Nur mit Mühe konnte er verhindern, von ihr geküßt zu werden. Freundlich erklärte er ihr, daß eine solche Begrüßung bei Ehepaaren, nicht aber bei Personen, die sich zum ersten Mal sehen würden, angebracht sei. Dann sagte er ihr, warum er gekommen sei. Die Frau, eine Prostituierte, wurde böse und befahl dem Zeugen, das Haus zu verlassen. Sie sagte, mit Männern, die ihre Begrüßung nicht akzeptierten, wolle sie nichts zu tun haben.
Eine Woche später war der Zeuge wieder in diesem Gebiet. Er beschloß, die Frau nochmals zu besuchen. Sie hörte ihn überraschenderweise an und war sogar bereit, die Bibel zu studieren. Sie begann, die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas zu besuchen, und erkannte schnell, daß ihr Lebenswandel nicht im Einklang mit der Heiligen Schrift war. Sie hatte den aufrichtigen Wunsch, ihren Lebenswandel zu ändern, und sprach mit ihren Eltern über die wunderbaren Wahrheiten, die sie kennengelernt hatte. Aber die Angehörigen hatten für ihren Wunsch, ein anderes Leben zu führen, nichts übrig, denn sie hatte mit dem Geld, das sie auf diese Weise verdient hatte, den Bau ihrer Häuser finanziert. Doch die Frau ließ sich von ihren Angehörigen nicht abhalten. Sie änderte ihr Leben. Und jetzt ist sie glücklich, als getaufter Zeuge Jehovas die „gute Botschaft“ anderen verkündigen zu können.
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