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Aus der Geschichte lernenErwachet! 1974 | 8. Oktober
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Es stimmt auch, daß in dieser Geschichtsdarstellung von Wundern berichtet wird. Aber ehe man sie deshalb ablehnt, sollte man bedenken, daß sich der Rahmen, in dem sich diese Wunder ereigneten, als historisch zuverlässig und absolut glaubwürdig erwiesen hat. Wieso kann das gesagt werden? Weil in diesem Bericht Zeit- und Ortsangaben gemacht werden.
Als Beispiel sei der Bibelbericht über die Teilung des Roten Meeres erwähnt, die erfolgte, damit das Volk Israel Ägypten verlassen konnte. Es gibt Personen, die diesen von Moses, einem Augenzeugen, stammenden Bericht nicht glauben können. Viele dieser Personen haben ihn aber noch nie selbst aufmerksam durchgelesen.
Wer den Bericht jedoch sorgfältig durchliest (er ist in 2. Mose in den Kapiteln 12 bis 15 zu finden), wird feststellen, daß Personen- und Ortsnamen darin angegeben werden. (Vergleiche 4. Mose 33:1-8.)
Ferner wird darin erwähnt, zu welchem Zeitpunkt sich der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten seinem Ende näherte: „Die Wohnzeit der Söhne Israels, die in Ägypten gewohnt hatten, betrug vierhundertdreißig Jahre. Und es begab sich am Ende der vierhundertdreißig Jahre, ja es begab sich an eben diesem Tag, daß alle Heere Jehovas aus dem Land Ägypten auszogen“ (2. Mose 12:40, 41; vergleiche 1. Könige 6:1).
Im Geschichtsbericht der Bibel werden somit in Verbindung mit den Vorgängen am Roten Meer glaubwürdige Zeit- und Ortsangaben gemacht. Was hätte ein Historiker, ganz gleich, wann oder wo er gelebt hätte, seinem Bericht sonst noch hinzufügen können, um zu beweisen, daß er niederschrieb, was er wirklich sah? Nichts. Was berechtigt also dazu, diesen biblischen Bericht als geschichtlich unzuverlässig beiseite zu schieben? Nichts!
Die geschichtlichen Aufzeichnungen der Bibel sind glaubwürdig. Sie heben wie kein anderer Geschichtsbericht die Zuverlässigkeit des prophetischen Wortes Gottes sowie die Überlegenheit der göttlichen Sittengesetze hervor und zeigen, daß Gott sich ständig um seine Schöpfung kümmert. Daher ist es für den Menschen am nützlichsten, wenn er sich mit den Taten vertraut macht, die Gott im Verlauf der Geschichte gewirkt hat und über die in der Bibel berichtet wird (Röm. 15:4).
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Das Wort Gottes vermag das Leben des Menschen zu bereichernErwachet! 1974 | 8. Oktober
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Das Wort Gottes vermag das Leben des Menschen zu bereichern
WIR mögen es einsehen oder nicht, doch wir Menschen haben geistige Bedürfnisse. „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben“, sagte Jesus Christus, als er vom Teufel versucht wurde, „sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht“ (Matth. 4:4). Deshalb empfinden sogar Menschen, die mehr als nur das zum Leben Notwendige besitzen, eine gewisse Leere, wenn ihre geistigen Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Sie merken, daß ihnen etwas fehlt, aber oft wissen sie nicht genau, was, und das Durcheinander in der Welt trägt zu ihrer Unzufriedenheit bei.
Diese Erfahrung machte ein Mann aus Kalifornien. Er berichtete über seine Lage und seine Empfindungen wie folgt:
„Wir beide, meine Frau und ich, führten eine gute Ehe; wir hatten zwei nette Jungen, ein schönes Heim, Autos, eine Jacht, alle Annehmlichkeiten des Lebens und zwei gutbezahlte Arbeitsstellen, die es uns ermöglichten, uns alles das zu leisten. Aber uns beiden gefiel, die heutige Lebensweise — die ständige Jagd nach materiellen Gütern und der Kampf, sie nicht zu verlieren — nicht. Wir ahnten, daß der Welt nichts Gutes bevorsteht.
Wir hatten das Gefühl, fliehen zu müssen. Da wir beide das Meer liebten, kamen wir auf den Gedanken, uns ein Schiff bauen zu lassen und nach einer Insel zu segeln, wo unsere Kinder von allem nichts hören und sehen würden. Natürlich dachten wir auch an uns. Wir lasen ständig Bücher über andere, die mit dem Schiff losgefahren waren, und wir träumten von fernen Orten, wo es keinen Smog und kein alltägliches Einerlei gab. Deshalb ließen wir uns im Jahre 1969 ein großes Segelboot bauen und versuchten, gegenüber den Problemen um uns her blind zu sein.
Es waren schon oft Zeugen Jehovas an unserer Tür gewesen. Gewöhnlich hatte meine Frau mit ihnen gesprochen, weil ich selten zu Hause war, da ich, um für alles bezahlen zu können, zwei Arbeitsplätze hatte. An einem Sonnabend jedoch, als wieder einmal ein Zeuge kam, ging ich an die Tür. Wir begannen uns über die Bibel zu unterhalten, und er stellte mir verschiedene Fragen, die ich nicht beantworten konnte.“
Dieses Gespräch weckte das Interesse dieses Mannes. Kurz danach begannen Jehovas Zeugen, mit ihm und seiner Frau die Bibel zu studieren. Bereicherte dieses Studium des Wortes Gottes ihr Familienleben? Gab es ihnen das, was ihnen fehlte? Der Mann erzählte weiter: „Das, was wir erfuhren, und die großartige Hoffnung, die wir kennenlernten, machte uns sehr glücklich. Wir erkannten, daß wir nur durch Gottes Königreich unter Christus von unserem heutigen System frei werden konnten.“
Sie suchten nun nicht mehr, nach einem fernen Ort zu entrinnen. Als das Schiff fertig war, wurde es nicht zu dem Zweck benutzt, zu dem es gebaut worden war, sondern es wurde verkauft. Der Mann und seine Frau setzen jetzt das, was sie besitzen, mit Freuden ein, um anderen erkennen zu helfen, daß Gottes Wort das Leben des Menschen wirklich zu bereichern vermag.
Berühmtheit genügt nicht
Auch unter den Männern und Frauen, die berühmt werden möchten, gibt es solche, die eingesehen haben, daß das Leben inhaltslos ist, wenn die geistigen Bedürfnisse nicht gestillt werden. Ein Mann aus Nordwestafrika, der in dieser Situation war, berichtet folgendes:
„Von meiner frühesten Jugend an war es mein Ziel, ein weltberühmter Sportler zu werden, der nicht nur für sich, sondern auch für Afrika Ruhm erwerben würde. Nach jahrelangem intensivem Training, das von mir viele Opfer forderte, begann für mich der Aufstieg zu Ruhm und Ehre als international bekannter Boxer. Wie stolz war ich, mein Land und Schwarzafrika in Rußland, Deutschland und anderen europäischen Ländern zu vertreten. Das Elend und das Verbrecherunwesen, das ich auf meinen Reisen kennenlernte, stimmten mich jedoch tieftraurig.
Mein Vater, der in der Hauptstadt meines Heimatlandes als Führer der Religionsgemeinschaft, der wir angehörten, einen groben Einfluß ausübte, hatte mich in diesem Glauben sorgfältig unterwiesen. Er hatte mich gelehrt, daß alles Leiden der Wille Allahs, unseres Gottes, sei. Aber ich fragte mich, wenn Gott wirklich der Schöpfer des Menschen sei, warum er ihn dann so leiden lasse.
Eines Tages trat im Schwimmbad meiner Heimatstadt, wo ich als Schwimmlehrer angestellt war, ein junger Afrikaner auf mich zu. Dieser junge Mann, der mir den Eindruck machte, aufrichtig zu sein, lenkte, nachdem wir uns kurz über Sport unterhalten hatten, das Gespräch auf die Weltverhältnisse und auf die Hoffnung, die für eine wirkliche Abhilfe besteht. Der Mann war ein Zeuge Jehovas.
Bei dieser Gelegenheit hörte ich zum erstenmal etwas von Jehova, dem wahren Gott und Schöpfer des Menschen, sowie von seinem liebevollen Vorsatz, die Erde zum ewigen Wohl der Menschen, ganz gleich, welcher Rasse sie angehören, von dem Verbrecherunwesen und von allem Leid zu befreien.
Ich ahnte nicht, daß damit eine andere Ausbildung begann, nein, nicht in ‘Leibesübung, die zu wenigem nützlich ist, sondern in der Gottergebenheit, die für alle Dinge nützlich ist, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und zukünftiges Leben hat’ (1. Tim. 4:8). Kurz danach begannen wir ein regelmäßiges Studium das Wortes Gottes, der Bibel, eines Buches, von dem ich kaum etwas wußte. Ich begann einzusehen, daß jemand, der mit Leib und Seele Boxer ist, keine Zeit und keine Energie für den Wettlauf hat, der zu ewigem Leben führt. Wenn man nur das Ziel kennt, berühmt zu werden, so findet man keine Zeit mehr, etwas zur Ehre dessen zu tun, dem allein die Ehre gebührt, des Schöpfers des menschlichen Körpers. Aber es ist nicht leicht, die Karriere eines Sportlers aufzugeben, besonders wenn es dabei auch um den eigenen Glauben geht und die Familienangehörigen dagegen sind. Meine Frau, mein Vater und meine Freunde haben mir lange heftig Widerstand geleistet, aber ich hatte den aufrichtigen Wunsch, meinem himmlischen Vater zu dienen.“
Da dieser Mann jetzt in Übereinstimmung mit seinem Wunsch handelt, ist das Gefühl der Leere, das er trotz seiner Berühmtheit hatte, nicht mehr vorhanden. Durch sein Studium der Bibel hat er erfahren, daß die betrüblichen Weltverhältnisse bald beseitigt werden. Voll Eifer überbringt er diese gute Botschaft nun auch anderen, so daß es diesen Menschen ebenfalls möglich wird, ein sinnvolleres Leben zu führen.
Nur für die Gegenwart zu leben ist unbefriedigend
Andere Menschen wollen zwar nicht berühmt werden, aber sie sind darauf aus, in materieller Hinsicht möglichst viel vom Leben zu haben oder nur dem Vergnügen zu leben. Das hat viele veranlaßt, einen verderblichen Weg einzuschlagen. Aber auch solchen Menschen kann durch ein Studium des Wortes Gottes geholfen worden, so zu handeln, daß ihr Leben sinnvoll wird. Folgendes Erlebnis wird aus Mittelamerika berichtet:
„Ich wollte zu Geld kommen, ohne dafür allzu hart arbeiten zu müssen. Das und auch die Gesellschaft, in der ich mich befand, führte dazu, daß ich anfing, mit Rauschgift zu handeln. Bald begann ich, regelmäßig Marihuana zu rauchen. Auch begann ich, mit einer Frau zusammen zu leben, und einige Zeit danach wurde uns ein Töchterchen geboren. Im August 1970 wurde ich in einem kleinen Flugzeug verhaftet,
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