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Der freie WilleDer Wachtturm 1954 | 15. Juli
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eigenen freien Willen heraus Satan und seinen Dämonen folgen, werden von Gott vernichtet und in die Gehenna der unabänderlichen Vernichtung, den „zweiten Tod“, gestürzt werden. Darüber lesen Sie in Offenbarung, Kapitel 20.
Das Obige ist die biblische Darstellung der Situation und der Aussichten des Menschen. Sie stimmt ganz damit überein, was in der Zeitschrift Der Wachtturm gezeigt wurde, nämlich daß die Menschen jetzt einen freien Willen haben. Alle sind darum moralisch dafür verantwortlich, ihn gemäß ihren Gelegenheiten, die sie durch Gottes unverdiente Güte haben, zu gebrauchen. Glücklich sind solche, die, weil sie sich ihres geistigen Bedürfnisses bewußt sind, ihren freien Willen ausüben, um in den Besitz der christlichen Freiheit in der jetzigen Neuen-Welt-Gesellschaft zu gelangen.
Herzlichst,
WATCH TOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY
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„Demütig zu wandeln mit deinem Gott“Der Wachtturm 1954 | 15. Juli
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„Demütig zu wandeln mit deinem Gott“
VIELE Leute leihen der guten Botschaft von Gottes Königreich taube Ohren, weil sie voreingenommen sind, andere aus Selbstsucht, da sie nicht sehen können, welch unmittelbarer Nutzen ihnen daraus erwächst. Wieder andere sind wegen ihres Mangels an Glauben vollständig gleichgültig, und viele verwerfen sie aus Stolz. Es scheint, daß dieser letztgenannte Grund schuld ist an dem verhältnismäßig geringen Fortschritt, der in der Lobpreisung Jehovas in Indien erzielt worden ist. Diesen Punkt hebt der folgende Bericht aus jenem weitausgedehnten Lande hervor.
Während die meisten Leute wissen, daß Indien das Land des Hinduismus ist, haben doch im Westen wenige Menschen eine richtige Vorstellung von dem, was der Hinduismus wirklich ist oder von welcher Mentalität der Durchschnittshindu ist und besonders, wie er sich der Bibel gegenüber verhält. Der Durchschnittshindu ist ein überaus stolzer Mann, er ist stolz auf seine Religionsphilosophien. Die Bibel sagt indes: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“, und dies trifft auf Indien so gut wie auf irgendein anderes Land zu.
Es mag einigen befremdend erscheinen, daß ein Volk, das so von Armut betroffen und in seiner wirtschaftlichen und sozialen Ordnung so rückständig ist, so stolz sein sollte — und doch ist dem so. Der Durchschnittshindu ist so stolz auf seine Religion, daß er glaubt, er wisse alles, was es über die Geheimnisse des Lebens zu wissen gebe. Er verachtet den Gedanken ganz und gar, daß der allmächtige Gott sein Vorhaben den Menschen durch ein Buch offenbare und zudem durch ein Buch, von dem er denkt, es sei erst vor 1900 Jahren von Jesus Christus geschrieben worden. O nein, Gott habe nur die heiligen Menschen des Hinduismus dazu gebraucht, die Welt über den Ursprung des Lebens und die schließliche Bestimmung des Menschen zu unterrichten. Für ihn ist die Bibel nur eine drittrangige Bemühung einiger christlicher Emporkömmlinge, um die westliche Zivilisation einem alten Kulturvolke aufzuhalsen. Man spöttelt über den Gedanken, daß Rettung nur durch Jesus Christus kommen könne, und man macht in Indien allgemein die Erfahrung, daß Hindus der guten Botschaft von der neuen Welt mit Freuden zuhören, sich dann aber mit Widerwillen wegwenden, wenn Bibeltexte gezeigt werden, um darzutun, daß diese neue Welt durch Christus Jesus kommen wird.
Doch gibt es einige Ausnahmen von dieser Regel. Es gibt noch Leute, die nicht zu stolz sind, das wahre Wort anzuerkennen, daß alle Dinge von Gott, aber durch Christus Jesus kommen. Zum Beispiel verweisen wir auf den kürzlichen Fall eines jungen Mannes von der Religion der Sikh, der das Bibelstudienhilfsmittel „Gott bleibt wahrhaftig“ zu lesen und die Bibel mit den Wachtturm-Missionaren zu studieren begann. In der Religion der Sikh lassen alle Männer ihr Haar lang werden und rasieren sich nie. Sie wickeln ihr langes Haar, auf das sie sehr stolz sind, auf und verknoten es oben auf dem Kopf und bedecken es mit einem Turban. Man stelle sich daher die Überraschung der Wachtturm-Missionare vor, als eines Tages dieser Herr von der Religion der Sikh mit geschnittenem Haar, das nach westlicher Mode gebürstet war, und mit rein rasiertem Kinn in ihren Königreichssaal in Bombay trat.
Offensichtlich war er demütig genug, sich belehren zu lassen, und hatte keine Angst, dem Pfade der Wahrheit zu folgen, nachdem er sie einmal erkannt hatte. Er gab sich Jehova Gott hin und ist jetzt regelmäßig in allen Zweigen des Predigtwerkes mit Jehovas Zeugen verbunden. „Was fordert Jehova von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“ — Micha 6:8.
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