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  • Fest entschlossen, Gottes Wahrheit zu predigen
    Der Wachtturm 1973 | 15. Oktober
    • mir in seiner Organisation jeder Wunsch erfüllt. Ich sagte zu ihm: „Solange mein Odem in mir ist, höre ich nicht auf, über die Wahrheit aus Gottes Wort, der Bibel, zu reden.“

      Nach dieser Unterhaltung wußte ich, daß es besser wäre, mich nach einer anderen Stelle umzusehen. Kurz danach erfuhr ich, daß in Opelika (Alabama) eine Lehrerin gesucht wurde. Ich meldete mich und erhielt die Stelle.

      DIENST IN YPSILANTI (MICHIGAN)

      Im Jahre 1924 zogen wir nach Ypsilanti (Michigan), wo meine Schwiegereltern wohnten. Während mein Mann schon in Ypsilanti war, um die nötigen Vorbereitungen für uns zu treffen, blieb ich bei meinen Eltern in Youngstown (Ohio). Mein Vater, der zwanzig Jahre lang ein heftiger Gegner der göttlichen Wahrheit gewesen war, begann schließlich, das Licht der biblischen Wahrheit zu erkennen. Das von der Wachtturm-Gesellschaft veröffentlichte Buch Feinde schien ihm die Augen zu öffnen, so daß er die große Streitfrage, vor der die ganze Menschheit stand, erkannte. Zu sehen, wie mein Vater die Wahrheit erkannte, war etwas vom Schönsten, was ich je erlebte. Meine Mutter, die nicht lesen konnte, gab sich Jehova nie hin, aber sie freute sich stets, etwas über die Wahrheit zu hören. Im Jahre 1948 starb mein Vater als treuer Diener Jehovas.

      Schließlich war in Ypsilanti alles so weit fertig, daß wir zu meinem Mann ziehen konnten. In dieser kleinen Universitätsstadt wurden Verkündiger der biblischen Wahrheit tatsächlich dringend benötigt. Seit dem Jahre 1924 hat Jehova mich in seiner Güte in dieser Gegend wirken lassen. Bruder Pettibone leitete hier die Zusammenkünfte und war eine Säule geistiger Kraft. Nach seinem Tod trat ein Abfall ein. Eine Zeitlang versammelten sich noch einige wenige in unserer Wohnung, und so konnten wir verhindern, daß das flackernde Licht der Wahrheit in diesem Gebiet vollständig erlosch.

      Doch die meisten, die die Zusammenkünfte besucht hatten, wandten sich ab, so auch mein Mann. Er verließ mich und die vier Töchter. Um das Jahr 1932 wurden die Zusammenkünfte in Ypsilanti und auch die in unserem Haus immer schlechter besucht. Es wurde kaum noch etwas getan.

      Um diese Zeit hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Trotzdem war ich entschlossen, weiter zu predigen, selbst im Krankenhausbett! Und das Ergebnis? Ich machte viele schöne Erfahrungen mit Menschen, die mich besuchten und die ich über Jehova und sein Königreich belehren konnte.

      Nach vier Monaten schickte man mich zu meinen Eltern in Youngstown zur Erholung. Nach einem kurzen Aufenthalt dort ging ich zu verwandten Zeugen Jehovas in Homestead (Pennsylvanien). Ich besuchte die Zusammenkünfte in Pittsburgh, und bald kehrten meine physischen und geistigen Kräfte zurück. Wir zogen nach Aliquippa (Pennsylvanien), wo das freudige Einsammlungswerk in vollem Gange war. Überall um uns herum nahm die Zahl der Lobpreiser Jehovas zu.

      Nachdem ich schließlich meine physischen und meine geistigen Kräfte wiedererlangt hatte, war ich bereit, nach Ypsilanti zurückzukehren. Doch welche Enttäuschung! Nichts hatte sich geändert! Das Königreichswerk lag ganz danieder. Ich schrieb an die Wachtturm-Gesellschaft und schilderte die Lage in Ypsilanti. Die Antwort kam in Form eines besonderen Beauftragten, des Zonendieners Clayton Ball. Er brachte den Lautsprecherwagen sowie Grammophone und die Schriften, um die ich gebeten hatte, mit. Seither hat Jehova stets für die nötige geistige Hilfe gesorgt, damit die Königreichsbotschaft in dieser Stadt weiter gepredigt werden konnte.

      Nach einiger Zeit konnte ich eine Gruppe farbiger Zeugen veranlassen, hierherzukommen und das Predigtwerk in diesem Gebiet zu unterstützen. Wir mieteten eine Schule, in der wir einen öffentlichen Vortrag hielten, den wir gründlich angekündigt hatten und der auch gut besucht war. Nach dem Vortrag, den ein farbiger Zeuge gehalten hatte, wußten alle, daß Jehova wahre Anbeter aus allen Rassen willkommen sind. Der Vortrag hatte unter der farbigen Bevölkerung in diesem Gebiet großes Interesse geweckt. Mit vielen ehemaligen Gegnern der Wahrheit konnten bald danach Bibelstudien begonnen werden.

      ENTSCHLOSSEN, DEN VOLLZEITPREDIGTDIENST AUFZUNEHMEN

      Ich wünschte sehnlichst, in den Vollzeitpredigtdienst einzutreten. Eine meiner Töchter ging aber immer noch zur Schule, und ich sah keine Möglichkeit, wie dieser Wunsch hätte in Erfüllung gehen können. Ich legte Jehova das Problem im Gebet vor. Bald danach kam ich auf den Gedanken, Zimmer zu vermieten. Ich hatte aber nicht genügend Zimmer zu vermieten, daß ich den Unterhalt für mich und meine Tochter davon hätte bestreiten können. Dann kam mir ein anderer Gedanke: das Haus vergrößern! Aber wie? Ich hatte kein Geld, aber ich ging zu einem einheimischen Zimmermann und legte ihm meine Pläne vor. Er war sofort damit einverstanden und sagte mir seine Unterstützung zu. Er gab mir sogar das Holz auf Kredit. Ich vergrößerte das Haus, und im Jahre 1944 trat ich in den Vollzeitpredigtdienst ein. Das Haus hat mir nicht nur geholfen, unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern ist auch noch in anderer Hinsicht ein Segen gewesen. Im Laufe der Jahre hat Jehova viele Menschen, die in diesem Haus gewohnt haben, zu einer Erkenntnis der Wahrheit kommen lassen. Ich bin überzeugt, daß dies ein weiteres wunderbares Beispiel dafür ist, daß Jehova seine Diener durch seinen heiligen Geist leitet.

      Da das Geld bei uns immer ziemlich knapp war, haben meine christlichen Brüder und Schwestern mir und den Kindern stets liebevoll geholfen, die Kongresse zu besuchen. Mit der Zeit brachte das Vermieten der Zimmer genügend ein, so daß es mir und meiner Tochter möglich war, alle Kongresse zu besuchen. Seither haben wir auf keinem Kongreß gefehlt. In letzter Zeit kam es allerdings vor, daß ich erst die Erlaubnis eines Krankenhauses einholen mußte, bevor ich einen Kongreß im Rollstuhl besuchen konnte, aber ich war fest entschlossen dabeizusein, und ich war auch dabei!

      Als ich im Jahre 1944 in den Vollzeitpredigtdienst eintrat, erhielt ich meinen ersten Wagen, einen 1934er Dodge. Er hatte einem alten Farmer gehört, und zwei Zeugen Jehovas hatten ihn für mich repariert. Die Kosten dafür und für das Benzin bestritt ich zum Teil durch den Verkauf von Altwaren und Altpapier. Jehova bot mir in seiner Güte dadurch Gelegenheit, seinen erhabenen Namen noch mehr zu preisen. — Ps. 96:1-3.

      Durch die Güte Jehovas konnte ich nicht nur die Kongresse in den Vereinigten Staaten besuchen, sondern im Jahre 1951 hatte ich auch die Freude, eine Reise nach Europa zu machen, um die Kongresse in London und Paris zu besuchen. Im Jahre 1955 konnte ich wieder nach Europa reisen und alle Städte besuchen, in denen Kongresse abgehalten wurden. Sie waren wirklich ein Segen.

      Es war wirklich ein Vorrecht, all die Jahre hindurch im Vollzeitpredigtdienst zu stehen. Jehova hat mir Gelegenheit gegeben, in dieser Stadt, in der ziemlich viele Menschen kommen und gehen, manchen zu helfen, zu einer Erkenntnis der Wahrheit Gottes zu gelangen, bevor sie wieder wegzogen. Heute sind diese christlichen Brüder und Schwestern über das ganze Land, von einer Küste zur anderen, verstreut. Ich habe im Laufe der Jahre so viele wunderbare Erfahrungen gemacht, daß ich gar nicht damit beginnen kann, sie wiederzugeben. Obwohl ich an Arthritis leide, kann ich den Vollzeitpredigtdienst immer noch durchführen. Mit Hilfe einer Krücke und eines Stockes kann ich mich immer noch an der Verbreitung der wunderbaren Wahrheiten beteiligen.

      Im Jahre 1965 brannte mein Haus ab, während ich im Predigtdienst war. Selbst das hinderte mich nicht daran, im Vollzeitpredigtdienst zu bleiben. Mein einziger Wunsch war, nachts irgendwo schlafen zu können, genug zu essen zu haben, um am Leben zu bleiben und Jehova weiter dienen zu können, und irgendeine Möglichkeit zu haben, den Menschen Gottes Botschaft der Wahrheit zu übermitteln. — Matth. 4:4.

      Vor kurzem war ich wegen eines Unfalls wieder eine Zeitlang ans Bett gefesselt. Doch mit Hilfe des Telefons konnte ich mehrere Bibelstudien durchführen. Was war geschehen? Der Gang bei meinem Wagen war irgendwie „rausgesprungen“, und so rollte der Wagen rückwärts über meine Beine. Trotz dieses Unfalls führte ich mein Studium durch und ging dann zur Untersuchung ins Krankenhaus. Es war nichts gebrochen! Dennoch mußte ich sechs Wochen im Krankenhaus bleiben. Der Arzt, der mich behandelte, war erstaunt und sprach von einem „Wunder“.

      Trotz schwindender Kräfte kann ich den erhabenen Namen Jehovas weiterhin verkündigen und lobpreisen. Ich bin jetzt 84 Jahre alt, aber ich bin nach wie vor fest entschlossen, Jehova, dem wunderbarsten und liebevollsten Arbeitgeber im Universum, treu zu bleiben. Ja, der Vollzeitpredigtdienst war für mich eine wunderbare und lohnende Laufbahn. Ich bete stets darum, bis zum Ende treu bleiben zu können.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1973 | 15. Oktober
    • Fragen von Lesern

      ● Wann erschuf Gott die Dinosaurier, und wann starben sie aus? — USA.

      Der Bibel kann man keine bestimmte Antwort auf diese Fragen entnehmen. Gemäß dem Schöpfungsbericht wurden die Tiere während des fünften und sechsten Schöpfungsabschnittes oder „-tages“ erschaffen. Wenn der hebräische Ausdruck, der mit „große Seeungetüme“ (hebräisch: tanniním) übersetzt wird, Dinosaurier einschließt, die oft in sumpfigen, wasserreichen Gegenden lebten, dann würde dies bedeuten, daß die Dinosaurier am fünften „Tag“ erschaffen wurden. (1. Mose 1:21) Wir wissen nicht, ob sie bis zur Erschaffung des Menschen (gegen Ende des sechsten „Tages“) existierten. Wahrscheinlich sind sie spätestens zur Zeit der Flut in den Tagen Noahs von der Erde verschwunden. Die Dinosaurier waren Reptilien und einige Arten der Dinosaurier haben im Aufbau und auch in anderer Hinsicht eine große Ähnlichkeit mit Eidechsen. (Tatsächlich ist sauros das griechische Wort für „Eidechse“; saura in 3. Mose 11:29, LXX.) Nicht alle Arten der Dinosaurier hatten den gleichen riesenhaften Wuchs. Selbst wenn sie bis zur Flut überlebt hätten, wäre es daher nicht erforderlich gewesen, jeweils ein Paar von den riesigen Variationen in die Arche mitzunehmen. Es hätte genügt, andere, kleinere Glieder der betreffenden Familie oder „Art“, zu der sie gehörten, mitzunehmen, um den göttlichen Auftrag zu erfüllen. — 1. Mose 6:19, 20; 7:14.

      Einige ältere Bibelübersetzungen benutzen manchmal das Wort „Drache“, um das hebräische Wort tanniním („Seeungetüme“, NW) wiederzugeben. (Ps. 74:13; Jes. 27:1, Luther, rev. Ausg. 1964) Der Ausdruck „Drache“ (griechisch: drákon) ist in den Christlichen Griechischen Schriften zu finden. Einige halten es für möglich, daß dieser Ausdruck nicht einen rein mythischen Ursprung hat, sondern daß er sich ursprünglich auf riesenhafte Geschöpfe wie die Dinosaurier bezog und erst lange nach dem Aussterben dieser riesigen Geschöpfe eine mythische Färbung bekommen hat. Interessanterweise haben viele mythische Darstellungen des „Drachen“ große Ähnlichkeit mit gewissen typischen Vertretern der Familie der Riesenreptilien, zu denen der Dinosaurier gehört.

      ● Ist es richtig, wenn ein Christ seine Eltern oder seine Großeltern um einen Segen bittet, wie es in bestimmten Teilen Lateinamerikas üblich ist? — Venezuela.

      Die Bibel zeigt, daß Gottes Diener in alter Zeit andere gesegnet haben. Jakob segnete Pharao, das heißt, er wünschte ihm, daß es ihm wohl ergehe. (1. Mose 47:7) Rebekka wurde von ihrer Familie gesegnet, als sie aus Mesopotamien fortzog, um Isaak zu heiraten. (1. Mose 24:60) Und sowohl Isaak als auch Jakob sprachen über ihre Nachkommen einen besonderen Segen aus. (Hebr. 11:20, 21) Gemäß Sprüche 30:11 verdienen Eltern es, von ihren Kindern gesegnet zu werden.

      Vom biblischen Standpunkt aus ist also nichts dagegen einzuwenden, wenn Eltern oder Großeltern ihre Kinder beziehungsweise Enkel segnen. Selbst in Ländern, in denen es nicht allgemein üblich ist, um einen Segen zu bitten, ist es üblich, einen Segen auszusprechen. Unter Dienern Jehovas auf der ganzen Erde kommt es nicht selten vor, daß jemand einem Mitgläubigen Gottes Segen für eine besondere Aufgabe wünscht oder damit er dem Schöpfer an einem anderen Ort treu dienen möge. Es ist auch beachtenswert, daß der Abschiedsgruß in vielen Sprachen in Wirklichkeit ein Segen ist. Zum Beispiel bedeutet das englische „good-bye“ „Gott sei mit dir“.

      Wenn es natürlich in der Gegend, in der jemand lebt, nicht üblich ist, „um einen Segen zu bitten“ oder jemand anders zu segnen, wie es in einigen lateinamerikanischen Ländern der Fall ist, dann ist es nicht

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