Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Das Evangelisieren — sein Platz in der wahren Anbetung
    Der Wachtturm 1983 | 1. Mai
    • Das Evangelisieren — sein Platz in der wahren Anbetung

      „Nicht auf Menschenweisheit sollte euer Glaube beruhen, sondern auf Gottes Kraft“ (1. KORINTHER 2:5, WILCKENS).

      1. (a) Für welche Tätigkeit sind Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde bekannt? (b) Von welcher Bedeutung ist diese Tätigkeit?

      JEHOVAS ZEUGEN sind auf der ganzen Erde als Evangeliumsverkündiger bekannt, das heißt als Verkündiger der guten Botschaft. Darauf wies der englische Soziologe J. A. Beckford in der Zeitschrift Social Compass (Ausgabe vom Januar 1977) hin: „Die Zeugen gehören zu den emsigsten und tatkräftigsten Evangeliumsverkündigern und Proselytenmachern in der modernen Welt.“ Er fügte hinzu: „Das ist ein offensichtlicher, wenn auch von vielen übersehener Grund für die Wachstumsrate der Wachtturm-Bewegung.“ Ist das Predigen des Königreiches und das Jüngermachen aber Jehova wohlgefällig? Die Geschichte und bestimmte heute zu beobachtende Tatsachen bejahen diese Frage. Das Evangelisieren, das Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich, ist das Fundament des Christentums. Es ist das Kennzeichen des Volkes Gottes — in der Gegenwart wie in der Vergangenheit.

      2. Was bringt das Predigen des Königreiches mit sich?

      2 Was bringt das Predigen des Königreiches mit sich? Zum einen bietet es uns die Gelegenheit, unsere Liebe zu Gott, dem Allmächtigen, und unsere Dankbarkeit ihm gegenüber zu bekunden sowie zu zeigen, daß wir unsere Mitmenschen lieben (Matthäus 22:37-39). Zum anderen — und das ist das wichtigste — können wir durch das Evangelisieren die unvergleichliche Weisheit und die außergewöhnliche Kraft Jehovas anderen kundtun (Apostelgeschichte 1:8; 4:33; Epheser 3:10).

      Jehova unterstützt die gute Botschaft

      3. (a) Warum kann Jehova als ein Evangeliumsverkündiger bezeichnet werden? (b) Von wem handelt die gute Botschaft, und was war sein Auftrag?

      3 Jehova war der erste Evangeliumsverkündiger oder Überbringer einer guten Botschaft. Seine erste Prophezeiung enthält die gute Botschaft, daß die unvollkommene Menschheit durch einen verheißenen „Samen“ befreit werden soll (1. Mose 3:15). Später sagte er durch seinen Propheten Jesaja voraus, daß der Messias, Jesus Christus, als das Hauptglied des „Samens“ ‘den Sanftmütigen gute Botschaft kundtun’ werde (Jesaja 61:1). Jehovas Vorsatz war es also, daß Christus ein Prediger der guten Botschaft, ein Evangeliumsverkündiger, sein sollte.

      4, 5. Was haben Engel als Evangeliumsverkündiger getan?

      4 Jehova hat auch andere beauftragt, die gute Botschaft zu verkündigen. Mächtige Geistgeschöpfe, Engel, haben sich an diesem Gott wohlgefälligen Werk beteiligt. Interessanterweise bedeutet das Wort für „Engel“ im Hebräischen und im Griechischen buchstäblich „Bote“, und das Wort „Evangelist“ ist von zwei griechischen Wörtern abgeleitet, die „gut“ und „Engel“ (oder „Bote“) bedeuten. Gottes Engel verkündete zum Beispiel „die gute Botschaft im voraus dem Abraham“ (Galater 3:8; 1. Mose 22:15-18). Diese gute Botschaft handelte davon, daß aus der Linie Abrahams der verheißene „Same“ hervorgehen werde und daß sich alle Nationen bestimmt durch diesen „Samen“ segnen würden (1. Mose 12:2, 3). Zwei Jahrtausende danach kündigte der Engel Gabriel, der als ein „Evangelist“ diente, Sacharja die bevorstehende Geburt Johannes’ des Täufers an und sagte: „Ich wurde ausgesandt, um mit dir zu reden und dir die gute Botschaft dieser Dinge zu verkünden.“ Johannes der Täufer bereitete den Weg für Jesus Christus, das Hauptglied des „Samens“ Abrahams (Lukas 1:19).

      5 Gabriel diente auch als „Evangelist“, als er Maria erschien, um ihr die frohe Nachricht von der bevorstehenden Geburt Jesu zu überbringen (Lukas 1:26-38). Monate danach wurden Hirten von einem Engel, der als ein „Evangelist“ diente, mit den Worten überrascht: „Fürchtet euch nicht, denn seht! ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird.“ Daraufhin gesellten sich zu dem Engel eine Menge weiterer Geistgeschöpfe, die diese gute Botschaft bestätigten (Lukas 2:8-14). Die außergewöhnlichen Beweise dafür, daß Gott die gute Botschaft durch Engel machtvoll unterstützt, hörten mit der Geburt seines Sohnes nicht auf, sondern zeigten sich während der ganzen Geschichte der Christenversammlung im ersten Jahrhundert. So befreite ein Engel die Apostel, die im Gefängnis waren, und gebot ihnen: „Fahrt fort, dem Volk alle Worte über dieses Leben zu sagen“ (Apostelgeschichte 5:20). Engel halfen mit, Interessierte ausfindig zu machen, und leisteten Dienern Gottes Hilfe (Apostelgeschichte 8:26; 10:3; 12:7-11). Und der Apostel Johannes, der unter Inspiration Ereignisse „am Tage des Herrn“ beschrieb, sah in einer Vision ‘einen Engel in der Mitte des Himmels fliegen, der eine ewige gute Botschaft zu verkünden hatte’ — sozusagen die weltweite Ausbreitung der Königreichsbotschaft durch Jehovas irdische Diener beaufsichtigte (Offenbarung 1:10; 14:6).

      Christi Aufgabe: Verkündige das Evangelium!

      6. (a) Welche Grundlage legte Jesus für die Verkündigung der guten Botschaft? (b) Wie stellte Jesus sicher, daß das Werk des Evangelisierens nach seinem Tod fortgesetzt würde?

      6 Warum war die frühchristliche Versammlung in ihrem Zeugniswerk so mutig und dynamisch? Weil Christus, ihr Gründer, mit Hilfe der Weisheit und der Kraft Gottes auf sich selbst eine stabile Organisation von Evangeliumsverkündigern aufbaute. Das tat er auf zweierlei Weise. Erstens erfüllte er seine eigene Aufgabe, nämlich „den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun“ (Jesaja 61:1), und zweitens schulte er seine 12 engsten Gefährten zum Predigen und danach 70 weitere. Auf diese Weise schuf er einen festen Kern von Predigern, die nach seinem Tod das Werk des Evangelisierens fortsetzen sollten (Matthäus 10:5-42; Lukas 10:1-16).

      7. Inwiefern unterscheidet sich Gottes Weisheit von der menschlichen Weisheit in bezug darauf, wie die gute Botschaft den Menschen übermittelt werden sollte?

      7 Jesus predigte tatkräftig das Königreich. Er setzte sich als Evangeliumsverkündiger ein, weil er wußte, daß die Menschen die gute Botschaft von Gottes Königreich hören mußten — von der neuen himmlischen Regierung, die dauernden Frieden auf Erden schaffen und alle Ursachen des Leids beseitigen wird. Daher sagte er, nachdem er als Evangeliumsverkündiger durch Städte und Dörfer gezogen war, wo er den bedauernswerten geistigen Zustand der Bevölkerung gesehen hatte, zu seinen Jüngern: „Ja, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende“ (Matthäus 9:37, 38). Jesus begann eine solche Bitte eiligst zu erfüllen. Einer der ersten Aufträge für seine Apostel lautete: „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘“ Er rief dazu auf, den Menschen zu predigen. Menschliche Weisheit hätte vielleicht die Bildung eines im Untergrund tätigen Revolutionsrates geboten oder die bürokratische Durchführung einer Sozialreform, um der geplagten Menschheit Erleichterung zu verschaffen. Aber Christus brachte Gottes Weisheit zum Ausdruck, indem er einfach sagte: ‘Geht, predigt!’ (Matthäus 10:7).

      8. Wie reagierte Christus, als seine Jünger aus dem Predigtdienst zurückkehrten, und warum?

      8 Nachdem Jesus diese Anweisung erteilt hatte, sprach er zu anderen und wies auch sie an zu evangelisieren. Als diese Prediger zurückkehrten und über ihren Erfolg berichteten, sagte er freudig: „Ich preise dich öffentlich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du diese Dinge vor Weisen und Intellektuellen sorgfältig verborgen und sie Unmündigen geoffenbart hast“ (Lukas 10:21). Diese „Unmündigen“ waren die erwachsenen Jünger Christi, und durch ihr Evangelisieren enthüllten sie anderen die Wahrheit Gottes. Das wahre Christentum wurde also nicht durch menschliche Philosophie oder Macht fest gegründet, sondern durch die Weisheit und Kraft Gottes, die durch das Predigen des Königreiches zum Ausdruck kam.

      Alle Jünger evangelisierten

      9. Führe Beispiele dafür an, wie Historiker zeigen, daß das Predigen des Königreiches für das frühe Christentum etwas Grundlegendes war.

      9 Wenn das Predigen der guten Botschaft vom Königreich das Fundament des Christentums ist, dann müßten alle damaligen Christen Evangeliumsverkündiger gewesen sein. Waren sie es? Die Geschichte antwortet mit Ja. Beachten wir, was die folgenden Nachschlagewerke über die Christen des ersten Jahrhunderts sagen:

      „Alle Christen waren damals ,Missionare‘“ (History of Western Civilization).

      „Diese erste Missionstätigkeit läßt erkennen, daß keineswegs nur die Apostel daran beteiligt waren, sondern die christliche Gemeinde als Ganzes“ (New Catholic Encyclopedia).

      „Von jedem Christen wird erwartet, daß er sich durch den Wunsch, für seinen Glauben Zeugnis abzulegen, und durch seine Lebensweise auszeichnet“ (Encyclopedia Americana).

      10. (a) Wann wurde aus der Christenversammlung eine Organisation von Evangeliumsverkündigern? (b) Welche Wundergabe verlieh Gott den ersten Christen, und zu welchem Zweck?

      10 Von dem Augenblick an, als die Christenversammlung im Jahre 33 u. Z. ins Dasein kam, war sie eine Organisation von Evangeliumsverkündigern. Ihre ersten Glieder, etwa 120 Jünger, machten sich unverzüglich an das Predigen des Königreiches. Gottes Wort berichtet: „Sie alle wurden mit heiligem Geist erfüllt und fingen an ... zu reden.“ Beachten wir, daß nicht nur einige, sondern alle anfingen zu reden, und zwar „über die großen Dinge Gottes“ (Apostelgeschichte 2:4, 11). Das war ein Beweis dafür, daß diesen empfänglichen Anbetern Gottes durch seine Kraft und Weisheit die erstaunliche Fähigkeit verliehen worden war, in Sprachen Zeugnis zu geben, die sie nicht in der Schule gelernt hatten. Die Christenversammlung wurde mit Hilfe eines Wunders gegründet, wobei der Verkündigung der guten Botschaft eine grundlegende Bedeutung zukam.

      11. Wie betonte Petrus, daß alle Christen Prediger sein müssen?

      11 Noch am selben Tag wandte Petrus die Prophezeiung Joels auf die neugegründete Christenversammlung an und sagte: „‚Und in den letzten Tagen‘, spricht Gott, ,werde ich etwas von meinem Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen, und eure Söhne und eure Töchter werden prophezeien, und eure jungen Männer werden Visionen sehen, und eure alten Männer werden Träume träumen; und sogar auf meine Sklaven und auf meine Sklavinnen will ich in jenen Tagen etwas von meinem Geist ausgießen, und sie werden prophezeien‘“ (Apostelgeschichte 2:17, 18; Joel 2:28, 29). Alle Christen ohne Ausnahme sollten Evangeliumsverkündiger sein. Männer, Frauen und sogar Jugendliche sollten einen aktiven Anteil am Prophezeien oder Verkündigen haben, indem sie redeten und Gottes gute Botschaft hervorsprudeln ließen.

      Evangelisieren schließt Warnen ein

      12. Warum ist die Botschaft von Gottes Königreich nicht für jedermann eine gute Botschaft?

      12 Die Botschaft von Gottes Königreich ist nicht für jedermann eine gute Botschaft, denn sie enthält auch eine Warnung vor der Vernichtung. Das gegenwärtige verderbte System und alle seine Unterstützer müssen verschwinden, wenn die gute Botschaft von bleibendem Nutzen sein soll (Sprüche 21:18). Ehrlichgesinnte Anbeter Jehovas könnten die Erde nicht in ein Paradies verwandeln, wenn noch Spuren des Bösen vorhanden wären, die ihre Schönheit beeinträchtigen würden. Der Urheber der guten Botschaft gebot nicht nur, „das Jahr des Wohlwollens“ auszurufen, sondern auch „den Tag der Rache seitens unseres Gottes“ (Jesaja 61:2). Ähnlich lautet auch die Botschaft eines der in der Offenbarung erwähnten Engel: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen“ (Offenbarung 14:7).

      13. (a) Wie waren die ersten Christen zum Evangelisieren eingestellt? (b) Zeige anhand einer Schriftstelle, daß sich die ersten Christen der Dringlichkeit des Predigtwerkes bewußt waren.

      13 Die Christen des ersten Jahrhunderts waren sich der Dringlichkeit bewußt und verbreiteten die gute Botschaft so schnell wie möglich. Diese Art der Ausbreitung der guten Botschaft war ebenfalls ein Erkennungsmerkmal der ersten Christen. „Die Endzeithoffnung der Christen bestand nie lediglich in einem passiven Sehnen nach dem bevorstehenden Königreich Gottes“, sondern „kam durch eine unglaubliche Aktivierung und Beschleunigung der Bemühungen zum Ausdruck, die Welt auf die Wiederkunft Christi und auf das bevorstehende Königreich vorzubereiten“, heißt es in dem Werk Encyclopædia Britannica. Regelmäßig wurden die Versammlungen im Hinblick auf das nahe Ende zur Bereitschaft ermahnt. Die Apostel begriffen, daß es für die Christen galt, das Evangelium in Eile zu predigen, wenn vor Gottes Tag der Rache alle Menschen erreicht werden sollten. Deshalb breitete sich das Christentum in Windeseile aus (Römer 10:13, 14; 1. Thessalonicher 5:2, 6; 2. Petrus 3:11-14).

      14, 15. Wie hat das Evangelisieren die Geschichte beeinflußt?

      14 Obwohl die Königreichsbotschaft nach dem ersten Jahrhundert nicht mehr deutlich, sondern gedämpft erschallte und entstellt wurde, blieb die Erwartung des Endes als starke Kraft bestehen. Gemäß einigen Historikern war beispielsweise die Expedition, die Kolumbus im 15. Jahrhundert in die westliche Hemisphäre unternahm, teilweise der Ansicht zuzuschreiben, daß Indien schnell mit der guten Botschaft erreicht werden müsse, bevor Christus wiederkommen könne. Spätere Bewegungen wie die Auswanderung der Puritaner nach Amerika im 17. Jahrhundert, die der Baptisten, der Quäker und der Methodisten im 18. Jahrhundert sowie die Auswanderung von Deutschen nach Rußland und Palästina im 18. und 19. Jahrhundert waren auf ähnliche Ansichten zurückzuführen.

      15 Kann somit gesagt werden, daß das von Jesus Christus begonnene Evangelisierungswerk weitreichende und nachhaltige Auswirkungen hatte? Die Geschichte antwortet mit Ja. Das Evangelisieren wurde zwar nicht immer nach den Anweisungen Christi durchgeführt, dennoch hatte es auf die Welt eine nachhaltige Wirkung. Die Encyclopædia Britannica schließt ihre Zusammenfassung über das „Christentum“ mit folgenden Worten ab: „Das Christentum ist die geistige Kraft, durch die die Menschheitsgeschichte nachhaltiger beeinflußt und vielleicht tiefgreifender verändert wurde als durch irgend etwas anderes.“

      Das Evangelisieren heute

      16. (a) Zu welchem Schluß gelangt man in bezug auf die Christen des ersten Jahrhunderts? (b) Welche Frage könnte hinsichtlich des neuzeitlichen Zeugniswerkes gestellt werden?

      16 In Anbetracht dieser biblischen und weltlichen Geschichtsberichte gelangt man zu dem bedeutsamen Schluß, daß alle Christen des ersten Jahrhunderts Evangeliumsverkündiger waren. Um ein Christ zu sein und zu bleiben, mußte man regelmäßig predigen. Ist diese Art, Gott zu dienen, heute veraltet, unsympathisch und nicht mehr erfolgversprechend? Menschen mögen das zwar denken, nicht aber Gott (Sprüche 16:25; Jeremia 8:9).

      17. Inwiefern weisen Jehovas Zeugen das wahre Erkennungsmerkmal des Evangelisierens auf?

      17 Die neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas beweist, daß die gute Botschaft vom Königreich wieder völlig wahrheitsgetreu und deutlich erschallt. Im Gehorsam gegenüber dem Gebot Christi verrichten Jehovas Zeugen das umfangreichste Werk des Evangelisierens, das je durchgeführt wurde. Bevor das Ende dieses Systems kommt, muß auf der ganzen Erde ein Zeugnis gegeben werden (Matthäus 24:14). Darauf haben sich Jehovas Zeugen in den vergangenen 100 Jahren hauptsächlich konzentriert. In der ersten englischen Ausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm, damals Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence (Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi) genannt, hieß es über den Zweck dieser Zeitschrift:

      „Dies ist die erste Ausgabe des ersten Jahrgangs von Zion’s Watch Tower, und es ist nicht unangebracht, den Zweck seiner Veröffentlichung darzulegen. ... wir [leben] ,in den letzten Tagen‘ ..., und es ist unser Wunsch, daß der ,Haushalt des Glaubens‘ für diese Tatsache völlig wach sei“ (Juli 1879).

      Später, im Jahre 1884, gründeten Jehovas Zeugen als eine Gesellschaft von Evangeliumsverkündigern eine Körperschaft. Ihr Zweck wurde in Artikel 2 ihrer Satzung mit folgenden Worten dargelegt:

      „Der Zweck der Bildung der Korporation ist folgender: die Verbreitung biblischer Wahrheiten in verschiedenen Sprachen mittels Herausgabe von Traktaten, Flugschriften, Zeitungen und anderer religiöser Literatur, ferner durch jedes andere gesetzliche Mittel.“

      Haben diese Mittel ihren erklärten Zweck erfüllt? Die Geschichte antwortet mit Ja.

      18. Inwiefern hat das Evangelisieren des Volkes Jehovas die Aufmerksamkeit der Welt erregt?

      18 Das Evangelisierungswerk der Zeugen Jehovas hat die Aufmerksamkeit der Welt erregt. Es wird nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern man berichtet darüber in den Medien, vor den höchsten Gerichten und in Geschichtsbüchern. Während von der ersten Ausgabe des Wachtturms monatlich 6 000 Exemplare in einer Sprache (Englisch) gedruckt wurden, beträgt die gegenwärtige Auflage dieser am weitesten verbreiteten religiösen Zeitschrift 10 050 000 Exemplare in 102 Sprachen. Im Vergleich zu den wenigen tausend Stunden, die im 19. Jahrhundert jährlich für das Werk des Evangelisierens aufgewandt wurden, ist der Zeiteinsatz bemerkenswert angestiegen. Im Jahre 1982 wurden mehr als 384 Millionen Stunden im Predigtwerk eingesetzt und 286 Millionen Schriften abgegeben; über eineinhalb Millionen Familien in 205 Ländern und Inselgebieten wurde kostenloser Bibelunterricht erteilt. Und all das mit der verhältnismäßig kleinen Zahl von 2 477 608 Verkündigern!

      19. (a) Wem schreiben Jehovas Zeugen den Erfolg ihres weltweiten Evangelisierungswerkes zu? (b) Was solltest du gemäß Matthäus 10:7 tun, wenn du ein Evangeliumsverkündiger bist?

      19 Schreiben Jehovas Zeugen diesen erstaunlichen Erfolg ihren eigenen intellektuellen Fähigkeiten und ihrer eigenen Kraft zu? Nein. Alle Ehre gebührt unserem weisen und starken Gott, Jehova, dem ersten Evangeliumsverkündiger. Was wirst du also tun? Wenn du den Platz des Evangelisierens in der wahren Anbetung erkennst und den aufrichtigen Wunsch hast, Jehova wohlzugefallen, dann verkündige das Evangelium regelmäßig, Woche für Woche, oder wie Jesus sagte: ‘GEH, PREDIGE!’ (Matthäus 10:7).

      Kannst du die folgenden Fragen beantworten?

      □ Wie hat Jehova die Verkündigung der guten Botschaft unterstützt?

      □ Welche Rolle spielen Engel in der Verkündigung der guten Botschaft?

      □ In welchem Werk ging Jesus Christus auf?

      □ Warum kann gesagt werden, man müsse ein Evangeliumsverkündiger sein, wenn man ein wahrer Christ sein möchte?

      □ Welche Erwartung blieb für Nachfolger Christi als eine starke Kraft bestehen?

      □ Wie beweisen Jehovas Zeugen heute, daß sie wahre Evangeliumsverkündiger sind?

  • Würde Gott dich erwählen?
    Der Wachtturm 1983 | 1. Mai
    • Würde Gott dich erwählen?

      „Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen beschäme“ (1. KORINTHER 1:27).

      1. Warum haben es sich viele erwählt, in den Augen der Welt zu Toren zu werden?

      WÜRDEST du die Erfüllung einer Aufgabe, von der du weißt, daß sie wichtig ist, als unbedeutend abtun, nur weil andere sie für etwas Törichtes oder für ein Zeichen von Schwäche halten? Natürlich möchte niemand als ein Tor oder ein Schwächling gelten — nicht einmal ein Kind. Angenommen aber, diese wichtige Aufgabe würde dir von einer hochintelligenten würdigen Persönlichkeit zugeteilt. Wärst du dann nicht bereit, deinen Stolz zu überwinden und sie anzunehmen? Millionen von Menschen haben das im Laufe der Geschichte getan. Welche Aufgabe haben sie übernommen, und von wem ist sie ihnen übertragen worden? Die Antwort finden wir im ersten Brief des Paulus an die Christen im alten Korinth.

      2. Welche Tätigkeit wird von der Welt als Torheit betrachtet?

      2 Paulus warnte die dortigen Christen davor, ihre Anbetung einfach auf etwas zu stützen, was populär war, indem er schrieb: „Denn das Wort über den Marterpfahl ist denen Torheit, die zugrunde gehen, uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben: ,Ich will die Weisheit der Weisen zugrunde richten, und die Intelligenz der Intellektuellen will ich beseitigen.‘ Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Debattenredner dieses Systems der Dinge? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn da in der Weisheit Gottes die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht zu erkennen vermochte, hielt Gott es für gut, durch die Torheit dessen, was gepredigt wird, die Glaubenden zu retten“ (1. Korinther 1:18-21).

      3. Welche Botschaft, die von der Welt als Torheit betrachtet wird, will Gott auf der ganzen Erde predigen lassen?

      3 Für die sogenannten Weisen und Intellektuellen der Welt ist das Wort über Christus, dessen Blut an einem Marterpfahl vergossen wurde, Torheit. Sie spotten über den Gedanken, daß man durch Glauben an das Opfer Christi ewiges Leben in einem gerechten neuen System erlangen könne. Daß Christus von den Toten auferweckt worden ist und jetzt als der mächtige König des himmlischen Königreiches Gottes herrscht, ist für sie reine Phantasie. Gott, der Allmächtige, hat jedoch vor, diese beglückende Botschaft auf der ganzen Erde bekanntmachen zu lassen. Einem jeden, der sein Diener wird, überträgt er daher die Aufgabe, diese gute Botschaft von seinem Königreich zu predigen. Wen benutzt er dazu, da doch diese Botschaft für die Weisen und Intellektuellen der Welt Torheit ist? Hören wir die inspirierte Antwort aus Gottes Wort:

      4. (a) Durch wen läßt Gott seine Botschaft verkündigen? (b) Wie wirkt sich die Erwählung solcher Personen auf die Weisen der Welt aus?

      4 „Denn ihr seht eure Berufung, Brüder, daß nicht viele, die dem Fleische nach Weise sind, berufen wurden, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Geburt; sondern Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen beschäme; und Gott hat das Schwache der Welt auserwählt, damit er das Starke beschäme; und Gott hat das Unedle der Welt auserwählt und das, worauf man herabblickt, die Dinge, die nicht sind, um die Dinge, die sind, zunichte zu machen, damit sich vor Gott kein Fleisch rühme“ (1. Korinther 1:26-29).

      5. Was entscheidet, ob Jehova dich für dieses Werk erwählt?

      5 Gehörst du zu den Personen, die Gott erwählen würde, um das Werk zu verrichten, das er heute auf der Erde getan haben möchte? Wenn ja, dann bedeutet es, daß du darauf gefaßt sein mußt, von der Welt als ein Tor angesehen zu werden. „Die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott“, sagt die Bibel (1. Korinther 3:19). Damit du also ein erfolgreicher Diener Jehovas sein kannst, mußt du bereit sein, so zu handeln, daß du vom Standpunkt der Welt aus töricht zu sein scheinst. Gibt es Beispiele aus der Geschichte, die beweisen, daß nicht nur Gottes Diener von den Menschen der Welt als töricht angesehen wurden, sondern daß auch die Weisheit der Welt bei Gott Torheit war?

      Beispiele aus der Vergangenheit

      6. Wie kam es, daß Noahs Tätigkeit der Welt zwar töricht erschien, aber Gottes Weisheit offenbarte?

      6 Noah befaßte sich mit einer Aufgabe, die in den Augen der Menschen töricht war, nicht aber in Gottes Augen. Man stelle sich vor, wie auf trockenem Land ein riesiger kastenartiger Bau mit einem Rauminhalt von 36 800 Kubikmetern errichtet wurde, der auf dem Wasser schwimmen sollte. Ein anscheinend sinnloses Unterfangen, das unweigerlich Spott hervorrufen mußte! Daß Jehova Gott der Welt ein Ende bereiten würde, erschien den Menschen absurd. Für sie war Noah, der eine solche Botschaft predigte, ein Tor (2. Petrus 2:5). Fest steht aber, daß ihre Lebensweise, ihre Handlungsweise bei Gott Torheit war. Sie verdarben die Erde und erregten seinen Zorn (1. Mose 6:5). Noah war jedoch bereit, als Tor zu gelten, während Gott seine Weisheit und seine Kraft offenbarte.

      7. Warum schien Moses’ Handlungsweise töricht zu sein, doch was zeigte der Ausgang?

      7 Würdest du Reichtum und Ehre aufgeben und dafür lieber eine schlechte Behandlung hinnehmen, um Gott wohlgefällig zu sein? Moses tat das. Obwohl er „in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen“ worden war, gab er bereitwillig diese Lebensweise auf und erduldete lieber die Schmach, die auf einem Gesalbten Gottes ruht (Apostelgeschichte 7:22; Hebräer 11:24-26). Gewiß erschien der ägyptischen Welt Moses’ Handlungsweise töricht, doch die Weisheit der Welt erwies sich als Torheit, als die weisen Männer Ägyptens durch die 10 Plagen gedemütigt wurden und die Militärmacht der Nation von Gott im Roten Meer vernichtet wurde. Solche Beispiele beweisen, daß die Weisheit der Menschen bei Gott tatsächlich Torheit ist. Mit der Weisheit und der Kraft des Allmächtigen kann sich niemand messen.

      8. (a) Aus welcher Gesellschaftsschicht kam die Mehrheit der ersten Christen? (b) Wie wirkte sich aber ihr Predigen auf die Weltweisen aus?

      8 Wie verhielt es sich mit den ersten Christen? Ein Professor der Geschichte schrieb: „Die meisten der frühen Christen waren einfacher Herkunft und stammten aus den unteren Schichten der Handwerker und Kaufleute der größeren Städte“ (The Ancient World von Joseph W. Swain). Die Nachfolger Christi des ersten Jahrhunderts waren tatsächlich gewöhnliche Menschen, worauf auch ihre Feinde hinwiesen (Apostelgeschichte 4:13; Johannes 7:48). Doch die Weltweisen wurden durch die Weisheit, die Christi Nachfolger redeten, beschämt. Sie konnten das heilige Geheimnis Gottes in bezug auf Christus und das Königreich nicht begreifen; für sie war eine solche Rede Torheit. Die Bibel sagt: „Diese Weisheit hat keiner der Herrscher dieses Systems der Dinge kennengelernt, denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht an den Pfahl gebracht“ (1. Korinther 2:7, 8).

      Gottes Werk des Evangelisierens

      9. (a) Von wem stammten in Wirklichkeit die Belehrungen, die Jesus erteilte? (b) Was mußten Jesu Jünger tun, um die Königreichsbotschaft würdigen Menschen predigen zu können?

      9 Jesus Christus offenbarte Gottes Weisheit nicht nur durch das Beispiel, das er gab, sondern auch durch die Anweisungen, die er darüber erteilte, wie das Evangelisierungswerk durchzuführen sei. Er sagte: „Ich [tue] nichts aus eigenem Antrieb ...; sondern so, wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge“ (Johannes 8:28). Jesus trat mit der Königreichsbotschaft unmittelbar an die Menschen heran. Er belehrte sie in der Öffentlichkeit und in ihrer Wohnung. Betrachten wir kurz die Anweisungen, die er seinen Jüngern gab, den Zwölfen und den Siebzig, die er in das Evangelisierungswerk aussandte. Du kannst diese Anweisungen in Matthäus 10:1-14 und Lukas 10:1-12 nachlesen. Jesus gebot seinen Jüngern, nach Menschen zu suchen. Er sagte: „In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es darin verdient.“ Ja, sie sollten diejenigen ausfindig machen, die hören wollten. Und was sollten die Jünger ihnen sagen? Jesu Anweisung lautete: „Predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht‘“ (Matthäus 10:7).

      10. (a) Wie sollte man nach Jesu Worten einen Wohnungsinhaber ansprechen? (b) Was sollten Jesu Jünger tun, wenn sie kein Interesse vorfanden? (c) Was ist über die Weisheit der Anweisungen Christi zu sagen?

      10 Jesus zeigte sogar, wie man einen Wohnungsinhaber ansprechen sollte. Er sagte: „Wo immer ihr in ein Haus eintretet, da sagt zuerst: ,Friede sei diesem Hause!‘ Und wenn dort ein Freund des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, wird er zu euch zurückkehren“ (Lukas 10:5, 6). Bei den Menschen, die auf die Königreichsbotschaft, die die Jünger predigten, günstig reagierten, sollten sie bleiben. Wenn aber der Wohnungsinhaber nicht interessiert war, sollten sie weitergehen. In der Tat, einfache, unkomplizierte Anweisungen, doch treffend genug, um Evangeliumsverkündigern bis auf den heutigen Tag zu zeigen, was und wie sie predigen sollten! Würde man von Gottes Weisheit etwas anderes erwarten?

      11. (a) Was sollte, wie Jesus zeigte, das Thema der Botschaft seiner Jünger sein? (b) Was müssen wir tun, damit wir beim Predigen des Königreiches Erfolg haben? (c) Wie kann man anhand von Schriftstellen zeigen, daß das Königreich die in diesem Absatz angeführten Probleme lösen wird?

      11 Im Mittelpunkt der Botschaft derer, die das Werk des Evangelisierens verrichten, steht, wie bereits erwähnt, das Königreich. Jesu Anweisung lautete: „Sagt ferner zu ihnen: ,Das Königreich Gottes hat sich euch genaht‘“ (Lukas 10:9). Dieses Thema solltest du im Sinn behalten, denn deine Aufgabe als ein Evangeliumsverkündiger besteht darin, deinen Zuhörern verstehen zu helfen, wieso die Botschaft vom Königreich für sie wirklich eine gute Botschaft sein kann. Daher solltest du dich bemühen, die Königreichsbotschaft auf sie abzustimmen oder ihnen anzupassen, damit sie ihren Bedürfnissen entspricht. Je nach den Bedürfnissen oder Interessen deines Zuhörers könntest du auf diejenigen Segnungen des Königreiches Nachdruck legen, die ihn am meisten ansprechen werden. Zeige zum Beispiel anhand von Schriftstellen wie Jesaja 45:18 und Psalm 37:29, wie das Königreich den Vorsatz Gottes verwirklichen wird, die Erde zu einem Paradies zu machen, in dem Menschen ewig leben werden. Zeige dann mit Hilfe der nachfolgenden Schriftstellen, wie das Königreich die angeführten Probleme lösen wird.

      Krankheit: Jesaja 35:5, 6; Offenbarung 21:3, 4

      Tod: Jesaja 25:8; 26:19; Johannes 5:28, 29; 1. Korinther 15:26

      Lebensmittelknappheit: Jesaja 25:6; Psalm 67:6; 72:16

      Wohnungsnot: Jesaja 65:21-23

      Krieg: Psalm 46:8, 9; 72:7, 8

      Verbrechen und Gewalttätigkeit: Psalm 37:9, 10; Sprüche 2:22

      Umweltverschmutzung: Offenbarung 11:18

      12. (a) Wie kann ein Evangeliumsverkündiger feststellen, welche Bedürfnisse eine Person hat? (b) Was ist Voraussetzung für einen wirkungsvollen Evangeliumsverkündiger?

      12 Wie kannst du feststellen, welche Bedürfnisse deine Zuhörer haben? Höre vor allem selbst gut zu; höre dir bereitwillig an, was sie zu sagen haben. Stelle ihnen Fragen, und sei aufmerksam, wenn sie antworten. Sollte sich nicht der erwartete Widerhall zeigen, so verhalte dich nicht abwehrend. Ein Zeuge, der über 25 Jahre im Werk des Evangelisierens tätig ist, sagte: „Ich versuche, den Wohnungsinhaber sogleich ins Gespräch zu ziehen. So erfahre ich, welche Interessen er hat, statt daß ich ihm einfach das erzähle, was ich mir vorgenommen habe.“ Ein anderer erfahrener Evangeliumsverkündiger erklärte: „Mit einer auswendig hergesagten Predigt erreicht man vielleicht das Ohr, oder man redet in den Wind.“ Voraussetzung für einen wirkungsvollen Evangeliumsverkündiger ist ein aufrichtiges Interesse an den Menschen, wie Jesus es hatte (Matthäus 9:36-38). Laß die Leute erkennen, daß du an ihnen persönlich interessiert bist und daß du wirklich an die gute Botschaft glaubst, die du ihnen überbringst. Ein Zeuge sagte: „Wenn du mechanisch etwas hersagst, werden sie nur zu einer Schlußfolgerung kommen: nicht überzeugend.“

      Eine wichtige Methode des Evangelisierens

      13. Inwiefern zeigt die Bibel, daß die ersten Christen Christi Anweisungen bezüglich des Predigens befolgten?

      13 Wie wir gesehen haben, ermunterte Jesus Christus seine Nachfolger, die Königreichsbotschaft direkt in die Wohnung der Menschen zu tragen. Dieser Anweisung folgend, bewiesen auch die Apostel göttliche Weisheit, indem sie diese wichtige Methode des Evangelisierens anwandten. Der Bibelbericht sagt: „Jeden Tag fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort, zu lehren und die gute Botschaft über den Christus, Jesus, zu verkünden“ (Apostelgeschichte 5:42). Später hielt der Apostel Paulus in Gemeinschaft von Mitchristen Rückschau auf sein Evangelisieren und sagte: „... wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus“ (Apostelgeschichte 20:20, 21).

      14. Was zeigt, daß das Evangelisieren von Haus zu Haus eine erfolgreiche Predigtmethode ist?

      14 Gottes Diener werden zwar im allgemeinen verspottet und als Toren angesehen, weil sie sich beim Predigen des Königreiches dieser apostolischen Methode bedienen, aber der damit erzielte Erfolg ist gewaltig und zeigt, daß sie Gott wohlgefällig ist. Der englische Soziologe Bryan Wilson untersuchte zum Beispiel das Wachstum der Zeugen Jehovas in Japan und berichtete darüber: „Die meisten [58,3 Prozent] derer, die Zeugen geworden sind, sagten, ihr Interesse sei ursprünglich durch den Haus-zu-Haus-Besuch eines Verkündigers geweckt worden.“ Und vor Jahren sagte der katholische Priester John A. O’Brien zu etwa 200 Priestern im St.-Josephs-Seminar in New York: „Das Geheimnis des erstaunlichen Erfolges des heiligen Paulus war seine unermüdliche Tätigkeit von Haus zu Haus, durch die er neue Anhänger gewann. Es ist eine Ironie, daß gerade diese Methode der Apostel heute von nichtkatholischen Sekten angewandt wird, besonders von Jehovas Zeugen.“

      Warum eine bestimmte Zeit dafür einplanen

      15. Warum ist es wichtig, für unseren Predigtdienst von Haus zu Haus eine bestimmte Zeit einzuplanen?

      15 Benötigt man nicht unbedingt einen Zeitplan, wenn man wichtige Dinge zu erledigen hat? Wahrscheinlich ißt und schläfst du zu einer bestimmten Zeit und gehst du auch zu einer bestimmten Zeit zur Schule oder zur Arbeit. Wenn du etwas leisten willst, ist ein Zeitplan unerläßlich. Das trifft auch auf unseren Predigtdienst von Haus zu Haus zu. Da Satan, der Teufel, dagegen kämpft, daß Menschen mit der guten Botschaft von Gottes Königreich erreicht werden, benötigen wir einen Zeitplan, wenn wir einen regelmäßigen Anteil am Predigen des Königreiches haben möchten. Sonst könnte es ohne weiteres sein, daß wir für dieses Werk einfach keine Zeit finden (1. Korinther 9:16). Es ist Satans Bestreben, das zu erreichen.

      16. Welche Beispiele zeigen, wie wertvoll es ist, für unsere Predigttätigkeit einen Zeitplan zu haben?

      16 Ein Arzt, der seit 25 Jahren ein Zeuge Jehovas ist, sagte zum Beispiel, er finde einen Zeitplan für das Evangelisieren unerläßlich. Der Besitzer einer großen Rinderfarm in den Vereinigten Staaten erklärte: „Um das Jahr 1944 erkannte ich, daß es nur eine Möglichkeit gab, in den Dienst zu kommen, nämlich einen bestimmten Tag dafür fest einzuplanen.“ Er fügte hinzu: „Bis heute nehme ich mir jede Woche einen Tag für den Dienst frei.“ Ein christlicher Ältester, der Rechtsanwalt ist, stellte fest, daß er durch einen festen Zeitplan für den Predigtdienst monatlich 15 Stunden für diese Tätigkeit einsetzen kann. Wenn er an einem Samstag etwas Geschäftliches zu erledigen hat, verlegt er es auf den Nachmittag, damit ihm der Vormittag für den Predigtdienst verbleibt. (Vergleiche Kolosser 4:5.)

      Gott auf würdige Weise vertreten

      17. Warum sollten wir beim Evangelisieren auf unsere Kleidung achten?

      17 Die Welt mag uns zwar als Toren betrachten, weil wir die lebengebende Botschaft verkündigen, aber wir müssen darauf achten, daß niemand durch unser Äußeres von dieser wichtigen Botschaft abgelenkt wird. Das könnte sein, wenn wir entweder zu modisch oder unordentlich gekleidet wären. In einem Gebiet, in dem wohlhabendere Leute wohnen, müssen wir vielleicht besonders gewissenhaft auf die äußere Erscheinung und die Etikette achten. Bedeutet das, daß wir eine teure Garderobe brauchen? Nein. Eine erfolgreiche Evangeliumsverkündigerin, die mit ihrem Mann viel reist, beobachtet genau, wie die Leute im Gebiet gekleidet sind. Dementsprechend kleidet auch sie sich. Was wir an Garderobe haben, so bescheiden es auch sei, wird ausreichen, wenn unsere Kleidung sauber, gebügelt und ordentlich ist. Fehlen an dem Jackett, das du anhast, keine Knöpfe? Sind alle Flecken aus der Krawatte, die du trägst, entfernt worden? Sind die Schuhe, die du anhast, geputzt? Bedenke, daß deine saubere und würdige Erscheinung Respekt vor der Botschaft gebietet, die du überbringst (Titus 2:10).

      18. (a) Zeige anhand eines Beispiels, von welchem Wert es ist, sich dem Gebiet entsprechend gut zu kleiden. (b) Warum sollte man sich nicht allzu modisch kleiden?

      18 Eine Zeugin berichtet, daß sie, weil sie mehr auf ihre Erscheinung geachtet hatte, von einer Dame, die sich zuvor nicht einmal mit ihr unterhalten wollte, in die Wohnung gebeten wurde. Nach einem angeregten biblischen Gespräch sagte die Wohnungsinhaberin: „Von welcher Kirche kommen Sie eigentlich?“ Als sie die Antwort „Von Jehovas Zeugen“ hörte, war sie überrascht. Nie zuvor hatte sie Zeugen Jehovas in ihr Haus gelassen. Auf die Frage der Zeugin, warum die Wohnungsinhaberin sie hereingelassen habe, antwortete sie, weil sie so „nett gekleidet“ sei. Die Frau fühlte sich veranlaßt, auf das zu hören, was die Zeugin zu sagen hatte. Daraus entstand ein regelmäßiges Bibelstudium. Andererseits könnte allzu modische Kleidung in einem ärmeren Viertel den Eindruck erwecken, man komme sich besser vor als andere. Ganz gleich, in welchem Gebiet wir tätig sind oder wem wir predigen, sollten wir so gekleidet sein und uns so benehmen, daß sich Menschen nicht von der Königreichsbotschaft abgestoßen, sondern angezogen fühlen (1. Korinther 9:19-23).

      19. (a) Welche Voraussetzung mußt du erfüllen, damit Gott dich erwählt? (b) Welches Beispiel gab Christus in dieser Hinsicht? (c) Welche Vorrechte stehen dir in Aussicht, wenn du bereit bist, in den Augen der Welt als töricht zu gelten?

      19 Du solltest dich tatsächlich fragen: Würde Gott mich erwählen? Seine Auswahl erfolgt nicht aufgrund der intellektuellen Fähigkeiten oder der weltlichen Stellung. Voraussetzung ist vielmehr die Bereitwilligkeit, Gottes Werk so zu verrichten, wie er es getan haben möchte, selbst wenn man in den Augen der Welt als töricht oder schwach gilt. Jesus Christus gab das Beispiel. Er war bereit, bei seinen Zeitgenossen als ein Tor zu gelten, damit er für diejenigen, die er zu Jüngern machte, „zur Weisheit von Gott“ wurde (1. Korinther 1:30). Wenn du bereit bist, die Königreichsbotschaft, die für die Welt Torheit ist, zu verkünden, hast du die Aussicht, von Jehova Gott als einer seiner Zeugen gebraucht zu werden und dich der gesegneten Gabe des ewigen Lebens in seinem gerechten neuen System zu erfreuen.

      Kannst du die folgenden Fragen beantworten?

      □ Was ist für die Welt Torheit?

      □ Wie zeigten Noah und Moses, daß das, was die Welt als Torheit betrachten mag, eigentlich Gottes Weisheit widerspiegelt?

      □ Welche Anweisungen gab Jesus seinen Nachfolgern hinsichtlich der Fortsetzung des Evangelisierungswerkes?

      □ Worin besteht eine äußerst wichtige Methode, das Evangelisierungswerk durchzuführen, und was zeigt, daß sie erfolgreich ist?

      □ Warum sollten wir für das Evangelisieren eine bestimmte Zeit einplanen?

      □ Wie sollten wir beim Evangelisieren gekleidet sein?

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen