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Der Glaube, der zum Überleben führtDer Wachtturm 1977 | 15. April
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auf, um Gottes heiligen Geist zu beten, und der Glaube gehört zu den Früchten dieses Geistes (Luk. 11:13; Gal. 5:22, 23). Wir haben auch seine Zusicherung, daß Gott uns erhört, wenn wir im Glauben bitten und beharrlich sind im Gebet (Matth. 7:7; 17:20). Wir dürfen aber nicht vergessen, daß wir unseren Teil tun müssen. Wir müssen an dem, worum wir beten, arbeiten. So, wie der Landwirt pflügen, säen und sich um die Saat kümmern, dann aber darauf vertrauen muß, daß Gott die Sonne scheinen und es regnen läßt, müssen auch wir vorgehen, um einen starken Glauben zu erwerben. Gott wird seinen Teil tun, wenn wir den unsrigen tun (Matth. 5:45).
„KÄMPFE DEN VORTREFFLICHEN KAMPF DES GLAUBENS“
16. Welche Verbindung besteht zwischen Glauben und Werken?
16 Der Glaube, der zum Überleben führt, läßt nicht zu, daß man den Weg des geringsten Widerstandes geht. Nach diesem Glauben zu leben ist nicht leicht, aber es ist auch nicht allzuschwer. Der Glaube offenbart sich durch Werke, denn ohne Werke ist er wie ein Leichnam, er ist tot. Ein Glaube ohne Werke ist nutzlos; er führt nicht zum Überleben (Jak. 2:14-26). Um überleben zu können, muß man kämpfen. Der Apostel Paulus erinnerte seinen Freund Timotheus an diese Tatsache mit den Worten: „Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens, ergreife fest das ewige Leben“ (1. Tim. 6:12).
17—19. (a) Welche Veranschaulichungen unterstreichen den Wert des Glaubens? (b) Welchen Schutz bietet der Glaube? (c) Was benötigt man noch, um den vortrefflichen Kampf des Glaubens zu kämpfen?
17 Wer den vortrefflichen Kampf des Glaubens kämpft, wird nicht „von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen“, sondern er wird imstande sein, mit dem „großen Schild des Glaubens ... alle brennenden Geschosse dessen, der böse ist, auszulöschen“ (Eph. 4:14; 6:16). Der Glaube dient auch als Brustpanzer, der unser Herz davor schützt, von der in der heutigen Welt vorherrschenden Selbstsucht beeinflußt zu werden (1. Thess. 5:8; 1. Joh. 2:16). Wenn wir so geschützt sind, können wir ‘es für lauter Freude erachten, wenn wir in mancherlei Prüfungen geraten, da wir wissen, daß die geprüfte Echtheit unseres Glaubens Ausharren bewirkt’. Einen solchen Glauben hatte Jeremia; deshalb konnte er einem rebellischen Volk mehr als vierzig Jahre Zeugnis geben (Jak. 1:2, 3).
18 Wie in den Tagen Jesu, so werden wahre Christen, die nach gerechten Grundsätzen leben, auch heute von der Welt heftig bekämpft. Jesus sagte, seine Nachfolger seien kein Teil der Welt, sie würden von der Welt gehaßt. Und so ist es heute noch. Er sagte ferner: „In der Welt habt ihr Drangsal, doch faßt Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ Wie tat er dies? Durch seinen Glauben, denn wir lesen: „Das ist die Siegesmacht, die die Welt besiegt hat: unser Glaube“ (Joh. 16:33; 1. Joh. 5:4). Ein solcher Glaube bewahrt uns davor, von den biblischen Lehren abzuweichen, und macht uns gegen die Verlockungen der fälschlich so genannten Erkenntnis und Weisheit der Welt immun. Er schützt uns auch vor dem Materialismus und der Geldliebe dieser Welt (1. Tim. 6:10, 20, 21). Ferner hilft er uns, jede Verbindung mit „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, zu lösen und so dem göttlichen Gebot nachzukommen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offb. 18:4).
19 Den vortrefflichen Kampf des Glaubens zu kämpfen heißt auch, mit anderen über das zu sprechen, was man über die Grundlage des Glaubens und die Aussicht auf ein Überleben gelernt hat. Der Apostel Paulus sagte treffend: „Weil wir nun denselben Geist des Glaubens haben wie der, von dem geschrieben steht: ,Ich habe Glauben ausgeübt, darum habe ich geredet‘, so üben auch wir Glauben aus, und darum reden wir“ (2. Kor. 4:13).
ÜBERLEBEN — UND DANN WAS?
20. (a) Die Beachtung welcher prophetischen Aufforderung wird uns helfen zu überleben? (b) Warum gebrauchte Zephanja den Ausdruck „wahrscheinlich“, und wie ist dies auf unsere Zeit anzuwenden?
20 Wenn wir unseren Glauben weiterhin stärken und ‘den vortrefflichen Kampf des Glaubens kämpfen’, können wir den Rat, dessen Beachtung heute dringender ist denn je, befolgen, den Rat nämlich: „Suchet Jehova, all ihr Sanftmütigen der Erde ... Suchet Gerechtigkeit, suchet Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden.“ Warum wird gesagt: „Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden.“? Weil diese Worte ursprünglich an das Volk Israel gerichtet waren, und zwar bevor es im Jahre 607 v. u. Z. vernichtet wurde und als es noch fraglich war, ob Gott denen, die entsprechend handelten, Barmherzigkeit erweisen würde. Sie erinnern uns also daran, daß wir nicht auf Gottes Barmherzigkeit pochen können (Zeph. 2:3).
21. Welche Aussicht haben diejenigen, die die Zeit weltweiter Bedrängnis überleben?
21 Worauf können wir uns freuen, sofern wir das gegenwärtige alte System der Dinge überleben? Auf eine friedliche, gerechte neue Ordnung, in der alles in Fülle vorhanden ist. Wir werden sehen, wie die Erde in ein Paradies umgewandelt und dadurch Jehovas ursprüngliches Vorhaben mit der Erde und dem Menschen verwirklicht wird (1. Mose 1:28; 2:16). Dann wird Gott „jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind [dann] vergangen“ (Offb. 21:4). Dann werden sich auch die Worte des Propheten Jesaja (25:6, 8) erfüllen: „Dann wird der HERR der Heerscharen [Jehova der Heerscharen] allen Völkern auf diesem Berg ein Mahl von fetten Speisen bereiten, ein Mahl von alten Weinen, ein Mahl von kräftigen fettreichen Speisen, ein Mahl von alten abgelagerten Weinen. ... Er wird den Tod für immer verschlingen. Er, der HERR [der Souveräne Herr Jehova], wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht. Er wird die Schmach seines Volkes von der ganzen Erde wegnehmen. So hat es der HERR [Jehova] gesagt“ (Bruns; NW). Welch herrliche Aussicht für alle, die wegen ihres Glaubens die „große Drangsal“ überleben!
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Elia ‘betete, daß es nicht regnen möge’Der Wachtturm 1977 | 15. April
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Elia ‘betete, daß es nicht regnen möge’
DAS Gebet eines Gerechten — einer Person, die Gottes Gunst besitzt — hat viel Kraft. Es zeitigt Ergebnisse (Jak. 5:16). Diesen Gedanken wollte der Jünger Jakobus veranschaulichen, als er schrieb: „Elia war ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren, und doch betete er im Gebet, daß es nicht regnen möge; und es regnete drei Jahre und sechs Monate lang nicht auf das Land. Und er betete wieder, und der Himmel gab Regen, und das Land brachte seine Frucht hervor“ (Jak. 5:17, 18).
Elia war zwar ein Prophet, doch er unterschied sich als Mensch von keinem anderen gerechten Menschen. Er hatte dieselben Gefühle, Gebrechen und Unvollkommenheiten. Dennoch erhörte Jehova seine Gebete. Er wird gewiß für andere seiner Diener nicht weniger tun, wenn sie in Übereinstimmung mit seinem Willen zu ihm flehen.
Übrigens wird in den Hebräischen Schriften nicht ausdrücklich gesagt, Elia habe wegen der von Jakobus erwähnten Dinge „gebetet“. Doch es gibt Anzeichen dafür, daß er es getan haben muß. Über das, was Elia kurz vor dem Ende der langen Dürre tat, lesen wir: „Er [stieg] auf den Gipfel des Karmel und kauerte sich zur Erde nieder und hielt sein Angesicht zwischen seine Knie gelegt“ (1. Kö. 18:42). Ja, Elia nahm eine Haltung ein, aus der man hätte schließen können, daß er sich Gott im Gebet nahte. Es ist daher auch anzunehmen, daß er betete und in Verbindung mit dem zu Gott flehte, was er früher zu Ahab gesagt hatte, nämlich: „So wahr Jehova, der Gott Israels, lebt, vor dem ich ja stehe, es wird während dieser Jahre weder Tau noch Regen geben, außer auf Befehl meines Wortes!“ (1. Kö. 17:1).
Der Jünger Jakobus schrieb natürlich unter Inspiration und konnte daher Tatsachen anführen, die in den Hebräischen Schriften nicht ausdrücklich erwähnt wurden, dennoch aber in voller Übereinstimmung mit diesen Aufzeichnungen waren. Das Gebet Elias ist ein Beispiel dafür.
Was Jakobus über Elia schrieb, sollte uns ermuntern im Gebet zu verharren. Wir dürfen davon überzeugt sein, daß wir alles erhalten, worum wir bitten, vorausgesetzt, daß es im Einklang mit Gottes Willen ist (Joh. 14:13, 14).
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