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  • Der Glaube — Kann er wirklich „Berge“ versetzen?
    Erwachet! 1979 | 8. Juli
    • So war es im Fall eines australischen Ehepaares. Der Vater der Frau hatte ihnen gesagt, sie sollten ihre Gespräche mit den Zeugen aufgeben. In dieser Familie hat der Vater zufolge strenger patriarchalischer Sitten große Autorität. Um seine Forderungen zu bekräftigen, stieß er seine Tochter, die im sechsten Monat schwanger war, in den Bauch und brach ihr mit der Faust die Nase.

      Hielt das das junge Ehepaar vom Besuch des Kongresses ab? Durchaus nicht. Vielmehr war der Vater von ihrer Entschlossenheit so beeindruckt, daß er nachgiebiger wurde und sogar auf das neugeborene Baby aufpaßte, während das Ehepaar mit dem dreijährigen Sohn den Kongreß besuchte.

      Als sich auf dem Kongreß auf den Fidschiinseln gerade alle 25 Taufbewerber auf die Taufe einstellten, kam der Ehemann einer Taufbewerberin herein, ergriff seine Frau, schlug sie und zerrte sie ins Auto. Dann fuhr er mit ihr etwas mehr als einen Kilometer weg, wies sie an, nach Hause zu gehen, und fuhr zur Arbeit. Ging sie nach Hause? Nein, sondern sie lief zur Kongreßstätte zurück, gerade rechtzeitig, um mit den anderen Taufbewerbern getauft zu werden.

      Einzelfälle? Gewiß nicht. In vielen Ländern, wo Kongresse abgehalten wurden, herrscht starke religiöse Feindseligkeit. Dort sind Christen eine Minderheit, auf die man herabblickt. Die Umgebung übt großen Druck aus, wenn jemand Zeuge Jehovas wird. Aber Hunderte haben solcher Gegnerschaft standgehalten, und unter den Anwesenden befanden sich sogar frühere Hindus und Buddhisten.

      Rassenvorurteile

      In der heutigen Welt grassieren Vorurteile in bezug auf Rasse und Kultur. Zum Beispiel ergab eine vor kurzem in England durchgeführte Umfrage, daß sich jeder zweite Brite über die Beziehungen zwischen den Rassen Sorgen macht und der Ansicht ist, die Regierung solle „Einwanderern Geld geben, damit sie in ihre Heimatländer wie Pakistan, Jamaika, Indien, Kenia und andere frühere britische Besitzungen zurückkehren“. Die meisten Religionen haben die Situation nicht wesentlich gebessert. Eine kanadische Studie brachte ans Tageslicht, daß 65 Prozent der Baptisten, Lutheraner und Presbyterianer entweder etwas oder sehr rassistisch eingestellt sind. Bildeten solche Vorurteile ein bergähnliches Hindernis, als die Delegierten verschiedener rassischer und kultureller Herkunft diese internationalen Kongresse besuchten?

      Hunderte von Delegierten aus den Vereinigten Staaten, aus Großbritannien, Kanada, Deutschland, Schweden, der Schweiz, Venezuela und anderen Ländern besuchten diese Kongresse im Fernen Osten und im Südpazifik. Welch auffällige Besonderheit! Weder sie noch ihre Gastgeber zeigten auch nur eine Spur von Rassismus. Gewöhnlich wurden die ausländischen Besucher am Flughafen herzlich empfangen. Besonders markant war die Begrüßung durch die Zeugen auf den Fidschiinseln. In einem Bericht heißt es:

      „Als die Delegierten die Zollkontrollstelle verließen, wurden sie zu ihrer Überraschung mit einem riesigen Spruchband willkommen geheißen und von den lächelnden Brüdern, die auf sie warteten mit Kränzen aus duftenden Jasminblüten geschmückt. Das erinnerte sie auf eindrucksvolle Weise an die Worte des Apostels Petrus, der von der ,ganzen Bruderschaft in der Welt’ sprach (1. Petr. 5:9). Ein solches Band herzlicher Liebe zwischen Menschen, die sich nicht persönlich, sondern nur durch den gemeinsamen Glauben kennen, vergißt man nicht so schnell.“

      Bald nahmen die Besucher vollen Anteil an den Bräuchen ihrer warmherzigen Gastgeber. Viele Besucher freuten sich darüber, statt in den komfortableren Hotels in den bescheidenen Wohnungen ihrer Glaubensbrüder zu übernachten. Das traf auch auf Mitarbeiter aus dem New Yorker Hauptbüro der Zeugen Jehovas zu.

      In Neukaledonien war die Öffentlichkeit erstaunt, so viele Zeugen Jehovas aus verschiedenen Rassen zusammenarbeiten zu sehen. Eine Frau, die in der Nähe der Kongreßstätte wohnte, begrüßte herzlich die beiden Zeugen, die bei ihr zu Hause vorsprachen, und sagte: „Sind Sie Zeugen Jehovas? Dann nehme ich gern Ihre Broschüre. Wissen Sie, meine Wohnung ist gar nicht so weit weg von Ihrem Kongreß. Deshalb kann ich alles beobachten und Ihr ganzes Programm verfolgen. Es beeindruckt mich sehr, so viele Nationalitäten zu sehen.“

      Ein Glied der leitenden Körperschaft von Jehovas Zeugen besuchte Birma, wo die bescheidenen Einwohner der Ansicht sind, daß die Leute aus dem „Westen“ auf ihre Kultur und Kleidung herabblicken. Zur Freude der Birmanen trug er ein longi (landesübliches Gewand), das ihm jemand geschenkt hatte. Er trug es sogar, als er seine Vorträge hielt. Rassische und kulturelle Unterschiede hätten eine Trennung, ein einem „Berge“ gleichendes Problem, bewirken können, doch durch echten Glauben wurde das überbrückt.

      Wie kam ein solcher Glaube zustande?

      In all den bisher betrachteten Fällen, wo der Glaube ein großes Hindernis überwunden hat, sind wir an der Oberfläche geblieben. Doch wie hat sich ein solcher Glaube entwickelt? Das wird durch die folgende Erfahrung eines Kongreßbesuchers veranschaulicht:

      Ein Mann in Thailand war ein Trinker und gab sein ganzes Geld für Glücksspiele aus. Ständig schlug er Frau und Kinder. Sechs Monate vor dem Kongreß begannen er und seine Frau, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren.

      Sofort ging er dazu über, die Grundsätze der Bibel anzuwenden und mit seinen schlechten Gewohnheiten zu brechen. Er wurde ein gewissenhafter Arbeiter und war imstande, genügend Geld zu sparen, damit er, seine Frau und sechs andere Familienmitglieder den Kongreß besuchen konnten. In nur sechs Monaten wurde aus einem Trinker und Glücksspieler ein fleißiger Arbeiter — all das dank der Bibel.

      Derselbe Gedanke wurde auch auf den Fidschiinseln erwähnt, wo für die englischsprachigen Besucher ein besonderes Programm abgehalten wurde. Der Vorsitzende, ein Eingeborener von den Fidschiinseln, sagte über den früheren Wandel vieler Zeugen Jehovas dieses Inselgebiets: „Wir waren Kopfjäger und Kannibalen.“ Dann hielt er zur Betonung die Bibel hoch und fuhr fort: „Wenn es dieses Buch nicht gäbe, dann wärt ihr Besucher jetzt wahrscheinlich in unserem Kochtopf.“

      Ja, die Bibel ist die Quelle echten Glaubens. Sie kann im Menschen echte Liebe zu gerechten Grundsätzen bewirken. Dieses Buch ist auch die Grundlage für den Glauben, der stark genug ist, um „Berge“ zu versetzen.

  • Jesus Christus als „der Erstgeborene aller Schöpfung“
    Erwachet! 1979 | 8. Juli
    • Der Standpunkt der Bibel

      Jesus Christus als „der Erstgeborene aller Schöpfung“

      AN DIE Versammlung von Kolossä (Kleinasien) schrieb der Apostel Paulus über Jesus Christus: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen. Und e r ist vor allem, und alles besteht durch ihn“ (Kol. 1:15-17, Revidierte Elberfelder Übersetzung, 1975).

      Was meinte der Apostel mit der Bezeichnung „der Erstgeborene aller Schöpfung“? Paulus sagt über diesen Punkt noch mehr: „Er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe“ (Kol. 1:18, EB, 1975).

      Sowohl das griechische Wort für „Erstgeborener“ (prõtótokos) als auch das für „Anfang“ (archẽ) beschreibt Jesus als den Ersten einer Gruppe oder Klasse, nämlich „des Leibes, der Gemeinde“, und daher hat er in dieser Hinsicht den Vorrang. Er hat auch den Vorrang, indem er als erster von den Toten zu endlosem Leben auferweckt wurde (1. Kor. 15:22, 23).

      Dieselben griechischen Wörter erscheinen in der griechischen Septuaginta in 1. Mose 49:3: „Ruben, du bist mein Erstgeborener [prõtótokos], du bist meine Stärke und das erste [archẽ, „Anfang“] meiner Kinder.“ (Vergleiche 5. Mose 21:17, Septuaginta.) Solche Bibeltexte legen die vernünftige Schlußfolgerung nahe, daß der Sohn Gottes deshalb als der Erstgeborene aller Schöpfung gilt, weil er das erste Geschöpf Gottes ist. Jesus bezeichnet sich sogar selbst als den „Anfang [archẽ] der Schöpfung Gottes“ (Offb. 3:14, EB, 1975).

      Es gibt viele, die nicht mit dem Gedanken übereinstimmen, daß Jesus eine erschaffene Person ist. Sie meinen, Jesus selbst könne kein Geschöpf sein, da ja — während seiner vormenschlichen Existenz im Himmel — in ihm alles geschaffen wurde. Ihrer Überzeugung nach ist Jesus selbst Gott, der Allmächtige, die zweite Person einer „Dreieinigkeit“ von drei gleich mächtigen, gleich ewigen Personen in einer „Gottheit“.

      Sie meinen, der griechische Ausdruck (in Offenbarung 3:14) für „der Anfang der Schöpfung Gottes“ müßte „der Ursprung (oder ,Haupturheber‘) der Schöpfung Gottes“ bedeuten. Zu den Verfechtern dieser Auffassung gehört Henry Alford, ein berühmter Gelehrter der griechischen Sprache. Nichtsdestoweniger räumt er in seinem

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