Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Der größte Fisch von Argungu
    Erwachet! 1984 | 22. März
    • Der größte Fisch von Argungu

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Nigeria

      In Argungu drängen sich schon die Besucher. Die Attraktion ist jedoch nicht das nigerianische Städtchen, sondern das Ereignis der nächsten Tage — das Fischerfest von Argungu.

      Was das ist, möchtest du wissen? Nun, es begann im Jahre 1934. Damals wurde ein Fischerwettbewerb anläßlich des Besuches des Sultans von Sokoto veranstaltet. Der Wettkampf kam so gut an, daß daraus ein alljährliches Ereignis wurde. Weiteres kam später hinzu, so z. B. im Jahre 1970 eine Landwirtschaftsausstellung. Gewöhnlich findet das Fest im Februar statt, doch vergangenes Jahr wurde es im März gefeiert.

      Diese Verschiebung lag daran, daß letztes Jahr der Harmattan besonders schlimm war. Der Harmattan ist ein kühler, trockener, oft staubbeladener Landwind, der in den Monaten Dezember bis Februar von der Sahara nach Südwesten weht. Auf unserer Reise nach Argungu wirbeln starke Windböen den Staub vom trockenen Boden auf und fegen ihn wie einen dichten, braunen Nebel über das Land. Durch den trockenen Wind springen unsere Lippen auf, und die Nasenlöcher werden wund. Männer, die in wallenden Gewändern hoch auf Kamelen sitzen, ziehen das Nackenstück ihres Turbans hervor und bedecken damit Mund und Nase, so daß nur ihre Augen in die Staubwolke blinzeln. Kraftfahrzeuge kriechen langsam vorwärts, bis der Wind nachläßt. Trotzdem kommen die Besucher bald herbei und warten gespannt auf die Eröffnung des Festes.

      Zuerst werden die Errungenschaften auf dem Gebiet des Ackerbaus und der Viehzucht vorgestellt. Wir wollen bei dem Wettbewerb zuschauen, bei dem es darum geht, wer am schnellsten ein Ziegenfell abziehen kann. Auf ein Signal hin trennt jeder Teilnehmer einen Hinterfuß seiner geschlachteten Ziege ab und steckt ein kleines Rohr zwischen Haut und Fleisch. Dann bläst er durch das Rohr Luft in das Tier, weil man so das Fell leichter vom Körper entfernen kann. Der Gewinner schafft es, in nur drei Minuten ein Fell unbeschädigt abzuziehen.

      Am Flußufer

      Am Freitag und am Samstag finden Wettkämpfe am Flußufer statt; den Anfang machen die Kabanci-Aufführungen in dem kleinen Fluß Matan Fada nahe der Stadt. Die Zuschauer haben an den Abhängen des Ufers ausreichend Platz, um zuzuschauen. Mädchen tragen Wettkämpfe im Fischen mit der Hand aus und fahren mit Kanus aus ausgehöhlten Palmstämmen um die Wette. Männer beteiligen sich an ähnlichen oder anderen Wettbewerben; dazu gehört das Luftanhalten unter Wasser. Ein Teilnehmer nach dem andern taucht aus dem Wasser auf, enttäuscht darüber, daß andere es länger schaffen. Beim Gewinner werden 4 1⁄2 Minuten gestoppt, und er hätte es wahrscheinlich noch länger ausgehalten, wenn er nicht von besorgten Helfern daran gehindert worden wäre.

      Der größte Fisch

      Das Samstagprogramm bildet den Höhepunkt: den Fischerwettbewerb von Argungu. Die rhythmische Musik der Trommler und Sänger sorgt für die richtige Stimmung. Scharen von Fischern, mit riesigen Flaschenkürbissen und dreieckigen Fischernetzen ausgerüstet, stellen sich an beiden Seiten des Flusses auf. Jeder Flaschenkürbis hat eine Öffnung und wird entweder als Schwimmkörper benutzt, auf dem sich der Fischer treiben lassen kann, oder als Behälter für Fische.

      Die Erwartung unter den Zuschauern, die schon den Hals recken, steigert sich. Viele sind gespannt, ob der beste Fang dieses Jahr schwerer sein wird als der 98 kg schwere Fisch, der 1979 gefangen wurde. Seit dem Fest im Vorjahr ist in diesem Teil des Flusses das Fischen nicht erlaubt gewesen. Das Wasser ist während der Trockenzeit ziemlich seicht geworden, und es wimmelt nun sicherlich von Fischen.

      Der Knall eines Schusses ist das Signal für die Fischer. Scharen von Männern mit Flaschenkürbissen und Fischernetzen stürmen das Ufer hinab. Innerhalb von Minuten bewegt sich ein ganzer Schwarm von Männern in dem rauchgrauen Wasser. Ein Ruf ertönt: Der erste Fang!

      Jedesmal, wenn jemand einen schweren Fisch im Netz hat, kommen andere Teilnehmer herbei, um ihm zu helfen. Männer, die in einem Boot auf und ab fahren, nehmen den Fisch entgegen, um ihn zu wiegen und auszuzeichnen. Immer mehr Fische werden gewogen, doch nur wenige sind schwerer als 30 kg. Viele holen Fische heraus, die nicht größer sind als Sardinen. Plötzlich wird ein Fang von über 40 kg gemacht. Da die meisten Teilnehmer schon aus dem Wasser gestiegen sind, denkt der Fischer, er habe gewonnen, und macht die Siegergeste. Einige fischen jedoch weiter in der Hoffnung, einen noch größeren Fang zu machen. Die Ausdauer lohnt sich. Kurz bevor die Stunde um ist, hört man das Triumphgeschrei. Ein 1,30 Meter langer Bukuiki, wie man ihn in der Sprache der Haussa nennt, ist gefangen worden. Mit 50 kg wiegt er viel weniger als der Fang von 1979, trotzdem ist er der Sieger des Jahres.

      Das dreitägige Fest in Argungu ist nun zu Ende. Bald wird der Mairegen kommen, und das dürre Land wird eine Zeitlang von grünem Gras und von den bunten Farben blühender Schlingpflanzen und Sträucher bedeckt sein. Im Fluß wird das Wasser steigen, und er wird bald wieder voller Fische sein. Doch die Fischer werden ihn unberührt lassen; sie werden bis zum nächsten Jahr auf die Gelegenheit warten, den größten Fisch von Argungu zu fangen.

  • Ein „Beschwerdebrief“
    Erwachet! 1984 | 22. März
    • Ein „Beschwerdebrief“

      Nach einem Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas in Glens Falls (New York) wurde folgender an den Redakteur gerichtete Brief in der Zeitung Post-Star veröffentlicht:

      „Letzte Woche kamen Zeugen Jehovas von überall her nach Glens Falls, um einen Kongreß zu besuchen. Ich weiß wirklich nicht, wie lange wir noch solch ein empörendes Verhalten dulden können.

      Niemand, der Marihuana rauchte. Keiner, der unter dem Einfluß von Drogen oder Alkohol stand. Keine dröhnende, ohrenbetäubende Musik. Keine unsittlichen Lieder. Kein unerlaubter Sex. Kein Schwarzhandel mit Eintrittskarten. Kein Brüllen und Schreien. Kein Drängen. Kein Schieben. Keine Kämpfe, um hinein- oder herauszukommen. Keiner, der schimpfte oder fluchte. Keine unanständigen Rufe oder Gesten. Keine schmutzigen Witze und keine verdorbene Sprache. Kein Polizeialarm aufgrund von Schlägereien. Niemand, der wegen gesetzwidrigen Verhaltens verhaftet wurde. Niemand, der der Polizei Vorschriften machte. Im Gegenteil, alle fügten sich ihren Anordnungen. Kein raucherfülltes Civic Center; man konnte die Luft einatmen.

      Frauen, die Kleider trugen und wirklich wie Frauen aussahen. Männer mit Anzug und Krawatte, ordentlichem Haarschnitt und anständigem Aussehen. Ehemänner, die mit ihrer Frau Arm in Arm gingen. Eltern und Kinder als Familie vereint. Kinder, die ihren Eltern gehorchten und nicht durch respektloses und zerstörerisches Verhalten auffielen. Leute, die Bibeln anstatt Messer trugen. Kein Raub und kein Ladendiebstahl.

      Niemand, der Bier- oder Limonadendosen auf die Rasenanlagen von Glens Falls warf. Niemand, der Bier- oder Limonadenflaschen auf den Straßen von Glens Falls zerschmetterte.

      Es war wirklich ungewöhnlich. Ich meine, was in Gottes Namen war da los? Wäre es denn so schrecklich, wenn mehr Leute so handeln würden? Erstaunlich, nicht wahr?“ (S. N. G., Whitehall, N.Y.).

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen