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Mein Lebensziel verfolgendDer Wachtturm 1957 | 15. Juni
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die vielen Jahre zurückblicken, begeistern uns die Ergebnisse.
Im Januar 1950 wurden wir nach Santiago, der Hauptstadt von Chile, versetzt. Sechs Monate später befanden sich unser sechzehn unterwegs nach dem Kongreß im Yankee-Stadion. Unsäglich beglückt, dort gewesen zu sein und neue Mittel zum Gebrauch im Dienste empfangen zu haben, waren wir zurückgekehrt und hatten unsere Arbeit wieder aufgenommen. In den darauffolgenden drei Jahren wuchs unsere Versammlung beständig. Es war ermutigend, zu sehen, wie viele der Verkündiger zur Reife heranwuchsen. Doch gab es auch Enttäuschungen, indem einige eine Weile mit uns studierten und dann wieder aufhörten. Hier trifft es zu, daß bei vielen die Liebe zur Wahrheit nicht stark genug ist, eine Änderung in ihrem persönlichen Leben herbeizuführen. Die moralischen Maßstäbe sind nicht sehr hoch, und es herrscht eine angeborene Neigung, es sich im Leben bequem zu machen. Aber trotzdem gibt es Personen, die der Wahrheit in ihrem Leben den ersten Platz einräumen. Solchen Hilfe zu bieten ist ein beglückendes Vorrecht.
Yankee-Stadion 1953 — ja, wir flogen mit gechartertem Flugzeug nach New York! Für alle Delegierten aus Chile war die Graduierung des ersten chilenischen Missionars ein Höhepunkt des Kongresses. Er war mit einer der Missionarinnen während der ersten Monate, in denen sie dort wirkte, in Berührung gekommen. Wir waren auch glücklich, wieder mit unseren Klassenkameraden, die in verschiedenen Teilen der Welt dienen, im Yankee-Stadion zu sprechen und etwas von ihrer Arbeit zu hören, und es war ganz offensichtlich, daß jeder seine Dienstaufgabe als die beste betrachtete. Wir stimmten alle überein, daß wir nicht den Wunsch hegten, in unser erstes Pioniergebiet zurückzukehren.
Nach Chile zurückgekehrt, besuchte ich eine Wachtturm-Abonnentin. Sie sagte mir, sie habe die Zeitschriften einer interessierten Freundin ausgeliehen. Als ich die Freundin aufsuchte, stellte es sich heraus, daß sie bereits viel von der Wahrheit in sich aufgenommen hatte. Wir begannen ein Studium, und nach wenigen Monaten begleitete sie mich in den Dienst und wurde bei der nächsten Versammlung getauft. Eine weitere Person, die begonnen hatte, mit mir von Tür zu Tür zu gehen, bat mich, sie zu einer Freundin zu begleiten, der sie Zeugnis gegeben hatte. Wir ließen dort beim ersten Besuch einen Satz von drei Büchern und eine Bibel zurück und erlangten ein Wachtturm-Abonnement, und in der darauffolgenden Woche begannen wir ein Studium. Nun ist sie bereit, mit uns Dienst zu tun.
Der Königreichsdienst ist die einzige Tätigkeit, die sich lohnt, denn er bringt uns am meisten Freude und Trost, und zwar nicht nur unseren Mitmenschen, sondern auch uns selbst. Unlängst wurde mir das besonders klar, als meine Schwester, mit der ich zehn Jahre Pionierdienst getan hatte, plötzlich tödlich verunglückte, und dies nur wenige Monate, nachdem sie nach Afrika gereist war, um einen Missionar zu heiraten und dort den Vollzeitdienst fortzusetzen. Tatsächlich stärkte mich damals nichts so sehr wie der Dienst, mit dem meine Tage ausgefüllt waren, indem ich mein Lebensziel verfolgte und den „Schafen“ die trostreiche Botschaft von der nahenden, herrlichen neuen Welt brachte. Wenn ich auf die zwölf Jahre Pionierdienst zurückblicke, finde ich, daß sie in der Tat die reichsten Jahre meines Lebens gewesen sind. Freudig blicke ich den Vorrechten der nächsten zwölf Jahre und der zahllosen, darüber hinausgehenden, weiteren Jahre entgegen!
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Einblick in die Wehen der WeltDer Wachtturm 1957 | 15. Juni
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Einblick in die Wehen der Welt
Der Geschichtsforscher Arnold J. Toynbee äußerte vor Jahren einige treffende Worte, die heute noch treffender sind, da wir sehen, daß in der Welt überall die Feuer des Nationalismus brennen. „Ein Grund, warum unsere Zeit so gefährlich ist“, sagte Dr. Toynbee, „liegt darin, daß wir alle gelehrt wurden, unsere Nation, unsere Fahne und unsere eigene Geschichte zu verehren. Wenn der Mensch nicht in Schwierigkeiten kommen will, dann darf er nur Gott verehren.“ — Look, 17. August 1948.
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