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  • Lebenrettende Nächstenliebe bekunden
    Der Wachtturm 1981 | 15. August
    • Tätigkeit nicht nur ein Teil, sondern der wichtigste Teil ihrer Anbetung sei. Daraufhin wurde das Verbot aufgehoben.

      Für die Haus-zu-Haus-Tätigkeit haben Jehovas Zeugen eine feste biblische Grundlage. Als Jesus seine Jünger aussandte, gebot er ihnen, mit ihrer Botschaft in die Häuser der Leute zu gehen (Matth. 10:7, 12, 13, 42; Luk. 10:5, 6). Außerdem sagte der Apostel Paulus zu den Ältesten der Versammlung in Ephesus: „Ihr wißt wohl, wie ich vom ersten Tag an, da ich den Bezirk Asien betrat, die ganze Zeit bei euch gewesen bin, ... wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus“ (Apg. 20:18-21).

      Ja, Paulus lehrte „von Haus zu Haus“. Zweifellos sprach er auch bei denen vor, die schon Christen waren, um sie zu stärken und zu ermuntern. Doch wir sollten auf keinen Fall seine Worte so verstehen, als ob sie sich nur auf eine Art Hirtentätigkeit bezögen. Wieso nicht? Weil Paulus davon sprach, daß er sowohl Juden als auch Griechen ein Zeugnis über „Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus“ gegeben habe. Daraus ist deutlich zu erkennen, daß diese Personen noch keine Christen waren. Er betrachtete seine Tätigkeit als ein lebenrettendes Werk, denn er sagte, daß er aufgrund seines Predigens ‘rein sei von dem Blute aller Menschen’ (Apg. 20:25-27).

      EIN PROPHETISCHES VORBILD

      Die erwähnten Gedanken werden durch die Prophezeiung aus Hesekiel, Kapitel 9 bestätigt, in der ein Vorbild für die Haus-zu-Haus-Tätigkeit der Zeugen Jehovas in der heutigen Zeit zu finden ist. Dort wird von einer Vision berichtet, die der Prophet Hesekiel vor rund 2 500 Jahren hatte.

      In Kapitel 8 berichtet der Prophet davon, daß ihm eine Vision gegeben wurde, die zeigte, wie die Juden in ihrem Tempel in Jerusalem verschiedene Arten des Götzendienstes trieben und von der wahren Anbetung abgefallen waren. Im folgenden Kapitel beschreibt Hesekiel dann eine Vision von 6 Männern, die Waffen zum Zerschlagen trugen, und einen siebenten Mann, der keine Waffenrüstung angelegt hatte, sondern mit Linnen bekleidet war und das Tintenfaß eines Schriftführers an seiner Seite trug. Diesem Mann wurde geboten, er solle durch Jerusalem gehen und „ein Kennzeichen an die Stirn der Männer anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden“ (Vers 4). Die sechs Männer mit den Waffen zum Zerschlagen wurden angewiesen, ihm zu folgen und die hinzurichten, die nicht das Kennzeichen trugen, ja alle, die nicht über die in der Stadt verübten Schlechtigkeiten stöhnten und seufzten.

      Wie konnte aber dieser mit Linnen bekleidete Mann diejenigen, die stöhnten und seufzten, finden? Im Wachtturm vom 15. Juli 1972 hieß es darüber: „Nicht nur, indem er auf den öffentlichen Platz oder den Marktplatz ging, sondern indem er in die Häuser der Menschen, von Haus zu Haus, ging. Auf diese Weise könnte er ihre von Herzen kommenden Äußerungen hören und entscheiden, ob sie an der Stirn gekennzeichnet werden sollten oder nicht. Dies war keinesfalls eine rasch durchgeführte Tätigkeit, sondern erforderte, daß man geduldig und gewissenhaft von Haus zu Haus oder von Tür zu Tür ging und eine ehrliche Besichtigung vornahm, wobei man keine Parteilichkeit bekundete, sondern nur diejenigen kennzeichnen durfte, die aufrichtig bekümmert waren über all die Abscheulichkeiten, die andere innerhalb der königlichen Stadt taten. ... er brachte das Kennzeichen an ihrer Stirn an, wo es öffentlich von Freund oder Feind gesehen werden konnte.“

      Der mit Linnen bekleidete Mann mußte von Haus zu Haus gehen, um seiner Verpflichtung genau nachzukommen, diejenigen zu kennzeichnen, die es verdienten, vor der Hinrichtung bewahrt zu werden. In gleicher Weise müssen Jehovas Zeugen heute von Haus zu Haus gehen, um alle zu finden, die Wahrheit und Gerechtigkeit lieben, und um ihnen Gelegenheit zu geben, zu Gottes Königreich zu fliehen.

      Was entspricht heute dem Kennzeichen, das der mit Linnen bekleidete Mann an die Stirn derjenigen anbringt, die es verdienen, verschont zu werden? Anscheinend entspricht es dem Entwickeln einer christusähnlichen Persönlichkeit. Nur wenn man diese Persönlichkeit aufweist, verdient man es, in der herannahenden „großen Drangsal“ von Jehovas Scharfrichtern verschont zu werden (Matth. 24:21). So, wie ein Kennzeichen an der Stirn für alle sichtbar ist, ist auch leicht zu erkennen, ob jemand eine christusähnliche Persönlichkeit besitzt oder nicht. Wir werden in der Bibel wiederholt aufgefordert, diese christusähnliche Persönlichkeit zu entwickeln. Natürlich erfordert es viel Zeit, Kraft und Einsatz, jemanden auf diese Weise zu kennzeichnen, doch Jehovas Zeugen bringen diese Opfer gern. Dadurch bekunden sie lebenrettende Nächstenliebe (Eph. 4:20-24; Kol. 3:9-11).

      Der erste Schritt, diejenigen zu finden, die Wahrheit und Gerechtigkeit lieben und über die schlimmen Zustände stöhnen und seufzen — der Haus-zu-Haus-Dienst —, ist zwar sehr wichtig, es ist aber erst der erste Schritt. Wollen die Diener Jehovas lebenrettende Nächstenliebe bekunden, dann müssen sie noch einen Schritt weiter gehen, indem sie Rückbesuche machen und Heimbibelstudien durchführen. Außerdem müssen diese Interessierten lernen, wie man betet, sie müssen mit der Christenversammlung Gemeinschaft pflegen und biblische Grundsätze in ihrem Leben anwenden. Auch sie sind verpflichtet, über das, was sie gelernt haben, mit anderen zu sprechen. All dies sollte dazu führen, daß sie sich Jehova Gott hingeben, um seinen Willen zu tun, und daß sie sich taufen lassen. Das ist ebenfalls notwendig, um „gekennzeichnet“ zu werden, eine christusähnliche Persönlichkeit anzuziehen. In der Tat bekunden Jehovas Zeugen durch diese Tätigkeit lebenrettende Nächstenliebe.

  • Der Haus-zu-Haus-Dienst — eine Herausforderung
    Der Wachtturm 1981 | 15. August
    • Der Haus-zu-Haus-Dienst — eine Herausforderung

      ER WAR ein Zeuge Jehovas, Mitte Siebzig. Als er von Haus zu Haus ging, hinkte er; das war nicht verwunderlich, denn er hatte zwei Holzbeine. Er klopfte an eine Tür, und eine Frau öffnete. Sie zeigte mit dem Finger auf ihn und fragte ärgerlich: „Sind Sie ein Zeuge Jehovas?“

      Er wartete einen Moment, und während er ihr fest ins Auge blickte, sagte er: „Ja, ich versuche einer zu sein. Es ist jedoch nicht leicht. Ich muß mich sehr anstrengen. Es ist ein schwieriger Auftrag. Können Sie sich vorstellen, was es bedeutet, ein Zeuge Jehovas, des Allerhöchsten, des Souveräns des Universums, zu sein? Das ist wirklich eine große Sache. Ich kann Ihnen sagen, ich strenge mich an.“

      Was erwiderte die Frau darauf? Nicht ein Wort. Was hätte sie auch sagen können?

      Man kann dem Mann nicht widersprechen. Es ist wirklich eine Herausforderung, mit der guten Botschaft von Jehovas Königreich von Haus zu Haus zu gehen. Das ist zweifellos der Grund, warum diese Art des Evangelisierens einzig und allein von Jehovas Zeugen durchgeführt wird. Keine andere religiöse Gruppe erwartet von allen ihren Gliedern diese Tätigkeit oder legt Nachdruck darauf. Und es ist interessant, daß

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