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Die Heiligkeit des Lebens und des Blutes richtig einschätzenDer Wachtturm 1978 | 1. Oktober
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17 Im Griechischen steht in Epheser 1:7 das Wort haima, was „Blut“ bedeutet. Warum wird es dann in einigen Übersetzungen an dieser und anderen Stellen mit „Tod“ wiedergegeben? Die Übersetzer erkennen, daß bestimmte Texte, in denen das Wort „Blut“ vorkommt, vom Tod oder von der Verantwortung für die Ermordung einer Person handeln (Luk. 11:50, 51; Apg. 5:28; Offb. 6:10). Pilatus wusch sich zum Beispiel vor den Juden, die Jesu Hinrichtung forderten, die Hände und erklärte dann: „Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen.“ Die Juden entgegneten: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder“ (Matth. 27:24, 25; vergleiche Offenbarung 7:14). Deshalb haben sich einige Übersetzer die Freiheit genommen und diese Verse folgendermaßen wiedergegeben: „Am Tod dieses Menschen bin ich unschuldig“ und: „Soll doch die Strafe für seinen Tod auf uns und unsere Kinder kommen!“ (NT 68). Wozu führt es aber, wenn man in Versen, bei denen es um das Opfer Jesu geht, für „Blut“ das Wort „Tod“ einsetzt? Könnte dann nicht vielleicht etwas verlorengehen, was Gott uns sagen wollte?
18. Weshalb ist Christi Tod von Bedeutung? (1. Kor. 11:26; Hebr. 2:14).
18 Zweifellos wird in der Bibel der Tod Jesu hervorgehoben. Paulus schrieb: „Gott ... empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb“ und: „Christus [starb] gemäß den Schriften für unsere Sünden“ (Röm. 5:8; 1. Kor. 15:3). Durch seinen Tod, die bereitwillige Opferung seines vollkommenen Menschenlebens, zahlte er zurück, was uns durch Adam verlorengegangen war, bzw. erbrachte den Gegenwert für das, was zu unserem sündigen Zustand geführt hat.
19, 20. Was außer Jesu Tod spielt bei den Hinweisen auf das Blut Christi noch eine Rolle? (Hebr. 4:14-16).
19 Doch mit dem Hinweis der Bibel auf das „Blut des Christus“ sollten wir auf etwas Wichtiges aufmerksam gemacht werden, was wir nicht verstehen würden, wenn nur von seinem Tod die Rede wäre (Eph. 2:13). Es genügte nicht, daß Christus lediglich starb und tot bliebb. In der Erfüllung des Musters, das Jehova durch den Sühnetag geschaffen hatte, mußte Jesus schließlich in den Himmel, in die Gegenwart Gottes, kommen. Dort konnte Christus den Wert oder das Verdienst seines Lebensblutes darbringen, so wie der Hohepriester am Sühnetag mit dem Opferblut in das Allerheiligste ging. Paulus zeigte diese Parallele deutlich mit den Worten: „Christus begab sich nicht an eine mit Händen gemachte heilige Stätte, die ein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen“ (Hebr. 9:24, 11, 12; 13:11).
20 Ferner ist Jesus Christus im Himmel am Leben und kann für alle, die Glauben an sein Lösegeld ausüben, eintreten und ihnen helfen, errettet zu werden. Paulus schrieb deshalb: „Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt wurden, so werden wir vielmehr jetzt, da wir versöhnt worden sind, durch sein Leben gerettet werden“ (Röm. 5:10).
21, 22. Welche Beziehung hat der Ausdruck „Blut des Christus“ zu unserem Leben?
21 Aus gutem Grund heißt es daher in dem Werk Die Religion in Geschichte und Gegenwart, daß man in den meisten Fällen den Ausdruck „Blut Christi“ nicht mit „Tod“ vertauschen kann. Blut Christi „bedeutet mehr. Es hebt die enge Beziehung hervor, die zwischen dem Tod Jesu und seinem Leben und Sieg in der Auferstehung ... und Erhöhung besteht.“ Das Werk schreibt über die Bezeichnung „Blut Christi“ weiter:
„[Sie] nimmt den at.-jüdischen [alttestamentlich-jüdischen] Gedanken der Sühnkraft des B.es [Blutes] auf ..., der den Opferanschauungen ... und der Vorstellung der Sühnkraft des Todes des Gerechten ... zugrunde liegt. ... Auf der einen Seite erinnert uns dieses Wort daran, daß wir teuer erkauft sind, wer der war, der das Lösegeld bezahlte, und worin es bestand. Auf der anderen Seite sind wir im Glauben durch den in seinem B. [Blut] geschlossenen Bund der Sünde und dem Tod für immer entnommen. Das B. Chr. [Blut Christi] umschließt die Wirkung des Todes und der Auferstehung.“c
22 Viele Bibelstellen, in denen das Blut Jesu erwähnt wird, enthalten nützliche Hinweise für uns und sind von großer Bedeutung. Durch das Blut Jesu können unsere Sünden vergeben werden (Offb. 1:5; Hebr. 10:29). Es kann uns von einer „fruchtlosen Art des Wandels“ befreien (1. Petr. 1:18, 19). Wir können einer Versammlung von Menschen angehören, die von Gott anerkannt und geleitet wird (Apg. 20:28). Auch haben wir die Hoffnung, vollkommen zu werden und ewiges Leben unter der Herrschaft eines Königreiches zu erlangen, das aus Personen besteht, die mit diesem Blut erkauft worden sind (Offb. 5:9, 10; 12:10, 11; Kol. 1:20).
23. Wie sollten wir zum Blut eingestellt sein?
23 Alle, die Wertschätzung für ihr eigenes Leben haben, sollten daher schätzen, was Gott über das Blut sagt. Er betrachtet es als heilig. Er legte fest, daß es einzig und allein für Opferzwecke auf dem Altar verwendet werden durfte. Und in seinem Wort zeigte er deutlich, daß alle unsere Hoffnungen auf eine ewigwährende Zukunft auf dem Opferblut seines Sohnes beruhen. Wie können wir aber persönlich zeigen, daß wir die Heiligkeit des Blutes richtig einschätzen und anerkennen? Mit dieser wichtigen Frage befaßt sich der folgende Artikel.
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Fest entschlossen in bezug auf Leben und BlutDer Wachtturm 1978 | 1. Oktober
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Fest entschlossen in bezug auf Leben und Blut
1, 2. Wieso kommen gelegentlich Fragen hinsichtlich des Blutes zur Sprache?
„RICHTER ordnet Bluttransfusion an“, so lautete die Schlagzeile einer amerikanischen Zeitung. Der Artikel begann wie folgt:
„Ein Bundesrichter erteilte am Donnerstag vormittag dem Portsmouth Naval Hospital die Befugnis, einer schwerkranken Frau Bluttransfusionen zu geben, nachdem sie sich vier Tage lang dagegen gewehrt und angeblich ihr Leben dabei aufs Spiel gesetzt hatte.“
2 Berichte dieser Art erscheinen gelegentlich in der Presse und lenken die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf den Wert des Lebens und des Blutes. Bevor wir uns mit dem Ausgang des erwähnten Falles befassen, könnten wir einmal über einige grundlegende Fragen nachdenken: Welche tiefgründigen Glaubensansichten könnten jemand veranlassen, Bluttransfusionen zu verweigern? Verlangt Gottes Wort dies wirklich von allen Christen? Wenn ja, wie fest wären wir dann entschlossen, wenn uns ein Arzt sagte, wir brauchten eine Bluttransfusion? Gibt es außer der medizinischen Verwendung von Blut auch Fälle, bei denen unsere Ansicht über das Leben und das Blut eine wichtige Rolle spielt und sich sogar auf unsere Zukunft auswirken könnte?
LEBEN AUS DEM BLUT
3. Warum sollten wir, gestützt auf Offenbarung 7:14, eine hohe Achtung vor dem Blut haben?
3 Im Bibelbuch Offenbarung wird eine Wertschätzung für das Blut zum Ausdruck gebracht, die heute Hunderttausende von Personen haben. Nachdem der Apostel Johannes in einer Vision die 144 000 voraussichtlichen Erben des messianischen Königreiches gesehen hatte, sah er „eine große Volksmenge ... aus allen Nationen“, die die Aussicht hat, ewiges Leben in einem wiederhergestellten irdischen Paradies zu erlangen. Doch wie können Menschen für immer leben, und das frei von Sünde und Unvollkommenheit? Voller Wertschätzung ruft die „große Volksmenge“ aus: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott ... und dem Lamme [Jesus Christus].“ Sie erkennen, daß ihre Rettung nur möglich ist, weil sie „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes [Jesu] weiß gemacht“ haben (Offb. 7:9, 10, 14).
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