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  • Mit feuerbeständigem Material auf den rechten Grund bauen
    Der Wachtturm 1967 | 1. Februar
    • Mit feuerbeständigem Material auf den rechten Grund bauen

      „Das Werk eines jeden [wird] kundwerden, denn der Tag wird es zeigen, weil er durch Feuer geoffenbart werden wird; und das Feuer selbst wird erproben, von welcher Art das Werk eines jeden ist.“ — 1. Kor. 3:13.

      1. Wieso lohnen sich die Mehrkosten, die bei einem Bau durch die Verwendung von feuerbeständigem Material verursacht werden?

      WERTVOLLE Gebäude werden möglichst feuersicher gebaut, das heißt, man verwendet vorwiegend feuerbeständiges Material. In einem feuersicheren Gebäude kann ein Brand nicht so schnell um sich greifen und schließlich das ganze Gebäude zerstören. Bricht in der Nähe eines solchen Gebäudes Feuer aus, so würde es dem Feuer standhalten; es wäre hinterher höchstens etwas rauchgeschwärzt und würde etwas versengt riechen. Die zusätzliche Arbeit und die Mehrkosten, die durch die Verwendung von feuerbeständigem Material verursacht wurden, hätten sich also bezahlt gemacht.

      2. Wie geht aus den Bestimmungen der amerikanischen Bauordnung hervor, daß es sehr auf das Material ankommt, mit dem man baut?

      2 Es würde sich somit lohnen, ein Haus feuersicher zu bauen. Nach der amerikanischen Bauordnung ist ein Gebäude dann feuersicher, „wenn die einzelnen Bauteile aus feuerbeständigem Material hergestellt sind“. „Die Außenmauern, Pfeiler, Stützsäulen und Träger müssen dem Feuer vier Stunden standhalten, die Böden und Wände drei Stunden. Alle lastentragenden Außen- und Innenwände müssen aus Mauerwerk und Stahlbeton sein.“ (The Encyclopedia Americana, Ausgabe 1956, Band 2, Seite 246, unter „Feuerschutz“) Es kommt demnach sehr auf das Material an, mit dem man auf ein Fundament baut.

      3, 4. Wodurch wurde der herodianische Tempel in Jerusalem zerstört, und wie ging diese Zerstörung vor sich?

      3 Eines der prächtigsten, wertvollsten Gebäude der Menschheitsgeschichte wurde durch Feuer zerstört. Es war der Tempel, den König Herodes der Große an der Stelle erbaut hatte, an der König Salomo von Jerusalem seinen prachtvollen Tempel erbaut hatte, der seinerzeit ebenfalls ein Raub der Flammen geworden war. Über die Zerstörung des herodianischen Tempels vor 1900 Jahren heißt es in einem englischen Nachschlagewerka:

      4 „Schauplatz des letzten erbitterten Kampfes der Juden gegen die Römer im Jahr 70 n. Chr. war der Tempel. Die Römer drangen von der Burg Antonia her in den heiligen Bezirk, die Hallen, die die Juden selbst in Brand gesetzt hatten, ein. Gegen den Willen des Titus [des römischen Feldherrn] schleuderte ein römischer Soldat einen Feuerbrand von Norden her in die den Tempel umgebenden Gebäude, wodurch ein Brand entstand, dem der ganze Bau zum Opfer fiel, obwohl Titus selbst bemüht war, das Feuer zu löschen ... [Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius] Josephus schreibt: ‚Merkwürdig ist die Genauigkeit, mit der dasselbe [das Geschick] die Zeitläufte einhielt. Es bestimmte nämlich, wie schon gesagt, zur Zerstörung sogar denselben Monat und denselben Tag [den Zehnten des fünften Monats, Ab genannt], an welchem der Tempel einstmals von den Babyloniern in Asche gelegt worden war. Von seiner ersten Erbauung durch den König Salomo bis zu der in unseren Tagen erfolgten Zerstörung, die in das zweite Regierungsjahr des [Kaisers] Vespasianus fiel, rechnet man tausendeinhundertunddreißig Jahre, sieben Monate und fünfzehn Tage, und von der zweiten Erbauung, für die im zweiten Jahre der Regierung des [Perserkönigs] Cyrus der Prophet Aggaeus [Haggai] seine Stimme erhob, bis zur Zerstörung unter Vespasianus sechshundertneununddreißig Jahre und fünfundvierzig Tage.‘“

      5. Wie und durch wen wurde der Tempel des Königs Salomo zerstört?

      5 Über die Zerstörung des Tempels Salomos in Jerusalem durch den siegreichen König von Babylon im Jahre 607 v. u. Z. berichtet der biblische Geschichtsschreiber: „Man [er, NW] vernichtete das Haus [des wahren, NW] Gottes mit Feuer, riß die Mauern von Jerusalem nieder und verbrannte alle Paläste der Stadt mit ihren kostbaren Geräten.“ — 2. Chron. 36:19, Br; Jer. 52:12-14.

      6. (a) Warum wurde bei der Zerstörung jener Tempel in Jerusalem keine Statue von Jehova vernichtet? (b) Was für ein Bau wird nun zur Anbetung Jehovas errichtet, und welcher Bauordnung entspricht er?

      6 Keine Statue und kein Bild des Gottes, der in diesen Tempeln in Jerusalem angebetet worden war, wurde damals ein Raub der Flammen, weil der Gott, der dort angebetet worden war, seinen Anbetern verboten hatte, irgendein Götzenbild zu machen. (2. Mose 20:1-6) Auch die Anbetung des Gottes, der in diesen Tempeln verehrt worden war, überdauerte die Zerstörung dieser buchstäblichen Tempel, und sie besteht heute noch, ja sie breitet sich immer mehr aus. Dieser Gott hat es nicht nötig, von einem buchstäblichen, irdischen Tempel aus angebetet zu werden. Er ist jedoch im Begriff, zu seiner Anbetung den herrlichsten Tempel aller Zeiten zu errichten. (Jes. 66:1; 1. Kö. 8:27-30; Apg. 17:24-28) Dieser Tempel wird ewig bestehen, denn er ist aus feuerbeständigem Material. Er wird aus dem Feuer des über die Welt kommenden Tages der Drangsal unversehrt hervorgehen und danach in noch größerer Pracht und Herrlichkeit erstrahlen. Der Bauplan und das Baumaterial dieses Tempels entsprechen nicht der Bauordnung oder den Feuerschutzvorschriften irgendeines Landes. Sie entsprechen der Bauordnung des höchsten Baumeisters, des Schöpfers des Himmels und der Erde. Er bestimmt das Material, das bei diesem Bau verwendet wird, und sorgt auch dafür, daß es vorhanden ist.

      7. Wie lange wird schon an Jehovas ewigem Tempel gebaut im Vergleich mit der Bauzeit, die für den herodianischen Tempel und für die Peterskirche verwandt wurde?

      7 Gott, der Schöpfer, baut an diesem Tempel schon länger, als je an einem anderen Gebäude gebaut wurde. Über den herodianischen Tempel sagten die Juden vor 1900 Jahren zu Jesus Christus: „Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren gebaut worden.“ (Joh. 2:20) An dem wichtigsten Gebäude der katholischen Welt, der Peterskirche in der Vatikanstadt, mit deren Bau Konstantin der Große im vierten Jahrhundert begonnen hatte, wurde noch in den Tagen des Reformators Martin Luther, im sechzehnten Jahrhundert, gebaut. Gott hat mit dem Bau seines ewigen Tempels jedoch schon in den Tagen der Apostel Jesu Christi, im ersten Jahrhundert, begonnen, und erst jetzt, über 1900 Jahre später, geht dieser Bau seiner Vollendung entgegen.

      IRDISCHE MITARBEITER

      8. (a) Wen zieht Gott zum Bau seines Tempels als Mitarbeiter heran? (b) Was sagt Paulus in diesem Zusammenhang, und wie warnt er vor der Bildung von Sekten innerhalb der Versammlung?

      8 Es hat Gott gefallen, zum Bau seines feuerbeständigen Tempels irdische Mitarbeiter heranzuziehen. Bist du ein Mitarbeiter Gottes an diesem Tempelbau? Der christliche Apostel Paulus war ein solcher Mitarbeiter; ebenso der beredte christliche Jünger Apollos, ein bekehrter Jude aus Alexandrien (Ägypten), mit dem Paulus bekannt war. Über ihre Zusammenarbeit mit Gott schrieb der Apostel Paulus der Christenversammlung im alten Korinth (Griechenland). Er warnte sie davor, sektiererische Nachfolger eines religiösen Menschen zu werden, mit den Worten: „Wenn einer sagt: ‚Ich gehöre zu Paulus‘, ein anderer aber sagt: ‚Ich zu Apollos‘, seid ihr da nicht einfach Menschen? Was ist denn Apollos? Ja, was ist Paulus? Diener sind sie, durch die ihr gläubig geworden seid, so wie der Herr es einem jeden gewährt hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat es fortwährend wachsen lassen, so daß weder der Pflanzende etwas ist noch der Begießende, sondern Gott, der es wachsen läßt. Der Pflanzende nun und der Begießende sind eins, doch wird jeder seinen eigenen Lohn gemäß seiner eigenen mühevollen Arbeit empfangen. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid Gottes Feld zur Bebauung, Gottes Bau.“ — 1. Kor. 3:4-9.

      9. Wie wirkte Paulus zum Beispiel gegenüber der Korinther Versammlung als Pflanzender?

      9 Das Pflanzen kommt vor dem Begießen. Der Apostel Paulus — verglichen mit dem Pflanzenden — begann oder eröffnete das Werk. Er wirkte als Pionier des Christentums. Das war auch bei der Christenversammlung in Korinth der Fall. Paulus traf dort als Missionar ein und begann in der Synagoge Jesus als den jüdischen Messias zu predigen. Später mußte er sich mit den gläubigen Juden allerdings in einem Haus neben der Synagoge versammeln. Paulus taufte Krispus, den Synagogenvorsteher, und dessen Familie, ferner einen Gläubigen namens Gajus sowie die Hausgenossen des Stephanas.

      10. Wie kam es, daß Apollos den Samen, den Paulus in Korinth gesät hatte, begoß?

      10 Nachdem Paulus dort eineinhalb Jahre das Christentum gelehrt hatte, fand er es unter den bestehenden Verhältnissen ratsam, nach Jerusalem zu gehen. Auf seiner Reise dorthin hielt er sich kurz in Ephesus (Kleinasien) auf und ließ dort seine Reisegefährten, Aquila und Priscilla, zurück. (Apg. 18:1-22; 1. Kor. 1:13-16) Später kam Apollos, der zu der Zeit erst teilweise über das Christentum belehrt war, nach Ephesus und predigte in der Synagoge. Aquila und Priscilla lernten ihn kennen und erklärten ihm das Christentum noch genauer. Als Apollos dann nach Achaja (Griechenland) gehen wollte, gaben ihm die christlichen Brüder in Ephesus Empfehlungsbriefe mit. Darauf kam Apollos mit der Versammlung in Korinth in Berührung und leistete ihr große Hilfe. Bildlich gesprochen, begoß er den Samen, den der Apostel Paulus dort gesät hatte. (Apg. 18:24 bis 19:1) Wer aber gab das Wachstum? Gott gab es.

      11. (a) Was pflanzte Paulus in Korinth durch seine Tätigkeit in Wirklichkeit? (b) Wer bewirkte das Wachstum, und wem gehörte das Feld, auf dem die Saat heranwuchs?

      11 Was pflanzte Paulus in Korinth? Er pflanzte Christen, Jünger Jesu Christi. Es war so, wie es Jesus in seinem Gleichnis vom Weizen und Unkraut gesagt hatte: „Das Feld ist die [Menschen-]Welt; was den vortrefflichen Samen betrifft: dies sind die Söhne des Königreiches.“ (Matth. 13:38) Paulus predigte und streute nicht nur die christliche Wahrheit aus, sondern pflanzte auch Christen, Jünger des Herrn Jesus Christus. Er „machte Jünger“, wie Jesus es seinen Nachfolgern geboten hatte. (Matth. 28:19, 20) Da Paulus Gottes Mitarbeiter war, konnte er zu der Versammlung der gläubigen, getauften Korinther mit Recht sagen: „Ihr seid Gottes Feld zur Bebauung.“ (1. Kor. 3:9) Es war in Wirklichkeit Gott, der die Glieder jener Versammlung als Christen wachsen ließ. Er brachte sie in Wirklichkeit als Jünger Jesu Christi, seines Sohnes, zum Leben hervor. Paulus war lediglich sein Mitarbeiter, durch den Gott den Korinthern die lebengebende gute Botschaft über den Christus, die Paulus von ihm empfangen hatte, zukommen ließ. Folglich gehörte dieses Feld heranwachsender Christen in Wirklichkeit nicht Paulus, sondern Gott, dem wahren, rechtmäßigen Eigentümer. Hätte Gott nicht seinen Segen und seinen Geist gegeben, so wäre die ganze Arbeit des Paulus oder des Apollos vergeblich gewesen.

      12, 13. (a) Wie berühren diese Tatsachen die Bildung religiöser Sekten? (b) Sind wir auf einen einzelnen Diener Gottes angewiesen, und wem folgen wir als Jünger?

      12 Die Ehre für das Wachstum der Christen oder für ihr Vorhandensein gebührte daher weder Paulus noch Apollos. Auch sollten die Glieder der Christenversammlung in Korinth nicht Paulus oder Apollos nachfolgen, die lediglich „Diener“ waren, durch die die Korinther gläubig geworden waren. Sie sollten Gott folgen, sollten seine Jünger werden, Jünger ihres Eigentümers, Jünger dessen, der die Macht hat, Christen hervorzubringen und sie zur Reife heranwachsen zu lassen. Wie engstirnig es also war, religiöse Sekten zu bilden und menschlichen Führern zu folgen! Gott ist doch weit größer als ein Mensch, ja als alle Menschen zusammen. Selbst die Menschen, die Gott als seine Diener gebraucht, gehören ihm, und so gehört letzten Endes alles ihm.

      13 Wir gehören nicht einem einzelnen Diener Gottes, und wir sind auch nicht nur auf einen Diener Gottes angewiesen, sondern sollten den Dienst aller Diener Gottes beanspruchen. „Folglich“, sagt Paulus, „rühme sich niemand der Menschen; denn alles gehört euch, sei es Paulus oder Apollos oder Kephas [Petrus] oder die [Menschen-]Welt oder Leben oder Tod oder Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles gehört euch; ihr aber gehört Christus; Christus aber gehört Gott.“ (1. Kor. 3:21-23) Folgen wir daher Gott, und erkennen wir ihn als unseren Eigentümer und als den Eigentümer all derer an, die ihm, besonders zu unserem Nutzen, dienen!

      „GOTTES BAU“

      14. (a) Mit welcher Tätigkeit, außer mit Pflanzen, wird das, was Gott in Verbindung mit Christen tut, auch noch verglichen? (b) Was müssen Gottes Mitarbeiter ebenfalls tun, und was können wir heute, abgesehen davon, daß wir Nachkommen Adams sind, noch sein?

      14 Was Gott in Verbindung mit Christen tut, kann außer mit Pflanzen auch mit Bauen verglichen werden. Gott ist ein Baumeister, er errichtet einen Bau; und wenn wir „Gottes Mitarbeiter“ sind, müssen auch wir bauen. An diese unbestreitbare Tatsache erinnert uns der Apostel Paulus mit den Worten: „Wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid ... Gottes Bau.“ (1. Kor. 3:9) Erfassen wir diesen Gedanken richtig? „Menschen“ sind also Gottes Bau. Der Gedanke, daß ein Mensch nicht nur von Adam, dem ersten menschlichen Geschöpf Gottes, abstammt, sondern auch von Gott gebaut worden ist daß er zu Gottes besonderem Bau gehört, ist überwältigend. Alle Menschen sind Nachkommen der ersten menschlichen Schöpfung Gottes. Wie viele sind aber heute „Gottes Bau“?

      15, 16. (a) Wen gebraucht Gott bei seiner Bautätigkeit auf der Erde? (b) Haben bei dieser Bautätigkeit alle dieselben Aufgaben zu erfüllen, und wie beleuchtete Paulus diese Tatsache gemäß 1. Korinther 3:10, 11?

      15 Es gefällt Gott, bei dieser Bautätigkeit menschliche „Mitarbeiter“ zu gebrauchen. Welchen Teil der Arbeit leistet ein menschlicher Mitarbeiter? Nicht alle Mitarbeiter haben bei dieser Bautätigkeit dieselben Aufgaben zu erfüllen oder dieselbe Arbeit zu verrichten. Einige mögen gemäß der unverdienten Güte, die Gott ihnen verliehen hat, eine bedeutendere oder wichtigere Aufgabe haben als andere. Der Apostel Paulus erkannte und schätzte seinen besonderen Arbeitsauftrag. Er war bemüht, die damit verbundene Verantwortung auf sich zu nehmen, und wich den außergewöhnlichen Forderungen, die dieser Auftrag fortwährend an ihn stellte, nicht aus. Er beschrieb seine besondere Aufgabe, die er vor allem in Verbindung mit der Korinther Versammlung hatte, wie folgt:

      16 „Gemäß der unverdienten Güte Gottes, die mir verliehen worden ist, habe ich als weiser Arbeitsleiter einen Grund gelegt, aber jemand anders baut darauf. Doch jeder wache beständig darüber, wie er darauf baut. Denn kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ — 1. Kor. 3:10, 11.

      17. An welchem Teil des Bauwerkes war Paulus als Apostel Jesu Christi besonders interessiert, und wie zeigen die Worte nach Offenbarung 21:9-14, daß dies angebracht war?

      17 Paulus, der „durch Gottes Willen zu einem Apostel Jesu Christi“ gemacht worden war, hatte in Gottes Bauprogramm gewissermaßen die Aufgaben eines „Arbeitsleiters“, eines Baumeisters oder Bauaufsehers, zu erfüllen. Als solcher war er an der Grundlage oder am Unterbau des Bauwerks besonders interessiert, denn als weiser Arbeitsleiter wußte er, wie wichtig dieser Teil eines Gebäudes ist. Die christlichen Apostel waren an der Gründung der Versammlung beteiligt, denn in Offenbarung 21:9-14 wird die Versammlung unter Christus mit einer Stadt, mit dem neuen Jerusalem, verglichen und gesagt, die Grundsteine dieser symbolischen himmlischen Stadt seien die Apostel, die „zwölf Apostel des Lammes“. (1. Kor. 1:1, 2) Es war daher sehr angebracht, daß sich Paulus unablässig um die Grundlage des christlichen Bauprogramms bemühte. Er leistete vor allem Pionierarbeit in neuen, noch unberührten Gebieten. Daher konnte er sagen:

      18. Was schrieb Paulus über das Gebiet, in dem er die gute Botschaft verkündigte, an die Römer?

      18 „Ich will nicht wagen, etwas zu sagen, wenn es nicht etwas von dem ist, was Christus durch mich für die Nationen gewirkt hat, um sie durch mein Wort und meine Tat zum Gehorsam zu führen, mit der Kraft von Zeichen und Wundern, mit der Kraft des heiligen Geistes, so daß ich von Jerusalem aus und in einem Kreise bis nach Illyrikum [das heute zu Jugoslawien gehört] hin die gute Botschaft über den Christus gründlich gepredigt habe. Auf diese Weise habe ich mir in der Tat das Ziel gesetzt, die gute Botschaft nicht dort zu verkünden, wo der Name Christi bereits genannt worden war, damit ich nicht auf der Grundlage eines anderen Menschen baue, sondern, wie geschrieben steht: ‚Jene, an die keine Ankündigung ihn betreffend ergangen ist, werden sehen, und jene, die nicht gehört haben, werden verstehen.‘ Deshalb wurde ich auch oftmals verhindert, zu euch [den Römern] zu kommen. Jetzt aber, da ich in diesen Gegenden kein unberührtes Gebiet mehr habe und seit einigen Jahren Sehnsucht danach gehabt habe, zu euch zu kommen, hoffe ich vor allem, wenn ich je auf meinem Wege nach Spanien bin, euch auf der Durchreise zu sehen und von euch ein Stück Weges dorthin geleitet zu werden, nachdem ich erst durch eure Gesellschaft einigermaßen gesättigt worden bin.“ — Röm. 15:18-24.

      19. Wie zeigte Paulus, der wußte, welcher Teil eines Bauwerkes besonders wichtig ist, daß er den Geist Gottes und den Geist Christi hatte?

      19 Paulus hatte dadurch nicht nur die schwere Arbeit, sondern erlebte auch die Freude, etwas zu beginnen und es dann wachsen zu sehen. Er wußte, daß ein Baumeister bei seiner Arbeit von Anfang an verkehrt vorgehen oder von einer falschen Voraussetzung ausgehen könnte. Er wußte, wie wichtig es ist, für alles eine richtige, gute Grundlage zu haben. In dieser Hinsicht hatte er den Geist Gottes und den Geist Christi. Gott, der große Baumeister des Universums, betonte die Wichtigkeit einer solchen Grundlage, als er zu dem gottesfürchtigen Hiob sagte: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest! Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es weißt? oder wer hat über sie die Meßschnur gezogen? In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt? oder wer hat ihren Eckstein gelegt ...?“ (Hiob 38:4-6) Jesus Christus veranschaulichte die Wichtigkeit einer sicheren Grundlage, als er sagte: „Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und das Fundament auf den Felsen legte. Als nun eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus, war aber nicht stark genug, es zu erschüttern, weil es gut gebaut war.“ — Luk. 6:47, 48.

      DER BAUGRUND

      20. (a) Wessen genaue Anweisungen muß ein Mitarbeiter Gottes beachten? (b) Wieso kann ein Mitarbeiter Gottes keinen anderen Grund legen als den, den Paulus gelegt hat?

      20 Wer die genauen Anweisungen außer acht läßt, die Gott, der größte Baumeister und der Eigentümer des Baus, gibt, kann nicht Gottes Mitarbeiter sein. Auch erkennt Gott nur eine Grundlage als Baugrund für diesen Bau an. Der Apostel Paulus kannte diese Grundlage. Als er die Korinther Versammlung gründete, baute er sie auf diese Grundlage, um mit Gott zusammenzuarbeiten und damit sein Werk Gottes Anerkennung finde. Jeder andere Mitarbeiter Gottes mußte diesen von Paulus gelegten Grund ebenfalls anerkennen und darauf bauen. Niemand durfte einen anderen Grund legen und dann den Oberbau auf diesen anderen Grund übertragen. Deshalb sagte Paulus warnend: „Kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Kor. 3:11) Das war der Fels, auf den der Herr Jesus hinwies, als er zum Apostel Petrus sagte: „Auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die Tore des Hades werden sie nicht überwältigen.“ — Matth. 16:18.

      21. Wie legte Paulus Jesus Christus als Grund in Verbindung mit der Taufe?

      21 Paulus, der Pionier, sagte von der Korinther Versammlung: „Ich ... [habe] einen Grund gelegt.“ (1. Kor. 3:10) Wie tat Paulus dies? Wie machte er Jesus Christus zur Grundlage? Nun, als er das erstemal nach Korinth kam, um zu predigen, predigte er weder Simon Petrus oder Kephas noch den beredten Apollos, noch sich selbst; auch taufte er niemand in seinem Namen. Herausfordernd konnte er deshalb sagen: „Keiner [kann] sagen ..., daß ihr in meinem Namen getauft worden seid.“ (1. Kor. 1:15) Kurz nach seiner Abreise von Korinth kam Paulus, wie berichtet wird, nach Ephesus, und dort taufte er im Namen Jesu. (Apg. 19:1-7) Folglich taufte er in Korinth im gleichen Namen.

      22, 23. (a) Wie legte Paulus Jesus Christus als Grund, als er mit den Juden in Korinth zusammenarbeitete? (b) Zu was machte Gott Jesus Christus, den Grund, für dessen Nachfolger?

      22 Der Apostel Paulus legte Jesus als Grund, indem er lehrte, daß Jesus Christus die Grundlage unserer Rettung von Sünde und Tod ist. Der Bericht über Pauli Pioniertätigkeit in Korinth lautet: „Er pflegte ... jeden Sabbat in der Synagoge eine Ansprache zu halten und überzeugte Juden und Griechen. Als nun Silas und auch Timotheus von Mazedonien herabgekommen waren, begann sich Paulus eingehend mit dem Worte zu beschäftigen, indem er den Juden Zeugnis gab, um zu beweisen, daß Jesus der Christus ist.“ (Apg. 18:1-5) Selbst in diesem Land, in dem die heidnische griechische Philosophie vorherrschte, bemühte sich Paulus nicht, Jesus Christus mit den Ansichten intellektueller Heiden oder mit der Philosophie der Weltweisen zu verknüpfen, sondern predigte Jesus Christus als den, der am Marterpfahl starb, um Gott ein menschliches Schlachtopfer darzubringen. Paulus sagt:

      23 „Christus hat mich nicht ausgesandt, zu taufen, sondern um die gute Botschaft zu verkünden, nicht mit Redeweisheit, damit der Marterpfahl des Christus nicht nutzlos gemacht werde. Denn die Juden bitten um Zeichen, und auch die Griechen suchen nach Weisheit, wir aber predigen Christus am Pfahl, den Juden eine Ursache zum Straucheln, den [nichtjüdischen] Nationen aber Torheit, den Berufenen jedoch, sowohl Juden wie Griechen, Christus, die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes. Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. Ihm aber ist es zu verdanken, daß ihr Gemeinschaft habt mit Christus Jesus, welcher uns zur Weisheit von Gott geworden ist sowie zur Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung durch Loskauf; damit es so sei, wie geschrieben steht: ‚Wer sich rühmt, der rühme sich in Jehova.‘“ — 1. Kor. 1:17, 22-25, 30, 31; Jer. 9:24.

      24. Wen predigte Paulus in Korinth, das eine Hochburg heidnischer Philosophien war, beharrlich, und warum?

      24 Als Paulus nach Korinth kam, um die gute Botschaft zu predigen, ließ er sich von der weltlichen Weisheit der heidnischen Griechen nicht besonders beeindrucken. Er suchte nicht nach weltlicher Art sein Wissen herauszustellen, um sich mit der griechischen Philosophie zu messen und zu zeigen, daß er intelligenter sei als die heidnischen Philosophen, und auf diese Weise Nachfolger zu gewinnen. Er suchte nicht Menschen zu gefallen, die sich gern die Ohren kitzeln ließen und die weltliche Weisheit sowie menschliche Theorien und Philosophien hören wollten. Er kam dorthin, um Jesus als Grund einer Christenversammlung zu legen. „Und so“, sagt er gemäß 1. Korinther 2:1-5, „kam ich denn, Brüder, als ich zu euch kam, nicht mit übertriebener Redekunst oder Weisheit, um euch das heilige Geheimnis Gottes zu verkünden. Denn ich beschloß, unter euch nichts zu wissen als Jesus Christus, und ihn an den Pfahl geschlagen. Und ich kam in Schwachheit und mit Furcht und mit vielem Zittern zu euch; und meine Rede und was ich predigte, bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in einer Entfaltung von Geist und Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.“

      25. Wie mag es einem als Pionier wirkenden Christen zumute sein, der sich in einer ähnlichen Lage befindet wie einst Paulus in Korinth? Doch was kann er tun?

      25 Einem Christen, der als Pionier in eine Hochburg weltlicher Philosophien kommt, mag es ähnlich ergehen wie dem Apostel Paulus; er mag ebenfalls zittern und sich ziemlich schwach vorkommen. Er kann jedoch durch eine Entfaltung des Geistes und der Kraft Gottes den Glauben anderer an Gott stärken.

      26. (a) Wie ermunterte der Herr den Apostel Paulus in Korinth, und was tat dieser daraufhin? (b) Wieso bestand die Korinther Versammlung etliche Jahre später immer noch?

      26 Kein Wunder, daß der Herr den Apostel Paulus in Korinth ermuntern mußte. Wir lesen: „Der Herr [sprach] in der Nacht durch eine Vision zu Paulus: ‚Fürchte dich nicht, sondern fahre fort zu reden und schweige nicht, denn ich bin mit dir, und keiner wird dich angreifen, um dir Schaden zuzufügen; denn ich habe viel Volk in dieser Stadt.‘ Da hielt er sich dort ein Jahr und sechs Monate auf und lehrte das Wort Gottes unter ihnen.“ (Apg. 18:9-11) Gottes Wort wurde durch die heidnische Philosophie der Weltweisen nicht zurückgeschlagen. Die Versammlung, die Paulus in Korinth gegründet hatte, bestand etliche Jahre später, als er seinen ersten und dann seinen zweiten Brief an die Korinther Christen schrieb, immer noch und gedieh weiter. Sie war auf den rechten Grund gebaut. Sie stand fest.

  • Nichtbrennbares Material notwendig
    Der Wachtturm 1967 | 1. Februar
    • Nichtbrennbares Material notwendig

      1. Wann wurde die Christenversammlung gegründet, auf welchen Grund wurde sie aufgebaut, und wie lenkte Petrus in seiner bedeutsamen Pfingstrede die Aufmerksamkeit auf diese Tatsache?

      DIE einzige zulässige Grundlage für „Gottes Bau“ ist Gottes Sohn Jesus Christus. Auf diesen Grund wurde nicht die Christenheit, sondern die wahre Christenversammlung aufgebaut, die vor 1900 Jahren, zu Pfingsten (am 6. Siwan) des Jahres 33 u. Z., in Jerusalem gegründet wurde. Als „Gottes Mitarbeiter“ gab Petrus Gottes Gründung dieses göttlichen Baus mutig bekannt. Er beschloß seine bedeutsame Rede, die er den dort versammelten Juden hielt, mit den Worten: „Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“

      2. Auf welche Grundlage wies Petrus die in ihrem Innersten getroffenen Juden durch seinen Rat hin, und wo stehen die zu Gottes Bau Gehörenden heute, im Raumfahrtzeitalter immer noch?

      2 Als die in ihrem Innersten getroffenen Juden Petrus dann fragten, was sie gemäß Gottes Vorkehrung tun sollten, bekannte er sich wiederum zu dem einen Grund, den Gott gelegt hatte, indem er ihnen den Rat gab: „Bereut, und ein jeder von euch lasse sich in dem Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, und ihr werdet als freie Gabe den heiligen Geist empfangen.“ (Apg. 2:1-38) Der Grund, der dort gelegt wurde, hat allen Stürmen der vergangenen Jahrhunderte standgehalten. Heute, in diesem materialistischen, modernistischen und die Wissenschaft vergötternden Atom- und Raumfahrtzeitalter, stehen die zu Gottes Bau Gehörenden immer noch unerschütterlich auf demselben unvergänglichen Grund.

      3, 4. (a) Welches Opfer müssen wir als zur Grundlage unserer Rettung gehörend annehmen, und warum? (b) Genügt es auf Jesus Christus als das Loskaufsopfer zu bauen, und was geht aus der Pfingstrede des Apostels Petrus hervor?

      3 Auf Jesus Christus als Grundlage zu bauen bedeutet nicht nur, auf ihn als das Loskaufsopfer für unsere Sünden zu bauen. Sein menschliches Opfer gehört zwar zur Grundlage unserer Rettung zu ewigem Leben. Wir müssen folgende Worte Jesu gemäß ihrer eigentlichen Bedeutung annehmen: „Der Sohn des Menschen [ist] nicht gekommen ..., um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben.“ (Matth. 20:28) Auch die nachstehenden Worte des Apostels Paulus müssen wir in ihrem genauen Sinne annehmen: „[Unser Retter,] dessen Wille es ist, daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat.“ (1. Tim. 2:3-6) Wir müssen ihn aber als noch etwas anderes als nur unseren Erlöser annehmen.

      4 Wir müssen an ihn als den auferweckten, zu himmlischer Herrlichkeit erhöhten Jesus Christus glauben und unsere Hoffnung auf ihn setzen. Als das predigte ihn Petrus den Juden an jenem Pfingsttag. Er machte ihn als den auferstandenen Jesus bekannt, den Gott zu seiner Rechten erhöht und zu dem König-Priester gemacht hatte der durch Melchisedek, den einstigen König von Salem und Priester Gottes, des Höchsten, vorgeschattet worden war.

      5. Auf wen muß sich Psalm 110:4, gestützt auf Petri Anwendung von Psalm 110:1, beziehen, und als was müssen wir Jesus daher anerkennen?

      5 Jesus war also in den Himmel aufgestiegen, wodurch sich die in Psalm 110:1 niedergeschriebenen Worte des Königs David erfüllten. Deshalb nahm Petrus, nachdem er von Jesu Erhöhung zur Rechten Gottes gesprochen hatte, auf Psalm 110:1 Bezug und sagte: „Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgestiegen, sondern er sagt selbst: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.“‘“ An den erhöhten Herrn Jesus Christus sind daher die Worte nach Psalm 110:4 gerichtet: „Geschworen hat Jehova, und es wird ihn nicht gereuen: ‚Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!‘“ Diese Tatsache wird später in den an die christianisierten Hebräer gerichteten inspirierten Schriften wiederholt bestätigt. (Apg. 2:32-35; Hebr. 1:1-4, 13; 5:5-10; 6:19 bis 7:22; 10:12, 13) Als Christen müssen wir Jesus in dieser offiziellen Stellung anerkennen.

      6. (a) Wie haben sich die Verhältnisse im Hinblick auf Gott und seinen Christus, verglichen mit denen, die Petrus in seiner Rede beschrieb, geändert? (b) Wie haben die Nationen Christus gegenüber gehandelt? Als was müssen wir ihn jetzt aber anerkennen?

      6 Seitdem der Apostel Petrus jedoch seine Pfingstrede hielt, haben sich die Verhältnisse im Hinblick auf Gott und seinen Christus gründlich geändert. Zehn Tage bevor Petrus seine Rede hielt, war Jesus in den Himmel aufgestiegen, um sich zur Rechten Gottes niederzusetzen. Damals waren erst 638 Jahre der Heidenzeiten, die 2520 Jahre dauern sollten, vergangen. Inzwischen gingen aber diese Heidenzeiten oder Zeiten der Nationen zu Ende. Im Herbst des Jahres 1914 liefen sie ab. Die Zeit, während der Jesus zur Rechten Gottes warten mußte, war vorbei. Gott brachte ihn damals als seinen inthronisierten, gekrönten König hervor, der voll berechtigt war, seine Herrschaft inmitten seiner Feinde anzutreten. Dann sandte Gott den Stab seines eingesetzten Königs, Jesu Christi, aus dem himmlischen Zion und befahl diesem, inmitten seiner Feinde zur Unterwerfung zu schreiten. Seither hat Jesus Christus regiert. Er ist zwar von den Menschen — den Nationen, die ihren Völkerbund und dessen Nachfolger, die Organisation der Vereinten Nationen, bevorzugten — verworfen worden. Wir aber müssen ihn jetzt als Gottes regierenden König anerkennen! Wenn wir an ihn als den im himmlischen Zion gelegten „kostbaren Eckstein einer sicheren Grundlage“ glauben, werden wir wegen der Weltverhältnisse nie in Panik geraten oder enttäuscht werden. — Jes. 28:16, NW; 1. Petr. 2:6-8.

      7. Wie hat die Christenheit Christus der Form nach als Loskaufsopfer anerkannt? Wie verhält sie sich ihm gegenüber jedoch im Hinblick auf seine heutige Stellung?

      7 Die Christenheit mit ihren Hunderten von Millionen Katholiken, Orthodoxen und Protestanten erweckt den Anschein, als ob sie sich sehr bemühte, den geopferten Christus zu ehren. Überall in ihren Gebieten sind Kruzifixe (Darstellungen des am Kreuz hängenden Christus) zu sehen. Ihre Kirchtürme sind mit Kreuzen versehen, die das Werkzeug darstellen sollen, mit dem Christus zu Tode gebracht wurde. Man liest täglich Messen, begeht jedes Jahr den Karfreitag und feiert jede Woche oder jeden Monat einmal das Abendmahl des Herrn. Man zollt Christus als Loskaufsopfer der Form nach Respekt, strauchelt aber über ihn als den regierenden König zur Rechten Gottes. Über die Hälfte der Christenheit verehrt das Staatsoberhaupt der Vatikanstadt als den regierenden „Stellvertreter Christi“. Den im Himmel regierenden Christus hat jedoch fast die ganze Christenheit (961 112 000 Menschen) verworfen, sie will keinen König haben außer dem Cäsar, den politischen Mächten dieser Welt mit ihren Vereinten Nationen, der Organisation, die selbst vom Vatikan befürwortet wird.

      8. Wie versucht man heute, Jesus Christus in den Augen der Menschen herabzusetzen, und von welcher unerwarteten Seite kommt dieser Angriff auf ihn?

      8 In unserer Zeit, in der der Modernismus immer mehr überhandnimmt, sucht man sogar zu bestreiten, daß Jesus Christus der Sohn Gottes und daß sein Loskaufsopfer für die Rettung der Menschheit von irgendwelchem Wert ist. Dieser neue Angriff auf Jesus Christus kommt von unerwarteter Seite, nämlich von ordinierten protestantischen Geistlichen, die an kirchlichen Hochschulen lehren und Mitglieder kirchlicher Behörden sind, die jedoch eine „Theologie ohne Gott“ und eine religiöse Philosophie, die besagt: „Gott ist tot“, einzuführen suchen. In einem 1966 erschienenen englischen Werk (1966 Edition Britannica Book of the Year) heißt es auf Seite 671:

      9. Wie geht eine scheinbare „größere Loyalität gegenüber der Gestalt Jesu“ Hand in Hand mit der Verwertung des traditionellen Gottesglaubens, und was würde es demnach bedeuten, ein Christ zu sein?

      9 „Was empfehlen die Befürworter dieser radikalen Theologie als Ersatz für den Gottesgedanken, und warum nennen sie sich noch ‚Theologen‘? Hand in Hand mit der Verwerfung des traditionellen Gottesglaubens geht — so paradox es erscheinen mag — eine größere Loyalität gegenüber der Gestalt Jesu. Jesus ist nach einem anderen Satz Bonhoeffers [eines deutschen Theologen] ‚der Mensch, der für andere da war‘, der bereit war, selbst bis zum Tode dem Wohl seiner Mitmenschen zu dienen, und dadurch ihnen und uns heute ein Leben voll Zuversicht und Hoffnung ermöglichte. Ein Christ zu sein bedeutet nicht, das Glaubensbekenntnis herzusagen oder am Gottesdienst der Kirche teilzunehmen, sondern es bedeutet, ein Mensch zu sein, der für andere da ist, der sein Leben völlig in ihren Dienst stellt und so jene Freiheit echter Menschlichkeit erlangt und zum Ausdruck bringt, die durch das Leben und den Tod Jesu Christi geoffenbart wurde.“

      10. Ist das der Christus, den Paulus seinerzeit als Grund legte, und was sagte Paulus gemäß Kolosser 2:2-10 in dieser Hinsicht über Christus?

      10 Dieser von Gott getrennte, menschenfreundliche Christus ist nicht der Christus, den der Apostel Paulus seinerzeit als Grund legte. Die Frage, wer oder was Jesus Christus ist, ist für aufrichtige Erforscher der Bibel heute kein Geheimnis. Wer Christus sein würde, war lange ein „heiliges Geheimnis Gottes“. Über den geoffenbarten Christus sagt der Apostel Paulus jedoch weiter: „In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen. Das sage ich, damit euch niemand durch überredende Worte betöre ... Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt weiterhin in Gemeinschaft mit ihm, verwurzelt und aufgebaut in ihm und im Glauben befestigt, wie ihr gelehrt worden seid, überströmend vor Glauben im Danksagen. Seht euch vor: vielleicht mag es jemand geben, der euch durch die Philosophie und leeren Trug als seine Beute wegführen wird gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus, denn in ihm wohnt die ganze Fülle der göttlichen Wesensart körperlich. Und so seid ihr im Besitz einer Fülle durch ihn, welcher das Haupt aller Regierungsmacht und Gewalt ist.“ — Kol. 2:2-10.

      11. Welche Christen erkennen heute diesen biblischen Christus als Grundlage an, und wovon kann jemand, der beginnt, mit ihnen die Bibel zu studieren, überzeugt sein?

      11 Das ist der biblische Christus, den Jehovas Zeugen heute als die von Jehova Gott beschaffte Grundlage anerkennen. Das ist die einzige Grundlage, auf die Jehovas Zeugen als „Gottes Mitarbeiter“ bauen können und auf die sie auch bauen. Alle, die heute Gott suchen, die mit Jehovas Zeugen in Berührung kommen und mit ihnen die Bibel zu studieren beginnen, können dessen vollkommen gewiß sein, daß sie nicht von Christus weggezogen und in die religiösen Philosophien der Christenheit eingeführt werden, sondern daß sie in geistigem Sinne gewissenhaft auf die einzige biblische Grundlage, die es gibt, auf Jesus Christus, den Sohn Jehovas Gottes, aufgebaut werden.

      WIE BAUEN WIR?

      12. Wovor warnt uns Paulus gemäß 1. Korinther 3:12, 13 eindringlich, obwohl wir uns auf dem rechten Grund befinden?

      12 Wir wissen heute ganz genau, daß wir uns auf dem rechten Grund befinden. Doch wie werden wir auf diesen Grund aufgebaut? Der Apostel Paulus warnt die „Mitarbeiter Gottes“ in dieser Hinsicht mit den Worten: „Wenn nun jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Hölzer, Heu, Stoppeln baut, so wird das Werk eines jeden kundwerden, denn der Tag wird es zeigen, weil er durch Feuer geoffenbart werden wird; und das Feuer selbst wird erproben, von welcher Art das Werk eines jeden ist.“ — 1. Kor. 3:12, 13.

      13. Welche Fragen erheben sich, wenn wir doch darüber wachen sollen, wie wir auf den rechten Grund bauen?

      13 Darum hatte Paulus vorher auch gesagt: „Jeder wache beständig darüber, wie er darauf baut.“ (1. Kor. 3:10) Was baut ein Mitarbeiter Gottes denn auf den einen Grund, auf Jesus Christus? Baut er ein aus Glaubenssätzen oder biblischen Lehren bestehendes Lehrgebäude? Können einige dieser Lehren, wenn an ihrem religiösen Wert oder ihrer religiösen Bedeutung gemessen, mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, Hölzern, Heu oder Stoppeln verglichen werden? Handelt es sich dabei um ein Lehrgebäude, das jemand durch sein persönliches Studium der Bibel und dadurch, daß er die Lehren der Bibel kennenlernt und dann daran glaubt, in sich selbst aufbaut? Wird dieses Lehrgebäude durch Feuer auf die Beständigkeit seines Materials geprüft? Spricht der Apostel Paulus von unserer Selbsterziehung in der Erkenntnis, im Verständnis und im Glauben?

      14, 15. Von was für einem Bau spricht Paulus, und wie bestätigt das auch der Begleittext?

      14 Schauen wir nochmals nach! Lesen wir Pauli Worte noch einmal! Er spricht nicht von der Errichtung eines Lehrgebäudes oder der Aufstellung eines gut ausgearbeiteten Glaubensbekenntnisses oder einer Sammlung von Glaubensartikeln. Nein, er spricht vom Bau von Menschen. Er sagt: „Ihr seid ... Gottes Bau.“ (1. Kor. 3:9) Dieser Bau wurde durch die Tempel, die die Juden zur Anbetung Gottes in Jerusalem errichtet hatten, vorgeschattet. Diesen Gedanken logisch verfolgend, führt der Apostel weiter aus:

      15 „Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und daß der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes vernichtet, wird Gott ihn vernichten; denn der Tempel Gottes ist heilig, welcher Tempel ihr seid.“ — 1. Kor. 3:16, 17.

      16. Woraus besteht also dieser Tempel, worauf ist er aufgebaut, und wozu wird er gebaut?

      16 Dieser aus lebenden Menschen bestehende Tempel, dieser geistige Tempel, wird auf Jesus Christus, die Hauptgrundlage, aufgebaut. „Ihr“, sagt Paulus nach Epheser 2:20-22, „seid auf der Grundlage der Apostel und Propheten aufgebaut worden, wobei Christus Jesus selbst der Grundeckstein ist. In Gemeinschaft mit ihm wächst der ganze Bau, harmonisch zusammengefügt, zu einem heiligen Tempel für Jehova. In Gemeinschaft mit ihm werdet auch ihr zusammen zu einer Stätte erbaut, die Gott durch den Geist bewohnen wird.“

      17. Erschaffen wir als „Gottes Mitarbeiter“ etwas Neues, oder in welchem Sinne bauen wir auf den rechten Grund?

      17 Als „Gottes Mitarbeiter“ erschaffen wir keine neuen Menschen, sondern wir machen aus bereits lebenden Menschen bestimmte Personen. Was für Personen machen wir mit Gottes Hilfe aus solchen Menschen? Jünger Christi, Christen im wahrsten Sinne des Wortes. Wir bauen in ihnen gewissermaßen eine christliche Persönlichkeit. Das tun wir, sofern wir auf den kostbaren Grund, den Jehova Gott im himmlischen Zion gelegt hat, nämlich auf Jesus Christus, bauen. Wir sollten echte Christen hervorbringen wollen, sonst bauen wir vergeblich.

      18. Wie zeigte Jesus in seinem Gleichnis vom Weizen und Unkraut, daß wir achtsam sein müssen, und wie könnten wir daher mit dem, der das Unkraut säte, zusammenarbeiten?

      18 In seinem Gleichnis vom Weizen und Unkraut zeigte Jesus, daß es viele Scheinchristen geben würde. Äußerlich würden zu Beginn des Wachstums beide Arten ähnlich aussehen, so daß sie leicht miteinander verwechselt werden könnten. Aus diesem Grunde sagte der Gutsbesitzer, als die Landarbeiter das, was sie für Unkraut hielten, im ersten Stadium des Wachstums ausreißen wollten: „Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts den Weizen mit ihm ausreißt. Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte; und zur Erntezeit will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen, dann geht und sammelt den Weizen in mein Vorratshaus.“ (Matth. 13:29, 30) Jesus erklärte: „Was den vortrefflichen Samen betrifft; dies sind die Söhne des Königreiches; das Unkraut aber sind die Söhne dessen, der böse ist.“ (Matth. 13:38) Folglich müssen wir, wie Paulus warnend sagt, darüber wachen, wie wir auf Jesus Christus, den Grund, bauen. Bauen wir Scheinchristen (symbolisches Unkraut), dann arbeiten wir mit dem, der das Unkraut säte, mit Satan, dem Teufel, zusammen.

      19. Welche Frage erhebt sich im Hinblick auf das, was wir bauen, und wie können wir durch die Wahl des Materials das Ergebnis unserer Bautätigkeit beeinflussen?

      19 Werden die Christen, die wir bauen, dem Tag des Feuers standhalten? Oder wird unser ganzes Werk in Rauch aufgehen? Es kommt ganz auf das an, was wir in die Christen, die wir machen, hineinbauen. Wir müssen gleichsam mit feuerbeständigem, nichtbrennbarem Material bauen. Wir können beim Bauen Material verwenden, das mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, Holz, Heu oder Stoppeln verglichen werden kann. Wenn wir natürlich mit Material bauen, das mit Holz, Heu oder Stoppeln verglichen werden kann, dann müssen wir erwarten, daß unser Bau durch das Feuer zerstört wird. Gold, Silber und kostbare Steine dagegen sind nicht brennbar. Von ihnen darf erwartet werden, daß sie die Feuerprobe bestehen.

      20. Welche Methoden hat die Christenheit seit über 1600 Jahren angewandt, um sogenannte Christen hervorzubringen, und welche Frage erhebt sich in diesem Zusammenhang?

      20 Die Christenheit behauptet seit 1600 Jahren, auf Christus aufgebaut zu sein, und sie hat Milliarden sogenannter Christen hervorgebracht, von denen heute noch über 961 Millionen leben. In früheren Jahrhunderten hat sie die Menschen mit dem Schwert gezwungen, ihre Religion anzunehmen. Sie hat sie als Kleinkinder, kurz nach ihrer Geburt, getauft und zu Mitgliedern ihres Kirchensystems gemacht. Sie hat religiöse Philosophien und Bräuche der Heiden übernommen, um diesen den Übertritt zu ihrem Kirchensystem zu erleichtern. Sie läßt zu, daß ihre Gläubigen mit der politischen, kommerziellen, sozialen und militärischen Welt verbunden bleiben, dennoch aber Ehre und Ansehen in ihrem Kirchensystem genießen. Was für Christen hat sie hervorgebracht?

      21. Wann wird die Antwort auf diese Frage endgültig gegeben werden, und was wird mit der Christenheit und ihren Unterstützern geschehen?

      21 Sofern die Antwort auf diese Frage im Falle einzelner Mitglieder der Kirchen der Christenheit nicht bereits auf der Hand liegt, wird sie in Kürze, an dem kommenden feurigen Tag, der dem Harmagedon der Welt unmittelbar vorausgeht, gegeben werden. Dann wird es sich zeigen, daß die Christenheit als Ganzes nicht christlich ist. Dann wird die Christenheit als ein Teil, ja als der führende Teil Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen, babylonischen Religion, bloßgestellt werden. Es wird sich zeigen, daß sie Christen, die nur dem Namen nach Christen sind, hervorgebracht oder gebaut hat, indem sie Mittel und Wege anwandte, die mit brennbarem Material wie Holz, Heu und Stoppeln verglichen werden können. Der Höhepunkt der geistigen Erntezeit steht bevor, und das symbolische Unkraut wird von den wahren Christen vollständig getrennt und dann, wie es im Gleichnis vom Weizen und Unkraut veranschaulicht wird, verbrannt, das heißt buchstäblich vernichtet werden. (Matth. 13:36-42) Dann wird Babylon die Große samt der unchristlichen Christenheit vollständig und für immer untergehen. — Offb. 18:1 bis 19:3.

      GOLD, SILBER UND KOSTBARE STEINE

      22. Wie zeigt es sich, ob wir mit nichtbrennbarem Material, mit Gold, Silber und kostbaren Steinen, gebaut haben, und wie geht das aus Psalm 19 hervor?

      22 Haben wir nun, sinnbildlich gesprochen, mit Gold, Silber und kostbaren Steinen gebaut, um Jünger Jesu Christi zu machen? Ja, sofern wir diesen Bekehrten die Gesetze, Gebote und Grundsätze des geschriebenen Wortes Gottes eingeschärft oder eingeprägt haben. Ja, sofern wir ihnen die keusche, friedsame „Weisheit von oben“ eingeflößt haben. (Jak. 3:17) In Psalm 19:7-11 (Fußnote) lesen wir: „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, erquickend die Seele; das Zeugnis [die Mahnung, NW] Jehovas ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen. Die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz; das Gebot Jehovas ist lauter, erleuchtend die Augen. Die Furcht Jehovas ist rein, bestehend in Ewigkeit. Die Rechte [richterlichen Entscheidungen, NW] Jehovas sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; sie, die köstlicher sind als Gold und viel gediegenes Gold, und süßer als Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie gewarnt, im Beobachten derselben ist großer Lohn.“

      23. Womit vergleicht der Apostel Petrus den Glauben, der in einem Menschen gewissermaßen gebaut werden sollte?

      23 Über den Glauben, die Überzeugung und das Vertrauen zu Gott und Christus schreibt der Apostel Petrus ferner: „Ihr [seid] jetzt für eine kleine Weile, wenn es sein muß, durch mancherlei Prüfungen betrübt ..., damit die geprüfte Echtheit eures Glaubens, der viel wertvoller ist als Gold, das vergeht, obwohl es durch Feuer erprobt wird, bei der Offenbarung Jesu Christi als eine Ursache zum Lobpreis und zur Herrlichkeit und Ehre erfunden werde.“ — 1. Petr. 1:6, 7.

      24. Wie zeigte Jesus durch seine Worte an die Versammlung von Laodicea, daß man geistiges Gold erwerben kann?

      24 Auch der verherrlichte Jesus Christus sprach zu der Versammlung von Laodicea von Gold. Er sagte: „Weil du ... elend und bemitleidenswert und arm und blind und nackt bist, so rate ich dir, von mir durch Feuer geläutertes Gold zu kaufen, damit du reich werdest.“ — Offb. 3:14-18.

      25. Was lesen wir in den Sprüchen über das Gold, das Silber und die kostbaren Dinge, die als nichtbrennbares Material verwendet werden können?

      25 Über die Weisheit, das Unterscheidungsvermögen, das Verständnis und das Denkvermögen sowie über ihren bleibenden Wert schrieb der Weise der alten Zeit unter Inspiration: „Wenn du danach wie nach Silber suchst und ihm wie verborgenen Schätzen nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen. Für die Rechtschaffenen wird er praktische Weisheit aufbewahren.“ (Spr. 2:4-7, NW) „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen gewinnt, denn sie zu erwerben ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Ertrag sogar besser als Gold. Sie ist kostbarer als Korallen, und alles, was dich sonst noch beglücken mag, kann ihr nicht gleichgestellt werden.“ — Spr. 3:13-15, NW.

      26. Wie bauen wir also in Verbindung mit den Menschen, die wir zu Jüngern machen, mit nichtbrennbarem Material?

      26 Wenn wir sicher sein wollen, daß das, was wir bauen, Bestand hat und von Gott anerkannt wird, dann müssen wir mit den Dingen bauen, die die inspirierte Bibel mit Gold, Silber, Korallen und kostbaren Steinen vergleicht. Es bedeutet, daß wir Menschen, die wir zu Jüngern Christi machen möchten, erziehen und schulen und in ihnen gottgefällige Eigenschaften heranbilden müssen, wie himmlische Weisheit, geistiges Unterscheidungsvermögen, die Bereitschaft, die Lauterkeit zu bewahren, Treue zu den Grundsätzen der Bibel und Achtung vor den Gesetzen, Geboten, Vorschriften, Mahnungen und richterlichen Entscheidungen Jehovas Gottes, ferner Glauben an Gottes geschriebenes Wort, Treue zur theokratischen Organisation des Volkes Gottes, Liebe zu Gottes „Schafen“, die sich in der Obhut des vortrefflichen Hirten, Jesu Christi, befinden, unerschütterliche Ergebenheit gegenüber Gottes messianischem Königreich und eine furchtlose Bereitschaft, für dieses Reich Zeugnis abzulegen. Wir sind „Gottes Mitarbeiter“, und deshalb müssen wir in den Jüngern Christi eine der Persönlichkeit Jesu Christi ähnliche neue Persönlichkeit hervorrufen. In Epheser 4:20-24 heißt es:

      27. Was lesen wir in Epheser 4:20-24 über diese „neue Persönlichkeit“?

      27 „So habt ihr den Christus nicht kennengelernt, sofern ihr ihn überhaupt gehört habt und durch ihn belehrt worden seid, so wie die Wahrheit in Jesus ist, daß ihr die alte Persönlichkeit ablegen sollt, die eurem früheren Wandel entspricht, und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; daß ihr aber erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und die neue Persönlichkeit anziehen sollt, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.“

      28. Was müssen wir mit der alten Persönlichkeit tun, und wie sollten wir daraufhin handeln?

      28 Ähnlich lauten folgende Anweisungen, die in Kolosser 3:9-12, 14 zu finden sind: „Belügt einander nicht. Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis neugestaltet wird nach dem Bilde dessen, der sie geschaffen hat, wo es weder Grieche noch Jude, weder Beschneidung noch Unbeschnittensein, Ausländer, Skythe, Sklave, Freier gibt, sondern Christus alles und in allen ist. Kleidet euch somit als Gottes Auserwählte, heilige und geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut. Außer allen diesen Dingen aber kleidet euch mit Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einigkeit.“

      29. Als was wird sich solches Material in einer Zeit feuriger Prüfungen erweisen, und was für Jünger suchen wir im Gehorsam gegenüber Matthäus 28:19, 20 hervorzubringen?

      29 Baumaterial wie dieses, das in eine christliche Persönlichkeit eingefügt wird, ist unbrennbar. Es wird dem Feuer standhalten, durch das der Betreffende an irgendeinem Tag auf die Echtheit seines Christentums geprüft werden mag. Ein solcher Christ wird auch nach einer Zeit feuriger Prüfungen noch ein Christ sein, während jemand, der nur dem Namen nach ein Christ ist, vom Feuer verzehrt, das heißt als Imitation oder Nachahmung zu erkennen sein wird. Christen oder Jünger Christi, die standhalten, suchen wir hervorzubringen, indem wir dem Gebot Jesu nachkommen: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ — Matth. 28:19, 20.

      30. (a) Welche Fragen erheben sich in Verbindung mit unserer Bautätigkeit, wenn wir bedenken, daß der Tag, an dem Babylon die Große vernichtet werden soll, nahe bevorsteht? (b) Was möchten wir dann nicht erleiden? Was möchten wir statt dessen empfangen?

      30 Was für Bauarbeit leisten wir heute? Als von welcher Art erweist sich unsere Arbeit in einer Zeit, da die Echtheit und die Dauerhaftigkeit des Christentums jedes einzelnen durch die Bloßstellung falscher Behauptungen, durch modernistisches Denken, durch den Irrsinn des Nationalismus und die Mißachtung der Gesetze Gottes erprobt werden? Als was wird sie sich an dem nahe bevorstehenden Tag erweisen, an dem Jehova Gott Babylon die Große und mit ihr alle Scheinchristen vernichten wird? Wir möchten durch das Feuer keinen Verlust erleiden, möchten nicht, daß das, was wir in Verbindung mit unserer christlichen Bautätigkeit geleistet haben, zerstört wird. Nein, wir möchten für gute Arbeit, die wir mit dauerhaftem, feuerbeständigem, nichtbrennbarem Material geleistet haben, belohnt werden. In 1. Korinther 3:14, 15 heißt es: „Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, wird er Lohn empfangen; wenn jemandes Werk verbrannt wird, wird er Verlust erleiden, er selbst aber wird gerettet werden; doch wenn das geschieht, wird es sein wie durch Feuer.“

      „GERETTET ... WIE DURCH FEUER“

      31. Warum schrieb Paulus seine beiden Briefe an die Korinther Versammlung, und welche Belohnung hoffte er gemäß seinem ersten Brief an die Thessalonicher zu empfangen?

      31 Der Apostel Paulus wollte durch das Feuer keinen Verlust erleiden. Aus diesem Grunde schrieb er der Versammlung in Korinth seine beiden Briefe. Er schrieb den Korinthern, er habe sie „als eine keusche Jungfrau dem Christus“ darstellen wollen. (2. Kor. 11:2) Aus diesem Grunde schrieb er auch den verfolgten Christen in Thessalonich: „Ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden, da ihr das Wort unter viel Drangsal mit der Freude des heiligen Geistes angenommen habt, so daß ihr für alle Gläubigen in Mazedonien und in Achaja ein Vorbild wurdet. Denn was ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Frohlockens — nun, seid nicht tatsächlich ihr es? — vor unserem Herrn Jesus bei seiner Gegenwart? Sicherlich seid ihr unsere Herrlichkeit und Freude.“ (1. Thess. 1:6, 7; 2:19, 20) Welch eine Belohnung für Paulus, sie als Ergebnis seiner Arbeit Jesus darstellen zu können!

      32, 33. (a) Wird jemand, der zwar gebaut hat, durch das Feuer aber Verlust erleidet, gerettet werden? (b) Was müssen seine Brüder, „Gottes Mitarbeiter“, tun, um ihn aus dem Feuer zu reißen?

      32 Wird jemand, der mit brennbarem Material auf Christus, den Grund, gebaut hat, dem Feuer auch selbst standhalten und schließlich auch selbst gerettet werden? Unter Umständen nicht! Er kann durch das Feuer vernichtet werden! Wenn er jedoch gerettet wird und ewiges Leben erlangt, dann geschieht es, weil er durch das Feuer hindurchkommt, das sein Werk zerstört, welches er in Verbindung mit seiner Bautätigkeit an anderen gewirkt hat. Damit er auf diese Weise gerettet wird, nachdem er sich als jemand, der schlecht baute, erwiesen hat, muß er sich nichtbrennbares Baumaterial verschaffen, das heißt, er muß sich christliche Eigenschaften erwerben, die ihn schließlich feuerbeständig machen. Er muß durch das liebevolle, rechtzeitige Eingreifen seiner christlichen Brüder aus dem vernichtenden Feuer gerissen oder gerettet werden.

      33 Eine moderne Übersetzung von 1. Korinther 3:15 (Br) legt diesen Gedanken wie folgt dar: „Wird ... [jemandes Werk] durch das Feuer verbrannt, wird er den Schaden zu leiden haben, auch wenn er persönlich gerade noch wie ein Brand aus dem Feuer gerettet wird.“ Will er auf dem allein wahren Grund, Jesus Christus, bleiben, dann müssen seine Brüder als „Gottes Mitarbeiter“ an ihm einiges neu bauen, sie müssen in ihm die nichtbrennbaren, feuerbeständigen christlichen Eigenschaften aufbauen. Deshalb heißt es in Judas 22, 23:

      34. Wie wird in Judas 22, 23 eine ähnliche Rettung beschrieben?

      34 „Fahrt auch fort, einigen, die Zweifel haben, Barmherzigkeit zu erweisen; rettet sie, indem ihr sie aus dem Feuer reißt. Doch erweist anderen weiterhin Barmherzigkeit, und zwar mit Furcht, wobei ihr auch das vom Fleisch beschmutzte innere Kleid haßt.“

      35. (a) Worauf sich zu verlassen, um gerettet zu werden, wäre zu gefährlich? (b) Kann jemand dem Feuer der Erprobung entgehen, und wie möchten alle, die das Christentum wirklich lieben, aus diesem Feuer hervorgehen?

      35 Niemand von uns, der sich zum Christentum bekennt, kann dem Feuer der Erprobung entgehen. Wer das wahre Christentum liebt, wird zur Ehre Gottes, des großen Baumeisters, dessen Mitarbeiter wir sind, mit Eigenschaften aus diesem Feuer hervorgehen wollen, die auf ihre Echtheit geprüft sind. Sich darauf zu verlassen, der ewigen Vernichtung zu entgehen, indem man mit knapper Not gerettet wird und lediglich den Verlust der Ergebnisse seiner Tätigkeit erleidet, ist zu gefährlich. Wer von uns, der das Leben im Dienste Gottes wirklich liebt, möchte vor der endgültigen Vernichtung gerettet werden, indem er aus dem Feuer gerissen wird? Aufrichtige, weise Mitarbeiter Gottes möchten sich nicht als schlechte Bauleute erweisen, die durch das Feuer Verlust erleiden. Sie kennen und schätzen den beglückenden Lohn, den Gott seinen treuen Mitarbeitern in Aussicht gestellt hat. Diesen Lohn möchten sie empfangen, und dafür arbeiten sie auch!

      36. Welche Bautätigkeit sollten wir in unserem eigenen Interesse schätzen, was sollten wir in Verbindung damit tun, wie sollten wir es tun, und was wird das bewirken?

      36 Schätzen wir deshalb alles, was Gottes theokratische Organisation im Rahmen ihrer christlichen Bautätigkeit an uns tut! Bemühen wir uns aber auch, das von Gott anerkannte Werk in Verbindung mit dieser Organisation durchzuführen und weiterhin mit nichtbrennbarem, feuerbeständigem Material, mit geistigem Gold und Silber und geistigen kostbaren Steinen, auf den rechten Grund, Jesus Christus, zu bauen. Das wird bewirken, daß sowohl wir selbst als auch die ewiges Leben erlangen, an denen wir bauen.

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