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Der Eckstein ZionsDer Wachtturm 1951 | 1. Dezember
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des Geistes Gottes die Dämonen austreibe, so ist das Königreich Gottes wirklich unversehens über euch angebrochen.“ „Von den Tagen Johannes’ des Täufers an bis jetzt ist das Königreich der Himmel das Ziel, welchem Menschen entgegendrängen, und die Vorandrängenden ergreifen es.“ (Luk. 17:20, 21; Matth. 12:28; 11:12, NW) Diese Schrifttexte zeigen klar, dass viele in Israel die Gelegenheit hatten, an diesem Königreiche teilzuhaben. Er stellte sich Israel als dessen König dar, aber sie weigerten sich, ihn anzunehmen, und so verwarfen sie ihn als ihren König. Darauf wurde das Gericht über Israel ausgesprochen, und er reinigte den Tempel. — Matth. 21:5; Luk. 19:37-40, 42-46, NW.
9. Wie zeigte Jesus, als die Juden ihn zu töten suchten, was ihre Handlungsweise bedeutete?
9 Danach suchten ihn die Herrscher Israels zu töten. „Ferner ging er hin, um täglich im Tempel zu lehren. Aber die Oberpriester und die Schriftgelehrten und die Häupter des Volkes suchten ihn zu vernichten.“ (Vers 47) Als Jesus kurz danach im Tempel predigte, redete er in einem Bilde. Dieses bezog sich auf das Pflanzen eines Weinbergs. Die darüber gesetzt worden waren, fingen an, die Sklaven des Eigentümers zu schlagen, welche hingesandt wurden, etwas von der Frucht zu holen; und schliesslich töteten sie den Sohn und Erben des Eigentümers, worauf sie folgerten, dass nun der Weinberg ihnen gehöre. Darauf sagte Jesus: ‚Was wird der Eigentümer deshalb tun?‘, und die Antwort wird gegeben: „Weil sie übel sind, wird er eine üble Vernichtung über sie bringen und wird den Weinberg an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihrer Zeit.“ (Matth. 21:41, NW) Nach dieser Erwiderung zitierte Jesus dann aus Psalm 118:22, Jesaja 8:14 und Daniel 2:34, bezog diese Texte auf sich selbst als den „Sohn“ und „Erben“ und zeigte, dass die Herrscher Israels die „Weingärtner“ und Mörder waren.
10. Von welch ernsten Folgen war die Entscheidung der Herrscher in Israel, ihren König zu verwerfen?
10 Man beachte nun, was Jesus zu den religiösen Trunkenen sagt: „Das Königreich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt.“ Er enthüllte, dass sie ihren verheissenen König, den ‚Stein Zions‘, verwarfen. Im Unglauben und in Ungehorsam den Überlieferungen der Menschen folgend, konnten sie für den Grund-Eckstein Zions keinen Platz in ihrer Organisation finden. Sie wurden beschämt und der öffentlichen Schande ausgesetzt. „Es war nun die Vorbereitung zum Passah; es war um die sechste Stunde. Und [Pilatus] sagte zu den Juden: ‚Seht! euern König!‘ Doch sie schrieen: ‚Hinweg mit ihm! Hinweg mit ihm! An den Pfahl mit ihm!‘ Pilatus sagte zu ihnen: ‚Soll ich euern König an den Pfahl bringen?‘ Die Oberpriester antworteten: ‚Wir haben keinen König ausser dem Cäsar.‘ Zu dieser Zeit lieferte er ihn daher an sie aus, damit er an den Pfahl komme.“ So strauchelten sie über Jesus als den verheissenen Messias, den König Israels. „Sie strauchelten über den ‚Stein des Strauchelns‘, wie geschrieben steht: ‚Siehe! Ich lege in Zion einen Stein des Strauchelns und eine Felsmasse des Anstosses, wer aber seinen Glauben auf ihn stützt, wird nicht enttäuscht werden.“ — Röm. 9:32, 33; Joh. 19:14-16, 19-22, NW.
11. Erkläre an Hand der Schrift, wieso Jesus Christus ein ‚erprobter‘ und ‚geprüfter‘ Eckstein war.
11 Der ‚Eckstein Zions‘ ist ein geprüfter Stein, wenn er als König dargestellt wird. Wie könnte dies sein? Weil Christus Jesus, der auserwählte „Stein“ Gottes, die Grundlage seiner Stadt sein sollte, und weil es dem Vater gefallen hat, seinen geliebten Sohn bis aufs äusserste erproben zu lassen. Während dreieinhalb Jahren wurde er aller Art von Prüfungen, Proben, Versuchungen und Verfolgungen unterworfen, und seine ganze Dienstzeit hindurch blieb er treu und wahrhaftig, indem er kein einziges Mal wider den Willen seines Vaters handelte, sondern den Vater ungeteilten Herzens liebte. Wie wunderbar sagen die Schrifttexte über ihn: „Denn in dem, was er selbst gelitten hat, als er auf die Probe gestellt wurde, kann er denen, die auf die Probe gestellt werden, zu Hilfe kommen.“ „Denn wir haben als Hohenpriester nicht einen solchen, der nicht Mitgefühl haben kann mit unsern Schwachheiten, sondern einen, der in allen Stücken erprobt worden ist wie wir selbst, doch ohne Sünde.“ „In den Tagen seines Fleisches brachte Christus Flehen und auch Bitten mit starkem Geschrei und Tränen vor den, der ihn aus dem Tode zu retten vermochte, und er wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört. Wiewohl er Sohn war, lernte er Gehorsam aus den Dingen, die er litt.“ „Diese Dinge sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.“ „Christus Jesus, der als ein Zeuge vor Pontius Pilatus die rechte öffentliche Erklärung abgegeben hat.“ Jesus Christus widerstand jeglichem Versuch, ihn in seiner Lauterkeit zu erschüttern; er ertrug alle Prüfungen und blieb treu, ungeachtet des Widerstandes der Sünder gegen ihn. Jehova konnte ihn mit irgendwelcher Verantwortung oder mit einem Vorrecht betrauen oder ihm irgendwelche Ehre zuteil werden lassen, denn dieser „Stein“ war in jeder Hinsicht echt, geprüft und erprobt und darum eine „sichere Grundlage“. Er gehörte ausschliesslich Jehova Gott, dem Erbauer Zions. — Heb. 2:18; 4:15; 5:7, 8; Off. 3:14; 1. Tim. 6:13, NW.
12. Zeige, wie Christus Jesus sich in anderer Hinsicht als zum Eckstein tauglich erwies.
12 Christus Jesus war geeignet, Zions „Eckstein“ zu sein, denn er war nicht nur geprüft und erprobt, sondern war auch der Erbe der Verheissungen hinsichtlich des Königreiches. Er war der „Löwe aus dem Stamme Juda“, ein direkter natürlicher Nachkomme des Königs David, dessen Same ewiglich auf dem Throne herrschen soll. Ihm gehörten die „gewissen Gnaden Davids“. Er war der verheissene „Same“, das Signal, der Erlöser, Gebieter, Messias, der Führer und Vervollkommner unseres Glaubens. Es muss gefolgert werden, dass die Erfüllung im Kleinen hinsichtlich des ‚Legens des Steines in Zion‘ stattfand, als Christus Jesus als der bewährte Stein sich als König anbot. Als er auf einem Eselfüllen in Jerusalem einritt, wurde er von seinen Jüngern und dem Volke im allgemeinen laut als König begrüsst, wurde aber von den religiösen Herrschern verworfen und zu Tode gebracht. Damals entzog Jehova Israel seine Gunst, was das Ende des vorbildlichen Zion kennzeichnete. Somit wird Christus Jesus, Gottes gesalbter König, deutlich als der im himmlischen Zion gelegte „Stein“ erkannt.
DAS HIMMLISCHE ZION
13. Was bezeichnet eine Stadt, und was symbolisierte das buchstäbliche Zion?
13 Es gab eine vorbildliche irdische Stadt Zion, und es gibt ein himmlisches Zion, und Jehova hat beide errichtet. Eine Stadt bezeichnet hier eine Gemeinde, die für geschäftliche Zwecke, zum Wohnen und zur Anbetung gut organisiert ist und ein klar bezeichnetes Gebiet mit örtlichen Gesetzen und Vorschriften hat und in welcher gewisse Personen mit Autorität bekleidet sind und sich der allgemeinen Wohlfahrt der Bürger annehmen, zum Beispiel des Schutzes für die Gesundheit sowie der Nahrungs- und Wasser-Versorgung. Solch eine Stadt war Zion mit seinem Palast und Tempel. Es war die Hauptstadt der Nation. Zion vertritt im Sinnbild Gottes Organisation und insbesondere den offiziellen Teil, wo der Thron errichtet war.
14. Wie wissen wir, dass es ein himmlisches Zion geben soll? Beweise es an Hand der Schrift.
14 All die Verheissungen, welche dem buchstäblichen, vorbildlichen Zion gegeben sind, erfüllen sich nun am himmlischen, „da das Gesetz einen Schatten der kommenden guten Dinge hat“. „Denn diese Dinge sind ein Schatten kommender Dinge, aber die Wirklichkeit gehört dem Christus.“ (Heb. 10:1; Kol. 2:17, NW) Zion wurde die „Stadt Gottes“, Gottes Wohnstätte, genannt. „Denn Jehova hat Zion erwählt, hat es begehrt zu seiner Wohnstätte: Dies ist meine Ruhe [Ruhestätte, AS] immerdar; hier will ich wohnen, denn ich habe es begehrt.“ (Ps. 87:2, 3; 132:13, 14) Das Vorbild schattete etwas Grösseres vor. „Sondern ihr seid gekommen zum Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Myriaden von Engeln in allgemeiner Versammlung, und zu der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zum geistlichen Leben von vollkommengemachten Gerechten, und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und zu dem Blute der Besprengung, das auf bessere Weise redet als Abels Blut.“ „Doch das Jerusalem droben ist frei, und dies ist unsere Mutter.“ (Heb. 12:22-24, NW; Gal. 4:26, NW) Diese Schrifttexte können sich nicht auf das irdische Zion beziehen, sondern beziehen sich auf das unsichtbare Zion, dessen Steine jene „lebendigen Steine“ sind, von denen 1. Petrus 2:5 spricht. Sie sind geistlich, und alle werden schliesslich in das himmlische Zion eingebaut.
15. Wer bildet das ‚Zion, welches droben ist‘, und wie wissen wir es?
15 Es hat Jehova wohlgefallen, ein solches Gebäude, ein geistliches Königshaus zu haben, einen geistlichen Tempel, bestehend aus treuen Sklaven, von denen jeder von Gott auserwählt, erprobt und geprüft wird, wie dies mit dem Grund-Eckstein geschah. Der Apostel Paulus wird dazu gebraucht, dieses grosse Geheimnis seinen Brüdern in Christus zu offenbaren: „Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, denn er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Einheit mit Christus, gleichwie er uns auserwählte in Einheit mit ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und makellos seien vor ihm in Liebe.“ Der glorreiche himmlische Platz wurde zuerst Christus Jesus gegeben. Dann wurde diese unverdiente Güte Gottes andern zuteil, und zwar als eine Einladung, „lebendige Steine“ in diesem geistlichen Königshause zu werden. (Eph. 1:3, 4, 20, 21; 2:19-22, NW) Der Apostel Petrus erklärt dies in sehr unmissverständlicher Sprache. Der Apostel Johannes äusserte ebenfalls eine Prophezeiung über Zion und dies viele Jahre nachdem das buchstäbliche Zion vernichtet war. „Und ich sah, und siehe! das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben hatten.“ — 1. Pet. 2:4-6; Off. 14:1, NW.
16. Was ist das vollständige Zion?
16 Das wirkliche, vollständige Zion ist somit die himmlische Stadt, bestehend aus den treuen Sklaven Gottes, welche geistgezeugt, gesalbt, geprüft, erprobt, als bewährt anerkannt und auf die „sichere Grundlage“, auf Jesus Christus, den Eckstein, Gottes gesalbten König, aufgebaut sind.
JEHOVAS WONNE AN ZION
17. Beschreibe die Grossartigkeit der himmlischen Stadt.
17 Wie schön, wie beglückend und wie bezeichnend für Zions Reinheit sind die folgenden köstlichen Worte: „Dies ist meine Ruhe [Ruhestätte, AS] immerdar; hier will ich wohnen, denn ich habe es begehrt.“ (Ps. 132:14) Erkennend, dass das vollendete Zion ein grossartiger himmlischer Bau sein wird, dürfen wir im Geiste aus Gnaden einen Blick werfen auf diese wunderbare Wohnstätte Jehovas. Suche dir einen Augenblick die Herrlichkeit und den strahlenden Glanz dieser Wohnstätte vorzustellen. Vergiss, wenn du willst, die schrecklichen, düsteren Dinge dieser bösen Tage, und verbanne aus deinem Sinn die gerühmten Erzeugnisse der Erbauer dieser Welt. Nimm statt dessen in deine Vision die Vortrefflichkeit der himmlischen Stadt auf. Lies Offenbarung 21:10-27 und sieh, wie diese Gemeinde all ihr Licht und ihre Herrlichkeit vom Schöpfer des Universums, vom höchsten Gott Jehova erlangt. Hier ist vollständige Harmonie und Ruhe, ohne dass Missverhältnisse ihre Lieblichkeit trübten. Durchwegs in sich übereinstimmend, schön an Ebenmässigkeit, wunderbar an mannigfaltig bunter Pracht, blendend, ja funkelnd in ihrem farbenfrohen Licht, das glanzvoll hervorstrahlt! Die Grundlage der Mauer der Stadt ist mit jeder Art kostbarer Steine geschmückt. Die Strasse der Stadt ist reines Gold, wie durchsichtiges Glas. Wenn du der Vision zu folgen vermagst, so hast du einen Begriff davon, wie Jehova seine Ruhestätte betrachtet, wo er für immer wohnen wird.
18. (a) Wie lange Zeit ist der Bau in Vorbereitung begriffen gewesen? (b) Wie schattete die Erbauung des Tempels Salomos passenderweise den himmlischen vor?
18 Diese Stadt ist während nahezu zweitausend Jahren in Vorbereitung gewesen. Jeder „Stein“ wird dem heiligen Vorhaben Gottes gemäss gestaltet und dann beiseite gelegt, bis die Zeit zum Aufrichten des Baus kommt. Die betreffenden treuen Sklaven mögen von Menschen und vom bösen System der Dinge vergessen gewesen sein, nicht aber von Gott. „Denn ihr starbet, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Einheit mit Gott.“ „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, doch ist noch nicht kundgemacht worden, was wir sein werden. Wir wissen aber, dass, wann immer er kundgemacht ist, wir ihm gleich sein werden, weil wir ihn sehen werden, so wie er ist.“ (Kol. 3:3; 1. Joh. 3:2, NW) Die Erbauung des Tempels Salomos stellt die Erbauung des himmlischen Tempels dar, dessen Steine alle zuvor zubereitet und dann ohne irgendwelches Geräusch an ihren Platz gesetzt wurden. „Und das Haus wurde bei seiner Erbauung aus vollständig behauenen Steinen [des Steinbruchs, Schmoller] erbaut; und Hammer und Meissel, irgend ein eisernes Werkzeug, wurde nicht am Hause gehört, als es erbaut wurde.“ (1. Kön. 6:7) Der buchstäbliche Tempel war nach seiner Erbauung ein wunderbarer Anblick; noch grossartiger ist indes der himmlische Bau Zions.
19. Beschreibe, wie Jehova über Zion denkt; und was hat er für Zion zu tun verheissen?
19 Der Aufbau Zions findet statt, wenn der Herr in seiner Herrlichkeit erscheint. „Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit; denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt. Und die Nationen werden den Namen Jehovas fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. Denn Jehova wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. [Denn Jehova hat Zion aufgebaut; er ist erschienen in seiner Herrlichkeit, AS].“ „Seine Gründung ist auf den Bergen der Heiligkeit; Jehova liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen Jakobs. Herrliches ist von dir geredet, du Stadt Gottes.“ „Warum blicket ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott begehrt hat zu seinem Wohnsitz? Auch wird Jehova daselbst wohnen immerdar.“ „Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion, an der Nordseite, die Stadt des grossen Königs. Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jehovas der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit.“ „Jehova ist in deiner Mitte, du wirst kein Unglück mehr sehen [fürchten, AS]. An jenem Tage wird zu Jerusalem gesagt werden: „Fürchte dich nicht! Zion, lass deine Hände nicht erschlaffen! Jehova, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held; er freut sich über dich mit Wonne, er ruht in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel.“ (Ps. 102:13-16; 87:1-3; 68:16; 48:2, 8; Zeph. 3:15-17, Fussn.) Die Hauptstadt des Universums ist Zion, die Freude und Wonne der ganzen Erde, denn Gottes geliebter Sohn ist dessen Grundlage, und jeder in ihr spricht zum Lobe Jehovas.
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Das Legen des Steines in VollendungDer Wachtturm 1951 | 1. Dezember
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Das Legen des Steines in Vollendung
1. Zeige, wie die Schrift die Zeit für den Aufbau Zions kennzeichnet.
DER Stein wird für ewig an seine rechte Stelle gebracht, wenn der Herr in seiner Herrlichkeit erscheint. Dies geschieht beim zweiten Erscheinen Christi Jesu, denn dann kommt er mit Herrlichkeit. Die Heilige Schrift ist sehr ausdrücklich in dieser Sache. „Von der Herrlichkeit seiner Stärke, zu der Zeit, da er kommt, um verherrlicht zu werden in Verbindung mit seinen Heiligen und an jenem Tage mit Bewunderung betrachtet zu werden in Verbindung mit all denen, die Glauben übten.“ (2. Thess. 1:9, 10, NW) „Denn es ist dem Sohn des Menschen bestimmt, zu kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten gemäss seinem Verhalten.“ (Matth. 16:27, NW) „Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen erscheinen im Himmel, und dann werden alle Stämme der Erde zu wehklagen beginnen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und grosser Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit grossem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten zusammenbringen von den vier Winden her, von dem einen äussersten Ende der Himmel zu ihrem andern äussersten Ende.“ (Matth. 24:30, 31, NW) Er ist die königliche Majestät von den Himmeln, ein Herrscher aus eigenem Recht. Dann wird der Wille seines Vaters getan und des Vaters Name, Jehova, überall gepriesen werden. „Ihr sollt also wie folgt beten: ‚Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.‘ “ — Matth. 6:9, 10, NW.
2. Warum wurde Zion nach der Himmelfahrt Christi Jesu nicht sogleich aufgebaut?
2 Von der Zeit an, da Jesus Christus in die Höhe fuhr, bis zu der Zeit, da er die königliche Autorität auszuüben begann, verfloss eine Warteperiode, soweit es die tatsächliche Herrschaft über die Erde betraf; in anderer Hinsicht ist er nicht untätig gewesen. Christus musste Gottes bestimmte Zeit abwarten. „Fortan wartend, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füsse gemacht würden.“ (Ps. 110:1; Heb. 10:13, NW) Diese Wartezeit endet, wenn die Frist, da die Nationen der Erde Macht ausüben durften, am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 abläuft. Während dieser langen Warteperiode sind Jehovas Vorsätze in Auswirkung begriffen gewesen. (Luk. 21:24; Heb. 2:5-13, NW) Dann, wenn die „Zeiten der Nationen“ enden, beginnt der Tag Jehovas. Nun handelt Jehova hinsichtlich des Königreiches, und das grösste aller Ereignisse findet statt. Der König, Christus Jesus, der ‚Eckstein Zions‘, wird ermächtigt, seine Funktionen zu beginnen. „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden; herrsche inmitten deiner Feinde! Geschworen hat Jehova, und es wird ihn nicht gereuen: ‚Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!‘ “ — Ps. 110:2, 4.
3. Was musste nach 1914 im Himmel vollbracht werden, ehe der Stein gelegt wurde?
3 Nach 1914 wütete die grosse Schlacht des Himmels zwischen Jehovas gesalbtem König und den satanischen und dämonischen Mächten. Zuerst ist es nötig, die gesetzlose Organisation, die einen befleckenden Einfluss ausgeübt hat und aufs äusserste anstössig ist, aus dem Himmel hinauszutun. Der Himmel soll gereinigt werden, denn es ist unmöglich, die himmlische Herrschaft des Herrn Jesus Christus als des Königs der Kapitale des Universums zu betrachten und zu gleicher Zeit und am gleichen Ort Unflat und Bosheit zu dulden. Einer muss gehen, und Satan und die Dämonen sind es, die weichen müssen. Und sie weichen auch, denn sie werden aus dem Himmel gestürzt, „hinabgeworfen zur Erde, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen“. — Off. 12:7-12, NW.
4. Wie ist Christus Jesus zur Zeit, da er mit Königreichsmacht herrscht, ein ‚geprüfter‘ und ‚erprobter‘ Eckstein?
4 Jehovas gesalbter König gewinnt die Schlacht nach ungefähr dreieinhalb Jahren. Gleichwie Christus bei seinem ersten Kommen am Jordan erschien und gesalbt wurde und er sich dreieinhalb Jahre später als König darstellte, so in der Vollendung. Im Jahre 1914 beginnt er die Tätigkeit als Priester und König, und dreieinhalb Jahre später bietet er sich als König an. Wiederum ist er der ‚geprüfte‘ und ‚erprobte‘ Eckstein. Dreieinhalb Jahre lang kämpft er wider Übles und obsiegt. Jehova sagt: „Habe doch ich meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berge!“ (Ps. 2:6, Fussn.) Der Stein Zions wird im Jahre 1918 in Vollendung gelegt. Der König ist jetzt nicht nur anwesend, sondern hat sich als der von Gott erwählte Sieger erwiesen, indem er Satan und all seine Dämonenstreitkräfte aus dem Himmel hinausgetan hat.
5. Wie unterscheiden wir zwischen dem ‚Legen des Steines in Zion‘ und seinem Hervorbringen?
5 Zion ist Gottes Hauptorganisation, die im Himmel errichtet ist und aus Christus Jesus und den gesalbten geistlichen Kindern Jehovas besteht, während die neue Welt organisiert wird, um das zu umfassen, was zum Segen des Menschen gereicht, der Erde neue Gesellschaft, jene, die unter der Oberaufsicht des königlichen Hauses Gottes, das die regierende Körperschaft im Himmel ist, Untertanen sein werden. Es ist jedoch wichtig, zu beachten, dass der Grund der neuen Welt zur Zeit der Weihung Jesu am Jordan hervorgebracht wurde, nach welcher Zeit er zu predigen begann: „das Königreich des Himmels ist herbeigekommen“; und dreieinhalb Jahre später erfolgte das Legen des „Steines“ im Kleinen. Ebenso ist es bei der Erfüllung im Grossen. Im Jahre 1914 begann Christus seine Macht als rechtmässiger Herrscher der Erde auszuüben, indem er gegen Satan vorrückte, und dreieinhalb Jahre später (1918) bot er sich als König dem Volke an, das sich zu ihm bekannte. In den dreieinhalb Jahren hat der König die Macht des Herrschers dieses gegenwärtigen Systems der Dinge gebrochen.
SICHTBARE BEWEISE
6. Was bringt Personen, die Christen zu sein bekennen, in eine ernste Lage vor Gott?
6 Christus Jesus war als König im Jahre 1914 gegenwärtig, aber erst im Jahre 1918 bot er sich denen an, die sein Volk zu sein bekannten. Denkt daran, dass Millionen von Menschen beanspruchen, Christen zu sein und daher in einem stillschweigend anerkannten Bunde stehen, Gottes Willen zu tun. Die Religionsführer dieser Menschen rühmen sich, den Willen Gottes zu tun. Ihre Führerschaft, ihr Einfluss und ihr Regiment in nationalen und internationalen Angelegenheiten sei das, was Gott getan haben wolle, so behaupten sie. Die Katholiken behaupten, ihr Führer und oberster Priester spreche für Christus auf Erden und sei in seinen offiziellen Reden tatsächlich unfehlbar. Auch die Tausende und aber Tausende von Priestern, Nonnen und andern Beamten im römisch-katholischen System behaupten, Prediger und Lehrer des Christentums zu sein. Gleich verhält es sich mit den protestantischen Religionssystemen, deren Geistlichkeit, Bischöfe, Erzbischöfe und andere Beamte sowie Millionen ihrer Anhänger christlich zu sein beanspruchen. Desgleichen mit den Hunderten anderer Religionsgemeinschaften und Sekten. Begeben sie sich nicht jeden Sonntag zur Bekundung ihres Glaubens mit einer Bibel oder einem Gebetbuch in der Hand in ihre Versammlungssäle? Regelmässig sprechen sie des Herrn Gebet nach, dass Gottes Königreich kommen und sein Wille geschehen möge. Tausende von Predigern halten Predigten, worin sie bezeugen, dass sie sich Gott mit ihrem Munde nähern, obwohl ihre Herzen von ihm weit entfernt sind!
7. Beschreibe das Verhalten der falschen Religionisten gegenüber dem Predigen der Königreichsbotschaft.
7 Diese Millionen haben die günstige Gelegenheit gehabt, das Zeichen von der „Zeit des Endes“ zu erkennen. Die Zeiten der Nationen endeten im Jahre 1914, und die Prophezeiungen erfüllten sich genau wie in Matthäus 24 und Lukas 21 vorausgesagt, sind aber von diesen Millionen nicht beachtet worden. Statt diese Ereignisse als Anzeichen der zweiten Gegenwart Christi anzunehmen, haben sich diese falschen Gottesanbeter darüber lustig gemacht, haben gehöhnt und die Botschaft verschmäht und haben in dieser Haltung bis auf diesen Tag verharrt. Die ungläubige Mehrheit hat zu den treuen Zeugen Dinge gesagt wie: ‚Was wisst denn ihr über diese Dinge? Unsere Organisation hat seit Hunderten von Jahren bestanden, und ihr seid noch Neulinge.‘ Oder: ‚Nun, unsere Lehrer haben uns diese Dinge nicht gesagt, somit können sie nicht wahr sein.‘ ‚Oh, ihr sagt uns sogar Böses voraus, und nichts könnte weiter weg sein.‘ ‚Verschont uns und geht zu den Heiden, denn wir haben unsere Kirche und sind errettet.‘ ‚Diese schöne Kapelle oder diese Kathedrale hat seit Jahrhunderten gestanden, und ihr denkt, Gott würde sie zerstören? Niemals!‘ ‚Wir wollen nicht, dass ihr uns belästigt und uns immer wieder in die Quere kommt. Stört uns nicht mehr weiter.‘ Oder: ‚Fort von dieser Stadt, kommt nicht mehr in diese Kirchgemeinde. Sie gehört mir. Dies sind meine Schafe. Tretet ihnen nicht nahe. Stört uns nicht!‘ ‚Uns zu sagen, die Bibel zeige, dass wir im Irrtum seien, ja, zu lehren, dass es in der Hölle kein Feuer gebe! Wir selbst glauben eigentlich auch nicht, dass es ein solches gibt, aber dass ihr wie eine Pest daherkommt und es uns sagt, ist mehr, als wir ertragen können.‘
8. Warum und wie können wir sagen, dass die neuzeitlichen Ephraimiter blind und trunken seien?
8 Die grosse Mehrheit dieser Namenchristen und ihrer Führer kümmern sich im Grunde genommen nicht um das, was die Heilige Schrift sagt, denn sie haben keine Gottesfurcht. Sollte irgendein Leser dies bezweifeln, so stelle er die Probe an, indem er selbst von Haus zu Haus gehe und mit ihnen rede. Stellt die Geistlichen und Priester und andere Beamte
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