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Lernen, wie man lernen sollDer Wachtturm 1956 | 15. November
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machen als Erkenntnis aufzubewahren, mag ein solcher immerdar lernen und doch „nie zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“. Reden hat zwar seine Zeit, doch darf nicht gestattet werden, daß das Reden das Hören und ein fleißiges persönliches Studium verdrängt. — Pred. 10:14; Spr. 10:14.
Wer zwar immerdar lernt, aber nichts produziert, ist gewöhnlich von neugieriger Art. Er mag sich Erkenntnis nur zu selbstischen Zwecken wünschen. Oder es mag auch sein, daß er sich nicht Zeit nimmt, das Gelernte zu verdauen. Dies erfordert Denken und eine Anwendung des Gelernten auf sich selbst. Manchmal hat ein solcher einen schwachen Willen und läßt sich bloß durch Neugierde treiben. Der Mensch muß lernen, Entscheidungen zu treffen. Die größte Entscheidung, die jemand im Leben treffen muß, ist jene, ob er Jehova und seinem Sohne dienen will. Jesus sagte: „Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich.“ Es erfordert Mut, sich für die Wahrheit zu entscheiden. Aber Gott gibt „nicht einen Geist der Feigheit, sondern den der Kraft und der Liebe“. — Matth. 12:30; 2. Tim. 1:7, NW.
Das Leben hängt davon ab, daß wir geistig wachsen. Es gilt, keine Zeit zu verschwenden. Lerne, wie du lernen sollst!
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Das wahre Buch der FreiheitDer Wachtturm 1956 | 15. November
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Das wahre Buch der Freiheit
Erscheint es befremdend, daß die in einem Buche enthaltene Wahrheit die Menschen frei machen kann? Wie ist dies möglich, und warum? Dieser Artikel gibt die Antwort.
„WARUM sollte der Mensch ein Buch benötigen, um heute frei zu werden?“ magst du fragen. „Besitzt nicht die Welt größere politische Einsicht, mehr Freiheiten, größere Kenntnisse und mehr erweiterte Bildung als je zuvor?“ In der Tat, die Erkenntnis hat sich gemehrt und die Kunst des Lesenkönnens und die Hilfsmittel zur Ausbreitung von Belehrung haben in gewaltigem Tempo zugenommen. Aber dennoch ist die Welt weder buchstäblich noch geistig wahrhaft frei.
Die Welt ist nicht frei, wenn mehr als einer von je dreien ihrer Bevölkerung — nahezu eine Milliarde — unter der Herrschaft des totalitären Kommunismus steht und wenn kleinere totalitäre Systeme selbst innerhalb der sogenannten „freien Welt“ weiteren Bestand haben.
Die Welt ist auch nicht frei, solange Kriege und Kriegsgefahren sie unheilvoll bedrängen und solange so viele Mittel von den Nationen für die Rüstung zu einem Angriff oder zur Verteidigung aufgewendet werden.
Auch ist die Welt nicht frei, solange sklavische Ängste, Neurosen und Krankheiten des Geistes so viele Menschen in Knechtschaft halten, daß die Kommission des Präsidenten [der USA] für das Studium der nationalen Gesundheit vor kurzem geistige Störungen als das erste Gesundheitsproblem der Vereinigten Staaten bezeichnete.
Auch kann die Welt nicht zu Recht sagen, sie sei frei, solange religiöse Irrtümer und der sittliche Zusammenbruch sie in der Knechtschaft des Irrtums und der Verderbtheit halten. Leute, die falschen Religionstraditionen gegenüber in Unterwürfigkeit gehalten werden, sind nicht wirklich frei. Doch werden in den heutigen Kirchen so viele widerspruchsvolle Dinge gelehrt, daß einige davon falsch sein müssen. In den Vereinigten Staaten allein gibt es mindestens 23 verschiedene Gruppen der Baptisten, 15 Zweige der „Brüder“, 15 Abarten der östlichen orthodoxen Kirche, 7 Arten von Pfingstanhängern, 10 Gruppen von Presbyterianern, 21 Gruppen Methodisten, 9 Zweige der Quäker, 20 Richtungen der Lutheraner und 13 Arten von Mennoniten. Bestimmt können nicht alle diese Gruppen recht haben, da sie nicht miteinander übereinstimmen. Somit müssen sich einige in der Sklaverei des Irrtums befinden.
Um noch weiter auszuholen: der Spott der Wissenschaftler hält viele Leute von der wahren Quelle der Freiheit fern. Dieses Spotten vermittelt den Eindruck, die wahre Wissenschaft widerspreche der Bibel. Moderne Entdeckungen haben aber viele wissenschaftliche Theorien zertrümmert. Zum Beispiel hat die Radioaktivkohlen-Uhr gewisse Zahlen in bezug auf das phantastisch hohe Alter widerlegt, das Wissenschaftler gewissen Lebensformen zugeschrieben hatten. So war z. B. gesagt worden, die Reste eines Fichtenwaldes in Wisconsin seien erstaunlicherweise 125 000 Jahre alt. Diese Zahl war zumindest 91% falsch, denn gemäß der Radioaktivkohlen-Uhr war der Wald bloß 11 000 Jahre alt. Dennoch setzen gewisse Personen ihr Vertrauen auf den treibenden Sand solcher falscher Theorien, statt sich auf den festen Felsen des Wortes Gottes zu stützen, der immer derselbe bleibt.
Die Welt benötigt also immer noch physische und geistige Freiheit sowie Befreiung von allen falschen Ideen, die die Menschen in Irrtümer hinein- und von der Wahrheit und dem Licht hinwegführen. Wo kann diese wahre Freiheit gefunden werden? Die Bibel ist das Buch dieser Freiheit. Es zeigt, (1) weshalb der Mensch heute in Knechtschaft ist, (2) wie man nun wirklich freien Sinnes werden kann und (3) wie man dauernde Freiheit sowohl für den Körper als auch für den Sinn unter den so nahe herbeigekommenen gerechten neuen Verhältnissen gewinnt. Was sagt das Buch denn über diese Dinge?
DIE FREIHEIT VERLORENGEGANGEN
Die Bibel sagt, daß die Menschen zufolge der Rebellion Satans und des Falles Adams in Knechtschaft geraten sind. Sie unterrichtet uns, daß der Mensch ursprünglich als freies Geschöpf erschaffen wurde, daß er frei gewesen sei an Leib und Sinn, daß er in eine freie Welt hineingesetzt wurde, die weder Sünde noch Ungerechtigkeit, noch Tod kannte. Wodurch haben denn diese Verhältnisse eine Änderung erfahren? Ein Geistgeschöpf rebellierte, wurde zum Satan und führte viele Menschen von Gott weg. Er führte sie mit sich fort, indem er dem ersten Weibe, Eva, verhieß, daß durch Ungehorsam gegenüber Gott „euch bestimmt die Augen aufgehen werden und ihr bestimmt wie Gott werdet, Gutes und Böses erkennend“. — 1. Mose 3:5, NW.
Natürlich war dies ein falsches Freiheitsversprechen. Adam und Eva besaßen die Freiheit, alles zu tun, was recht war. Indem sie aber Satans falsches Versprechen annahmen, wonach es ihnen besser ginge, wenn sie unrecht täten, gerieten sie in die größte Sklaverei. Sie wurden nun Sklaven der Sünde und des Todes, ja des großen Widersachers Satan selbst, und sie vermittelten diese Sklaverei dann auch ihren Nachkommen. Satan war es, der die Menschheit wirklich versklavte, und auch heute noch geht der Kampf um wahre Freiheit gegen denselben Widersacher, Satan. Deshalb wird uns in Epheser 6:12 und 1. Timotheus 4:1 (NW) gesagt, daß der Christ „gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ und gegen „irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren der Dämonen“ kämpfe.
Aber Satans unheilvoller Einfluß erstreckt sich über weit mehr als nur geistige Dinge. Bisweilen kann man hören, wie von einem besonderen Diktator gesagt wird: „Er handelt wie der Teufel selbst!“ Häufig liegt mehr Wahrheit in diesen Worten, als der Betreffende erkennen mag. Die Herrscher der Welt sind bestimmt in der Lage, das zu tun, was der Teufel sie tun heißt; sie können Menschen bedrücken und sie sowohl physisch wie geistig in Sklaverei führen. Daß die Nationen selbst in dieser Weise in der Knechtschaft Satans sind, geht aus Offenbarung 16:14 hervor, wo gesagt wird, daß „Äußerungen, inspiriert durch Dämonen, Zeichen vollbringen und ausgehen zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zusammenzubringen zum Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. — NW.
Satan tut alles, was er kann, um die ganze Menschheit durch ihre Nöte und Schwierigkeiten zu beschäftigen, so daß sich die Menschen keine Zeit nehmen, innezuhalten, sich umzusehen, sich zu orientieren und aus dem wahren Buch der Freiheit zu erkennen, daß Satan es ist, der diese Welt tatsächlich leitet und führt, und daß in Wirklichkeit er für ihre Kriege, Nöte und für den Tod verantwortlich ist.
DER QUELL DER FREIHEIT
Wahre Freiheit kommt somit nicht durch Menschenmacht. Wenn der Mensch von sich aus wahre Freiheit finden könnte, dann könnte die moderne, superkluge Welt des zwanzigsten Jahrhunderts ihre geistigen Fesseln abwerfen, ihre Psychiater entlassen, ihre Geisteskrankenasyle niederreißen, ihre Sklavenarbeitslager auflösen, ihre Diktatoren entfernen und verhindern, daß neue Diktatoren sie ersetzten, und sie könnte sich die Freiheit zunutze machen, die der Mensch durch eigene Anstrengungen schaffen würde. Aber der Mensch kann diese Dinge nicht aus eigener Kraft herbeiführen. Er versucht es zwar, macht gewisse Verbesserungen, aber die grundlegenden Probleme bleiben bestehen. Es hat seit den frühesten Zeiten Kriege gegeben, es hat totalitäre Diktatoren gegeben, seitdem die ersten Regierungen auf der Erde aufkamen, und gemäß dem Anthropologen George Peter Murdock von der Yale-Universität ist die Psychiatrie der Nachkomme des Medizinmannes, der andere Menschen zu Kräutersammlern und Chirurgen werden ließ und seine Praxis darauf beschränkte, Übel des Geistes zu heilen. Warum wird die Welt des zwanzigsten Jahrhunderts immer noch von diesen frühesten Problemen geplagt? Weil die Menschen, die Befreiung von ihnen versprechen, Satans Macht nicht überwinden können. Sie können nur gegen die Symptome kämpfen, nicht aber gegen die eigentliche Ursache. „Während sie ihnen Freiheit verheißen, führen sie selbst ein Dasein als Sklaven der Verderbtheit.“ — 2. Pet. 2:19, NW.
Bedeutet dies denn, daß es keine freien Menschen gibt? Nein, dies bedeutet es nicht. Es gibt heute Menschen, die frei sind, auch wenn sie ins Gefängnis geworfen werden. Es gibt heute Menschen in kommunistischen Sklavenarbeitslagern, deren geistige Haltung sie freier macht, als die meisten Menschen der Welt es sind. Sie besitzen dieselbe Geistesfreiheit, wie sie Männer Gottes in alten Zeiten besaßen. Noah war einer dieser Männer der alten Zeit. Selbst als das Ende einer Welt herbeikam, duckte er sich nicht aus lähmender Furcht, sondern gehorchte weislich Gott und lebte durch die Flut hindurch, die die Erde von einem verderbten System säuberte. Auch Mose war frei von Furcht, selbst als ihn der Gehorsam gegen Gott der Wut des mächtigen Pharaos Ägyptens aussetzte. In Hebräer 11:27 (NW) lesen wir: „Durch Glauben verließ er Ägypten, und die Wut des Königs nicht fürchtend, blieb er standhaft, als sähe er den Einen, der unsichtbar ist.“
Natürlich war Christus Jesus das hervorragendste Beispiel eines wahrhaft Freien, und er öffnete den Weg zu wahrer Freiheit für andere, die sie annehmen wollten. Dies tat er durch das Beschaffen des Loskaufspreises, der die Sklaverei aufheben kann, die Adams Ungehorsam über die Menschheit gebracht hat. In Römer 5:18 (NW) lesen wir: „So denn, wie es durch [Adams] e i n e Übertretung zur Verurteilung aller Arten von Menschen kam, gleicherweise ergibt sich auch durch [Christi] e i n e n Akt der Rechtfertigung für Menschen von allen Arten ihre Gerechtsprechung in bezug auf Leben.“
Jawohl, Christus ist Gottes Hauptbefreier der Menschen. Er wird sie von allen Arten der Sklaverei befreien. Er wird die Erde von ihren Kriegen, ihrer Krankheit, der Bedrückung und dem Tode befreien. Und er wird den vollkommenen Frieden bringen, der aus Gottes Hand kommt.
Du hast gebetet, daß er dies tun möge. Du hast im Gebet zu Gott die Bitte geäußert: „Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.“ Damit Gottes Wille geschehe, muß alle Schlechtigkeit verschwinden. Satans böse Herrschaft muß ein Ende nehmen. Christus hätte uns nicht um dies beten gelehrt, wenn es nicht eintreten sollte. Er lehrte uns aber darum beten, und so wird es auch geschehen! — Matth. 6:10.
Würde es dir großen Herzensfrieden bringen, mit Bestimmtheit zu wissen, daß Gottes Wille bald auf der ganzen Erde geschehen wird, gleichwie er im Himmel geschieht? Das Buch der Freiheit verschafft dir diese Zuversicht. Es zeigt, daß der himmlische Teil dieses neuen Systems der Dinge bereits aufgerichtet worden ist und daß der irdische Teil sich in einer entsprechenden Entwicklung befindet. Es legt den Beweis dar, daß zu Lebzeiten der heutigen Menschen Gottes Wille auf der ganzen Erde geschehen soll, gleichwie er im Himmel geschieht. Die Bibel ist das Buch der höchsten Freiheit, denn es zeigt dir, wie du in jener Zeit unter den Segnungen des Königreiches leben kannst.
In Offenbarung 12:12 (NW) wird von unseren Tagen gesagt: „Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“
Dieses Weh und Leid ist seit dem Jahre 1914 über die Menschheit gekommen. Die Kriege, Hungersnöte, Erdbeben, die erdenweite Verfolgung wahrer Christen, vermehrte Gesetzlosigkeit, weltweite Furcht und Unsicherheit, ja selbst Jugendkriminalität — und die erdenweite Königreichs-Predigttätigkeit —, all dies wurde als ein Teil des großen Zeichens vorausgesagt, das die Zeit kennzeichnet, da Satan in die Umgebung der Erde geworfen und Christi Königreich aufgerichtet worden ist. Die Tatsache, daß diese Dinge über unsere Generation hereingebrochen sind, kennzeichnet unsere Zeit als die Zeit des Endes der bösen Herrschaft Satans und der sie begleitenden Aufrichtung wahrer gerechter Zustände. — Matth. 24:6-21; Luk. 21:26; 2. Tim. 3:1-3.
WIEDERERLANGUNG DER FREIHEIT
Diese ganze Botschaft kommt aus dem wahren Buch der Freiheit. Dieses Buch, die Bibel, sagt uns noch viel mehr über unsere Tage. Möchtest du den Segen der lebengebenden Belehrung, die es enthält, empfangen? Dann mußt du das Buch selbst lesen. Du mußt andere Schriften gleich diesem studieren, da sie dir helfen werden, es zu verstehen. Und du mußt dich in christlichen Versammlungen mit anderen Leuten verbinden, die ein echtes Interesse daran haben, das zu erfahren, was uns dieses wahre Buch der Freiheit tatsächlich zu sagen hat. Beachte folgende Worte: „Sobald eine Umkehr zu Jehova eintritt, wird der Schleier weggenommen. Jehova nun ist der Geist; und wo der Geist Jehovas ist, da ist Freiheit.“ — 2. Kor. 3:16, 17, NW.
Aber vielleicht sagst du: „All das klingt ganz gut, aber ich habe dazu einfach keine Zeit.“ Viele sagen dies. Stimmt es aber wirklich? Der leidenschaftliche Baseball- oder Fußballspieler orientiert sich über den Stand seines Teams. Geschäftsleute lesen ihr Handelsblatt. Millionen von Menschen verbringen ihre Zeit damit, jede Woche Zeitschriften und Zeitungen zu lesen oder sich Filme anzusehen. All dies mag Freude bringen oder bisweilen auch wirklich nützlich sein, doch liegt der Grund, weshalb man Zeit hat, solches zu tun, in der Tatsache, daß man es tun will. Wünschst du Freiheit und Leben? Sind dir Freiheit und Leben so wichtig wie Fußballmatchresultate oder wie eine neuste Zeitschrift, ein Film oder ein bestimmtes Fernsehprogramm? Wenn ja, dann wirst du sicherlich Zeit finden, das Buch der wahren Freiheit zu studieren und dich mit anderen Menschen, die ebenfalls an diesen wichtigen Dingen interessiert sind, zu verbinden und mit ihnen zu studieren.
Eine beglückende Tatsache liegt darin, daß du dies nicht allein tun mußt. Jehovas Zeugen, die ebenso beschäftigt sind wie du selbst, werden sich die Zeit nehmen, zu dir in deine Wohnung zu kommen und dir behilflich zu sein, diese nötige Erkenntnis des Wortes Gottes zu erlangen. Während du dann diese biblische Erkenntnis gewinnst, wirst du zu erkennen beginnen, wie Gott denkt, wie er die Dinge ansieht und tut, was seine Regeln sind und wie er vorgeht. Dein Sinn wird sich zu ändern beginnen. Du wirst ihn mit guten Dingen erfüllen. Du wirst nicht mehr so denken, wie die Welt denkt. Du wirst dich nicht mehr durch ihre selbstische Handlungsweise, noch durch die Ängste versklaven lassen. Du wirst der Anweisung folgen: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet dadurch umgewandelt, daß ihr euren Sinn neugestaltet, damit ihr euch selbst von dem guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes überzeugen mögt.“ — Röm. 12:2, NW.
Was du denkst, leitet dich zu Taten an, und wenn du Gutes denkst und tust, wirst du deine Freiheit dazu gebrauchen, ein reines, aufrichtiges, sittlich einwandfreies Leben zu führen. Du wirst dich abgesondert halten vom Wege Satans, des Hauptversklavers der Menschheit, der bald vernichtet werden soll, und wirst die Zeit seiner Vernichtung überleben und in die nachfolgenden, gerechten, neuen Zustände hineingelangen können. Unter diesen neuen Verhältnissen des gerechten Reiches Gottes wird es keine ungerechten Herrscher mehr geben, keine Furcht vor Kriegen, keine Störungen des Geistes, keine religiösen Irrtümer, keinen Spott und Hohn über den wahren Quell der Freiheit. Alle diese Probleme werden durch die Anwendung rechter Grundsätze unter der Führung Christi Jesu, des Königs des neuen Systems, gelöst worden sein.
Indem du also die Bibel, das wahre Buch der Freiheit, annimmst und ihr glaubst, indem du sie studierst und ihr gehorchst, kannst auch du jetzt geistige Freiheit erlangen und dazu vollständige körperliche Freiheit unter dem segensreichen, gerechten Königreich Gottes, das dieser Erde und allen gottgefälligen Menschen, die darauf leben werden, bald dauernden Frieden bringen wird.
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Betrachte die TatsachenDer Wachtturm 1956 | 15. November
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Betrachte die Tatsachen
Die Verschiedenheit ein Segen?
● Über die verschiedenen Religionen in Amerika sprechend, sagte Walter Donald Kring, Geistlicher von der Unitarierkirche Allerseelen, New York, gemäß der New York Times vom 17. Oktober 1955: „Es scheint mir, einer der größten Beiträge Amerikas an die Welt ist die Auffassung gewesen, daß tatsächlich eine bessere Gelegenheit geschaffen werde, die Wahrheit zu finden, wenn sie auf so vielen Wegen als möglich gesucht wird.“ Wenn die Verschiedenheit der Religionen solch ein Segen ist, so wußte der Apostel Christi nichts davon. Oder weiß vielleicht jener Geistliche, Mr. Kring, nicht, was der Apostel Christi schrieb: „Nun ermahne ich euch, Brüder, auf Grund des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß ihr keine Spaltungen unter euch aufkommen laßt, sondern im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang fest vereint seid.“? — 1. Kor. 1:10, NW.
Agnostizismus in Israel
● Die Menschen nehmen oft an, daß von allen Staaten der Neuzeit die Herrscher Israels zu denen gehören, die am religiösesten wären. Ein Korrespondent einer berühmten Zeitung stellte vor kurzem etwas anderes fest. In seinem Artikel „Das Volk Israel“ schrieb der Reporter John Beavan im britischen Manchester Guardian Weekly vom 8. Dezember 1955: „Trotz der Zugeständnisse, die der Staat den orthodoxen Parteien machte, ist er auffallend weltlich geblieben, und von Männern in öffentlichen Ämtern wird weder der Glaube noch die Ausübung des Glaubens verlangt. In der Tat zollen sie der organisierten Religion weniger Lippendienst, als von Engländern in offiziellen Stellungen, die Agnostiker sind, verlangt wird. Häufiger aber sind sie in einem weiteren Sinne religiös. Ansichten der Agnostiker, Humanisten oder Rationalisten werden mit einer Inbrunst und Überzeugung geäußert, wie ich sie in den jüngsten Jahren nirgends gefunden habe. Irgendwo in einem Gespräch ist es stets nötig, von der „Menschenwürde“ zu sprechen.“ Zerschlagen also sind irgendwelche Behauptungen, daß die neuzeitliche Nation Israel irgendwie mit der Erfüllung biblischer Prophezeiungen in Verbindung stehe! Die prophezeite Rückkehr sollte dem Zwecke dienen, die wahre Anbetung Jehovas wiederherzustellen. Dies hat sich am geistigen, nicht am natürlichen Israel erfüllt.
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