Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g79 8. 9. S. 27-28
  • Warum die Betonung der christlichen Freiheit?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Warum die Betonung der christlichen Freiheit?
  • Erwachet! 1979
  • Ähnliches Material
  • Aus den Gesetzen und Grundsätzen der Bibel persönlich Nutzen ziehen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
  • Was das mosaische Gesetz für dich bedeutet
    In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint
  • Das Gesetz des Christus
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1996
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1972
Hier mehr
Erwachet! 1979
g79 8. 9. S. 27-28

Der Standpunkt der Bibel

Warum die Betonung der christlichen Freiheit?

„CHRISTUS [hat] uns frei gemacht. Darum steht fest, und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen“ (Gal. 5:1). „Seid gleich freien Menschen, und behaltet doch eure Freiheit nicht als einen Deckmantel für Schlechtigkeit, sondern als Sklaven Gottes“ (1. Petr. 2:16). Diese und ähnliche Äußerungen in den Christlichen Griechischen Schriften betonen, welch hohen Wert die christliche Freiheit hat und wie wichtig es ist, sie zu bewahren. Eine Untersuchung der im ersten Jahrhundert u. Z. herrschenden Verhältnisse kann uns erkennen helfen, warum die christliche Freiheit so betont werden muß.

Bevor Jesus Christus auf die Erde kam, um sein Leben zu opfern, verkehrte Gott, der Allmächtige, ausschließlich mit dem Volk Israel. Im ersten Jahrhundert waren es mehr als 1 500 Jahre, daß die Israeliten unter dem mosaischen Gesetz lebten. Die religiösen Führer des Judaismus, vor allem die Pharisäer, glaubten, sie könnten Gottes Wohlgefallen erlangen, indem sie das Gesetz strikt nach ihrer traditionellen Auslegung beobachteten. Anstatt demütig zu Jehova Gott um Barmherzigkeit und Gunst aufzublicken, brüsteten sich diese Männer, besser zu sein als andere Israeliten und vor Gott eine Sonderstellung einzunehmen. Ihre Einstellung glich der des Pharisäers, der in einer Veranschaulichung Jesu betete: „O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Erpresser, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Steuereinnehmer. Ich faste zweimal in der Woche, ich gebe den Zehnten von allem, was ich erwerbe“ (Luk. 18:11, 12).

In Wirklichkeit verurteilte das mosaische Gesetz sogar die Pharisäer als Sünder. Zum Beispiel erkannte Paulus, daß er, als er ein Pharisäer war, das Gesetz nicht vollkommen halten konnte. Er stellte fest, daß er trotz seiner besten Bemühungen verurteilt dastand aufgrund des Gebots gegen die Begierde. In seinem Brief an die Römer schrieb er: „Ich hätte zum Beispiel die Begierde nicht erkannt, wenn das ,Gesetz‘ nicht gesagt hätte: ,Du sollst nicht begehren.‘ Die Sünde aber, die durch das Gebot Anlaß erhielt, bewirkte in mir jederlei Begierde, denn ohne Gesetz war die Sünde tot. In der Tat, ich war einst ohne Gesetz lebendig; als aber das Gebot gekommen war, lebte die Sünde wieder auf, ich aber starb“ (Röm. 7:7-9).

Eines der Hauptziele des Gesetzes bestand darin, die Israeliten auf den Messias hinzuweisen, indem ihnen bewußt gemacht wurde, daß die Erlösung durch ihn vonnöten war. Nachdem Jesus Christus sein irdisches Leben durch seinen Opfertod beendet und den Wert seines Opfers seinem Vater dargebracht hatte, war somit der Zweck des Gesetzes erfüllt (Gal. 3:24, 25). Alle, die an Gottes Vorkehrung durch Christus zur Sündenvergebung Glauben ausübten, wurden vom Fluch der Sünde und auch von dem Gesetz befreit, das diesen Fluch offenkundig machte (Röm. 7:6; 8:1, 2).

Da gewisse Judenchristen im ersten Jahrhundert u. Z. diese wichtige Wahrheit nicht erkannten, versteiften sie sich darauf, daß man ohne das Gesetz keine Rettung erlangen kann. Sie glaubten, daß ein annehmbarer sittlicher Lebenswandel von der strikten Befolgung des Gesetzes abhängt, und wollten das auch gläubigen Nichtjuden auferlegen (Apg. 15:2, 5). Diese Judenchristen übersahen die Tatsache, daß das Gesetz an sich keinen vorzüglichen Wandel gewährleisten konnte und daß Gottes Geist, der in denen wirksam war, die an Christus Glauben ausübten, eine weit größere Kraft für Gerechtigkeit ist (Gal. 5:16-18). Gottes Geist bewirkt im Menschen Liebe, und „Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu“ (Röm. 13:10).

Die Personen, die sich auf die Beobachtung des Gesetzes versteiften, leugneten den Wert des unentbehrlichen Glaubens und sahen Werke weiterhin als das Mittel an, durch das sie gerecht werden konnten. Ihr gesetzesbetonter Standpunkt in Sachen Anbetung hätte die Christen wieder unter eine Vorkehrung gebracht, die lediglich die Betreffenden als Sünder bloßgestellt hätte und als solche, die den Tod verdienten (Röm. 3:20; 6:23).

Sich auf die Beobachtung des Gesetzes als Mittel zur Rettung zu versteifen war also in Wirklichkeit eine Rückkehr zu einer Sklaverei, von der die Christen auf der Grundlage des Loskaufsopfers Jesu befreit worden waren. Der Apostel Petrus führte das denen vor Augen, die meinten, die Erfordernisse des Gesetzes sollten den Gläubigen unter den unbeschnittenen Nichtjuden auferlegt werden. Der Apostel bezog sich auf die Tatsache, daß Kornelius und andere trotz ihrer Unbeschnittenheit Gottes Geist empfangen hatten, und zog dann die Schlußfolgerung:

„Gott, der das Herz kennt, legte Zeugnis ab, indem er ihnen den heiligen Geist gab, so, wie er ihn auch uns gegeben hat. Und er hat gar keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht, sondern hat ihr Herz durch Glauben gereinigt. Nun denn, warum stellt ihr Gott auf die Probe, indem ihr den Jüngern ein Joch [das mosaische Gesetz] auf den Nacken legt, das weder unsere Vorväter noch wir [Juden] zu tragen vermochten? Im Gegenteil, wir vertrauen, daß wir durch die unverdiente Güte des Herrn Jesus auf dieselbe Weise gerettet werden wie auch jene“ (Apg. 15:8-11).

Da Jehova Gott durch seinen Sohn seinen Geist auf gläubige Nichtjuden ausgoß, machten diejenigen, die die unbeschnittenen Gläubigen unter das Gesetz bringen wollten, in Wirklichkeit Gott den Vorwurf, einen Fehler zu begehen. Durch ihre Anschauung hatte es den Anschein, daß der Allerhöchste nicht wußte, was er tat, als er Nichtjuden annahm, ohne zuerst zu verlangen, daß sie das Gesetz hielten. Dadurch stellten sie ungehörigerweise „Gott auf die Probe“. Die christliche Freiheit mußte verteidigt werden, damit keiner der Gläubigen Jehova mißfiel.

Auch wir heute müssen unsere christliche Freiheit bewahren. Das bedeutet nicht, daß wir gesetzlos sein können. Im Gegenteil, wir sind Sklaven Gottes und Christi. Würden wir Sünde treiben, dann würden wir den eigentlichen Zweck leugnen, für den Gottes Sohn unsertwegen starb, nämlich um uns von der Sünde zu befreien. Wie verkehrt wäre es, die unverdiente Barmherzigkeit, die uns erwiesen worden ist, auszunutzen (Röm. 8:2-11; 1. Petr. 1:17-19). Dennoch müssen wir uns vor der gefährlichen Ansicht hüten, daß wir die Gabe des ewigen Lebens durch bestimmte Werke erlangen. Das könnte bewirken, daß wir wie die Pharisäer zu hoch von uns denken und das Werk, das Gott durch Christus und durch den heiligen Geist bewirkt, uns selbst zuschreiben. (Vergleiche Römer 7:21-25; 1. Korinther 3:6, 7.) Unsere vortrefflichen Werke und unser Wandel sind nichts weiter als ein Ausdruck unseres tätigen, lebendigen Glaubens (Jak. 2:26). Sie beweisen, daß wir uns von unserem himmlischen Vater und seinem Sohn als Werkzeug gebrauchen lassen. Somit kommt alle Ehre Jehova Gott und unserem Herrn Jesus Christus zu.

Mögen wir den Wert der christlichen Freiheit niemals aus den Augen verlieren, sondern Gott stets aus den richtigen Beweggründen dienen. Niemand kann durch eine vollkommene Gesetzessammlung gerecht gemacht werden. Wenn wir von Gott anerkannt werden wollen, brauchen wir in unserem Leben eine Kraft, die stärker ist als das Gesetz, um unsere sündigen fleischlichen Neigungen zu überwinden. Diese stärkere Kraft ist Gottes Geist, der in solchen Personen völlig wirksam ist, die echten Glauben an Gottes Vorkehrung der Rettung durch Christus ausüben. Auf das jüdische Gesetz zu pochen, statt die christliche Freiheit zu wahren, kommt daher einer Leugnung des christlichen Glaubens gleich.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen