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Die Früchte des Geistes hervorbringenDer Wachtturm 1961 | 15. Februar
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zu lesen, denn dann sieht er in Jesus den kraftvollen Ankläger dessen, was böse ist. Jesus handelte ohne Furcht. Er hatte vollkommene Liebe, und diese treibt die Furcht aus. Mit denen, die etwas lernen wollten, verfuhr er feinfühlend und liebreich, und er war in seinen Gefühlen und seinem Benehmen gegen alle maßvoll. Seine Milde kam Jesus zu Hilfe, die Menschen zu lehren. Er sagte zu ihnen: „Werdet meine Jünger, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen.“ (Matth. 11:29, NW) Sie setzten ihr Vertrauen auf ihn. Sie bekamen es nicht mit der Angst zu tun, wenn Jesus die Wahrheit offen darlegte, denn er tat es mit Liebe. Sie waren bereit, auf ihn zu hören. Paulus kannte den Wert der Milde und sagte zu Timotheus: „Ein Sklave des Herrn aber soll nicht streiten.“ Durch Streiten kann man niemandem helfen, zur Wahrheit zu kommen. Paulus sagte weiter: „Ein Sklave des Herrn … soll gegen alle taktvoll sein, lehrfähig, der sich unter üblen Verhältnissen zusammennimmt, der mit Milde die Widerstrebenden unterweist.“ (2. Tim. 2:24, 25, NW) Durch das richtig dargelegte Wort Gottes, und nicht durch Zwang, wird jemand dazu geführt, seinen früheren Lauf zu bereuen.
21. (a) Zeigt die Geschichte der katholischen Kirche, daß sie eine mildgesinnte Organisation ist, und warum antwortest du so? (b) Inwiefern ist das wahre Christentum in dieser Beziehung anders?
21 Wie anders handelte doch die römisch-katholische Hierarchie — die auch heute noch große Macht in der Welt ausübt — während der Jahre der Inquisition! Diese Organisation, die eine falsche Religion pflegt, kann ihre Geschichte, was Marterungen betrifft, nicht ungeschehen machen, denn sie spannte Männer und Frauen auf die Folter, renkte deren Glieder aus, wandte die Daumenschraube an; ja, die Priester, die dafür sorgten, daß Juden, Mauren und „Ketzer“ unbeschreibliche Schmerzen erlitten, waren bestimmt nicht von Milde beseelt. Jene Religionsführer kämpften darum, die Menschen zwangsweise in die römisch-katholische Kirche zu treiben. Was brachten sie durch ihre Kriege und Folterungen denn zustande? Etwa eine Welt des Friedens und der Einheit? Nein! Die falsche Religion hat die Menschen durch ihre Kriege und Kreuzzüge direkt von Gott weggetrieben. Das Christentum wird niemals durch den Gebrauch fleischlicher Waffen Wirklichkeit. Jene, die die Wahrheit annehmen, tun es, weil der Verkündiger die Personen, die der biblischen Botschaft widerstreben, milde und geduldig behandelt. Jesus und die Apostel wandten diese Methode an. Wahre Christen müssen heute die gleiche Methode anwenden. Milde ist eine Frucht des heiligen Geistes Gottes; wer sie anwendet, zeitigt in der Verkündigung des Königreiches Gottes bleibende Ergebnisse.
SELBSTBEHERRSCHUNG
22. (a) In welchem Maße wird das Leben eines Christen durch Selbstbeherrschung regiert? (b) Zu welcher Art von Menschen werden jene gezählt, die der Selbstbeherrschung ermangeln?
22 Unvollkommenen Menschen fällt es schwer, Selbstbeherrschung zu üben. Warum diesbezüglich Ausflüchte machen? Suche sie vielmehr zu üben. Sie ist eine der Früchte des Geistes. Somit muß man sie gewinnen können. Selbstbeherrschung zu haben bedeutet, sich in Taten, Worten, Eß- und Trinkgewohnheiten zu zügeln und auch seine Gefühle zu beherrschen. So wie Paulus die Sache ansah, werden Personen, die sich nicht selbst beherrschen können, zu einer ziemlich verächtlichen Menschenrotte gezählt. Wer der Selbstbeherrschung ermangelt, wird von Paulus zu den ziemlich verrufenen Personen gezählt, von denen die Bibel sagt, sie seien in den letzten Tagen in der Überzahl. An Timotheus schreibend, sagte er: „Dieses aber erkenne, daß es in den letzten Tagen kritische Zeiten geben wird, die schwer zu ertragen sind. Denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ohne liebende Güte, ohne natürliche Zuneigung, unverträglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten.“ (2. Tim. 3:1-3, NW) Willst du wirklich zu solch pflichtvergessenen Leuten gezählt werden, nur weil du der Selbstbeherrschung ermangelst? Salomo schrieb: „Der Tor läßt seinen ganzen Unmut herausfahren, aber der Weise hält ihn beschwichtigend zurück.“ (Spr. 29:11) Wie leicht kann es geschehen, daß ein Christ, dem es an Selbstbeherrschung mangelt oder der sie verliert, auf die Pfade des Fleisches zurückgleitet und die Segnungen des Königreiches Gottes nicht mehr ererben kann. Wie töricht handeln also alle, die nicht danach streben, auch diese Frucht, die Selbstbeherrschung, hervorzubringen. Durch Selbstbeherrschung bekundet man Liebe.
23. Was müssen wir tun, um uns selbst zu erbauen und uns weiterhin am Werk des göttlichen „Baus“ zu beteiligen?
23 Alle diese Früchte des Geistes stellt Paulus den Werken des Fleisches gegenüber. Es muß eine Änderung eintreten, wenn sich eine gläubige Person Gott hingibt, um dessen Willen zu tun. Sie darf nun nicht mehr so handeln, wie die Welt handelt, denn „jene, die Christus Jesus angehören, schlagen das Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden an den Pfahl“. (Gal. 5:24, NW) Es muß bei ihr eine Änderung, eine Auferbauung eintreten. „Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch weiterhin durch den Geist ordentlich wandeln. Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir uns gegenseitig zu Wettbewerbsleistungen antreiben und einander beneiden.“ (Gal. 5:25, 26, NW) Wer die Früchte des Geistes hervorbringt, erweist sich als geeignet, zu Jehovas Neuer-Welt-Gesellschaft zu gehören. So „gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst“ — das dient dir zum Guten. Du wirst „sowohl dich selbst als auch jene erretten, die auf dich hören“. (1. Tim. 4:16, NW) Strebe nach Erbauung, indem du auf deine Früchte des Geistes achtest und dabei etwas zum Wachstum der Neuen-Welt-Gesellschaft Jehovas beiträgst. Christen müssen in Einheit miteinander sein, müssen zeigen, daß sie so eins sind, „wie eine Herde Schafe in der Hürde, wie eine Herde mitten auf ihrer Weide“. „Weide“ zusammen mit den „Schafen“ Jehovas und bleibe in Einheit mit ihnen, denn „im Hause des Gerechten gibt es Vorrat in Fülle, aber der Erwerb des Bösen bringt Unannehmlichkeiten“. — Spr. 15:6, NW.
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Richtet euer Herz auf Gottes Wort!Der Wachtturm 1961 | 15. Februar
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Richtet euer Herz auf Gottes Wort!
1. Was ergibt sich aus der Freigebigkeit in Verbindung mit Gottes Wort, und welchen Lohn trägt sie ein?
WER dem Worte Gottes in seinem Sinn den ersten Platz gibt, wird sich einen guten Schatz sammeln. Beständig mit dem Worte Gottes zu arbeiten bringt großen Gewinn, und der Schatz, den jemand schon hat, wird dadurch vermehrt. Ungeachtet wieviel man von diesem Schatz austeilt, sei es durch das mündliche Wort oder durch Druckschriften, wird er doch immer noch größer. Mose erkannte diese Tatsache gut. Kurz bevor die Kinder Israel den Jordan überschreiten und in das Verheißene Land einziehen sollten, sagte er unter Inspiration zu den Israeliten: „Richtet euer Herz auf alle Worte, die ich heute als Warnung zu euch spreche … Denn es ist kein wertloses Wort für euch, sondern es bedeutet euer Leben, und durch dieses Wort könnt ihr eure Tage verlängern auf dem Grund und Boden, zu dessen Besitzergreifung ihr über den Jordan zieht.“ — 5. Mose 32:45-47, NW.
2. Wo sind Worte des Lebens heute zu finden, und welche Rolle spielt jemandes Herz beim Hervorbringen eines guten Schatzes?
2 Jehovas Worte enthalten wertvolle Belehrungen, ja sie sind Worte des Lebens. Ihre Beachtung führt zu großem Reichtum, zu einem Schatz. Wer sein Herz auf alle Worte richtet, die Jehova redet, wird den Willen Gottes tun. Er wird den guten Schatz während seines Lebens hervorbringen und wird für andere ein Segen sein. Jesus sagte: „Ein
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