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  • Wie läßt sich das feststellen?
    Erwachet! 1983 | 8. Juli
    • Wie läßt sich das feststellen?

      „Wenn alles so weitergeht wie bisher, wird die Welt im Jahre 2000 ...“

      VORAUSSAGEN dieser Art sind heute gang und gäbe. Bücher, Zeitschriften, Zeitungsartikel und Sendungen über dieses Thema sättigen den Markt. Professionelle „Futurologen“ werden, nicht anders als früher die Hofpropheten, dafür bezahlt, die Zukunft vorauszusagen. Die verwirrende Vielfalt der häufig widersprüchlichen Fakten und Zahlen, die sie vorweisen, läßt bei den meisten Leuten die Frage aufkommen, was sie eigentlich glauben sollen.

      Die überwältigende Mehrzahl der Voraussagen zeichnet ein Zukunftsbild der Düsterkeit und des Untergangs. Es ist die Rede von Bevölkerungsexplosion, Nahrungsmittelknappheit, Umweltverschmutzung, Energiekrise, Atomkrieg usw. Zum Beispiel wird in dem von der amerikanischen Regierung herausgegebenen Bericht Global 2000 warnend gesagt: „Die Zeit zum Handeln ... geht zu Ende. Wenn die Nationen der Erde nicht gemeinsam und jede für sich mutige und phantasievolle Maßnahmen ... ergreifen, wird dieser Welt der Schritt ins 21. Jahrhundert voraussichtlich nicht leicht werden.“

      Das Umweltprogramm der UN vermittelte in einem 637seitigen Bericht ein ähnliches Bild. Gemäß der Torontoer Zeitschrift Globe and Mail war darin die Rede von „einer kranken, übervölkerten Welt, deren neurotische Bewohner damit fortfahren, die Luft zu verpesten und das Wasser zu verschmutzen, während sie immer wirksamere Methoden ersinnen, um sich gegenseitig umzubringen“.

      Andererseits gibt es ebenso befähigte Experten, die solche Berichte für nichts weiter als Schwarzseherei halten. Sie meinen, daß es sich dabei um ungeheure Übertreibungen von Beamten internationaler Institutionen handelt, die darauf aus sind, mehr öffentliche Gelder zu erhalten. Sie sagen, die Technik werde Mittel und Wege finden, Engpässe auszugleichen, und die Probleme würden sich schon von selbst lösen.

      Interessanterweise ist jedoch zu beobachten, daß sehr häufig Experten aus beiden Lagern die gleichen Daten heranziehen und dabei zu völlig entgegengesetzten Schlußfolgerungen gelangen. Zum Beispiel führt der Wirtschaftswissenschaftler Julian Simon in dem Buch The Ultimate Resource das Argument ins Feld, daß es zwar „immer Engpässe aufgrund von Naturkatastrophen, Kriegen, Politik und Bevölkerungsverschiebungen geben wird“, daß sie aber nur von kurzer Dauer sein werden. „Ein erhöhter Bedarf an Ressourcen“, behauptet er, „führt gewöhnlich dazu, daß wir auf Dauer besser an sie herankommen, weil wir durch unsere Bemühungen Kenntnisse hinzugewinnen.“ Je mehr die Bevölkerung wächst, fügt er hinzu, um so „mehr Menschen werden dasein, die diese Probleme lösen und uns den Vorteil verschaffen können, auf lange Sicht mit niedrigeren Kosten auszukommen und unter weniger Engpässen zu leiden“.

      Eine völlig entgegengesetzte Ansicht vertritt der Umweltforscher Garrett Hardin, gut bekannt durch seine „Rettungsbootphilosophie“. Er behauptet, unsere Zivilisation sei nur ein „Anstrich — an der Oberfläche gut und darunter Schrott“. Gegen das Argument, mit mehr Menschen könne man mehr Probleme lösen, brachte er die klassische Erwiderung: „Die Bevölkerung Englands ist heute 11mal so groß wie zur Zeit Shakespeares — aber hat England 11mal so viele Shakespeares? Hat es überhaupt einen einzigen Shakespeare?“

      Wägen wir das Für und Wider ab, erhalten wir einen gemeinsamen Nenner, der alles überragt: die Erkenntnis, daß die Menschheit tatsächlich Gefahren und Problemen wie nie zuvor gegenübersteht und daß dringend etwas getan werden muß. Während die Experten darüber debattieren, was zu tun ist, leiden und sterben Millionen von Menschen an Fehlernährung und Krankheiten, werden immer mehr Pflanzen und Tiere ausgerottet, werden Luft und Wasser verseucht und werden die Atomwaffenarsenale der Nationen aufgestockt.

      Es ist kaum tröstlich, zu wissen, daß der Prozentsatz der Menschen, die aus dem einen oder anderen Grund vorzeitig sterben, heute geringer ist, wenn man bedenkt, daß dieser Prozentsatz für Millionen von Menschenleben steht; oder daß der Lebensstandard in manchen Gebieten steigt, während der Großteil der Menschheit noch unter bitterer Armut und Entbehrung leidet, ohne eine Hoffnung auf Besserung zu haben.

      Selbst in den wenigen Gebieten, wo relativer Überfluß herrscht, läßt sich schwer sagen, ob die Lebensqualität besser wird. Die Menschen dort mögen nicht um Nahrung und Brennstoff kämpfen, aber sie leben in ständiger Furcht vor der Ausrottung durch einen Atomkrieg. Ihr Leben und ihr Eigentum sind täglich durch Kriminalität, Gewalttätigkeit und Wandalismus bedroht. Ihr Wohlstand wird von der Inflation aufgezehrt. Ihre Familien werden durch Scheidung und Jugendkriminalität zerrüttet. Man könnte die Liste beliebig fortsetzen.

      In unserem Bestreben, über die Zukunft Bescheid zu wissen, ist es wesentlich, daß wir den Unterschied zwischen dem erkennen, was wirklich geschieht, und dem, was gemäß der Meinung und den Versprechungen gewisser Leute geschehen wird. Wir sollten uns nur nach Tatsachen, nicht nach jemandes Spekulationen ausrichten. Der Physiker und Nobelpreisträger Niels Bohr sagte einmal: „Die Zukunft vorauszusagen ist sehr schwierig.“ Klauseln wie „Sofern die gegenwärtigen Trends anhalten“ oder „Wenn nichts unternommen wird“, die bei Voraussagen sehr oft vorkommen, zeigen uns, daß eine bessere Zukunft nicht nur davon abhängt, ob Mittel und Wege gefunden werden, die heutigen Probleme zu lösen, sondern auch davon, ob wir willens sind, dementsprechend zu handeln.

      Haben all die düsteren Voraussagen die Völker und Nationen zum Handeln veranlaßt? Werden sie es noch?

  • Was die Vergangenheit über die Zukunft sagt
    Erwachet! 1983 | 8. Juli
    • Was die Vergangenheit über die Zukunft sagt

      DIE Zukunft ist seit langem ein vieldiskutiertes Thema. Gehe in irgendeine Bibliothek, und du wirst darüber wahrscheinlich ein ganzes Regal von Büchern finden. Bei näherem Hinsehen wirst du feststellen, daß viele dieser Bücher vor 20 oder gar 30 Jahren geschrieben wurden. Zum Beispiel zeichnete George Orwell in seinem satirischen Roman 1984, der im Jahre 1949 veröffentlicht wurde, das Bild einer entmenschlichten Gesellschaft unter totalitärer Herrschaft. Im Jahre 1962 lenkte Rachel Carsons Buch Der stumme Frühling weltweit die Aufmerksamkeit auf die Gefahren der Umweltverschmutzung, die auf den wahllosen Gebrauch von Chemikalien zurückzuführen ist. Seither ist die Bestsellerliste gedrängt voll von Büchern über dieses Thema.

      Was haben aber all die Voraussagen und Warnungen bewirkt? Haben sie die Öffentlichkeit und die Behörden veranlaßt, Maßnahmen zur Bewältigung der Probleme und zur Sicherung der Zukunft zu ergreifen? Der Autor des Bestsellers Die Bevölkerungsbombe, Paul Ehrlich, der schon seit den 60er Jahren sehr viel über Umweltfragen geschrieben und in Rundfunk und Fernsehen diskutiert hat, sagte folgendes: „In mancher Hinsicht haben wir viel geschafft. Wir haben den National Environmental Policy Act, wir haben Feststellungen über die Auswirkung auf die Umwelt und so weiter. Aber nirgendwo haben wir auch nur annähernd genügend Fortschritte gemacht, um mit dem Tempo Schritt zu halten, mit dem wir alles zerstören ... Mir scheint, ich habe viel Atem verschwendet.“ Er faßte seine Zukunftshoffnung wie folgt zusammen: „Wenn man für völligen Optimismus die Zahl 10 wählte und für völligen Pessimismus die Zahl eins, würde ich mich für 1,2 entscheiden.“ Somit haben all die Bücher, Berichte, Studien und Konferenzen der letzten Jahrzehnte nur wenig dazu beigetragen, die Denkweise und die Einstellung der Leute in bezug auf die Zukunft zu ändern.

      Warum die Warnungen unbeachtet bleiben

      Warum haben sich trotz allem, was die Experten uns sagen, die Weltverhältnisse ständig verschlechtert? Könnte es sein, daß sich heute die meisten Leute nicht um ihre Zukunft kümmern? So eigenartig es scheinen mag, ist das genau die Ursache, die die Forscher festgestellt haben: Bei den meisten gilt die eigentliche Sorge der Gegenwart, nicht der Zukunft.

      Zum Beispiel hat die Zeitschrift Psychology Today in dem Artikel „Die Zukunft kann für sich selbst sorgen“ die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage (in den USA) wie folgt wiedergegeben: „Die Gedanken der Befragten waren in einem vielleicht ungesunden Ausmaß von der Gegenwart beherrscht. Wirtschaftliche Fragen verdrängten alle anderen Probleme — sogar das Verbrechen, die Religion und den Frieden in der Welt.“ Bei der Umfrage ergab sich beispielsweise, daß die Leute, die gefragt wurden, was sie sich am meisten im Leben wünschten, im Verhältnis von fünf zu eins mehr dazu neigten, von einem besseren Lebensstandard für sich selbst zu sprechen als von einer besseren Zukunft für ihre Kinder.

      Nicht zu übersehen sind auch die Auswirkungen des im Regierungswesen, im Geschäftsleben und in der Industrie weitverbreiteten Brauches, Informationen zu manipulieren oder sogar zu verdrehen. Es ist nichts Ungewöhnliches, daß die Schäden, die durch ein Produkt wie Asbest oder durch Projekte wie Atomkraftwerke entstehen, verschwiegen werden. Man schreckt auch nicht vor gezielten Werbekampagnen oder gar Einschüchterungsversuchen zurück, um die Öffentlichkeit zu verleiten, Unwahrheiten zu glauben oder gut fundierte Warnungen zu übergehen. Selbst wenn am Ende die Wahrheit herauskommt, besteht der Gesamteffekt darin, daß die Öffentlichkeit den Experten kaum mehr etwas glaubt oder sie belächelt und immer weniger bereit ist, um der Zukunft willen irgendwelche Änderungen vorzunehmen oder Opfer zu bringen.

      Demzufolge scheinen sich im großen und ganzen die Interessen der Menschen auf das Hier und das Jetzt und auf ihre eigene Person zu konzentrieren. Natürlich denken sie an die Zukunft, aber die meisten meinen, sie könnten sowieso nicht viel ausrichten. Was bei ihnen zählt, ist das tägliche Leben und das, was es ihnen jetzt bietet. Die Zukunft muß für sich selbst sorgen, denken sie.

      Folgen der Trägheit

      Diese Gesinnung hat entscheidend zu dem Verlauf der Ereignisse beigetragen, der zu der kritischen Weltsituation von heute geführt hat. Viele der schwerwiegenden Gefahren, die einer besseren Zukunft im Weg stehen, wie zum Beispiel Atomkrieg, Umweltverschmutzung, Verbrechen und Gewalttätigkeit, um nur einige zu nennen, sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Mißachtung von Warnungen oder Verheimlichung von Tatsachen. Betrachte kurz einige Beispiele.

      Die Gefahren eines Atomkrieges und des internationalen Wettrüstens hat man bereits vor einiger Zeit erkannt. Proteste und Warnungen ertönen seit vielen Jahren. Im Jahre 1964, also vor nahezu 20 Jahren, wiesen zwei bedeutende amerikanische Wissenschaftler, die als Präsidentenberater dienten, auf den Unsinn des Wettrüstens hin: „Bei dem Rüstungswettlauf befinden sich beide Seiten in dem Dilemma, ihre militärische Macht ständig zu vergrößern und ihre nationale Sicherheit ständig zu verringern. ... Der eindeutig vorherzusehende Verlauf des Wettrüstens ist eine anhaltende offene Spirale nach unten ins Nichts.“ Mit anderen Worten: Je mehr Waffen die Länder anhäufen, um so unsicherer werden sie sich fühlen, und das Endergebnis ist die Katastrophe.

      Aber werden solche Ratschläge ernst genommen? Der amerikanische Präsident Ronald Reagan sagte unlängst in einer Rede vor dem britischen Parlament mit Nachdruck: „Unsere militärische Stärke ist eine Voraussetzung für den Frieden.“ Offensichtlich ist das auch die Ansicht der meisten Regierungen von heute, da sich die Nationen im Namen der nationalen Sicherheit mit immer zerstörerischen — atomaren, chemischen, biologischen und anderen — Kriegswaffen rüsten. Der Führung der Supermächte folgend, ist eine Anzahl der Entwicklungsländer nicht mehr weit davon entfernt, sich dem Atomklub anzuschließen. Das Ergebnis besteht darin, daß sich keine Nation mehr sicher fühlt und der Mensch und seine Heimat — die Erde, wie wir sie kennen — an den Rand der völligen Vernichtung getrieben werden.

      Seit Jahren klagen Umweltschützer, welch zerstörerische Auswirkung die technische Entwicklung auf Luft, Wasser und Boden sowie auf das Pflanzen- und Tierleben hat. Doch die Verlockung des Profits und eines höheren Lebensstandards hat sich als weitaus attraktiver erwiesen. Solange ein Projekt Arbeitsplätze schafft und Gewinn einbringt — so denken die Leute — kann man darüber hinwegsehen, welche Umwelt- oder Gesundheitsschäden es hervorruft. Ein in dieser Hinsicht eindeutiger Fall ist das, was sich in Minamata (Japan) abspielte. Anfang der 50er Jahre wurde entdeckt, daß der hohe Quecksilbergehalt in den Fischen, die von den Bewohnern der Fischerdörfer in der Umgebung jener Stadt gegessen wurden, zu erheblichen Beeinträchtigungen ihres Hör-, Seh- und Sprechvermögens und zu Deformationen des Körpers und der Gliedmaßen von Säuglingen und älteren Leuten führte. Das Quecksilber stammte aus Industrieabfällen umliegender Fabriken. Es wurde nichts unternommen, bis sich die Regierung aufgrund einer zweiten Katastrophe, die sich bei Niigata ereignete, veranlaßt sah, eine Behörde zur Überwachung der Umweltverschmutzung ins Dasein zu rufen.

      Solche Vorfälle ereignen sich immer wieder in der ganzen Welt. Viele sind mit noch weitaus schwerwiegenderen Problemen verbunden, wie zum Beispiel dem sauren Regen, der Zerstörung der Ozonschicht, der Anhäufung von Kohlendioxyd in der Atmosphäre und der ungenügenden Beseitigung von Giftabfällen. Das Endergebnis sind nicht nur körperliche Schäden wie bei den Einwohnern japanischer Fischerdörfer, sondern der mögliche Zusammenbruch des gesamten lebenerhaltenden Systems der Erde. Dennoch „herrscht heute weltweit noch Zufriedenheit über den Zustand der Umwelt“, sagte James A. Lee, der für Umweltfragen zuständige Direktor der Weltbank. „Trotz der verbesserten Einschätzung dieser Zustände im vergangenen Jahrzehnt“, fügte er hinzu, „gelten die Umweltprobleme irgendwie nicht als schwerwiegend genug, oder die Auswirkungen scheinen zu weit in der Zukunft zu liegen.“ Einzelne Personen und Nationen sind zu sehr in die gegenwärtigen wirtschaftlichen und politischen Fragen verwickelt, um wegen der Zukunft beunruhigt zu sein.

      Man könnte weitere Beispiele anführen, wozu die kränkelnde Weltwirtschaft sowie die grassierende Kriminalität und Gewalttätigkeit gehören, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Einfach ausgedrückt, ist vieles davon ein Ergebnis des unersättlichen Verlangens nach augenblicklichem Vergnügen und Wohlstand. In dem Bestreben, das zu tun, was ihnen gefällt, werfen die Menschen alle Wertmaßstäbe und Hemmungen über Bord, und das führt zur äußersten Geringschätzung des Eigentums und des Lebens anderer. Dadurch, daß die Menschen — und die Regierungen — alles sofort haben wollen, stürzen sie sich in große Schulden, was zu galoppierender Inflation beiträgt, die alles, was sie haben, wertlos machen kann. Solange die Einstellung „Zuerst ich“ und der Drang, alles sofort haben zu müssen, weiterbestehen, ist es unwahrscheinlich, daß die Zukunft besser werden wird.

      Unumgängliche Lektionen

      Was können wir daraus lernen? Was sagt uns die Vergangenheit über die Zukunft?

      Zunächst ist es trotz der Tatsache, daß heute viel mehr Informationen über Trends und Gefahren zur Verfügung stehen, höchst unwahrscheinlich, daß die Menschen anders handeln werden als in der Vergangenheit. Ein Großteil der Informationen wird weiterhin übergangen werden, so wie es bisher wiederholt der Fall war. Wenn eine bessere Zukunft davon abhängt, ob die Menschen willens sind, Opfer zu bringen und ihre Lebensweise zu ändern (was viele Experten als Bedingung ansehen), dann haben wir sehr wenig Grund, optimistisch zu sein. Die Klausel „Wenn nichts unternommen wird“ in den Voraussagen der Futurologen steht auf sehr schwachen Füßen.

      Noch schwerwiegender ist jedoch die Tatsache, daß viele der Schwierigkeiten, denen wir heute gegenüberstehen, ein direktes Ergebnis der offenkundigen Kurzsichtigkeit von Regierungen, Behörden und Einzelpersonen sind. Viele der an Studien, Konferenzen und Sonderkommissionen Beteiligten arbeiten in ihrem Wetteifer um Gelder und Anerkennung oft für entgegengesetzte Ziele. Bestenfalls basteln sie lediglich an den Symptomen herum. Es gibt keine Regierung, Behörde oder Einzelperson auf der Erde, die weise, mächtig und einflußreich genug ist, um den Kurs genau zu erfassen und die für eine bessere Zukunft nötigen Änderungen herbeizuführen.

      Was bedeutet all das für uns? Wie sieht es mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft aus?

      [Herausgestellter Text auf Seite 7]

      Profite und ein höherer Lebensstandard haben sich als attraktiver erwiesen.

      [Bild auf Seite 5]

      Als in Japan große Firmen und Behörden zögerten, Probleme der Umweltverschmutzung anzupacken, bezahlte die Bevölkerung den Preis.

      [Bild auf Seite 8]

      Ein japanisches Mädchen müht sich ab, sich anzuziehen; sie wurde im Mutterleib durch Giftstoffe geschädigt.

  • Hoffnung auf eine bessere Zukunft
    Erwachet! 1983 | 8. Juli
    • Hoffnung auf eine bessere Zukunft

      ALS Kommandant Jack Lousma auf dem dritten Flug des Raumtransporters Columbia die Erde aus einer Entfernung von 240 km betrachtete, verkündete er: „Es ist klar, daß wir eine Welt vor uns hatten, die genauso aussah, wie Gott sie geschaffen hatte — ohne die Grenzen, die wir auf dem Globus und auf den Karten in unseren Wohnungen und Schulen sehen.“ Dann fügte er hinzu, indem er die Erde mit einem Raumschiff verglich: „Wir müssen als Mannschaft besser miteinander auskommen, sonst wird es für keinen von uns ein erfolgreicher Flug sein.“

      Inzwischen ist den meisten Beobachtern klargeworden, daß das Ausmaß der Probleme, denen wir gegenüberstehen, heute weit über das hinausgeht, was irgendeine Nation oder auch eine Gruppe von Nationen bewältigen kann. Viele Experten und Behörden haben erkannt, daß die einzige Möglichkeit, die dringlichen Probleme der Menschheit zu lösen, darin besteht, daß die Nationen ihre Souveränität als einzelne einer zentralen Regierung oder Weltregierung übergeben oder zumindest unterordnen.

      Der bekannte britische Historiker Arnold Toynbee sprach in seinem 12bändigen Werk A Study of History und in anderen Schriften wiederholt davon, daß die Zukunft der Menschheit in der Schaffung „einer Welt liegt, die der Kontrolle einer einzigen politischen Autorität untersteht“, oder einer „Konföderation von Völkern mit einer zentralen Regierung, die von jedem einzelnen Bürger der Union Untertanentreue fordert und erhält“. Er betrachtete eine solche Vorkehrung als die einzige Möglichkeit, durch die der Krieg ausgemerzt werden kann. „Kriege können nur von Staaten geführt werden, und es sind mindestens zwei Staaten dazu nötig.“ „Kein Staat — kein Krieg“, folgerte er.

      Obwohl diese Ansichten, die Toynbee vor einem Vierteljahrhundert äußerte, als idealistisch abgestempelt worden sind, kann man seither viele ähnliche Stimmen vernehmen. Zum Beispiel ist Aurelio Peccei, der Gründer des Club of Rome, der Meinung, daß die heutige politische Ordnung einzelner, rivalisierender souveräner Staaten nicht nur „instabil, irrational und veraltet“ ist, sondern daß sie auch nicht „den heutigen Gegebenheiten Rechnung trägt“. Obwohl er nicht für eine absolute Weltregierung eintritt, meint er, daß eine neue Art von Weltgesellschaft nötig ist, um die Menschheit aus ihrer gegenwärtigen mißlichen Lage zu befreien. „Wenn man sich an Bord eines sinkenden Ozeanriesen befindet“, fügt er hinzu, „muß Solidarität zwischen der Mannschaft und den Passagieren bestehen, sonst könnte eine Meuterei ausbrechen und alles zerstören.“

      Die Logik und die Einsicht, die aus derartigen Beobachtungen sprechen, sind offenkundig. Aber sie lassen folgende Fragen aufkommen: Wie soll eine solche Weltordnung oder Regierung herbeigeführt werden? Wer verfügt wirklich über die Fähigkeiten eines Herrschers, der die Menschheit vor der Selbstvernichtung bewahren kann?

      Hoffnung — Woher?

      Vor etwa 3 000 Jahren sagte ein weiser und fähiger König gegen Ende einer erfolgreichen 40jährigen Herrschaft:

      „Dein, o Jehova, ist die Größe und die Macht und die Schönheit und die Hoheit und die Würde; denn alles in den Himmeln und auf der Erde ist dein. Dein ist das Königreich, o Jehova, der du dich auch als Haupt über alles erhebst. Der Reichtum und die Herrlichkeit sind deinetwegen, und du beherrschst alles; und in deiner Hand sind Kraft und Macht, und in deiner Hand steht es, groß zu machen und allen Stärke zu geben“ (1. Chronika 29:11, 12).

      Die obigen Worte König Davids von Israel geben wieder, wonach politische Denker heute suchen — eine mächtige, einigende und zentrale Regierung der Größe, Vorzüglichkeit und Würde, die aber gleichzeitig imstande ist, ihre Untertanen „groß zu machen und allen Stärke zu geben“. Aber die wichtige Frage für uns ist, ob Jehova Gott, der Allmächtige, so sehr an den Angelegenheiten der Menschheit interessiert ist, daß er über uns herrschen möchte. Die Antwort übermittelt er durch den Propheten Daniel:

      „Und in den Tagen dieser Könige [die einzelnen, rivalisierenden souveränen Staaten auf der Erde in der heutigen Zeit des Endes] wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeiten bestehen“ (Daniel 2:44).

      Ja, Gottes Königreich und seine Souveränität werden die Rettung des Menschen sein. Der Menschheit steht unmittelbar eine bessere Zukunft bevor.

      Das ist nicht ein utopischer Traum oder etwas, was Menschen ersonnen haben, die sich in einer verzweifelten Lage befinden. Denn Gott hat in seinem Wort, der Bibel, deutlich dargelegt, wie er die Probleme der Menschheit lösen wird.

      Frieden und Sicherheit werden nicht durch Wettrüsten verwirklicht werden, sondern durch völlige Abrüstung. „Kriege läßt er aufhören bis an das äußerste Ende der Erde“, sagt die Bibel. Wie? „Den Bogen zerbricht er, und den Speer zersplittert er; die Wagen verbrennt er im Feuer“ (Psalm 46:9). „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“ Die Vereinten Nationen behaupten, das zu tun, aber in Wirklichkeit wird das nur durch die gerechte und friedliche Herrschaft des Königreiches Gottes erreicht werden (Jesaja 2:4, Elberfelder Bibel).

      Eine saubere und sichere Umwelt, frei von Verschmutzung und ihren schädlichen Auswirkungen, wird das Ergebnis der Verwaltung durch Gottes Königreich sein. Die Menschheit wird nicht die Erde verlassen und sich in den Weltraum begeben müssen, um nach einer solchen Umwelt zu suchen. Gott wird der Vernichtung und Verschmutzung der Erde ein Ende bereiten, indem er ‘die verdirbt, die die Erde verderben’ (Offenbarung 11:18). Dann werden die Untertanen des Königreiches die Gelegenheit erhalten, Gottes ursprünglichen Auftrag auszuführen, sich die Erde untertan zu machen und sich der Pflanzen- und Tierwelt anzunehmen (1. Mose 1:28). Die Erde wird die bleibende Heimat des Menschen — ein Paradies — sein.

      Jeder Bewohner der gereinigten, paradiesischen Erde wird in Glück und Freiheit leben. Das wird nicht etwa dadurch erreicht, daß alle Sittenmaßstäbe über Bord geworfen werden oder die Philosophie „Jeder tue, was ihm beliebt“, befolgt wird. Die wohlbekannte Goldene Regel — „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ — wird zur alltäglichen Verhaltensregel werden. Jeder wird davon überzeugt sein, daß ‘Geben beglückender ist als Empfangen’ (Matthäus 7:12; Apostelgeschichte 20:35).

      Bei unserer kurzen Untersuchung des Themas Zukunft haben wir festgestellt, daß Umweltforscher, Wissenschaftler, Historiker und andere Experten seit Jahren warnend darauf hinweisen, daß schnellstens etwas unternommen werden muß, um ein katastrophisches Ende der Zivilisation, wie wir sie heute kennen, abzuwenden. Wir haben auch festgestellt, daß solche Warnungen im großen und ganzen ignoriert worden sind, was zu einer schwerwiegenden Gefährdung der weiteren Existenz der Menschheit geführt hat, ganz zu schweigen von einer besseren Zukunft.

      Handle jetzt, um dir eine bessere Zukunft zu sichern

      Eine neue Art von Weltgesellschaft wird als die einzige Alternative zur Ausrottung der Menschheit angesehen. Während die Experten nicht imstande sind, ein funktionsfähiges Konzept zu schaffen, hat Jehova Gott, schon lange bevor sich die Menschheit überhaupt der Probleme bewußt wurde, deutlich eine detaillierte, schrittweise Vorkehrung beschrieben, durch die die Erde unter einer gerechten Regierung, seinem Königreich, zu einem Paradies wiederhergestellt werden wird.

      Seit über 100 Jahren wird Gottes Königreich von Jehovas Zeugen als die einzige Hoffnung der Menschheit auf eine bessere Zukunft verkündigt. Wir sind ernstlich daran interessiert, dir, unserem Leser, zu helfen, herauszufinden, was du tun mußt, um dir selbst und deinen Angehörigen jetzt diese glücklichere Zukunft zu sichern.

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