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Schließt die göttliche Inspiration den menschlichen Faktor völlig aus?Erwachet! 1972 | 22. Mai
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Faktor somit nicht aus. Er trägt dazu bei, daß die Botschaft der Bibel eine starke Anziehungskraft auf Menschen ausübt und eine wohltuende Verschiedenartigkeit aufweist. Sie ist voll tiefer Empfindung. Die Schreiber waren vielfach an den Vorgängen, die sie schriftlich festhielten, persönlich beteiligt oder irgendwie davon betroffen. Ihre Schilderungen erhielten daher eine persönliche Note, und sie beschrieben das Leben, wie es wirklich ist — mit seinen Ängsten, seinen Enttäuschungen, seinen Leiden und seinen Freuden. In der Heiligen Schrift wird über Menschen berichtet, die wirklich gelebt haben, daher können wir uns selbst in ihnen, auch im Schreiber, erkennen. Die Menschen, über die in der Bibel berichtet wird, waren nicht anders als wir, sie machten Fehler, gerieten in Prüfungen und in Bedrängnis. Viele von ihnen bekundeten indessen einen unerschütterlichen Glauben an ihren Schöpfer und eine tiefe Liebe zu ihm. Ihr vortreffliches Beispiel ist daher eine Ermunterung für uns. Und die Tatsache, daß Gott sich mit ihnen befaßt hat, bietet uns die Gewähr dafür, daß er sich für uns Menschen interessiert. Wie dankbar können wir Jehova Gott für diese tiefgründige Schrift sein!
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1972 | 22. Mai
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Wir beobachten die Welt
Viele Worte, aber wenig Taten
◆ Der katholische Theologe und Sozialökonom Professor von Nell-Breuning, der von der Katholischen Akademie in München mit dem „Romano-Guardi-Preis 1972“ ausgezeichnet wurde, erklärte, die entscheidende Schwäche der katholischen Soziallehre bestehe darin, daß die Taten allzuweit hinter den Worten zurückblieben. Nicht selten widersprächen sie ihnen geradezu.
Müllberge werden höher
◆ Die Müllberge werden innerhalb von zehn Jahren doppelt so hoch werden. Wie das Bonner Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen mitteilte, sind in acht Jahren 20 bis 30 Millionen Tonnen Müll zu erwarten oder je Einwohner zwischen einer drittel und einer halben Tonne. Das entspräche knapp zweieinhalb Kubikmetern im Jahr. Das Ergebnis wurde von der Projektgruppe Abfallbeseitigung errechnet, die sich im Auftrag des Bundesinnenministeriums Gedanken über die Abfallbeseitigung macht. Wie ihre Berechnungen ergaben, wird der Papieranteil Ende dieses Jahrzehnts nahezu unverändert die Hälfte des Mülls ausmachen, auch Holz und Metall werden unverändert etwa ein Zehntel des Mülls bestreiten. Der Abfall durch Kunststoffpackungen dürfte etwas ansteigen und der Anteil von Glas minimal sinken.
Anstößige sexualpädagogische Erziehungsmethoden
◆ Von einem Lehrer, der in der siebenten Klasse, die sich aus zwölf bis fünfzehnjährigen Schülern zusammensetzt, unterrichtete, wurde bekannt, daß er „progressive“ Vorstellungen von sexualpädagogischen Erziehungsmethoden im Schulunterricht übermittelte, indem er besonders das Leben in Kommunen verherrlichte. In einem von ihm verfaßten „Unterrichtsbrief“ schilderte er nicht nur das eheliche, sondern auch das außereheliche Sexualverhalten von Erwachsenen — darunter auch sein eigenes — und stellte dabei besonders die Vorzüge der außerehelichen Sexualbeziehungen gegenüber denen der ehelichen Gemeinschaft heraus. Solche Empfehlungen und Vorstellungen widersprechen den in der Bibel verankerten Grundsätzen über Ehe und Familie.
Ausländer illegal in Berlin
◆ Als die Berliner Staatsanwaltschaft gegen zwei türkische Brüder wegen fortgesetzter Urkundenfälschung Anklage erhoben hatte, wurde in diesem Zusammenhang bekannt, daß allein in West-Berlin zwischen 15 000 und 20 000 Türken ohne Aufenthaltsgenehmigung leben. Diesen eingereisten Ausländern wurden falsche Stempel und Dienstsiegel für Pässe sowie gefälschte Lohnsteuerkarten zu Preisen zwischen 1 000 und 2 500 Mark besorgt.
Theologe über Rauschgift
◆ Der dem Franziskanerorden angehörende Theologe Gino Concetti
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