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  • Die herrliche Szenerie einer gigantischen Erdspalte
    Erwachet! 1979 | 8. Juli
    • Die herrliche Szenerie einer gigantischen Erdspalte

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Kenia

      DIESE Spalte in der Erdkruste wurde von Apollo 17 aus einer Entfernung von rund 145 000 Kilometern aufgenommen. Sie ist fast 10 000 Kilometer lang und 8 bis 80 Kilometer breit. Aber man darf sich nicht vorstellen, der Graben sei gerade. Die geologischen Untersuchungen haben ergeben, daß er stark verzweigt ist. Zweifellos ist er durch gewaltige Kräfte, die auf die Erdkruste eingewirkt haben, entstanden. Dieser riesige Graben gehört zu dem Eindrucksvollsten, was unsere Erde an Schönheit und einzigartigen Szenerien zu bieten hat. Es ist das Ostafrikanische Grabensystem (englisch: [Great] Rift Valley).

      Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Erforschung von Ost- und Zentralafrika begann, fing man an, sich ein Gesamtbild dieses geologischen Wunders zu machen. Nach einem Besuch in Ostafrika im Jahre 1893 schrieb der schottische Geologe J. W. Gregory an seine Kollegen: „Für diese Art von Tal schlage ich den Namen Rift Valley vor und benutze den Ausdruck Rift im Sinne eines verhältnismäßig engen Zwischenraums, der auf eine Senkung zwischen parallelen Verwerfungen zurückzuführen ist. Solche Täler sind in vielen Teilen der Erde bekannt, aber dasjenige von Ostafrika darf mit Recht Großes Rift Valley genannt werden.“

      Von Vorderasien zum Indischen Ozean

      Der Ostafrikanische Graben ist wahrscheinlich der großartigste Abschnitt dieser Erdspalte. Sie beginnt zwischen dem Libanon und dem Antilibanon in Vorderasien und zieht sich südwärts durch den Jordangraben, einschließlich des Sees von Genezareth, des Toten Meeres und des Golfes von Akaba. Sie führt weiter durch das Rote Meer und setzt sich in Äthiopien (Afrika), gegenüber der Stelle, wo sich der Golf von Aden und das Rote Meer vereinigen, fort. In Kenia, Uganda und Tansania wird das Grabental komplizierter, je näher es dem Äquator kommt. Ein „Seitenast“, der Zentralafrikanische Graben, zieht sich durch eine Reihe von Seen in Uganda, Zaire, Rwanda, Burundi und Tansania, und zwar durch den Mobutusee (früher Albertsee), den Eduardsee, den Kiwusee, den Tanganjikasee und den Rukwasee. Der östliche Zweig verläuft durch Äthiopien, Kenia und Tansania, wobei er ebenfalls durch mehrere Seen führt: den Zwaisee, den Schalasee, den Abajasee, den Turkanasee (früher Rudolfsee), den Baringosee, den Nakurusee, den Naivashasee, den Natron- und den Eyasisee. Der Victoriasee liegt somit zwischen dem Ost- und dem Zentralafrikanischen Graben, die sich in Südtansania vereinigen. Von da an verläuft der Graben weiter durch den Malawisee nach Moçambique und verliert sich dann in Richtung Indischer Ozean.

      Gewaltige Kräfte verursachten diesen gigantischen Riß und schmückten ihn stellenweise mit schneebedeckten Bergen. Der Beweis dafür, daß heftige unterirdische Kräfte bei der Entstehung des Ostafrikanischen Grabens am Werk waren, ist die Reihe der rund 30 tätigen und untätigen Vulkane, die sich von der äthiopischen Küste des Roten Meeres bis zum Meru (4 567 m) und zum Kilimandscharo (5 895 m) in Tansania erstreckt.

      Ein erregender Anblick

      Das erste, was wir vom Ostafrikanischen Grabensystem zu sehen bekamen, war sein südlichster Abschnitt. Auf einer Fahrt zum Inyangani (dem höchsten Berg Rhodesiens) im Nordosten Rhodesiens kamen wir an eine Stelle, wo man von einer über 600 m hohen klippenähnlichen Wand auf den Talboden schauen konnte. Ein andermal, als wir in Libanon von Beirut nach Baalbek fuhren, sahen wir den nördlichsten Abschnitt dieses Grabens. Als wir auf dem Libanon standen — in einer Höhe von 1 370 m —, genossen wir einen großartigen Ausblick auf die Bika-Ebene und den Antilibanon.

      Der imposanteste Abschnitt des Ostafrikanischen Grabensystems ist jedoch in Kenia zu sehen, auf dem Weg von Nairobi nach Nakuru. Bleibt man, bevor es in einer Reihe von Haarnadelkurven abwärts geht, einen Augenblick am Rand des Grabens stehen, so sieht man eine riesige gelbe Ebene, die sich in Nordsüdrichtung erstreckt und im Osten und Westen von fast senkrechten, klippenähnlichen Wänden begrenzt ist. In diesem Abschnitt des Grabentales liegen mehrere Seen, zum Beispiel der Naivashasee und der Nakurusee, die dem Graben zu einem prachtvollen Schmuck verhelfen: dem schönsten Vogelparadies der Welt.

      Der nördliche Abschnitt des Grabens

      Wir wollen nun im Geiste eine Fahrt durch das Ostafrikanische Grabensystem unternehmen, und zwar von Norden nach Süden. Der Jordangraben, in dem das Tote Meer liegt, ist zwar sehr viel schmaler, aber auch er ist reich an Besonderheiten und Schönheiten. Das Land in dieser Gegend wird in 5. Mose 8:7-9 wie folgt beschrieben: „Jehova, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wildbachtälern mit Wasser, Quellen und Wassertiefen, die in der Talebene und in der Berggegend entspringen, ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigen und Granatäpfeln, ein Land von ölreichen Oliven und Honig, ein Land, in dem du nicht in Kargheit Brot essen wirst, in dem es dir an nichts mangeln wird.“ Wie ein Wächter erhebt sich der majestätische Hermon (2 700 m) über diesem Tal. Der Jordan durchfließt den Graben und den See von Genezareth und endet im Toten Meer, das die tiefste Depression der Erde erfüllt. Der Wasserspiegel des Toten Meeres liegt 394 m u. d. M. Das Wasser des Toten Meeres besteht zu etwa 25 Prozent aus festen Bestandteilen, vorwiegend Kochsalz.

      Die Ostseite des Grabentales, vom Hermon bis zum Drusengebirge, wird von einer langen Reihe Vulkane gebildet. Erloschene Vulkane und große Lavaströme, die an der höchsten Stelle über 900 m erreichen, sind Zeugnisse früherer Eruptionen. In dem biblischen Land sind Erdbeben und Vulkanausbrüche nicht selten. Ungefähr alle 50 Jahre gibt es in Palästina ein schweres Erdbeben, und leichtere Beben sind noch viel häufiger. Eine solche Erdbebentätigkeit führt zur Entstehung von Grabentälern.

      Durch das Meer und nach Afrika

      Das Grabental setzt sich im Roten Meer fort, einem geologisch und ökologisch ungewöhnlichen Gebiet. Dieses Meer hat einen höheren Salzgehalt als jeder andere Teil der Weltmeere, und im Gegensatz zu dem tiefen Wasser der meisten Meere kann das tiefe Wasser des Roten Meeres an vulkanischen Stellen eine Temperatur von 59 °C erreichen. Das Rote Meer wird als Trog beschrieben, der in der Mitte der ganzen Länge nach etwa 2,5 Kilometer tief ist. Die vielen verschiedenen Korallen und anderen Meerestiere machen dieses Meer zum herrlichsten „Gartenaquarium“ der Erde.

      Das Ostafrikanische Grabensystem setzt sich nun ungefähr zwischen Massawa, dem äthiopischen Hafen am Roten Meer, und einer Stelle in Somalia, südöstlich von Dschibuti, in Afrika fort. Es folgt das 120 m u. d. M. liegende Danakiltiefland. In diesem Gebiet gibt es 14 tätige und untätige Vulkane, die den Schluß zulassen, daß in diesem gigantischen Erdriß immer noch heftige unterirdische Kräfte wirken. In diesem Gebiet liegt der Karum-Salzsee mit seinen bizarr geformten Salzhügeln und vielfarbigen Teichen rings um den größten Hügel auf dem Salzsee, dem Mount Dallol, so daß das ganze Gebiet aussieht wie eine prähistorische Landschaft von fremdartiger Schönheit. Die Salzschicht des Karumsees ist mehr als 1 100 m dick, und die Bodentemperatur kann bis auf 160 °C ansteigen.

      Ostafrikanische Zweige

      Der Ostafrikanische Graben und seine Zweige sind nur noch 50 Kilometer breit. Die Vulkane im Danakiltiefland liegen nun hinter uns, doch das Ostafrikanische Grabensystem hält eine weitere Überraschung bereit: eine ganze Kette stiller, reizvoller Seen, angefangen vom Zwaisee bis zum Chew-Bahir-See (früher Stefaniesee). Einer dieser Seen, der Schalasee, hat sein Geheimnis erst vor kurzem preisgegeben. Sein Name stammt aus der Gallasprache und bedeutet „Pelikan“. Wieso konnten dort Tausende von Pelikanen brüten, während es in dem See nur wenig Fische gab, von denen sie sich hätten ernähren können? Jetzt weiß man, daß diese guten Flieger sich von thermischen Aufwinden über die Berge nach dem Abiatasee tragen lassen, in dem es von Buntbarschen der Gattung tilapia nur so wimmelt. Nach 24 Stunden kehren sie mit ihrer Beute zurück und füttern ihre Jungen in der Abgeschiedenheit des Schalasees. Wo das Grabental Äthiopien verläßt und sich in Kenia fortsetzt, liegt der einsame Turkanasee (früher Rudolfsee), gelegentlich auch Jadesee genannt. An dieser Stelle werden die beiden Zweige des Grabensystems, der östliche Teil und der westliche Teil, erkennbar.

      Das Ostafrikanische Grabensystem gehört auch zu den am stärksten beflogenen Vogelfluglinien der Welt. Einige der vielen schönen Seen, die in der afrikanischen Sonne glitzern, sind Süßwasserseen, zum Beispiel der Zwaisee, der Awasasee, der Naivashasee und der Baringosee. Andere haben nur einen schwachen Sodagehalt. Alle eignen sich deshalb vorzüglich als Zwischenlandestationen für die Zugvögel. Zwischen den turmhohen Wänden des Grabentales bilden sich thermische Aufwinde, die an den Steilabbrüchen emporsteigen und den großen Vögeln wie den Raubvögeln und Störchen das Fliegen erleichtern. Auch kleinere Vögel wie Schwalben und Steinschmätzer ziehen auf ihrem Weg nach Europa hier durch.

      Auch die beiden großen Seen im östlichen Teil, der Magadisee und der Natronsee, die einen sehr hohen Sodagehalt haben, bergen eines der Geheimnisse des Ostafrikanischen Grabensystems. Das anscheinend unerschöpfliche Soda soll ein Produkt des thermischen Inneren des Grabentales sein. Geheimnisvoll ist der Zufluß, da man in der Nähe der Seen nichts entdecken kann, aber die „Untergrundwasserleitungen“ sind außerordentlich leistungsfähig. Weil der Natronsee in einer unwirtlichen, ätzenden Ebene liegt, hat man erst vor 25 Jahren herausgefunden, daß fast die ganze große ostafrikanische Flamingopopulation an diesem See brütet.

      Im westlichen Arm des Ostafrikanischen Grabens liegen die größeren Seen: Mobutu- (Albert-), Eduard-, Kiwu- und Tanganjikasee — alle in einer herrlichen Umgebung am Fuß von Bergen, die bis zu 1 600 m hoch aufragen. Der Tanganjikasee ist der zweittiefste See der Welt; an einer Stelle erreicht er eine Tiefe von 1 500 m. Vom Talboden des Grabens erhebt sich der 5 100 m hohe Ruwenzori (das legendäre Mondgebirge).

      Der östliche und westliche Zweig scheinen sich nun wieder zu vereinigen, und der schöne Malawisee bildet eines der prominenten Merkmale des Grabens, ehe er sich durch Moçambique fortsetzt und sich schließlich in Richtung Indischer Ozean verliert.

      Die Geologen mögen nicht ganz verstehen, wann und wie sich dieser gewaltige Graben gebildet hat, die inspirierten Worte der Bibel dagegen erklären seinen Ursprung: „Dann hoben sich Berge, Talebenen senkten sich — an den Ort, den du für sie gegründet hast.“ Nur ein liebevoller Schöpfer konnte einer solchen Erdspalte so große Schönheit verleihen (Ps. 104:8).

      [Karte auf Seite 15]

      (Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

      Ostafrikanisches Grabensystem

      TÜRKEI

      LIBANON

      SYRIEN

      IRAN

      SAUDI-ARABIEN

      Dschibuti

      AFRIKA

      SUDAN

      ÄTHIOPIEN

      Schalasee

      SOMALIA

      KENIA

      Victoriasee

      Natronsee

      ZAIRE

      Mobutosee

      Eduardsee

      Kiwusee

      TANSANIA

      Tanganjikasee

      SAMBIA

      MOÇAMBIQUE

      Malawisee

      RHODESIEN

      SÜDAFRIKA

      INDISCHER OZEAN

      ATLANTISCHER OZEAN

  • Japans größter Kirschbaum
    Erwachet! 1979 | 8. Juli
    • Japans größter Kirschbaum

      Durch eine Expedition in einen Nationalpark in der Nähe von Okutschi bei Kagoschima (Japan) wurden Berichte bestätigt, wonach dort ein riesiger Kirschbaum wachsen soll. Man entdeckte ihn unweit eines Waldweges etwa 600 Meter über Meereshöhe. Seine Größe? Der Umfang betrug am Fuß 22,2 m und in 1 m Höhe über dem Boden 10,9 m. Der Stamm war 24 m hoch, und die Zweige luden annähernd 28 m weit aus. Sein Alter schätzte man auf 600 Jahre. Vor dieser Entdeckung im Jahre 1977 war Japans größter bekannter Kirschbaum der „Jindai Sakura“ in Mukawa (Bezirk Yamanashi). Dieser Baum ist 13 m hoch und hat 10,6 m Stammumfang, am Fuß 13 m. Das Alter wird auf 1 000 Jahre geschätzt.

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