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  • Griechenland — 10. Mitglied der EG
    Erwachet! 1980 | 8. Januar
    • und die Verkehrs-, Handels- und Agrarpolitik zu koordinieren, hofft Griechenland, Nutzen aus dem Beitritt zu diesen Gemeinschaften zu ziehen, zum Beispiel auf dem Sektor der Landwirtschaft. Für Griechenland ergibt sich nun die Möglichkeit, seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse auf einem riesigen Markt, der über 270 Millionen Europäer umfaßt, zu verkaufen. Und es hat Aussicht, sie besser bezahlt zu bekommen als früher. Allerdings werden Personen, die bisher griechische Erzeugnisse gekauft haben, nun mehr dafür bezahlen müssen.

      Die griechische Industrie dagegen ist für die übrigen neun Mitgliedstaaten keine große Konkurrenz, weil sie nicht so entwickelt ist wie die anderer EG-Staaten. Viele fragten sich daher, welchen Nutzen dieser Beitritt der griechischen Bevölkerung bringen werde. In einer Athener Zeitung konnte man lesen: „Unser Weg wird nicht mit Blumen bestreut sein, und man sollte die Schwierigkeiten, mit denen wir zu kämpfen haben werden, nicht übersehen oder unterschätzen.“

      Auch darf man nicht vergessen, daß schon vor dem Beitritt Griechenlands neun andere europäische Staaten den EG angehörten. Ihre Zugehörigkeit zu den EG hat ihnen zwar gewisse wirtschaftliche Vorteile gebracht, aber sind ihre wirtschaftlichen Probleme nun gelöst, wenigstens teilweise? Wissen sie, wie sie der Energiekrise beikommen können, die das Fundament der EG, ja das der ganzen Weltwirtschaft zu zerstören droht? Ist man in diesen Ländern mit dem Problem der Inflation und der Arbeitslosigkeit fertig geworden?

      Diese Fragen rechtfertigen die Sorgen derer, die die Versuche, die Probleme — nicht nur die Probleme Griechenlands, sondern die der ganzen Menschheit — durch die Mittel unvollkommener Menschen zu lösen, nicht so optimistisch beurteilen.

  • Wir beobachten die Welt
    Erwachet! 1980 | 8. Januar
    • Wir beobachten die Welt

      Wien wurde dritter Amtssitz der UN

      ◆ Das „Internationale Amtssitz- und Konferenzzentrum“ im Wiener Donaupark wurde den UN übergeben. Damit wurde Wien offiziell neben New York und Genf zum 3. Amtssitz der Weltorganisation. (Siehe auch Erwachet! vom 22. November 1979, Seite 12 und 13.) Die UN-City bleibt Eigentum der Republik Österreich, ist jedoch für 99 Jahre zu dem symbolischen Preis von 1 Schilling im Jahr an die UN vermietet worden. UN-Generalsekretär Kurt Waldheim betonte bei der Übernahme der Anlage das „unverrückbare Ziel“ der Vereinten Nationen, „für alle Völker eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten“. Die Heilige Schrift zeigt dagegen deutlich, daß nur Gottes himmlisches Königreich dieses Ziel verwirklichen kann (Dan. 2:44; Matth. 24:14).

      NS-Verbrechen

      ◆ In der Bundesrepublik Deutschland wurden von den Staatsanwaltschaften in der Zeit vom 8. Mai 1945 bis zum 31. Dezember 1977 gegen insgesamt 84 403 Personen Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Teilnahme an nationalsozialistischen Straftaten oder Kriegsverbrechen eingeleitet. Wie eine vom Bundesministerium der Justiz erstellte Statistik zeigt, konnten 6 432 Angeklagte rechtskräftig zu Strafe verurteilt werden. Dazu gehörten lebenslange Freiheitsstrafen (154 Personen) und Geldstrafen (114 Personen). In Österreich wurden in diesem Zeitraum insgesamt 13 607 Personen wegen nationalsozialistischer Verbrechen verurteilt, davon 43 zum Tode und 29 zu lebenslanger Freiheitsstrafe. Die genaue Zahl der wegen Beteiligung an NS-Verbrechen und Kriegsverbrechen im In- und Ausland durch Gerichte verurteilten Personen deutscher Nationalität ist nicht bekannt. Nach Schätzungen dürfte es sich insgesamt um rund 70 000 handeln.

      Ziellosigkeit

      ◆ Gemäß einer Umfrage des Luzerner Instituts für Markt- und Meinungsforschung (Scope) zweifeln 42 Prozent der Schweizer mehr oder weniger häufig am Sinn des Lebens. Dieses Resultat weist nach Meinung von Scope „auf eine gewisse Ziellosigkeit hin, die sich seit Jahren in unserer Gesellschaft bemerkbar macht“.

      Gesamtmasse des Universums größer als angenommen?

      ◆ Die Diskussion der Wissenschaftler über die Beschaffenheit und die Zukunft des Universums hat durch die Entdeckung kosmischer Gaswolken von ungeahntem Ausmaß neue Nahrung erhalten. Nach neuesten Messungen des erdumkreisenden Observatoriums HEAO zu urteilen, muß sich zwischen den Milchstraßensystemen Abell 401 und Abell 339 im Sternbild Aries eine „riesenhafte Wolke unsichtbarer Materie“ befinden, die einige 100 Millionen Grad heiß ist und den Raum zwischen den Milchstraßensystemen füllt. Nach ersten groben Berechnungen, so berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel, soll sich damit die Gesamtmasse unseres Universums auf 100 Billionen Billionen Billionen Billionen Tonnen (eine Eins mit 53 Nullen!) erhöhen. Demnach wäre die Masse weit größer, als ursprünglich angenommen wurde. Man vermutet jetzt sogar, daß 90 Prozent der Masse des Universums in Form solcher unsichtbaren Gaswolken existieren. Die neue Entdeckung hat Einfluß auf verschiedene Hypothesen der Kosmologen über die Zukunft des Universums. Der Spiegel schreibt: „Das Weltbild muß schon wieder geändert werden.“

      Der Mensch ist einzigartig

      ◆ Der Informationsgehalt der Erbsubstanz sogenannter „höherer Lebewesen“ wird mit 10 Milliarden Informationseinheiten (bit) angegeben. Das ist erstaunlich groß, und doch übertrifft die Speicherfähigkeit des menschlichen Gehirns die Erbinformation um das Hundertfache, denn sie soll 1 000 Milliarden bit betragen. Diese Zahlenangaben aus dem Max-Planck-Institut für Aeronomie unterstreichen die Einzigartigkeit des Menschen. „Denn seit es Leben auf der Erde gibt“, so ein Mitarbeiter des Instituts, „ist das menschliche Gehirn das erste biologische Organ, das den Informationsgehalt der Erbsubstanz übertrifft.“

      Vorsicht beim Bergwandern!

      ◆ Bergwandern ist ein Sport, den man erlernen muß. Ahnungslosigkeit und Unkenntnis haben zahlreichen „Halbschuhtouristen“ das Leben gekostet. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs starben in Österreichs Wandergebieten 6 200 Personen an den Folgen von Unfällen im Gebirge. Neun von zehn Bergtoten sind Anfänger im Alpinismus. Die Ursachen sind zumeist Leichtsinn — wie etwa Halbschuhe und Sommerkleidung — und Unterschätzung der Gefahren, die in den Bergen lauern. Zehn Bergwanderer starben im letzten Jahr innerhalb einer Woche durch Blitzschlag, weil sie sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten. Andere folgen dem Trend zum Wandern und überschätzen ihre körperliche Fitneß. Herzinfarkt kann die tragische Folge sein.

      „Droge“ Fernsehen animiert zu Gewalt

      ◆ „Es hat durchaus den Anschein, daß Fernsehen wie eine Droge ist — ein Beruhigungsmittel von gigantischem Ausmaß und mit letzten Endes negativen Auswirkungen.“ Die Erfahrungen bestätigen leider diesen Kommentar des St. Galler Tagblatts. So glaubt der englische Soziologe William Belson in vierjähriger Forschungsarbeit wissenschaftlich bestätigt zu haben, daß Kinder Gewalt imitieren, die sie auf dem Bildschirm sehen. Londoner Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren gaben bei einer Befragung Faustschläge sowie Angriffe mit Flaschen, mit einem Hammer oder einem Stock zu, die sie zuvor im Fernsehen gesehen hatten. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Jugendlicher selbst gewalttätig wird, ist größer, je mehr Gewalt er auf dem Bildschirm beobachtet.

      Straßen sind Massengräber für Amphibien

      ◆ Zahllose Frösche, Kröten, Unken, Molche, Eidechsen und Schlangen finden den Tod beim Überqueren der Verkehrsstraßen. Der Straßentod ist die Hauptursache für den Rückgang der Amphibien, der das natürliche Gleichgewicht der Natur stört, die Nahrungsquellen für Störche und Graureiher dezimiert und die Massenvermehrung von Insekten, Schnecken und Schnaken fördert. In Hessen sind bereits 44 Amphibienteiche mit einer Gesamtfläche von über 11 000 Quadratmetern geschaffen worden, um der Ausrottung von Kriechtieren Einhalt zu gebieten.

      „Gefährliche“ Küche

      ◆ Die Küche ist ein unfallträchtiger Arbeitsplatz. In der Bundesrepublik Deutschland erlitten 1977 zwei Millionen Menschen Verletzungen, und 8 000 kamen bei Unfällen in Haushalt und Garten ums Leben. Ein Team der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung (BAU) spürte die häufigsten Unfallursachen auf. „Die Hausfrauen verletzen sich beim Schneiden, sie stolpern über rutschende Teppiche, stürzen von wackligen Trittleitern, verbrennen sich, erleiden Stromschläge oder fügen sich Schaden zu, weil die Lichtverhältnisse schlecht sind. Hinzu kommen Planungsfehler in der Küche. Hohe Fenster, die nur mit Artistenausbildung zu putzen sind, werden in dem Forschungsbericht schlicht als Alptraum bezeichnet“, schreibt das Hamburger Abendblatt. Die Forscher raten unter anderem: „Die Hausfrau muß lernen, mit mehreren Dingen zugleich fertig zu werden.“

      Kritik an UN-Entwicklungshilfe

      ◆ In Verbindung mit der Welt-Agrarkonferenz in Rom wurde Kritik an UN-Entwicklungshelfern geübt. „Sie pflegten einen gehobenen Lebensstil und kennten die Menschen, denen sie eigentlich helfen sollten, so gut wie gar nicht“, heißt es in einem 205seitigen Bericht des UN-Entwicklungsprogramms UNDP. Ausländische Fachleute würden ihre Zeit in den Hauptstädten der Entwicklungsländer mit Konferenzen, Berichten, Seminaren und Programmdiskussionen verbringen. Die Bevölkerung der Entwicklungsländer reagiert zynisch auf die „Bekundungen des Ausländers über die Sorge um das Wohlergehen der Armen, die in scharfem Gegensatz zu seinen Lebensgewohnheiten stehen“.

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