-
Wir beobachten die WeltErwachet! 1977 | 8. Juni
-
-
Mehr als die Hälfte der Wälder der Erde in Entwicklungsländern
◆ Rund 55 Prozent aller Forstgebiete der Erde befinden sich in Entwicklungsländern, und von der gesamten Oberfläche unseres Planeten sind mehr als 33 Prozent Forstgebiet. Das geht aus einer Mitteilung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) an die UNESCO hervor. Wie es weiter heißt, bedecken die Waldgebiete gegenwärtig eine Fläche von 3 172 Millionen Hektar. Von der gesamten Waldfläche sind etwa 40 Prozent wirtschaftlich nicht genutzt, entweder weil sich ein Anbau dort nicht lohnt, oder weil sie dazu dient, das Land vor Erosionen, Lawinen, Überschwemmungen und anderen Gefahren zu schützen. An die 70 Prozent aller Forstgebiete befinden sich in öffentlicher Hand, bzw. es besteht eine staatliche Verantwortlichkeit auch für Privatbesitz, wenn das öffentliche Interesse berührt wird.
Berufsbedingte Hautleiden nehmen zu
◆ Die menschliche Haut besitzt die Beschaffenheit, allen normalen chemischen und mechanischen Einwirkungen sowie den Einwirkungen von Krankheitserregern standzuhalten. Wird sie aber auf einem oder mehreren dieser Gebiete überstrapaziert, dann kann dies zu lästigen Hautleiden führen. Da in modernen Fabrikationsprozessen und auch in den Haushalten mehr und mehr chemische Substanzen verwendet werden und mit der menschlichen Haut in Berührung kommen, ist in vielen Fällen der natürliche Schutz nicht mehr ausreichend, da die Hornschicht aufweicht und die Haut des natürlichen Fettmantels beraubt wird, so daß der Schutz gegen Bakterien und Pilze nicht mehr ausreichend ist. Es kann sich auch durch ständige Reizung eine Überempfindlichkeit der Haut gegen bestimmte Substanzen entwickeln, die mit der Abwehrreaktion der Haut gegenüber Krankheitserregern zusammenhängt und sich z. B. bei Maurern im Zementekzem äußern kann. Wie der Praxis-Kurier berichtet, sind ein Drittel aller gemeldeten Berufskrankheiten Hautleiden. Dies zeigt, daß es nicht weise ist, seine Haut mit Chemikalien oder Stoffen in Berührung zu bringen, die solche Reaktionen hervorrufen.
Auch die Schweiz kennt Drogenprobleme
◆ Die an der Schweizer Grenze im Jahre 1976 beschlagnahmte Menge Heroin übersteigt wahrscheinlich jene des Jahres 1972 um das Tausendfache. Man rechnet heute in der Schweiz mit nahezu 70 000 Rauschgift-Delinquenten und mit ungefähr 70 Rauschgifttoten, dem Doppelten des Jahres 1975. Die UNO-Rauschgiftbehörde in Genf kalkuliert jedoch, daß in der Schweiz höchstens 10 Prozent aller Drogendelikte zur Aburteilung kommen.
Gegen Ende 1976 begannen sich in der Schweizer Presse die Meldungen über Beschlagnahmungen insbesondere von Heroin und Haschisch zu häufen. 1972 waren von Schweizer Behörden noch bloße 41 Gramm Heroin beschlagnahmt worden. 1974 waren es 5,7 kg, 1975 schon 21 kg und in den ersten sechs Monaten des Jahres 1976 bereits über 30 kg. Der Schmuggel erfolgt in jeder erdenklichen Art und Weise. Außer in den „klassischen“ Verstecken hat man den „Stoff“ auch in Taucherausrüstungen, Tonbandgeräten, religiösen Gegenständen und folkloristischen Souvenirs gefunden. Es hat sich gezeigt, daß Importe von Luxusautos mit dem einzigen Zweck getätigt werden, in stillgelegten Teilen des Motors — wobei kurze Probeläufe am Zoll möglich bleiben — größere Mengen von Rauschgift zu schmuggeln.
Wie eine Seuche breitet sich die Drogensucht mehr und mehr im Lande aus, wobei auch die Hauptstadt Bern nicht verschont bleibt. Nach Schließung eines Lokals, in dem Drogen gehandelt wurden, verlegten die Interessenten den Umschlagplatz auf die Münsterplattform, welche zum Tummelplatz verwahrloster Süchtiger wurde. Nachdem unter dieser Plattform gelegene Gebäude mutwillig beschädigt worden waren, sah sich die Polizei gezwungen, die Anlagen nachts zu schließen und jeweils in der Morgenfrühe das Tor zur Plattform wieder zu öffnen. Aber auch in Kleinstädten und auf dem Lande kam eine erschreckende Verbreitung der Drogenkriminalität und der Drogensucht zutage. Die Behörden sehen sich einem Problem gegenüber, zu dessen Lösung „guter Rat teuer“ ist.
Wie lange gibt es noch genügend Trinkwasser?
◆ Das größte Trinkwasserreservoir Europas, das Grundwasserbecken am Oberrhein zwischen Basel und Bingen, ist teilweise bereits so stark versalzen, daß das Wasser nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden kann. Laut einer dpa-Meldung in der Schweizer Zeitung Der Bund hat jetzt der Europarat eine Karte vorgelegt, in der die Versalzung des Grundwassers zwischen Schwarzwald und Vogesen im Gebiet von Basel/Freiburg und Straßburg/Karlsruhe erfaßt wurde. Die Grenze der Ungenießbarkeit von 250 Milligramm Chloridsalz pro Liter Wasser ist nach dieser Europaratskarte bereits auf weiten Strecken im Grundwasser rechts und links des Rheins beziehungsweise des Rhein-Nebenflusses Ill erreicht. Hauptverursacher der Grundwasserversalzung im Oberrheintal sind nach der Untersuchung die staatlichen Kaliminen bei Mülhausen im Elsaß. Die Salze werden entweder in den Rhein oder in die Ill geleitet. Ein Teil der Salzlösung sickert in den Boden ein und gelangt ins Grundwasser.
Einfluß der Kirchen gering
◆ Nach einer Umfrage, die von den Wickert-Instituten vorgenommen wurde, schreiben 55 Prozent der Bundesbürger den Gewerkschaften den meisten Einfluß zu, dann folgen mit 39 Prozent, die ihn dem Staat zuschreiben, 34 Prozent den Parteien, 29 Prozent den Unternehmern, 21 Prozent den Banken, 14 Prozent den Bauern und 12 Prozent den Massenmedien. Nur ganze 5 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, daß die Kirchen den meisten Einfluß haben.
Über 100 000 gescheiterte Ehen
◆ Im Jahre 1975 haben rund 107 000 Paare ihren „Bund fürs Leben“ durch ein Scheidungsurteil wieder aufgelöst. Dies stellt für die Bundesrepublik eine neue Höchstzahl dar. Es zeigt sich, wie der Wuppertaler Generalanzeiger meldet, daß die meisten Ehen im dritten bis fünften Jahr zerbrechen. Im Gegensatz zu Scheidungspraktiken in der Vergangenheit ist Ehebruch in den letzten Urteilsbegründungen von Scheidungsprozessen kaum noch als einzeln definierter Grund zu finden. In 95 Prozent der Fälle waren „andere Eheverfehlungen“ der Grund. Bei über 53 Prozent der Fälle wurde der Mann und bei knapp 16 Prozent die Frau für „schuldig“ befunden.
Immer mehr schädliche Nebenwirkungen des Rauchens werden entdeckt
◆ Aus einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung geht hervor, daß Männer, die mehr als zehn Zigaretten am Tag rauchen, ihre noch ungeborenen Kinder gefährden, selbst wenn die Mutter Nichtraucherin ist. Dafür ist nicht das „Passiv“-Rauchen der Schwangeren verantwortlich, sondern vermutlich die durch das Nikotin verursachte Schädigung der Samenzellen des Rauchers. Dies ist ein Ergebnis einer Studie, die 1964, nach der Contergan-Katastrophe, begonnen wurde und wobei 14 774 Schwangere in den ersten vier Monaten ihrer Schwangerschaft untersucht und befragt wurden. Dabei stellte es sich heraus, daß auch übermäßiger Kaffeegenuß durchschnittlich untergewichtige Kinder verursacht. Während Tee und Cola als „harmlos“ gelten, verursacht Alkohol Frühgeburten. Durch die Studie wurde auch festgestellt, daß trotz aller Warnungen der Konsum von Medikamenten während der Schwangerschaft kaum abgenommen hat.
Im Zusammenhang damit ist eine Meldung des Wiesbadener Kuriers interessant, nach der jede Zigarette das Leben um 15 Minuten verkürzen soll. Man hat inzwischen, so heißt es dort, mehr als 600 Schadstoffe im Tabakrauch nachgewiesen. Aufgrund von Befragungen habe sich herausgestellt, daß nur 15 Prozent der Raucher aus eigener Kraft, ohne systematische Entwöhnung, das Rauchen aufgeben können.
-
-
Werden Sie dabeisein?Erwachet! 1977 | 8. Juni
-
-
Werden Sie dabeisein?
Ungefähr in einem Monat beginnen die Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas. Auch Sie sind herzlichst eingeladen, einen solchen Kongreß zu besuchen. Der Besuch aller Veranstaltungen ist unentgeltlich.
Das Programm wird wieder abwechslungsreich sein. Es wird biblische Gespräche, Ansprachen, Interviews und Demonstrationen umfassen, in denen Fragen des praktischen Lebens behandelt werden. Ferner werden wieder packende biblische Dramen aufgeführt werden.
Besuchen Sie den Kongreß, der für Sie am bequemsten zu erreichen ist. Wo und wann die diesjährigen Bezirkskongresse stattfinden, zeigt die nachstehende Liste.
DEUTSCHLAND
14.—17. Juli:
Essen, Grugahalle; Hannover, Messegelände, Halle 19 u. 20; Münster, Münsterlandhalle; Offenburg I, Oberrheinhalle (deutsch, portugiesisch und spanisch)
21.—24. Juli:
Bremen, Stadthalle; Dortmund, Westfalenhalle; Offenburg II, Oberrheinhalle; Saarbrücken, Saarmesse
28.—31. Juli:
Berlin, Deutschlandhalle; Friedrichshafen, IBO-Messegelände; Neumünster, Holstenhalle; Nürnberg, Messezentrum (deutsch und griechisch)
4.—7. August:
Frankfurt, Festhalle (deutsch, englisch und serbokroatisch); Hamburg, Ernst-Merck-Halle; München, Olympiahalle (deutsch, italienisch und türkisch); Passau, Nibelungenhalle
LUXEMBURG
4.—7. August:
Luxembourg-Kirchberg, Internationale Messe, Halle 5—9
ÖSTERREICH
21.—24. Juli:
Graz, Liebenauer Eisstadion
28.—31. Juli:
Linz, Sportstadion (deutsch und serbokroatisch)
SCHWEIZ
14.—17. Juli:
Bern, Festhalle (italienisch und spanisch); Montreux, Maison des Congrés (französisch)
28.—31. Juli:
Zürich, Hallenstadion (deutsch)
-