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  • Wie Tiere ihre Jungen erziehen
    Erwachet! 1973 | 22. Juni
    • in die verkehrte Richtung tun, dann wird es dies von seiner Mutter erfahren, die ihm dann einen Stoß mit ihren Hörnern versetzen wird.

      Ein Rehkitz muß lernen, sich manchmal ganz still zu verhalten, um nicht entdeckt zu werden. Wenn es unruhig bleibt, wird die Mutter ihm einen festen Tritt mit dem Huf versetzen. Und das reicht gewöhnlich, damit es zur Ruhe kommt.

      Löwen, Bären, Eichhörnchen und andere Tiere sparen ebenfalls nicht mit der Rute, wenn ihre Jungen ungehorsam sind. Sie bestrafen Albernheit mit einem kräftigen Knuff, einer Ohrfeige oder mit Schlägen. Das dient zum Nutzen der Jungen. Die Zucht der Eltern hilft ihnen, am Leben zu bleiben.

      Können menschliche Eltern etwas daraus lernen? Vielleicht. Auch Kinder müssen Gehorsam lernen, müssen lernen, welche Nahrung sie essen und wie sie gefährliche Situationen meiden können.

      Aber werden sich menschliche Eltern hiermit begnügen, zufrieden damit, daß sie für ihre Kinder soviel tun wie Tiere? Unser Leben als Menschen kann viel reicher sein als das der Tiere; es kann viel mehr Sinn haben. Gott hat uns die Bibel gegeben, um uns zu zeigen, wie das möglich ist.

  • Flughafen Frankfurt — Airport der Zukunft?
    Erwachet! 1973 | 22. Juni
    • Flughafen Frankfurt — Airport der Zukunft?

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Deutschland

      NAHEZU acht Jahre lang war er „Europas größte Baustelle“. Ungeheure Mengen Erdreich wurden bewegt und ungeheure Mengen Beton gegossen. Allmählich nahm der neue Frankfurter Rhein-Main-Flughafen Gestalt an.

      Mit wöchentlich 5 000 Flügen bis in die entferntesten Teile der Erde ist der Frankfurter Rhein-Main-Flughafen, der als Drehscheibe Europas bekannt ist, einer der größten Flughäfen der Welt. In Europa steht er nach London-Heathrow und Paris-Orly an dritter Stelle Im Jahre 1971 waren die veralteten Flughafengebäude, die damals in Benutzung waren, durch über 10 000 000 Passagiere sehr überfordert. Es war daher eine beträchtliche Erleichterung, als das neue Terminal, das viele als den Prototyp einer rationellen, modernen Flughafengestaltung priesen, im März 1972 in Betrieb genommen wurde.

      Vorteile und Nachteile

      In mancher Hinsicht wird der schöne neue Flughafen das Los des Reisenden wahrscheinlich viel leichter machen. Statt ein ausgedehnter Komplex mit vielen Abfertigungsgebäuden zu sein, ist der Frankfurter Flughafen sozusagen unter einem Dach. Das in vier Ebenen gebaute, mit Klimaanlagen ausgerüstete Terminal Mitte ist über einen halben Kilometer lang! Es ist so groß, daß es nicht ungewöhnlich ist, von einem Flughafenangestellten auf einem Fahrrad überholt zu werden, wenn man dort geht. An einigen Stellen helfen „rollende Gehsteige“ den Fluggästen, die Entfernungen schneller zu überwinden.

      In diesem riesigen Gebäude sind die 220 Luftverkehrsgesellschaften untergebracht, die Frankfurt anfliegen. Vom Terminal Mitte gehen — wie Finger von einer Hand — vier lange Flugsteige aus. Dicht um diese Flugsteige herum liegen die Abstellplätze für die Flugzeuge, so daß es den Fluggästen möglich ist, von Bord oder an Bord zu gehen, ohne von Wind und Wetter behelligt zu werden.

      Außer den technischen Anlagen, die erforderlich sind, um Flugzeuge sicher in der Luft und auf dem Boden zu leiten, bietet der Flughafen vieles, was ihn zu einer kleinen Stadt für sich macht. Dort gibt es Büros, ein Postamt, Polizei- und Feuerwachen, Banken, Baderäume, Friseur- und Kosmetiksalons, Besprechungsräume, Andachtsräume, eine gutausgerüstete Klinik mit Röntgengeräten und Operationssaal, einen Supermarkt, Restaurants und Läden aller Art.

      Durch die neue Flughafenbahn, die von der Innenstadt bis zum Flughafen etwa zehn Minuten benötigt, ist es für diejenigen, die kein Auto besitzen, wesentlich leichter geworden, den Flughafen zu erreichen. Die Bahnsteige befinden sich unmittelbar vor dem Terminal, einige Etagen unter der Straße. Jedoch ist es eine ganz schöne Anstrengung, den Zug zu erreichen, wenn die Rolltreppen nicht funktionieren, was bis jetzt noch allzu oft vorkommt.

      Für diejenigen, die mit dem Auto zum Flughafen kommen, gibt es eine weitgehend automatisierte dreigeschossige Tiefgarage, die mit dem Flughafen verbunden ist. Sie ist so gebaut, daß sie 6 000 Autos fassen kann. Sie ist sehr leicht zu erreichen, aber Autofahrer klagen, daß ihnen die schädlichen Gase zu schaffen machen, und das trotz der teuren Entlüftungsanlagen.

      Auch sind große Teile dieses riesigen Parkkomplexes ziemlich abgelegen und unbewacht, was zu Autoeinbrüchen und anderen Verbrechen beiträgt. Außerdem werden die Aufzüge, die die Autofahrer befördern sollen, häufig beschädigt, und die Treppen sind oft im Dunkeln, weil die Lampen von Rowdies zerstört worden sind. So sind zwar die bei Flughäfen typischen Verkehrs- und Parkprobleme verringert worden, doch dafür gibt es andere Nachteile.

      Schwierigkeiten bei der Gepäckbeförderung

      Das Schlangestehen vor den Abfertigungsschaltern ist auf ein beachtliches Minimum beschränkt worden, da über 240 Abfertigungsschalter zur Verfügung stehen. Alle sind nur ein paar Meter vom Haupteingang entfernt, um das Gepäcktragen zu erleichtern, doch leider wird es dadurch nicht unnötig. Es werden immer noch Gepäckträger benötigt. Im Flughafen stehen auch Gepäckwagen zur Verfügung, aber bis zum Mittag sind diese Karren in dem riesigen Flughafenkomplex verstreut, und es sind dann für die Flugreisenden viel zu wenige da.

      Es wurden ungefähr 100 Millionen DM (12 Prozent der Gesamtkosten) ausgegeben, um eine computergesteuerte Gepäckförderanlage zu installieren, deren Transportbahnen sich über insgesamt 35 Kilometer erstrecken und 13 000 Koffer in der Stunde befördern können. Jeder Koffer wird am Abfertigungsschalter in einen genormten Behälter gelegt. Die Behälter sind mit einer Kodierleiste versehen, die die Kodenummer des Bestimmungsortes enthält. Diese Nummer soll von 650 Lesestellen, die überall in der Anlage angebracht sind, elektronisch „abgelesen“ werden.

      Theoretisch bewegen sich dann diese gepäcktragenden Behälter automatisch durch die Anlage, drehen sich, wenden, wechseln über Weichen von einem Transportband auf das andere, bis sie schließlich an den Sammel- oder Ausgabestellen ankommen. Am Tag der Eröffnung des Flughafens war ein Regierungsvertreter anwesend, der die Ehre haben sollte, auf den Knopf zu drücken, wodurch die Gepäckförderanlage in Gang gesetzt und der erste Koffer auf seinen computergesteuerten Weg geschickt werden sollte. All dies geschah unter den unbarmherzigen, prüfenden Blicken des Fernsehens und wurde im ganzen Land gesehen. Der Augenblick war gekommen. Der Knopf wurde gedrückt. Doch zur Bestürzung und Verlegenheit aller blieb der Koffer stehen. Die Anlage funktionierte nicht.

      Bis zur Abfassung dieses Artikels, sechs Monate später, ist die Schwierigkeit noch nicht behoben worden. Ohne Zweifel wird man die Fehlerquelle entdecken und die Anlage in Betrieb nehmen können. In der Zwischenzeit wird alles Gepäck mit der Hand befördert; eine Anlage, in die 100 Millionen DM investiert wurden, liegt still; und die Fluggäste warten immer noch ungeduldig auf ihr Gepäck!

      Informationen — laut und klar

      Bei der Planung des Terminals wurde großer Wert darauf gelegt, daß Anweisungen und Informationen klar, einfach und genau mitgeteilt würden. Zum einen wird ein einzigartiges System von Bilderzeichen benutzt, das für fast jeden verständlich (und manchmal amüsant) ist, ungeachtet, welche Sprache er spricht und ob er lesen kann. Zum Beispiel ist das Zeichen für den Babyraum eine Babyflasche, und Notausgänge werden durch Schilder gekennzeichnet, die einen Mann zeigen, der vor einem Feuer davonläuft. Das System beruht auf einer Zeichenreihe, die zur Benutzung bei den im Jahre 1972 in München ausgetragenen Olympischen Spielen entwickelt wurde.

      Ankunfts- und Abfluginformationen werden auf 216 ausgezeichneten automatischen, leicht lesbaren Anzeigetafeln, die es überall im Terminal gibt, angegeben. In den Abflughallen können 120 Flüge gleichzeitig angezeigt werden. Eine zentrale Datenverarbeitungsanlage steuert die Schaltwerke der Anzeigetafeln. Diese optischen Hinweise werden durch akustische Informationen über eine Lautsprecheranlage sinnvoll ergänzt, die für diesen Zweck eigens entwickelt wurde und zu der 6 000 an günstigen Stellen angebrachte, besonders konstruierte Lautsprecher gehören, durch die man alle Angaben leicht hören und verstehen kann.

      Natürlich ist das beste akustisch-visuelle System der Welt kein Trost für Fluggäste, wenn es Flugverspätungen bekanntgibt. Einige Verspätungen sind verständlich, bedingt durch Wetter, Wartung, Untersuchungen zur Verhinderung von Flugzeugentführungen usw. Doch vor einiger Zeit wurden die Flüge durch einen Bummelstreik der Angestellten der Flugsicherung verzögert, die eine Auseinandersetzung mit der deutschen Regierung über die Arbeitsbedingungen hatten. Die Luftverkehrsgesellschaften und indirekt auch die Flugreisenden waren die Opfer.

      Technik und menschliche Unvollkommenheit

      Zugegeben, der Rhein-Main-Flughafen ist noch neu und benötigt wie alle neuen Gebäude und Einrichtungen eine Anlaufzeit. Aber es hat den Anschein, daß dieser moderne Flughafen, an dem es viel zu loben gibt, mehr als die üblichen Kinderkrankheiten hat. Und statt daß die Probleme gelöst würden, scheinen sie noch zuzunehmen.

      Was die Erfahrung mit dem Flughafen deutlich zeigt, ist die Tatsache, daß trotz hochfliegender Hoffnungen und Pläne und trotz der ungeheuren Größe des Projekts die Technik nicht alle Probleme lösen kann und auch nie lösen wird. Sie hat ihre Grenzen und Schwächen, genau wie die 25 000 Menschen, die erforderlich sind, um den neuen Flughafen in Betrieb zu halten.

      Doch ob der Frankfurter Rhein-Main-Flughafen ein Erfolg oder ein Mißerfolg oder vielleicht ein bißchen von beidem ist, soll der Reisende selbst beurteilen, wenn er ihn das nächste Mal in Anspruch nimmt.

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