In allen Teilen des Landes wird für das neue Bethel gearbeitet
Wir danken Euch dafür!
Liebe Brüder, Schwestern und Freunde im ganzen Land!
Es ist nun schon einige Zeit her, daß Ihr etwas von uns über unser neues Bethel gehört habt, und deswegen möchten wir mit diesem „Königreichsdienst“ wieder die Gelegenheit wahrnehmen, Euch weitere Informationen zu geben.
Zunächst möchten wir uns ganz herzlich bedanken, daß Ihr so schnell und positiv auf unseren Aufruf, uns kurzfristig zu helfen, reagiert habt. Über die Jahreswende und auch später haben sich sehr viele Ferienmitarbeiter aus allen Teilen des Landes zur Verfügung gestellt, und zusammen mit ihnen konnten wieder erstaunliche Fortschritte erzielt werden. Wir sind immer wieder überwältigt, wenn wir so viele Beweise göttlicher Führung miterleben und beobachten dürfen, wie Jehova, unser himmlischer Vater, Herzen zu bewegen vermag. Aufgrund dieser hervorragenden Arbeitsleistungen sind wir in der Lage, Mitte dieses Jahres mit dem Umzug von Wiesbaden nach Selters zu beginnen.
Wie Ihr wißt, sind die Häuser 1, 4 und 5 fertig, und die beiden Häuser 2 und 3 werden fleißig umgebaut, denn sie sollen bis zum Sommer ebenfalls bezugsfertig sein, so daß die Bethelfamilie dann nach den Bezirkskongressen umziehen kann. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, daß die Bethelfamilie mit großem Interesse den Baufortgang verfolgt, denn schließlich entsteht in Selters ihr neues Zuhause. Vor einiger Zeit durften sich die Glieder unserer Familie ihre zukünftigen Zimmer aussuchen — eine nicht zu beschreibende Begeisterung! Viele von Euch kennen das Gefühl, das man hat, wenn man sich auf eine neue Wohnlage und neue Wohnverhältnisse von Herzen freut. Bei uns kommt noch hinzu, daß wir dadurch unsere Arbeit für das Königreichswerk noch intensivieren können.
Unsere Begeisterung und Wertschätzung wurde noch erhöht, als wir vor einiger Zeit erfuhren, daß viele Brüder aus dem ganzen Land nicht nur in Selters für das neue Bethel arbeiten, sondern auch an anderen Orten eifrig tätig sind, damit der Bethelbau bald abgeschlossen werden kann.
Etwa 650 Brüder und Schwestern sind in Selters als ständige Mitarbeiter, als Ferienmitarbeiter oder als Wochenendarbeiter tätig, aber wir wissen, daß eine beträchtliche Anzahl weiterer freudiger Mitarbeiter noch im Lande für Selters aktiv ist. Wir möchten diese Gelegenheit ergreifen und uns auch bei allen diesen Brüdern auf das herzlichste bedanken. Wir empfinden eine tiefe Freude und Dankbarkeit, wenn wir von Zeit zu Zeit daran erinnert werden, was Jehova durch seinen Geist unter seinem Volk zu bewirken vermag.
Schon als wir in Selters zu bauen begannen, zeigte sich die große Willigkeit, auch außerhalb tätig zu sein. Umsichtige Brüder im Land halfen uns, Baubuden, Baracken, Wohnheime und Werkstatthallen zu bekommen. Zum Beispiel wurde im Raum Köln ein Schul-Pavillon abgebaut, in Sprendlingen bei Frankfurt eine Stahlhalle, die wir bis jetzt als Speisesaal und Küche benutzen. Aus Worms erhielten wir eine Bürohalle und aus Gemmrigheim eine Halle, die wir als Wohnheim benutzen.
Um das neue Bethel in Selters zu erstellen, waren natürlich sehr viele Planungen erforderlich, und auch diesbezüglich wurde uns viel Hilfe von Brüdern zuteil, die nicht direkt in Selters tätig sein konnten. Außer in Selters waren über 20 Brüder in Berlin, Darmstadt, Dreieich, Henstedt, Lübeck, München und Offenburg reichlich beschäftigt und haben uns ihre Fachkenntnisse freudig zur Verfügung gestellt. Einige von diesen Brüdern konnten es sich zudem noch so einrichten, daß sie von Zeit zu Zeit an Wochenenden oder auch für längere Zeit in Selters selbst sein konnten. Ein Bruder traf z. B. mit seinem Chef die Vereinbarung, daß er pro Jahr vier Wochen unbezahlten Urlaub erhielt, den er aufgeteilt in Einzeleinsätzen in Selters verbrachte. Ein anderer Bruder hat es sich so eingerichtet, daß er zwei Wochen in jedem Monat in Selters mitarbeiten kann. Wir sind sehr erfreut, aus allen Bereichen, die für den Bau erforderlich sind, befähigte Brüder in unserer Bruderschaft zu haben.
Doch die Unterstützung von außerhalb betraf nicht nur die Planung. Auch in den Handwerksbereichen waren fleißige, aufopferungsvolle Brüder an verschiedenen Orten im ganzen Land bemüht, „Hand anzulegen“. Dies fing u. a. bei der Fertigstellung der Holzfenster für die Wohnhäuser 1 und 5 an. Ein Bruder aus dem Versammlungsgebiet von Heidenheim stellte seine Werkstatt zur Verfügung, und mit der guten Unterstützung weiterer Brüder, die sich als fachliche Helfer zur Mitarbeit bereit erklärten, konnten diese vielen Fenster angefertigt werden. Wenn Ihr in jüngster Zeit in Selters gewesen seid, werdet Ihr festgestellt haben, daß wir darauf bedacht sind, alle Räume hell und freundlich zu gestalten. Es mußten somit noch viele weitere Fenster für die Wohnhäuser 2, 3 und 4, für die große Druckerei, für die Verwaltung und für das Wirtschaftsgebäude angefertigt werden.
Für dieses „Fensterprogramm“ bot sich ein anderer Bruder mit seiner Werkstatt in Halle/Westfalen an. Aus der Umgegend dort kamen Brüder, die ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellten, und so wurden von Brüdern außerhalb von Selters über 1 000 Fenster für das neue Bethel hergestellt.
Eine Hilfe ganz anderer Art erhielten wir aus der Werkstatt eines Bruders aus dem Versammlungsgebiet Hachenburg/Westerwald. Hier wurde ein großer Teil der Kanäle für die Be- und Entlüftung hergestellt. Außerdem wurden in dieser Werkstatt Metallarbeiten für die Fertigung von gewissen Metallfenstern und -türen ausgeführt. Die termingerechten Lieferungen all dieser wertvollen Bauteile verdanken wir den vielen Brüdern aus den umliegenden Versammlungen, die mitgeholfen haben.
Für die vielen Fenster und Treppen, die wir im neuen Bethel haben werden, benötigen wir natürlich eine Menge Fensterbänke und Treppenstufen. Ein Teil dieses Bedarfs wurde durch eine große Lieferung marmorähnlicher Steinplatten gedeckt, die wir direkt aus einem Steinbruch in Italien erhielten. Auch für das Foyer und den Speisesaal konnten wir die marmorähnlichen Steinplatten günstig in Italien kaufen. Die LKW der Gesellschaft aus Italien brachten diese preisgünstige Ladung mit, als sie nach Wiesbaden kamen, um Literatur für die Brüder in Italien abzuholen. Darüber hinaus konnten wir Marmorfensterbänke durch einen Bruder aus Donaueschingen ebenso günstig erwerben. In seiner Steinmetzwerkstatt waren weitere Brüder tätig, um Platten und Treppenstufen für die verschiedenen Kunststeintreppen herzustellen. Diese Brüder kamen dann anschließend auch nach Selters, um die Platten und Treppenstufen selber zu verlegen. Welch eine wunderbare Arbeit haben sie geleistet!
Arbeiten ganz anderer Art verrichteten Brüder außerhalb von Selters, indem sie in einem Wald Bäume schlugen und somit einige LKW-Ladungen Rundholz beschafften, das für die Durchführung der Stahlbetonarbeiten benötigt wurde. Diese körperlich wirklich schwere Arbeit wurde von Brüdern aus der Umgegend von Kassel und zu einer anderen Zeit von Brüdern aus dem Versammlungsgebiet Nienburg/Weser für uns verrichtet.
Brüder aus dem Raum von Oldenburg haben wertvolle Arbeit geleistet, indem sie sich bereit erklärten, die Natursteine einer Straße aufzunehmen und 7 Lastzüge damit zu beladen. Bei einer späteren Besichtigung werdet Ihr diese Steine auf Plätzen und Wegen des neuen Bethels sehen können.
Natürlich haben wir uns auch Gedanken gemacht, was getan werden kann, um die vielen zusätzlichen Möbel für die Bethelfamilie zu beschaffen. Ein Bruder aus dem Bereich von Karlsruhe war bereit, seine Werkstatt mit den Maschinen und auch seine Erfahrungen in der Möbelherstellung für uns einzusetzen. Es wurden größere Arbeitsgruppen aus den benachbarten Versammlungen gebildet, so daß von Freitagabend bis Sonntagnachmittag in mehreren Schichten gearbeitet wurde. Die Brüder sagen, daß sie pro Wochenende 40 Stunden arbeiteten. Auf diese Weise sind sie für das neue Bethel tätig, um 150 Bethelzimmer mit insgesamt 600 Schränken auszustatten. Würde man Schrank an Schrank stellen, ergäbe dies eine Länge von ca. 1 km.
Verarbeitet wurden hierfür 7 000 m2 Spanplatten, was etwa der Größe eines Fußballfeldes entspricht. Außerdem wurden ca. 14 000 m2 Holzfurnier für die beidseitige Bearbeitung benötigt. Ergänzt wird dieses Material noch durch etwa 30 km Leisten und Kanten für die Einfassung der Möbel. Allein an dieser „Außenstelle“ waren über 230 Helfer eifrig und unermüdlich tätig. Die Bethelfamilie war ganz begeistert von den schönen Möbeln, als die ersten Modelle zur Besichtigung hier eintrafen.
Wenn Ihr irgendwann einmal ins neue Bethel zu Besuch kommt — und Ihr alle seid herzlich dazu eingeladen und willkommen —, werdet Ihr begeistert sein, wie wunderbar unsere Außenanlagen gestaltet worden sind. Die Behörden haben uns einige Auflagen bezüglich der Anpflanzung gemacht, die wir natürlich gern erfüllen werden. Um unsere Zusagen einzuhalten, werden wir ca. 40 000 Pflanzen, Bäume und Sträucher pflanzen müssen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, daß wir sehr glücklich und dankbar sind, daß Brüder aus den Versammlungen Augustfehn, Bretzfeld-Unterheimbach, Herrenberg, Marbach, Schwäbisch Gmünd, St. Michaelisdonn und Wedel/Holstein uns diese Pflanzen und Gewächse angeliefert bzw. für uns bei sich aufgezogen haben. Zu den Tausenden von Bäumen, die teilweise schon über 4 m hoch sind, und Sträuchern gehören Ahorn, Vogelkirschen, Taubenholunder, Haselnuß und andere mehr. Ein Bruder konnte es auch ermöglichen, aus seiner Baumschule eine umfangreiche Rhododendron-Spende für das neue Bethel zu machen, und Hunderte hiervon sind an der Ost- und Südseite der Druckerei bereits zu bewundern. Über diese schönen Anlagen werden sich alle Bethelmitarbeiter, aber auch alle Besucher, bestimmt sehr freuen.
Vielleicht habt Ihr schon gehört, daß wir auch einen ertragreichen Bethelgarten haben. Dort haben wir jetzt den Anfang gemacht, Obstbäume, die für unsere Obstanlage an der Westseite vorgesehen sind, zu ziehen. Sie gedeihen wirklich prächtig. Durch die Foliengewächshäuser und durch das liebevolle Bemühen der dort tätigen Mitarbeiter konnte die Bethelfamilie in Wiesbaden und die Neubaufamilie in Selters in den vergangenen zwei Jahren schon mit frischem Salat, Gemüse und anderen Gartenerzeugnissen versorgt werden.
Auch über die ausgezeichneten Lebensmittelspenden haben wir uns in Selters gefreut. Manches gute Glas Honig und „hausgemachte“ Marmelade steht jetzt oft morgens auf unseren Frühstückstischen. Liebevoll wurde alles zubereitet als Beisteuerung für das neue Bethel. Hunderte von Kisten Äpfel wurden gepflückt, sortiert und in unsere LKW verladen und hierhergebracht. Bis jetzt mußten wir noch keine Äpfel kaufen. Des weiteren wurden von Brüdern geschlachtete Rinder, Schweine und Schafe gespendet, die dann für die Familie zubereitet wurden. Auch diese Beiträge hat Jehova bestimmt nicht übersehen, und Ihr sollt wissen, daß alles sehr geschätzt wird.
Es ist wirklich herzerwärmend, daran zu denken, was Ihr lieben Brüder im Lande alles getan habt, damit das neue Bethel gebaut werden kann. Wir könnten noch weitere „Außenstellen“ aufzählen, denn für unsere Einrichtungen der Wasseraufbereitung, des Schallschutzes, für die Stromversorgung, die Telefonanlagen, die Sicherheitsbeleuchtung, die Beschilderung und vieles mehr sind Brüder im Lande freudig und hingebungsvoll im Einsatz.
Liebe Brüder, wir möchten Euch sagen, daß wir sehr glücklich und Jehova auch dankbar sind und tiefe Wertschätzung empfinden, daß Ihr alle an unserer Seite seid. Diese innige Verbundenheit haben wir natürlich nur, weil Jehova unser gemeinsamer Vater und Jesus sozusagen unser großer Bruder ist. Wir empfinden wirklich wie David, als er sagte: „Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist“ (Ps. 144:15). Unsere tiefe Wertschätzung und Dankbarkeit Jehova gegenüber möchten wir durch treuen Dienst zum Ausdruck bringen, und wir wissen, daß das neue Bethel in Selters eine Gabe von Jehova an sein Volk in diesem Lande ist, damit noch viel Gutes bewirkt werden kann, bevor das Ende dieses Systems erreicht ist.
Mögen wir gemeinsam freudig ausharren und das liebevolle Vaterherz Jehovas erfreuen (Spr. 27:11). Wir senden Euch allen unsere herzlichsten Grüße der innigen Liebe und Verbundenheit und freuen uns auf ein Wiedersehen mit Euch anläßlich des Kongresses „Königreichseinheit“.
Eure dankbaren Brüder
ZWEIGBÜRO WIESBADEN
[Bild auf Seite 3]
Einige der montierten Blechkanäle, die außerhalb von Selters gefertigt wurden
[Bild auf Seite 4]
Eine gerade angelieferte Ladung Fensterrahmen, die Brüder außerhalb von Selters hergestellt haben
[Bild auf Seite 5]
Stützen, die aus den von Brüdern gefällten Bäumen in Norddeutschland erstellt wurden
[Bild auf Seite 6]
Die Druckerei von der Südostseite mit den von Brüdern außerhalb von Selters gezogenen Pflanzen