Ein ereignisreiches Jahr in unserer Bautätigkeit liegt vor uns!
Wir haben kühne Umzugspläne — Werden sie sich 1983 verwirklichen lassen?
Unsere lieben Brüder, Schwestern und Freunde überall im Land!
Wir müssen Euch unbedingt wieder einen Bericht über Selters senden, denn Ihr sollt Euch mit uns über den großartigen Fortschritt freuen, der in Verbindung mit unserem Bethelneubauprojekt erzielt wurde. Man ist überwältigt, zu sehen, was Gottes Volk mit der Hilfe des Geistes Jehovas leistet. Was in Selters in den Monaten seit der glaubensstärkenden Bezirkskongreßserie des vergangenen Sommers geschehen ist, begeistert uns sehr und hat großen Optimismus ausgelöst, so daß wir uns ernstlich fragen, ob wir für Herbst 1983 Umzugspläne vorbereiten sollten. Der erstaunliche Fortschritt lag nicht nur an der günstigen Witterung, sondern auch an Eurer spontanen Reaktion auf unsere letzten Informationen über Selters auf den Kongressen und daran, daß sich so viele kurzfristig entschlossen haben, ihren restlichen Jahresurlaub dafür einzusetzen. Viele Handwerker, viele Helfer und rüstige Rentner kamen in den Monaten August bis November zu uns und haben fleißig Hand angelegt. Manchmal kamen einige Wochenendeinsätze so spontan zustande, daß wir auf den unangemeldeten Besuch gar nicht vorbereitet waren. So sind wir dank Eurer Hilfe, die uns auf vielerlei Weise zukam, wirklich sehr gut vorangekommen.
Bitte seht Euch doch einmal auf der ersten Seite dieser Beilage die bunte Luftbildaufnahme an. Was sagt Ihr dazu? Habt Ihr Euch die Druckerei so groß vorgestellt? Wie Ihr sehen könnt, ist der Rohbau bald fertig, denn wir müssen nur noch die Lücke schließen, wo später das Literaturlager und die Versandabteilung untergebracht werden sollen und wo über den Laderampen, von denen jetzt schon drei in Betrieb sind, noch eine große Halle zu errichten ist. In dem flachen Druckereivorbau mit den vielen Lichtkuppeln sind die Werkstätten untergebracht. In allen diesen Werkstätten wurde bereits die Arbeit aufgenommen. Alles sieht in der Zwischenzeit schon wieder ganz anders aus als vor einigen Wochen, als dieses Bild aufgenommen wurde. Zum Beispiel könnt Ihr in dem Bereich, der später zum Verwaltungsgebäude gehören wird, schon die Bodenfläche des zukünftigen Speisesaales der Bethelfamilie erkennen, doch mittlerweile ist der Speisesaal überdacht. Als Bruder Franz aus den USA vor einigen Monaten uns einen Besuch abstattete und die Baustelle in Selters besichtigte, sprach er anschließend bewegt zur Bethelfamilie über das „gigantische Bauvorhaben“, wie er es nannte. Und es ist wirklich sehr viel Arbeit bewältigt worden, obwohl wir noch viel Arbeit vor uns haben. Doch wir sind dankbar, daß wir bereits unsere große Offsetdruckanlage in Betrieb nehmen konnten, die in dem Teil der Druckerei untergebracht ist, wo Ihr im Bild die drei runden Dachaufbauten sehen könnt. Unsere Brüder sind glücklich, daß sie in einer solch schönen, geräumigen Produktionsstätte die Veröffentlichungen herstellen dürfen, die gerade gegenwärtig von uns allen im Verkündigungswerk benutzt werden. Ein Bruder schrieb uns nach dem Kongreß: „Ich kann mich nicht zurückhalten, Euch herzlichen Dank für das neue Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben zu sagen. Es ist einmalig! Und wenn in Selters nichts mehr gedruckt würde, hätten sich die Anstrengungen und jeder Aufwand bereits voll gelohnt.“ An dieser Stelle möchte sich die Bethelfamilie für Eure vielen Briefe der Wertschätzung für die Literatur, die Ihr empfangen habt, bedanken. Wir haben die gleichen Empfindungen wie Ihr und bieten mit großer Begeisterung die neue Veröffentlichung in diesem Monat an. Und es ist uns klar, daß die neuen Anlagen in Wiesbaden und Selters nur dank Eurer liebevollen und unter Opfern erbrachten Hilfe zum Einsatz kommen konnten. Sie sind für die komplizierten Produktionsabläufe eine großartige Ausrüstung.
In Verbindung mit den hohen Druckaufträgen, die wir in den letzten Monaten für die europäischen Zweigbüros ausführen mußten, haben wir so richtig verstanden, wie wichtig ein großes Papierlager ist. Unser Bild auf Seite 4 gibt Euch einen kleinen Einblick in die Größe der Lagerflächen, die zwischenzeitlich schon mit Papierrollen gefüllt sind, um einen Vorrat zu haben, der etliche Monate reichen soll.
Wir alle freuen uns nun auf das kommende Jahr: auf das Gedächtnismahl, den Bücherfeldzug mit den Taschenbüchern, die Kongreßserie, während wir gegenwärtig mit der Produktion des Jahrbuches für 1983 beschäftigt sind. Es zeigt, daß Jehova die Arbeit seiner Zeugen sehr gesegnet hat. Fast überall ist Mehrung zu verzeichnen, und der Eifer aller Zeugen Jehovas auf der Erde nimmt zu. Das ist besonders lobenswert, denn obwohl in vielen Ländern, wie auch bei uns, gebaut wird, hat man die Anstrengungen im Predigtdienst vergrößert. Und der neue Kalender, der gegenwärtig versandt wird, paßt so richtig zu dem Diensteifer, den wir alle zeigen, indem wir die Königreichsinteressen allem voranstellen.
Wir hier in Wiesbaden fragen uns nun ernstlich, wenn wir an unsere vielen theokratischen Aktivitäten denken, ob wir wohl im Herbst 1983 umziehen können. Ob die ganze Bethelfamilie dann schon in Selters arbeiten kann, auch wenn noch nicht alles, was gebaut werden muß, zum Abschluß gebracht worden ist? Wir haben dieses Ziel im Auge, um erhebliche Kosten einzusparen.
KÖNNT IHR HELFEN?
Dieser Termin hängt natürlich von Faktoren ab, die wir nicht beeinflussen können, z. B. von den Witterungsverhältnissen. Wie wird der Winter sein, der vor uns liegt? Eine andere Frage wäre: Werden sich jede Woche im kommenden Jahr mindestens 200 Ferienmitarbeiter melden, die aus irgendeiner Sparte kommen, aus der in Selters Mitarbeiter benötigt werden? Vielleicht könnte jede Familie einen Familienrat halten. Wir denken an die rüstigen Rentner aus dem Baufach. Könntet Ihr vielleicht mit Eurer Frau darüber sprechen, in welchen Monaten Ihr von zu Hause weg sein könntet, um in Selters zu helfen? Oder Ihr Familienväter mit Berufen, die in Selters begehrt sind, könntet Ihr vielleicht mit Eurer Familie Eure Urlaubsplanungen nochmals überdenken? Könntet Ihr in diesem entscheidenden Jahr über ein Aufteilen der Ferien beraten? Sagen wir, Ihr beschließt, daß Vati vor den allgemeinen Ferien für 8 oder 14 Tage nach Selters geht, möglichst früh im Jahr, um dann die anderen Urlaubstage für Euch als Familie zur Verfügung zu haben, dann, wenn die Schulferien beginnen. Wäre es nicht eine feine Sache, wenn die ganze Familie auf diese Weise einen Anteil haben könnte? Wegen der beschränkten Unterbringungsmöglichkeiten können wir leider nicht die ganze Familie einladen, uns in Selters zu helfen, denn wir möchten so viele Facharbeiter wie möglich unterbringen, um im kommenden Jahr weit voranzukommen. Wenn Ihr Väter eine baldige Mitarbeit plant — vielleicht auch mehrere Termine zur Auswahl anbietet —, sind wir in der Lage, für die Sommermonate die Plätze für diejenigen freizuhalten, die nur während ihrer Betriebsferien helfen können. Falls Ihr schnell eine Antwort wegen des Datums haben müßt, um Euren Urlaub einreichen zu können, dann teilt dies bitte gesondert mit, wenn Ihr Eure Bewerbung beim Neubaukoordinator abgebt. Schreibt bitte: „Ich möchte wegen der Urlaubsanmeldung bald einen Termin.“ Sonst ist es hier die Regel, daß wir erst 4 bis 8 Wochen vor Eurem Einsatz auf Eure Bewerbung antworten.
Es ist wirklich so, daß Eure Ferienmitarbeit wertvoll ist und sehr geschätzt wird. Die Neubaufamilie benötigt Euch sehr. Auch bei Außenstehenden bleibt Euer Eifer nicht verborgen. So erschien kürzlich in der Westfälischen Rundschau unter der Überschrift „Kein Faulenzer-Urlaub für Zeugen Jehovas“ ein Artikel über die Arbeit von Ferienmitarbeitern. Unter anderem wurde gesagt: „In Selters sprudelt Arbeit am neuen Druckzentrum munter fort“, und dann wurde erwähnt, daß da der Metzger unter den Einschalern tätig ist, der kaufmännische Angestellte Bauschutt karrt und der Vertreter seine Kraft bei den Eisenbiegern beweist. Der Bericht schloß mit folgender Bemerkung ab: „Durch die Gemeinschaft gestärkt und mit dem Gefühl, sich an einem guten Werk beteiligt zu haben, kamen die ,Urlauber‘ in ihre Heimatversammlung zurück. Wohin geht’s im nächsten Jahr im Urlaub? Über Selters zum Bauen — irgendwohin.“ Möchtet Ihr Euch diesen „Urlaubern“ im Jahre 1983 anschließen?
Die Mitarbeit hier in Selters wird Euch sehr erbauen. Das zeigen die Bemerkungen einiger Brüder, die wir aus vielen ähnlichen Äußerungen ausgewählt haben. Sie schrieben: „Gerne denken wir an die Woche der Bautätigkeit in Eurer Mitte zurück. Es war für uns eine wunderbare Stärkung. Man kann wirklich sagen: Selters ist die beste theokratische Vitaminspritze, die man zur Zeit in Deutschland erhält. Danach geht vieles besser voran. So haben wir in unserer Familie seit unserem Seltersbesuch den Tagestext jetzt ausführlicher im Gespräch und ziehen auch den jeweiligen Wachtturm hinzu. Wir sahen das für uns als eine wunderbare Empfehlung an.“ Bestimmt haben in vielen Kreisen die reisenden Aufseher nach ihrer Mitarbeit in Selters begeistert über den Stand der Dinge berichtet. Es ist wirklich erbauend, an dem gemeinsamen Werk mitzuhelfen. Facharbeiter aller Baubranchen sind auf alle Fälle zu der großen Kraftanstrengung in den vor uns liegenden Monaten nach Selters zur Mitarbeit eingeladen! Wenn Vati kommen kann, und zwar sehr bald, dann wird das für uns eine große Hilfe sein.
Wir können natürlich verstehen, daß etliche von Euch andere Verpflichtungen haben, die einen Ferieneinsatz unmöglich machen. Vielleicht bietet sich aber für diese eine andere Möglichkeit an. In vielen Gegenden sind die Versammlungen von den Dachvereinen der Kongreßsäle unterrichtet worden, daß — nach Rücksprache mit der Bauleitung in Selters — Wochenendeinsätze für Facharbeiter geplant sind. In manchen Städten haben sich auch die Versammlungen untereinander abgesprochen und haben sich einen Termin geben oder sich per Telefon sagen lassen, welche Facharbeiter für eine bestimmte Zeit gebraucht werden, und sind dann in einem Bus nach Selters gekommen oder planen wieder einen solchen Besuch. Diese Mannschaften, die sich untereinander kennen und die an einem bestimmten Bauabschnitt eingesetzt wurden, haben sehr viel Gutes bewirkt und viel geleistet. Diese Tätigkeit möchten wir auch vermehrt während des kommenden Jahres fördern. Wenn, über das Jahr verteilt, sagen wir, 10 solcher Wochenendeinsätze aus Eurem Bereich oder aus gewissen Städten organisiert würden, könntet Ihr dann vielleicht daran teilnehmen? Die Anfahrt ist je nach Entfernung in der Regel am Freitagnachmittag und die Rückfahrt am Sonntagmorgen, wobei ein langer arbeitsreicher Samstag vorgesehen ist. Die Übernachtung wird in einer Art Massenunterkunft sein. Die Helfer, die zusätzlich benötigt werden, kommen aus den Versammlungen des Umkreises, die in regelmäßigen Abständen um eine gewisse Zahl Helfer gebeten werden. Dieser Einsatz hat sich in den letzten Jahren sehr bewährt.
WAS IST UNSER ZIEL FÜR 1983?
Wir möchten das Wohnhaus 4, das Ihr auf dem Bild auf Seite 5 sehen könnt, bezugsfertig haben, natürlich auch den Zwischenbau, der bereits zur Verwaltung gehört. Dann möchten wir auch die beiden älteren Häuser (2 und 3) umbauen und bis zum Herbst 1983 bezugsfertig haben. Auch mit dem Verwaltungsgebäude möchten wir sehr weit vorankommen, so daß schon im Winter 1983/84 Abteilungen dort einziehen können. All das ist natürlich eine umfangreiche Arbeit, die vor uns liegt. Ob es uns gelingen wird, den Umzugstermin im Herbst 1983 einzuhalten, wird davon abhängen, ob für jede Woche die nötigen Ferienmitarbeiter vorhanden sind und an den Wochenenden die Facharbeitereinsätze vorgenommen werden können, und dies gleich vom Monat Januar an. Natürlich möchten wir auch alle Facharbeiter, die in den Wintermonaten nicht in ihren Betrieben arbeiten können, einladen, sich kurzfristig bei uns zu melden, wenn sie frei sind. Das trifft auch auf solche zu, die arbeitslos geworden sind, selbst wenn es nur für eine kurze Zeit ist, für die sie vom Arbeitsamt freibekommen haben. Auch im Winter möchten wir wieder durcharbeiten. Es gibt viele Innenarbeiten zu erledigen, wenn sich außen wegen der Temperaturen nicht sehr viel machen läßt. Augenblicklich benötigen wir während der Woche dringend Maurer und Einschaler. Für die letzte Woche dieses Jahres können sich noch viele Facharbeiter für einen Spezialeinsatz kurzfristig melden.
Ihr könnt verstehen, daß für das kommende Jahr wirklich vermehrter Einsatz nötig ist, um den Umzug zu sichern. Natürlich verbleiben anschließend noch viele Arbeiten. Doch wenn die ganze Bethelfamilie umziehen kann, können wir sehr viel Geld sparen sowie die Arbeiten im Bethel und die Versorgung der Versammlungen wesentlich erleichtern. Auch könnten dann Verhandlungen für den Verkauf der Wiesbadener Gebäude eingeleitet werden. Darum die Frage: Könnt Ihr uns helfen, und zwar sehr bald? Werden wir den Umzugstermin planen können? Bestimmt werden die nächsten Monate uns darauf eine Antwort geben.
Wenn wir so Rückblick halten und sehen, was bis jetzt getan werden konnte, dann erfüllt uns dies mit Dankbarkeit. Ihr alle, die Ihr in Selters nicht als Mitarbeiter persönlich helfen konntet, habt sehr zum Gelingen dieses Bauwerkes beigetragen, indem Ihr für den materiellen Rückhalt gesorgt habt, durch den es erst möglich wurde, den Bauarbeitern die Materialien, die sie zu verarbeiten hatten, in die Hände zu legen. Dafür möchten wir Euch allen danken. Wir danken aber auch Jehova mit den Worten des Psalmisten, der sagte: „Du hast das Jahr mit deiner Güte gekrönt“ (Ps. 65:11). Von Jehova wird gesagt: „Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden“ (Ps. 145:16). Und wir alle konnten sehen, daß Jehova, unser freigebiger Gott, durch seinen Geist veranlaßt hat, daß seine Anbeter sein Beispiel nachahmen und der großen Menge Bedürftiger geistigen Beistand leisten und gleichzeitig Gelegenheiten zu materieller Unterstützung nicht übersehen. Die Verkündigerhöchstzahlen, die im letzten Jahr erreicht wurden, und dann auch Eure ganzherzige Unterstützung des Bauvorhabens mit materiellen Dingen, die in dieser schweren und angespannten Zeit von Euch allen Opfer forderte, haben uns mit großer Dankbarkeit erfüllt. Ihr habt alle eine offene Hand gezeigt, so daß auf Euch auch die Worte zutreffen: „Gut ist der Mann, der gnädig ist und leiht. ... Er hat weithin ausgeteilt; er hat den Armen gegeben. Seine Gerechtigkeit besteht für immer“ (Ps. 112:5, 9).
Möge die Liebe aller Anbeter Jehovas weiterhin als ein vollkommenes Band der Einheit wirksam sein (Kol. 3:14). Das ist unser aller Wunsch.
Eure Brüder vom Zweigbüro Wiesbaden
[Bild auf Seite 3]
[Bildnachweis auf Seite 4]
Luftbildfreigabe RP Darmstadt 1218/82 448
[Bild auf Seite 4]
Dieses große Lager gibt uns die Möglichkeit, endlich einen Papiervorrat für mehrere Monate zu haben.
[Bild auf Seite 5]
Das Wohnhaus 4 und der Mittelbau werden bald bezugsfertig sein. Zur Zeit werden die Fenster eingesetzt, und auch der Innenausbau geht zügig voran.