Selters-Information an alle Mitverbundenen im Land
Bericht über Zusammenkunft mit Neubaukoordinatoren
Bestimmt werden sich die Neubaukoordinatoren aus den Versammlungen, die sich in einem Umkreis von 250 km um Selters/Taunus herum befinden, noch gern an den 19. November 1980 erinnern. Die Zusammenkunft, zu der sie an diesem Tag nach Selters eingeladen worden waren, leitete eine neue Phase der Bautätigkeit an unserem Neubauprojekt ein. Nachfolgend geben wir Euch eine Übersicht über das dargebotene Programm.a
Welche Bereitwilligkeit schon allein dadurch kund wurde, daß alle gekommen waren! Jehovas Interessen lagen ihnen am Herzen. Kein Wunder, daß sich die meisten von ihnen schon von den freiwilligen Einsätzen in den Kreisen und Bezirken her kannten oder von der Tätigkeit auf unseren Kongressen. Es herrschte eine freudige Stimmung. Es war wie ein Familientreffen. Da waren sie nun alle versammelt: jung und alt — Delegierte, die Euch und Eure Versammlungen vertraten.
In dieser Atmosphäre brüderlicher Gemeinschaft wurde die erste Zusammenkunft pünktlich um 9 Uhr mit einem Gebet eröffnet. Mit herzlichen Worten machte Bruder Rudtke im Auftrag des Zweigkomitees auf den Zweck des Beisammenseins aufmerksam: Ein Überblick über die geleistete Arbeit sollte gegeben werden; auch sei beabsichtigt, die vor uns liegende Arbeit zu besprechen und besondere Aufmerksamkeit der Planung der Wochenend- und Ferienarbeit sowie der Mitarbeit von Facharbeitern zu schenken; ein sehr informatives Programm sei vorbereitet worden, durch das man erkennen könne, wieviel Arbeit in einer verhältnismäßig kurzen Zeit noch geleistet werden müsse. Alle wurden eingeladen, dieses erbauende Programm aufmerksam zu verfolgen, damit man in der Lage sei, den Versammlungen einen Bericht zu geben.
„Warum wir alle eure Hilfe benötigen“ — das war das Thema, über das Bruder Barth, der die Bauleitung vertrat, sprach. Er machte zunächst darauf aufmerksam, daß wir alle den Segen Jehovas in Verbindung mit diesem Bauvorhaben deutlich erkennen können. „Wenn wir nur an das Baurecht denken“, führte Bruder Barth aus, „das bei solchen Projekten in der Regel innerhalb vor 2 bis 7 Jahren erteilt wird, sehen wir Jehovas Hand, denn wir hatten in knapp einem Jahr das Baurecht. Wir brennen nun darauf, mit vollem Schwung den Bau der Druckerei zu beginnen [die Baugenehmigung dafür wurde inzwischen erteilt, und an der Rotationsmaschinenhalle wird bereits fieberhaft gearbeitet], denn schon für den Sommer 1981 ist die 110 Tonnen schwere große Rollenoffsetanlage von der Herstellerfirma zur Anlieferung zugesagt. Was bedeutet das? Es bedeutet, daß unsere Neubaufamilie diese Aufgabe in dieser Phase der Bautätigkeit nur unter außergewöhnlichen Kraftanstrengungen erfüllen kann.“
Die Größe des gesamten Bauprojekts wurde dann vom Redner auf anschauliche Weise dargestellt. Er machte alle auf das schöne neue Gebäude 1 aufmerksam, das als Bethelheim bereits von der Neubaufamilie benutzt wird. Das Wohnhaus 5, das jetzt in Bau ist, ist vom Bauvolumen her 2mal größer als das Gebäude 1. Die Druckerei ist 17mal größer! Dazu kommen noch das Wohnhaus 4, das Verwaltungsgebäude mit Königreichs- und mit Speisesaal, die Garagen und der Ausbau der anderen Häuser. Ja, unser Bauvolumen beträgt 32mal (!) das Gebäude 1 — Gänge, Wege, Treibhäuser eingeschlossen. Es ist wirklich ein Riesenprojekt, und aus diesem Grunde brauchen wir sehr viel Hilfe. Wenn wir daran denken, daß wir aus Ersparnisgründen vieles selbst tun wollen, dann verstehen wir, warum wir die Familie des Volkes Gottes in unserem Land ansprechen. Wir benötigen wirklich noch mehr fleißige Helfer, besonders auch mit Fachwissen. Wir sind zwar schon 300 Mitarbeiter in Selters, doch mit den eigentlichen Bauarbeiten sind nur 150 beschäftigt. Bruder Barth erläuterte dann eine Begebenheit aus den Tagen Salomos und sagte: „Zur Zeit dieses Königs half das ganze Volk Gottes mit. Wir haben den Bericht hierüber in 1. Könige 5:13-15, wo wir lesen:
,Und König Salomo ... pflegte sie in Ablösungen von zehntausend im Monat nach dem Libanon zu senden. Einen Monat pflegten sie im Libanon zu bleiben, zwei Monate in ihrem Hause ... Und Salomo hatte in der Folge siebzigtausend Lastträger und achtzigtausend Steinhauer im Gebirge.‘
Wir sind davon überzeugt, liebe Brüder, daß unsere Bruderschaft im Land uns die Hilfe, die wir hier in Selters benötigen, ebenfalls anbietet.“ Keiner zweifelte an der Willigkeit der Bruderschaft in unserem Land.
„Dias geben einen Einblick in den momentanen Stand der Arbeiten“ — so lautete das Thema des Bildberichts von Bruder Konstanty aus dem Bethel in Wiesbaden. Die Bildschau verdeutlichte die Größe des Projektes und den Umfang der Arbeit. Eindrucksvoll wurde gezeigt, was in der Zwischenzeit alles getan wurde. Der gegenwärtige Stand des Bauvorhabens wurde hervorgehoben. Man konnte erkennen, daß sich die Helfer zwischen den verschiedenen Projekten auf der riesigen Baustelle verlieren. Das war ein eindrucksvoller Ruf nach mehr Helfern und Facharbeitern.
Jeder, der jetzt über die Hilfe nachdachte, die geleistet werden muß, fragte sich, wie man sie leisten kann, da doch die meisten berufstätig sind. Das nächste Thema gab darauf eine Teilantwort: „Die Bedeutung der Samstagstätigkeit“. Bruder Plauschinat sprach für den Ausführungsbereich. Prediger 4:12 bildete die Grundlage seiner Darlegungen. Bruder Plauschinat sagte, die Wochenendtätigkeit sei außerordentlich wertvoll. An jedem Wochenende möchten wir einen „R i e s e n s c h r i t t“ vorankommen. Was durch Wochenendeinsätze möglich sei, sei allen klargeworden, die den ersten Wochenendeinsatz miterlebt hätten. Er sei am 29. April 1979 gewesen. Dieser enthusiastische Einsatz habe bewiesen, daß wir in der richtigen Richtung gingen. Seit dieser Zeit seien Hunderte gekommen, um an den Wochenenden zu helfen. Einmal seien es sogar 500 Helfer an einem Wochenende gewesen! „Ihr könnt euch vorstellen“, fuhr Bruder Plauschinat fort, „daß die die Arbeitseinteilung vornehmenden Brüder förmlich überrollt werden, wenn sie mit weniger Helfern gerechnet haben und einige hundert mehr kommen. So haben wir uns entschlossen, diese Wochenendmitarbeit gezielter auszuwerten. Wir möchten die Versammlungen, die sich bis jetzt von sich aus zu solchen Wochenendeinsätzen eingeladen haben, künftig systematisch von hier aus einladen. Das wird natürlich nicht immer einfach sein, denn dabei müssen wir auch die Witterungsverhältnisse berücksichtigen, und die Materialien müssen vorhanden sein. Außerdem soll dieser Einsatz nach einem gewissen Turnus erfolgen, so daß unsere wichtigen theokratischen Verpflichtungen nicht darunter leiden. Auf alle Fälle bringt die heutige Zusammenkunft eine Wende für den Wochenendeinsatz mit sich“, erklärte Bruder Plauschinat.
„Unser Interesse gilt natürlich auch den Facharbeitern und umgeschulten Fachkräften in den Versammlungen. Nachdem wir diese Brüder kennengelernt haben, möchten wir sie gern ganz gezielt, und zwar in größeren Abständen, zu bestimmten Wochenendeinsätzen einladen.“ (Alle Fachleute wurden auch gebeten, wenn möglich, ihr eigenes Handwerkszeug mitzubringen. Auch die Gummistiefel sollten nicht vergessen werden, denn diese braucht fast jeder hier in Selters.) Wenn die Namen der Facharbeiter der verschiedenen Fachbereiche bekannt seien, könnten große Einsätze geplant werden, die zu einem späteren Zeitpunkt auch den Sonntag mit einschließen könnten, mit Anreisemöglichkeit am Freitag.
Dann übergab Bruder Plauschinat das Wort Bruder Laste, der für den Personalbereich sprach. Er stellte die Frage: „Welche Unterstützung stellen die Ferienmitarbeiter dar?“ Er hatte als Veranschaulichung ein Dreieck mit auf die Bühne gebracht. Dieses baute er vor allen Anwesenden zusammen. Der untere Schenkel wurde von ihm als die vorhandene Neubaufamilie bezeichnet. Der zweite Schenkel sollte die Wochenendmitarbeiter darstellen, die den großen Schub nach vorn bewerkstelligen, und der letzte Schenkel die Gruppe, die er jetzt besonders ansprach: die FERIENMITARBEITER. Das sind die Brüder, die eine ganze Woche, mehrere Wochen oder vielleicht auch 1, 2 oder 3 Monate in Selters helfen möchten. „Wie ihr anhand der Schenkel sehen könnt“, sagte Bruder Laste, „verläuft unser Bauvorhaben nur richtig, wenn sich alle drei Gruppen für diesen Einsatz freimachen. Von denen, die jetzt direkt mit dem Bau befaßt sind, ist jeder dritte ein Ferienmitarbeiter. Zur Zeit haben wir wöchentlich 25 bis 35 solche Helfer. Über 1 600 Ferienmitarbeiter waren schon hier und haben ihre Ferien bei der Mithilfe am Bauvorhaben in Selters verbracht. Diese Helfer sind sehr gefragt. So ergeht jetzt an die Bruderschaft im Land die Frage: ,Wie ist es mit der künftigen Urlaubsplanung?‘ Schön wäre es, wenn wenigstens jeder einmal eine gewisse Zeit für Selters mit einplanen könnte. Hier ist frische Luft, denn wir befinden uns in dem schönen Naturpark Hochtaunus im Bereich eines anerkannten Luftkurortes mit hervorragendem Quellwasser. Und wer die Berge liebt, kann hier Berge an Arbeit vorfinden. Wir hoffen sehr, daß wir in diesem Jahr auch sehr viel Sonnenschein haben werden. Bestimmt erinnern wir uns sehr gern an solche Ferieneinsätze mit der Neubaufamilie und den Wochenendmitarbeitern.“ Diese Gedanken unterstrich Bruder Laste durch Beispiele und las einiges aus Briefen vor.
„Nachdem ich die Freude geschmeckt habe, als Ferienmitarbeiter im letzten Jahr dienen zu dürfen, möchte ich auch in diesem Jahr zusammen mit meiner Frau im Monat Mai die Bautätigkeit unterstützen ... Meine Tätigkeit in der Kfz-Werkstatt machte mir Freude, gern würde ich während des Monats Mai mit den Brüdern wieder zusammenarbeiten. ...“
„In der Zeit vom 12. 4. bis 27. 4. 1980 hatte ich die Gelegenheit, bei Eurer Bautätigkeit zu helfen. Dabei war ich als Helfer bei den Maurern sowie beim Gerüstbau tätig und konnte mir gleichzeitig Kenntnisse über diese Art der Arbeit aneignen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, möchte ich Euch ab 1. März 1981 mit meiner Arbeit für die Dauer der Bauzeit dienen. Aufgrund der langen Kündigungsfrist, die ich bei meiner gegenwärtigen Beschäftigung einhalten muß, bitte ich Euch, mich bald zu benachrichtigen.“
Dann erklärte er: „Laßt uns daran denken, daß der Ferienmitarbeiter ein wichtiges Glied ist, wenn wir in unserer Arbeit erfolgreich sein möchten. Denkt an das Dreieck. Es kann nur ,stehen‘, wenn uns neben den Wochenendmitarbeitern auch die Ferienmitarbeiter zu Hilfe eilen. Wir brauchen diese Hilfe der Fachleute für das große Projekt. Bitte, Brüder, kommt und unterstützt uns in den schönsten Ferien, die ihr je erleben mögt!“
Bruder Neufert, der für den Planungsbereich sprach, rückte nochmals anhand von Zeichnungen das Bauvolumen in den Vordergrund. Sein Thema war: „Welche Berufszweige wir momentan und später dringend benötigen“. Bruder Neufert meinte, daß nur der Einsatz aller Facharbeiter zu wirklichem Gelingen führen könne. „Der Geist, der alle Mitarbeiter beflügelt, wird in Nehemia 4:6 schön hervorgehoben“, sagte er. „Doch wenn wir hier von Facharbeitern und Helfern sprechen, mögen einige vielleicht denken, daß sie nie benötigt werden. Doch das trifft nicht zu!“ Und dann zählte er die vielen Arbeitsbereiche auf, für die Arbeiter auf der Baustelle benötigt werden.
Welche Helfer werden noch benötigt?
Ärzte
Bauingenieure
Bau- und Möbelschreiner
Berater aller Fachrichtungen des Bauwesens sowie für Fabrik- und Verwaltungseinrichtungen
Betonbauer
Blechschlosser
Einschaler
Eisenflechter
Elektriker und Elektroniker
Erste-Hilfe-Mitarbeiter
Forstarbeiter
Gärtner und Landschaftsgestalter
Gipser
Heizungsbauer und -monteure
Kfz-Meister
Klimatechniker
Köche
Kraftfahrer mit Führerschein Klasse 2
Kranfahrer
Maschinenschlosser, besonders auch für Baumaschinen
Maurer
Raupenfahrer
Verputzer
Zimmerer
Nun war Bruder Köbe von der Neubaufamilie in Selters an der Reihe. Er hatte die Aufgabe, über die Art der Anmeldung für die Mithilfe und wie für die Mitarbeit geplant werden muß, zu sprechen. Diese Gedanken standen unter dem Thema: „Wie wir mit den Neubaukoordinatoren zusammenarbeiten“. „Bis jetzt war der Einsatz der Helfer hervorragend“, stellte Bruder Köbe fest. „Dem Einladungsbrief vom 23. Oktober 1979 an alle Versammlungen im Umkreis von Selters haben unsere Brüder mit großer Bereitwilligkeit Folge geleistet. Wir hier in Selters sind durch den positiven Geist in den Versammlungen sehr ermuntert worden.“ Dann wurde erklärt, wie es Bruder Plauschinat auch schon erwähnt hatte, daß ab 1. Januar 1981 die Einladung für Helfer und Facharbeiter von Selters aus vorgenommen werde.b
Bruder Köbe beantwortete dann eine ganze Reihe Fragen, die aufkamen.
„Wann gibt es bestimmte Einsätze für Facharbeiter?“ — Solche Termine werden von der Bauleitung jeweils frühzeitig ermittelt. „Wie steht es mit unserer Jugend, die doch so gern mitarbeiten möchte?“ — Jugendliche werden ab 18 Jahren selbständig auf der Baustelle eingesetzt. Ab 14 Jahren können sie mitgebracht werden, falls sie mit einem Elternteil kommen, der auch dann mit ihnen zusammenarbeitet. Es ist nicht möglich, Jugendliche ohne ihre Eltern mitarbeiten zu lassen, und zwar nicht nur wegen der Aufsichtspflicht, sondern wegen des Unfallrisikos. Denn wer könnte vor den Eltern die Verantwortung für das Leben der Kinder übernehmen, die vielleicht noch nicht einmal Zeugen Jehovas sind? „Können sich auch Schwestern als Helfer melden?“ — Wir wissen, daß auch sie gern helfen möchten. Das muß aber von Fall zu Fall entschieden werden. Augenblicklich ist noch nicht so viel Arbeit für sie vorhanden, ausgenommen, sie haben gewisse Fachberufe. Doch können auch andere geeignete Schwestern eine Anmeldung zum Mithelfen abgeben, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann. „Gibt es auf der Baustelle eine Versicherung?“ — Ja, es besteht die übliche Versicherung durch die Bauberufsgenossenschaft.
Nach dieser kurzen Fragestunde übernahm Bruder Fabian für den kaufmännischen Bereich das Wort. Er erinnerte daran, daß es schon in biblischen Zeiten so etwas wie einen kaufmännischen Bereich gegeben habe. Das könne man aus 2. Chronika 2:3-16 schlußfolgern. Er erwähnte in einer Vers-für-Vers-Betrachtung die einzelnen Schritte einer kaufmännischen Vereinbarung, die alle Anwesenden zum Schmunzeln brachte. Er lenkte dann die Aufmerksamkeit auf die Hilfe, die in Verbindung mit der Materialbeschaffung, dem Einkauf, der Beschaffung von Werkzeugen und Maschinen geleistet werden kann. Wie können die Neubaukoordinatoren helfen, den Einkauf noch wirtschaftlicher zu tätigen? Einmal, indem sie sich umsehen, ob Brüder in den Versammlungen sind, die Möglichkeiten kennen, uns Angebote für Materialien, die für den ganzen Bau benötigt werden, zu beschaffen. Wir suchen z. B. Pflastersteine für einige unserer Straßen. Vielleicht hat eine Gemeinde irgendwo solche Steine liegen, und wir könnten sie billig erhalten. Für solche Angebote wären wir dankbar.
Die Frage wurde aufgeworfen, ob noch andere Materialien oder Gegenstände benötigt werden. „Ja“, sagte Bruder Fabian, „und zwar wenn neue Unterkünfte beschafft werden müssen. Dann kann es sein, daß wir zwei- oder dreitürige Kleiderschränke suchen oder auch gebrauchte Schuhschränke sowie Stepp- und Einziehdecken. Auch Büroeinrichtungsgegenstände sind von Zeit zu Zeit gefragt. Doch benachrichtigt uns bitte, und wartet erst unsere Rückantwort ab. Bringt bitte nie etwas zu den Literaturabladestellen der Gesellschaft. Wir sollten immer erst auf euer Angebot geantwortet haben.“
Da von Spenden in Verbindung mit Materialien gesprochen wurde, dachten wir, noch eine ganz andere Seite der „Materialbeschaffung“ zu erwähnen, denn wir haben in Selters ja eine außergewöhnliche Baustelle: Zum einen kommen die Hilfskräfte alle aus unserer großen Familie, und zum anderen werden alle Glieder der Neubaufamilie, die Helfer am Wochenende und die Ferienmitarbeiter natürlich auch beköstigt. Unsere Schwestern sind da sehr einfallsreich, denn sie geben ihren Männern, die zum Wochenende nach Selters kommen, immer leckere Backwaren mit, wodurch sie die Mahlzeiten der Neubaufamilie „versüßen“, was von allen Bauhelfern immer sehr geschätzt wird. Das gleiche haben auch Brüder getan, die aus den Versammlungen uns hier mit dem Bus besuchten, um die Baustelle zu besichtigen. Für diese liebevollen Gaben möchten wir uns ganz herzlich bedanken! Doch an eine solche Naturalienbeschaffung in größerem Umfang denken wir nicht, wenn wir von einer ganz anderen Seite der „Materialbeschaffung“ sprechen. Wir wollen auch nicht zu Kleineinkäufen ermuntern, nein, aber es könnte sein, daß es in den Versammlungen Brüder gibt, die bei Firmen arbeiten oder auf größeren Umschlagplätzen des See- und Güterverkehrs tätig sind und die von Sonderangeboten hören, die aus Transport- und Versicherungsschäden stammen und in größeren Mengen in den Handel gegeben werden sollen, darunter können auch Überseewaren (z. B. Früchte) und Fleischwaren sein (die Bedingungen in bezug auf die Blutfrage sollten eingehalten werden). Oder Brüder hören von Verkäufen von Waren, die aus ausgelagerten Beständen stammen, dazu mögen Dosen oder Einweckgläser mit Marmelade, Gemüse, Fisch, Obst usw. gehören. Es kann sich auch um andere Nahrungsmittel, wie Teigwaren, Getreide- und Milchprodukte, handeln. Wir hier im Bethel Wiesbaden freuen uns sehr, wenn wir von solchen Angeboten hören. Es könnten auch Erzeugnisse sein, wie Reinigungsmittel und Toilettenartikel, die wir im Haushalt für die Unterkünfte benötigen.
Es mag auch sein, daß eine Versammlung eine ganz andere Hilfe in Verbindung mit Naturalien plant. Schwestern mögen in gewissen Obst- und Gemüseanbaugebieten wohnen. Da sie nicht direkt am Bethelneubau mitarbeiten können, weil sie kein Fachwissen haben und auch über längere Zeit ihren Haushalt nicht allein lassen können, mögen sie sich vornehmen, gemeinsam ein Feld abzuernten oder Früchte zu pflücken, die sie der Neubaufamilie spenden möchten. Es kann sich um alle Gemüsesorten, um alle Feldfrüchte — Kartoffeln eingeschlossen — und um alle Obstsorten handeln. Vielleicht wollen sie sogar mit mehreren Schwestern die Früchte schon einwecken, um alles verbrauchsfertig zu liefern. Andere Familien mögen Hausschlachtungen erwägen. Auf alle Fälle, wenn so etwas in den Versammlungen geplant wird und Schwestern solche Dinge vorhaben, hätten wir gern vorher Eure Absprache mit dem Bethelbüro hier in Wiesbaden, denn unsere Einkaufsplanungen würden durch derartige Spenden entschieden beeinflußt werden. Wir haben auch nur begrenzte Lagermöglichkeiten, was eine Absprache unbedingt erforderlich macht. Hinzu kommen Transportfragen, die abgesprochen werden müssen. Vielleicht bieten sich die turnusgemäß erfolgenden Fahrten der Lastwagen der Gesellschaft als Transportmöglichkeit an, falls diese terminlich mit dem Ernteeinsatz zusammenfallen. Doch der Gedanke, uns durch solche Naturalienspenden aus den verschiedenen Anbaugebieten unseres Landes und durch Hinweise auf Sonderangebots-Einkaufsmöglichkeiten zu helfen, ist sehr, sehr wertvoll. Diese Art der Hilfeleistung kann zu einer ganz erheblichen Kostenersparnis beitragen, denn wir werden in Zukunft in Wiesbaden und Selters täglich mehr als 600 Personen mit Nahrung und Obdach versorgen müssen.
Die anwesenden Neubaukoordinatoren waren froh, von den vielseitigen Möglichkeiten diesbezüglich zu hören.
Danach ergriff Bruder Kelsey, der Koordinator des Zweigkomitees, das Wort. Er sprach über das Thema: „Welchen Geist die Neubaukoordinatoren bezüglich UNSERES BETHELNEUBAUS in die Versammlungen tragen möchten“. Zusammenfassend sagte er: „Natürlich freuen wir uns über das Vertrauen, das Jehova in uns setzt. Im Vergleich zu den Milliarden von Bauwerken, die bis jetzt auf der Erde errichtet wurden, sind es nur wenige, die zur Ehre Jehovas und zum Zwecke des ,heiligen Dienstes‘ gebaut wurden. So erfüllt es uns mit tiefer Wertschätzung, von ihm in besonderer Weise gebraucht zu werden. Und ihr Neubaukoordinatoren seid ein wichtiges Bindeglied zwischen der Versammlung und der Großbaustelle hier in Selters. So seid ihr enge Mitarbeiter der Neubaufamilie geworden, denn ihr unterrichtet die Brüder in den Versammlungen über den Stand des Fortschritts und gebt uns wichtige Hinweise, die ihr von den Brüdern erhaltet. Durch die Informationen des Neubaukoordinators erhält der in den Versammlungen vorhandene Geist der Freude, der Opferbereitschaft und des Einsatzes weitere Nahrung. Wir rufen euch mit den Worten aus Philipper 4:23 zu: ,Die unverdiente Güte des Herrn Jesus Christus sei mit dem Geist, den ihr bekundet.‘“
Bruder Rudtke kam abschließend nochmals auf den Zweck dieser erbauenden Zusammenkunft zurück. „Ein großes Projekt ist uns aufgetragen worden, das nur mit einer in jeder Beziehung außergewöhnlichen Kraftanstrengung aller Brüder im Land ausgeführt werden kann. Unsere Brüder sollten das erfahren. Alle unterstützen gern und freudig UNSEREN BETHELNEUBAU. Wir haben heute einen speziellen Hilferuf ergehen lassen. Bitte helft uns und sagt dieses den Brüdern! Wenn sie es wissen, werden sie kommen oder uns sonstwie unterstützen, davon sind wir überzeugt.“
Die Neubaukoordinatoren schätzten all diese Informationen sehr. Mit Gebet wurde dann die Zusammenkunft abgeschlossen, die eine neue Bauphase einleitete. Ein Neubaukoordinator schrieb uns nach dieser Zusammenkunft folgendes:
„Die Zusammenkunft am 19. 11. in Selters war gewiß von Jehova gemäß seinem Willen überwaltet. Es war der richtige Schritt, ,Männer mit genügend Unterscheidungsvermögen‘ vor Jehova zu versammeln (Neh. 8:2, 3). Das Feuer des Eifers ist entfacht. Jehova wird gewiß auch in Zukunft unsere gemeinsamen Gebete um Weisheit für Euch erhören. Die Brüder hier bedrängen mich zu erzählen, was es in Selters gegeben hat. Am nächsten Freitag soll ich 40 Minuten zur Verfügung haben, Ausführliches vor der ganzen Versammlung zu berichten.“
Seit dieser Zeit haben wir mehrere Anmeldungen von Facharbeitern erhalten. Es wurde eine Facharbeiterkartei angelegt. Am 24. Januar dieses Jahres hatten wir unseren ersten Facharbeitereinsatz nach der besprochenen Einladungsmethode. Sie kamen, und alle in Selters haben es wahrgenommen, denn der Einsatz der Maurer, die bei winterlichen Temperaturen an dem Wochenende vom 24. Januar den Anfang machten, läßt uns ahnen, was alles geschehen kann. Tatsächlich sind wir seit dieser Zeit schon einen R i e s e n s c h r i t t vorangekommen. Wie hat sich doch die Baustelle Woche um Woche verändert! Das ist nur durch den Geist möglich, den unsere gesamte Bruderschaft im Land bekundet. Ja, Ihr alle nehmt regen Anteil am Geschehen in Selters! Aus diesem Grunde fühlten wir uns gedrängt, Euch allen diese „Selters-Information“ zukommen zu lassen.
Wir hier, die wir mit der Planung und mit diesem Bau zu tun haben, werden von Eurem Eifer, liebe Brüder, angesteckt. Eure Opfer in jeder Hinsicht sind in der wirtschaftlich nicht gerade leichten Zeit für uns ein Ansporn, haushälterisch mit allen Mitteln umzugehen, doch auch so zu planen, daß wir mit Jehovas Hilfe in einer verhältnismäßig kurzen Zeit dieses Projekt seiner Vollendung entgegenführen können, so daß all unsere Kräfte recht bald für das so wichtige Schlußzeugnis zur Verfügung stehen.
Die Bethelfamilie freut sich auf die neuen Produktionsstätten und über die Möglichkeiten, Euch mit den Hilfsmitteln für das Werk des Predigens und Jüngermachens auszurüsten. Besonders freut sich die Bethelfamilie in Wiesbaden und die Neubaufamilie in Selters, Euch allen ein besonderes Geschenk machen zu können, einen Vierfarbendruck von unserem Bethelneubaumodell, den wir im Offsetverfahren selbst hergestellt haben.
Jehova sei Dank, der uns alle befähigt hat, unsere Liebe zu ihm und zu unserer Bruderschaft auch in Verbindung mit dem Neubau in Selters auf eine ganz persönliche Weise zum Ausdruck zu bringen. Empfangt unsere Grüße der Liebe. Mögen wir alle Jehovas loyale Liebe zu seinem Lobpreis erwidern.
Eure Brüder in Jehovas Dienst
Zweigbüro Wiesbaden
[Fußnoten]
a Weitere ähnliche Zusammenkünfte mit den Neubaukoordinatoren der übrigen Versammlungen in der Bundesrepublik wurden am Wochenende des 31. Januar und 1. Februar 1981 in den Kongreßsälen in Trappenkamp und Möllbergen für den Norden und auch in Büchenbach und München für den Süden abgehalten. Die Neubaukoordinatoren in Berlin werden ebenfalls während des kommenden Bezirkskongresses eine solche Zusammenkunft am Freitag nach der Mittagspause haben.
b Für den Einsatz von Ferienmitarbeitern steht ein Anmeldebogen zur Verfügung. Vergewissert Euch bitte vor dem Absenden, daß alle Angaben richtig sind. Zum Beispiel interessiert bei Frage 13 nicht das Dienstvorrecht in der Versammlung, sondern der gegenwärtige Beruf. Bei Frage 17 sind als Zeitspanne nicht 8 Tage oder 2 Wochen von Interesse, sondern eine Zeitangabe als Datum, z. B. „vom 1. bis 14. April 1981“. Auch sollte darauf geachtet werden, daß das Dienstkomitee Frage 1 und 2 beantwortet. Bei Frage 2 sollte schon etwas mehr stehen als nur ein „Ja“.
[Herausgestellter Text auf Seite 3]
Wie wollen wir dieses Riesenprojekt bewältigen?
Durch den Einsatz von Facharbeitern an den Wochenenden und in den Ferien und kostensparende Selbsthilfe
[Herausgestellter Text auf Seite 3]
Angenommen, ca. 3 500 000 Steine müßten noch vermauert werden. Wie könnte sich eine größere Zahl von Helfern auswirken? Ein Beispiel:
1 Maurer vermauert tägl. 800 Steine = 4 375 Tage = 17 1⁄2 Jahre
10 Maurer vermauern tägl. 8 000 Steine = 438 Tage = 18 Monate
[Herausgestellter Text auf Seite 6]
An jedem Wochenende möchten wir einen R I E S E N S C H R I T T vorankommen.
[Bild auf Seite 3]
32mal das Gebäude 1 — Umfang des gesamten Bauprojekts
[Übersicht auf Seite 4]
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