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Bieten die Kirchen Schutz vor Gottes Zorn?Der Wachtturm 1973 | 15. Januar
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zu tun wünschten, das Leben unerträglich machten. (Ps. 89:14; 2. Petr. 2:9) Auch töteten seine Urteilsvollstrecker alle Gleichgültigen, die stillschweigend über die Abscheulichkeiten, die verübt wurden, hinweggingen. Nur diejenigen wurden verschont, die wirklich betrübt waren, und zwar nicht, weil ihre „Rechte“ oder Interessen beeinträchtigt wurden, sondern vor allem, weil sie sahen, wieviel Ungerechtigkeit verübt und welche Schmach dadurch auf Gottes Namen gebracht wurde.
Kein Mensch, der in einem Alter ist, in dem er verantwortlich gemacht werden kann, sollte daher denken, er werde wegen der Gerechtigkeit seines Vaters oder seiner Mutter verschont werden. Weder die Zugehörigkeit zu einer Kirche noch das Zusammenkommen mit anderen, die Gott anbeten, noch eine gewisse Bibelkenntnis wird ihn retten. Gott kann nicht getäuscht werden. (Gal. 6:7) Seine Engel werden nur die verschonen, die als Anbeter Gottes „gekennzeichnet“ sind, das heißt nur die, die Gott in Wort und Tat „mit Geist und Wahrheit“ anbeten. — Joh. 4:24.
In Jerusalem ging damals kein buchstäblicher Mann in die Häuser, um an der Stirn gewisser Personen ein buchstäbliches Kennzeichen anzubringen. Dieses Werk des Kennzeichnens war ein symbolisches Werk. Doch gemäß Gottes Verheißung und unter seinem Schutz entrannen gewisse Personen der Urteilsvollstreckung, zum Beispiel Baruch, der Sekretär Jeremias, Ebed-Melech, die Rechabiter und zweifellos noch einige andere. Gott hatte sie symbolisch so deutlich „kennzeichnen“ lassen, als ob sie mit einem buchstäblichen „Kennzeichen“ an ihrer Stirn versehen worden wären, damit die „sechs Männer“, seine himmlischen Streitkräfte, es sehen konnten und sich ihnen nicht nahten.
Wie damals Jerusalem, so ist heute, im zwanzigsten Jahrhundert, auch die Christenheit, in der das Christentum angeblich vorherrscht, von Gewalttat erfüllt. Von Tag zu Tag wird mehr Schmach auf Gott und auf sein Gesetz gebracht. Wo ist Schutz zu finden? Wird heute ein Werk getan, das dem Werk des „Kennzeichnens“ entspricht, das damals durchgeführt wurde? Wenn ja, wer führt dieses Werk durch? Was ist das „Kennzeichen“ heute, und wer verdient, damit versehen zu werden? Diese Fragen werden in der nächsten Wachtturm-Ausgabe beantwortet.
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„Heldenhafte Treue zu ihrer Überzeugung“Der Wachtturm 1973 | 15. Januar
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„Heldenhafte Treue zu ihrer Überzeugung“
✔ Wie in allen Ländern, so hielten Jehovas Zeugen als christliche Diener Gottes auch in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges an ihrer Neutralität fest und lehnten es deswegen ab, sich politisch zu betätigen oder Kriegsdienst zu leisten. Die nationalsozialistische Regierung betrachtete diesen schriftgemäßen Standpunkt als regierungsfeindlich. Sie verfolgte daher diese Christen grausam.
In dem 1966 erschienenen Buch Modern Germany—Its History and Civilization (Das heutige Deutschland — seine Geschichte und Zivilisation) heißt es: „Die Zeugen Jehovas (Bibelforscher) waren von allen christlichen Religionsgemeinschaften die Sekte, die am meisten verfolgt und fast ebenso grausam behandelt wurde wie die Juden. Über diese Oppositionsgruppe ist wenig geschrieben worden; wenn man aber ihre heldenhafte Treue zu ihrer Überzeugung und ihren tapferen, todesmutigen Widerstand in Betracht zieht, so nehmen die deutschen Bibelforscher in der Geschichte der deutschen Zivilcourage einen besonders ehrenhaften Platz ein“ (S. 513).
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