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Wie sollte man auf die Wechselfälle des Lebens reagieren?Erwachet! 1977 | 22. Januar
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des Segens beraubt, den ein solches Verhalten mit sich bringt, weil Gott vorhat, die Toten aufzuerwecken. Die Bibel sagt, daß Gott „die Toten lebendig macht und die nicht vorhandenen Dinge ruft, als ob sie vorhanden wären“ (Röm. 4:17).
Somit macht der Mensch, der seine Zeit dazu verwendet, ein gutes Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, das Beste aus seinem Leben, es mag noch so wechselvoll sein. Strebst du dieses Ziel an? Läßt du dir von der Bibel helfen, jetzt das Beste aus deinem Leben zu machen und schließlich ewiges Leben zu erlangen?
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Die Jugend stellt FragenErwachet! 1977 | 22. Januar
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Die Jugend stellt Fragen
IN DEN meisten Ländern wird der Glaube nur noch von einer Minderheit praktiziert. Die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst geht immer mehr zurück. Die Bindung an die Kirchen mit ihrem traditionellen Kultus nimmt bei jung und alt ab, ja die Zahl derer, die den Glauben an Gott verlieren, wächst ständig.
Und natürlich ist sattsam bekannt, daß in der kommunistischen Gesellschaftsordnung die Religion seit Jahren bekämpft wird und als „Opium für das Volk“ gilt. In den kommunistischen Ländern wird der Atheismus mit allen Mitteln gefördert. Aber auch in den „christlichen“ Ländern gibt es immer mehr Atheisten und Agnostiker.
Die Ursache des Problems besteht zum Teil darin, daß die Kirchen seit Jahrhunderten durch ihre unlogischen Dogmen und ihr unchristliches Verhalten kritikwürdig sind. Es überrascht daher nicht, daß viele denkende Menschen in dem formalistischen Kultus der Kirchen keinen Sinn sehen.
Ein Beispiel dafür ist ein vom Stern — der bekannten in Hamburg erscheinenden deutschen Zeitschrift — veröffentlichter kritisch gehaltener Artikel mit dem Titel: „Die Vermarktung der Jungfrau Maria“. Es handelt sich um einen Bericht über den bayerischen Wallfahrtsort Altötting.
Dieser Artikel, in dem der Stern die in Altötting geübten religiösen Praktiken anprangerte, wurde in einer vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus herausgegebenen Zeitschrift (Schule und wir, Nr. 6, 1975) wie folgt kommentiert: „Sie [unsere Zeit] ist erfolgreich dabei, Religion zu vermiesen, Frömmigkeit, Gebet und Andacht zu demontieren und Gläubige zum Clown zu stempeln.“
Ist die Jugend interessiert?
Ferner hieß es in dem erwähnten Artikel der Zeitschrift Schule und wir: „Täglich lesen, hören, sehen wir, wie Frömmigkeit als Dummheit verlacht, die zehn Gebote auf die letzte Bank geschickt werden. Ist es ein Wunder, wenn Gott und Christentum für viele Zeitgenossen Begriffe ohne Bedeutung, Silben ohne Sinn, Leer-Stellen im Leben geworden sind? Wenn viele Familien religiöse Gespräche peinlich vermeiden, wenn das Schulfach Religion einen schweren Stand hat?“
Wenn die Erwachsenen der Religion den Rücken kehren oder nur dem Namen nach „Christen“ bleiben, wirkt sich das auch auf die Kinder aus. Viele von ihnen haben ebensowenig für die formalistische Religion und deren Zeremonien übrig wie ihre Eltern oder noch weniger.
Heißt das, daß die jungen Leute an religiösen Fragen überhaupt nicht interessiert sind, an Fragen wie: Gibt es einen Gott? Welchen Sinn hat das Leben? Oder: Wie geht es nach dem Tode weiter? Nein, im Gegenteil, junge Leute sind oft aufgeschlossener und eher bereit, über solche Themen zu sprechen, als Erwachsene.
Was immer mehr junge Leute jedoch ablehnen, ist die formalistische Religion; in ihren Augen ist sie nutzlos. Auch wissen sie, daß sich die Kirchen „unchristlich“ verhalten, daß sie sich in die Politik einmischen, Kriege unterstützen, heucheln und unlogische Dogmen vertreten und daß viele Geistliche und andere, die gute Christen sein wollen, einen unsittlichen Wandel führen oder „großspurig“ leben. Durch all das wird die Jugend vom institutionellen „Christentum“ abgestoßen.
Überraschende Ergebnisse einer Umfrage
In München hat ein junger Wissenschaftler namens Werner Prawdzik eine Untersuchung durchgeführt, um zu ermitteln, ob sich die Jugend für religiöse Fragen interessiert oder nicht. Von den rund 2 000 Jungen und Mädchen aus den neunten Klassen der Münchner Volksschulen wurden 800 von ihm befragt.
Das Ergebnis zwang viele Erwachsene, ihre Ansicht über die Jugend zu revidieren. Warum? Sie hatten gedacht, daß die jungen Leute kein Interesse an religiösen Fragen hatten, weil die Erwachsenen diesen Fragen gegenüber so gleichgültig sind. Aber sie hatten sich getäuscht.
Die Umfrage ergab allerdings, daß die jungen Leute in einer Umgebung aufwachsen, in der Gott ignoriert wird. Zum Beispiel sagten nur 16 Prozent der Schüler, daß ihr Vater die Religion ernst nehme. Nur 24 Prozent berichteten, daß ihre Mutter die Religion ernst nehme. Zwei Drittel der Schüler sagten, ihren Eltern sei ihre religiöse Erziehung so gleichgültig, daß es ihnen egal sei, ob sie am Religionsunterricht teilnähmen oder nicht.
Ferner wurde festgestellt, daß 83 Prozent der Väter und 74 Prozent der Mütter selten oder nie zur Kirche gehen. Und in dieser Beziehung ahmten die Kinder das Beispiel ihrer Eltern nach. Doch damit war zu rechnen, denn gewöhnlich sind die Kinder in dieser Hinsicht das Spiegelbild der Eltern.
Aber die Untersuchung des Wissenschaftlers ergab in einer Hinsicht ein völlig unerwartetes Ergebnis. Wir lesen in der Zeitschrift Schule und wir:
„Aber, womit niemand rechnete: In dieser von religiöser Gleichgültigkeit und vom Verfall der alten Familienfrömmigkeit gezeichneten Umwelt wächst eine Jugend auf, die hierin nicht das Spiegelbild der Erwachsenen ist. Großstadtkinder geben zu Protokoll:
,Ich befasse mich oft mit der Frage, ob es einen Gott gibt‘ (59 Prozent).
,Ich mache mir oft Gedanken, welchen Sinn das Leben überhaupt hat‘ (64 Prozent).
,Es interessiert mich, wie es nach dem Tod weitergeht‘ (57 Prozent).“
In dem Bericht wurde weiter ausgeführt: „Viele junge Leute, die ganz in der anti-religiösen Zeitströmung stehen, deren Eltern oft das Gegenteil gläubiger Christen sind, beschäftigen sich dennoch stark mit den großen religiösen Fragen nach dem Woher, dem Wohin und dem Sinn des Lebens.“
Nur ein Viertel der befragten Schüler stufte die Religion als unbeliebtes Fach ein. Eine andere Untersuchung, die in Düsseldorf durchgeführt wurde, ergab ein ähnliches Bild.
Die natürliche Wißbegier des jungen Menschen
In der vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus herausgegebenen Zeitschrift kam man zu folgendem Schluß: „Fußballplatz, Fernseher und Feuerstuhl — wer glaubt, das seien die Pole, um die sich die Welt der 15jährigen dreht, der sieht nicht alles, nicht tief genug. Die Untersuchung bei den Münchner Großstadtkindern läßt keinen Zweifel: Die großen zeitlosen Themen des Religionsunterrichts wie Angst, Gnade, Schuld, Hoffnung, Leid, Vertrauen, Dank, Vergebung sind bei ihnen gefragt und gesucht.“
Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, daß die Jugend nichts von Gott und anderen religiösen Themen wissen will. Die Ursache ihres Glaubensschwundes ist das, was Eltern und Geistliche lehren oder nicht lehren, und das Beispiel, das diese durch ihre Handlungsweise geben. Deshalb wurden die Eltern in dem erwähnten Artikel ermahnt, Schluß zu machen mit ihrer „Feigheit vor dem Familiengespräch über Religion“.
Das alles zeigt, daß bei den jungen Menschen ein Interesse an religiösen Fragen vorhanden ist. Es scheint ihnen angeboren zu sein. Sie sind von Natur aus an den großen Fragen nach dem Woher, dem Wohin und dem Sinn des Lebens interessiert. Aber wenn sie keine Antwort erhalten oder wenn ihnen nur ganz verworrene Antworten gegeben werden, wie es die einander widersprechenden Religionsgemeinschaften der Welt oft zu tun pflegen, kann der natürliche Wunsch, den Schöpfer anzubeten, erlöschen. Das Gewissen kann in bezug auf diese Dinge verhärtet werden.
Welch eine schwere Verantwortung ruht auf den Eltern, aber auch auf denen, die die Aufgabe haben, Religionsunterricht zu erteilen! Die Eltern können indessen nicht die ganze Verantwortung auf die Geistlichen abwälzen. Es ist, ganz gleich, was die Geistlichen tun, in erster Linie die Pflicht der Eltern, ihre Kinder über Gott zu unterweisen. Wir lesen in Gottes Wort, der Bibel: „Eltern! Ihr sollt eure Kinder nicht so behandeln, daß sie widerspenstig werden. Vielmehr sollt ihr sie in christlicher Ordnung und Unterweisung erziehen“ (Eph. 6:4, NT 68).
Die Worte, die in 5. Mose 6:5-7 zu finden sind, zeigen ebenfalls deutlich, daß sich diese Unterweisung auch auf religiöse Fragen erstrecken soll: „Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft. Und es soll sich zeigen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ Auf diese Weise wird die natürliche Wißbegier des Kindes befriedigt.
Haben die Kirchen die Eltern ausgerüstet, ihre Kinder so zu unterweisen? Nein. Und das ist einer der Hauptgründe für die „Feigheit vor dem Familiengespräch über Religion“. Im allgemeinen spricht der Mensch nicht gern über ein Thema, das er nicht beherrscht.
Wer ist verantwortlich dafür, daß die Eltern ihre Kinder über dieses Thema nicht unterweisen können? In erster Linie sind die Eltern selbst schuld daran, denn sie sollten sich bemühen, herauszufinden, wo sie entsprechende Anleitung bekommen können. Aber auch die Kirchen und die Geistlichen tragen eine Schuld, denn sie unterweisen weder die Jugendlichen noch die Erwachsenen richtig.
Erfolgreiche Unterweisung
Wenn die Kinder über Gott und andere religiöse Fragen richtig unterwiesen werden, reagieren sie auch entsprechend. Das Ergebnis einer solchen Unterweisung wird in Sprüche 22:6 wie folgt geschildert: „Erziehe einen Knaben gemäß dem Wege für ihn; auch wenn er alt wird, wird er nicht davon abweichen.“
Mit dieser Unterweisung muß im Elternhaus begonnen werden. Die Eltern müssen den Kindern die Wahrheit über Gott beibringen. Auch müssen die Eltern nach den göttlichen Grundsätzen leben.
Im ersten Jahrhundert haben die Christen ihre Kinder über diese Dinge belehrt. Das hatte zur Folge, daß die Kinder die Wahrheit über Gott und seine Vorsätze kennenlernten, und später, als sie selbst eine Familie hatten, war es ihnen dann möglich, ihre Kinder ebenfalls darüber zu unterweisen.
Der Apostel Paulus schrieb an den jungen Timotheus: „Von frühester Kindheit an [hast du] die heiligen Schriften gekannt ..., die dich weise zu machen vermögen zur Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus. Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Tim. 3:15-17).
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