Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g76 22. 11. S. 29-31
  • Wir beobachten die Welt

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1976
  • Zwischentitel
  • Schätze im Meer
  • Trümmerbeseitigung nach Wiener Art
  • Welche Christen haben Niederlagen erlitten?
  • Riesenschaden an der Umwelt
  • Neue Erkenntnisse über den Schmerz
  • Wachstum — nicht immer ein Segen
  • Musik kann Lernen und Denken stören
  • Wird Bronchialkrebs durch Strahlung hervorgerufen?
  • Wenn man philosophische Bücher liest ...
Erwachet! 1976
g76 22. 11. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Schätze im Meer

◆ Der Wettlauf um die Hebung der Rohstoffschätze der Meere hat begonnen. Die hochindustrialisierten Länder versuchen, durch die Entwicklung neuer Technologien diese Schätze zu heben, während die Entwicklungsländer, die ihre auf dem Festland geförderten Rohstoffe so gut wie möglich verkaufen wollen, den Zugang zu großen Teilen des Meeres blockieren möchten. Die Bundesrepublik wird in den nächsten vier Jahren etwa 450 Millionen Mark vornehmlich zur Förderung der Meerestechnik ausgeben. Rund 20 Prozent des Erdöls werden gegenwärtig schon „offshore“, also außerhalb des Festlandes, gewonnen. Nach einem Bericht in der Fellbacher Zeitung schlummern im Meer unter anderem rund 10 Milliarden Tonnen Gold und 20 Milliarden Tonnen Uran, ferner Kupfer, Nickel, Kobalt und Mangan. Das Forschungsschiff „Valdivia“ hat inzwischen auf einer Strecke von 37 000 Seemeilen nach solchen Vorkommen gesucht, und 1980 könnte mit der Förderung begonnen werden. Einen wichtigen Platz in der Meerestechnik nimmt auch die Meerwasserentsalzung ein, da es immer dringender wird, wirtschaftliche Verfahren für die Gewinnung von Trinkwasser aus dem Meer zu entwickeln.

Trümmerbeseitigung nach Wiener Art

◆ Demnächst wird in den Sammlerstuben wahrscheinlich ein neues Objekt auftauchen, nämlich Nieten oder Trümmer von der eingestürzten Reichsbrücke in Wien. Geschäftstüchtige Wiener haben bereits damit begonnen, die Überreste eines Unglücks zu vermarkten, das sehr leicht eine Katastrophe hätte werden können. Da werden Touristen an die Einsturzstelle gebracht, und es gibt Nieten und Trümmer, kleine und große Brocken, gegen entsprechende Bezahlung zu kaufen. Eigentlich eine sehr ertragreiche Art der Trümmerbeseitigung. Man denke nur, welche Geschäfte man nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland hätte machen können. Damit scheint die Mentalität der Wiener eine erneute Bestätigung erfahren zu haben, die von Kennern manchmal mit folgenden Worten charakterisiert wird: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Welche Christen haben Niederlagen erlitten?

◆ In einem Leitartikel der Nürnberger Nachrichten war zu lesen, die Christen hätten zeit ihres Bestehens Niederlagen erlitten. Leopold von Ranke, der Historiker, der wissen wollte, wie es „denn eigentlich gewesen“ sei, hat in seiner Papstgeschichte festgestellt: „Bei dem Anblick von Jerusalem stiegen die Kreuzfahrer von den Pferden und entblößten ihre Füße, um als wahre Pilger an den heiligen Mauern anzulangen; in dem heißesten Kampfe meinten sie, die Hilfe der Heiligen und Engel sichtbar zu erfahren. Kaum aber hatten sie die Mauern überstiegen, so stürzten sie fort zu Raub und Blut: auf der Stelle des Salomonischen Tempels erwürgten sie viele tausend Sarazenen; die Juden verbrannten sie in ihrer Synagoge; die heiligen Schwellen ... befleckten sie mit Blut.“ In der obengenannten Zeitung heißt es dann weiter: „Dabei hat Ranke nur einen vergleichsweise kleinen Abschnitt aus der Geschichte der Christenheit herausgegriffen, die, wie jeder einsichtige Theologe oder Historiker inzwischen zugibt, von Blut und Schuld begleitet ist, die — gemessen an ihrem Anspruch auf eine Botschaft der Liebe — viele Niederlagen und wenige Siege aufzuweisen hat.“ Es wird auf das Morden im Libanon und in Nordirland hingewiesen und gesagt: „In keinem dieser Fälle, denen sich viele zugesellen ließen, ist auch nur andeutungsweise die Erinnerung an das Doppelgebot zu spüren, das Jesus von Nazareth seiner Lehre voranstellte: ,Du sollst lieben Gott deinen Herrn ... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘“

Der Artikel schließt mit der Feststellung, daß sich dies wohl nicht mehr ändern werde. Hier irrt der Schreiber oder ermangelt der Sachkenntnis. Die wahre christliche Versammlung war nie eine Massenorganisation, nie eine Staatskirche, sie ist nie mit fleischlichen Waffen ausgezogen, um Andersgläubige zu „bekehren“ oder „heilige Stätten“ zu erobern. Sie war immer eine Minderheit und wurde selbst von denen verfolgt, die sich auch Christen nannten. Ihre tapfersten Vertreter starben unbesiegt in den römischen Arenen, auf den Scheiterhaufen der katholischen Inquisition und in Konzentrations- und Straflagern. Für sie hat es keine Niederlagen gegeben. Sie haben im Verlauf ihrer Geschichte diese Welt siegreich überwunden. Sie sind bis heute eine unbequeme Gruppe von Menschen geblieben, die auf die Nähe des Endes dieser Welt hinweisen, die zu Umkehr und Reue mahnen und sich von dieser Welt durch einen reinen, moralischen Lebenswandel deutlich unterscheiden.

Wenn jemand eine Niederlage erlitten hat, dann jene angeblichen „Christen“, die von der Wahrheit des Wortes Gottes abgeirrt sind, die sich über Förmlichkeiten und Nichtigkeiten entzweit haben und die dem Geist des Teufels erlegen sind, weil sie dazu bereit waren, ihre Brüder zu ermorden, wenn Politiker dazu aufriefen. Sie haben sich mit allerlei Greueln befleckt, sind dem Götzendienst ergeben, weil sie lieber dem politischen Staat dienen als Gott, und sie unterscheiden sich ganz deutlich vom wahren Christentum. Dieses hat niemals Niederlagen erlitten. Es hat stets diese Welt überwunden und ist bis zum heutigen Tage das Licht der Welt geblieben wie Jesus Christus es in der berühmten Bergpredigt gesagt hat.

Riesenschaden an der Umwelt

◆ Aus dem „Umweltbericht 76“ der Bundesregierung geht hervor, daß von 1970 bis 1974 in der Bundesrepublik 66,7 Milliarden Mark für den Umweltschutz ausgegeben wurden. Man strebe an, wie Bundesinnenminister Maihofer sagte, im Grundgesetz ein Grundrecht auf menschenwürdige Umwelt zu verankern. Bestimmt hat inzwischen noch niemand den Eindruck gewonnen, die Schäden seien alle beseitigt und neue Gefahren für die Umwelt gebannt. Die angegebenen Zahlen geben jedoch eine gewisse Vorstellung davon, wie allein in der Bundesrepublik mit der Umwelt, dem Lebensraum des Menschen, verfahren wurde und noch wird.

Neue Erkenntnisse über den Schmerz

◆ Das Verhältnis des Menschen zum Schmerz hat sich, seitdem schmerzlösende Medikamente zur Verfügung stehen, grundlegend verändert. Nach einem Bericht in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sagte Prof. Rudolf Frey (Mainz) auf der diesjährigen Therapiewoche in Karlsruhe: „Der Patient der Neuzeit ist weniger fähig, Schmerzen zu ertragen, als die Menschen früherer Generationen. Er projiziert darüber hinaus Unpäßlichkeiten und persönliche oder berufliche Schwierigkeiten in das Symptom ,Schmerz‘. Diese Flucht in den Schmerz hat deshalb in allen Kulturländern zu einer erschreckenden Zunahme der Zahl und Schwere chronischer Schmerzleiden geführt. Die unglücklichen Kranken wandern oft von Arzt zu Arzt und schließlich von Kurpfuscher zu Kurpfuscher, ohne daß ihnen von Grund auf geholfen wird.“ Wie weiter berichtet wurde, können Schmerzen sowohl bei körperlichen Krankheiten als auch bei psychischen Störungen auftreten. Sie können nach der Behandlung eines organischen Leidens für kurze Zeit verschwinden, um dann um so heftiger wieder einzusetzen. Bei vielen Patienten sind seelisch entstandene Schmerzzustände die eigentliche Ursache für vegetative und somatische Komplikationen. Daher könne die Behandlung des Schmerzes nicht allein die Aufgabe der Mediziner sein.

Wachstum — nicht immer ein Segen

◆ Wachstum ist in der hochindustrialisierten Gesellschaft zu einem Zauberwort geworden, doch zeigen Ausblicke in die Zukunft leider auch weniger erfreuliche Seiten des Wachstums. Der Bedarf an Nahrungsmitteln wächst und kann bald nicht mehr befriedigt werden. Nach Schätzungen des International-Food-Policy-Research-Instituts in Washington werden in den nächsten zehn Jahren 2,2 Milliarden Menschen vom akuten Hungertod bedroht. Die Weltgetreideproduktion, die 1974/75 um 45 Millionen Tonnen hinter dem Minimum für alle Erdenbürger zurückblieb, wird dann ein Defizit von 100 Millionen Tonnen aufweisen. Der Bedarf wächst und wird nicht befriedigt werden können, weil, selbst wenn mehr Getreide produziert werden könnte, keine Möglichkeiten zu sehen sind, wie dieses Getreide gelagert und zu den Armen verschifft werden soll. Heute schon schmelzen die Weltreserven von Jahr zu Jahr.

Wachstum kann auch bei den Wüsten beobachtet werden. Zwischen 1882 und 1952 sind die Wüsten der Erde von 12 auf 26 Millionen Quadratkilometer angewachsen, und das nutzbare Brachland schmolz von 18 auf 2,7 Millionen Quadratkilometer zusammen. Der Waldbestand verringert sich besonders in den armen Ländern, in beängstigender Weise, was weiteres Wachstum der Wüsten zur Folge hat. Wie die Süddeutsche Zeitung dazu bemerkt, wächst die Wüste auch vor unseren Haustüren. Alles wird schön asphaltiert und betoniert, denn es soll ja in Dorf und Stadt schöner aussehen, auch wenn der Grundwasserspiegel weiter sinkt. Das Straßennetz wächst — eine Infrastruktur der Wüstenproduktion. Wahrlich, Wachstum ist nicht immer ein Segen.

Musik kann Lernen und Denken stören

◆ Ist es wirklich so, daß mit Musik alles bessergeht? Manche sind bisher dieser Ansicht gewesen, sie mußten sich nun eines Besseren belehren lassen. In einer wissenschaftlich exakt durchgeführten Untersuchung für den Wettbewerb „Jugend forscht“ bei 2 500 Schülern einer Volksschule, einer Fachoberschule, eines Gymnasiums und eines Internats stellte sich heraus, daß Background-Musik das Lernen stört, die Leistung verschlechtert und die Konzentration beim Denken verringert. Besonders beeinträchtigt sind Schüler, die ihre Hausaufgaben bei Beat- und Popmusik machen oder beim Lernen deutsche Schlager hören. Sind diese unbekannt, wird die Ablenkung noch größer. Bei fremdsprachigen Songs hingegen drücken die bekannten stärker auf die Leistung als die unbekannten. Bei flotter Musik wird zwar schneller, dafür aber schlampiger gearbeitet. Wie die Zeitschrift Der Deutsche Arzt dazu berichtet, wird diese Feststellung nicht nur für die Arbeitsgemeinschaft Arzt/Lehrer, sondern auch für den Hausarzt interessant sein. Nicht selten wird in Zukunft die Diagnose bei Konzentrationsschwäche lauten: Radio, Plattenspieler, Tonbandgerät oder Kassettenrecorder läuft während der Hausaufgaben.

Wird Bronchialkrebs durch Strahlung hervorgerufen?

◆ Viele Raucher sterben an Bronchialkrebs. Für seine Entstehung machte man hauptsächlich die Teerprodukte, die bei der Verbrennung von Tabak und Zigarettenpapier entstehen, verantwortlich. Nun hat Dr. E. A. Martell vom National Center for Atmospheric Research in Boulder (USA) die Ansicht geäußert, daß eine Radiumanreicherung in den Tabakblättern die Hauptursache sei. Er hatte festgestellt, daß Tabakblätter einen erheblichen Gehalt an Polonium aufweisen, einem radioaktiven Element der Uranreihe. Polonium hat eine Halbwertszeit von 139 Tagen und geht in Radium G über. Unlösliche radioaktive Teilchen schlagen sich besonders an der Luftröhrengabelung nieder und führen zu einer ständigen, langanhaltenden Strahlung, denn Polonium ist ein Alphastrahler. Bei Hamstern erzeugte eine solche Strahlung Bronchialkrebs. Die Schwetzinger Zeitung bemerkt dazu, daß diese Entdeckung auch für Nichtraucher schwerwiegende Folgen haben kann, denn wenn es sich als bewiesen herausstellt, daß eine Alphastrahlung auch beim Menschen zu Krebsbildung führt, wären nicht nur Raucher selbst, sondern auch Nichtraucher, die sich ständig in der Nähe starker Raucher befinden, gefährdet.

Wenn man philosophische Bücher liest ...

◆ Über den Nutzen des Philosophierens gab die Philosophin Jeanne Hersch während einer Diskussion in Basel eine interessante Erklärung. Nach einem Bericht einer in Basel erscheinenden Zeitung sagte sie: „Wenn man ein wissenschaftliches Buch liest, so erwirbt man objektive Informationen. Liest man dagegen einen philosophischen Text, etwa über die Freiheit, so weiß man zwar nachher nicht unbedingt mehr darüber — aber, lesend und philosophisch erfahrend, hat man sich gewandelt und ist nach der Lektüre nicht mehr der gleiche Mensch wie vorher.“ Einen Kommentar dazu, der besonders für Christen interessant sein dürfte, findet man im Brief des Apostels Paulus an die Kolosser, Kapitel 2, Vers 8: „Seht zu, daß nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus.“

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen