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Kindesräuber oder christliche Prediger?Der Wachtturm 1957 | 1. Juni
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Kindesräuber oder christliche Prediger?
Das Erlebnis zweier Sonderpioniere an der Goldküste
ES WAR eine schöne Versammlung gewesen. Alle freuten sich über die herzliche christliche Gemeinschaft und die anspornenden biblischen Ansprachen. Auf dem ganzen Heimweg hatten sich die Zeugen Jehovas angeregt über die Belehrung und die treffenden Ratschläge, die sie auf der Versammlung empfangen hatten, unterhalten. Drei junge Brüder (alle im schulpflichtigen Alter) sprachen mit zweien ihrer Freunde, Vollzeitpredigern der Zeugen Jehovas, eifrig über das, was sie gehört hatten, bis sie — spät am Sonntagabend — zu Hause ankamen. Glücklich und zufrieden gingen sie zu Bett, ohne zu ahnen, was ihrer am kommenden Morgen wartete.
Am Montagmorgen gingen die drei jugendlichen Zeugen zur üblichen Zeit zur Schule. Doch der Lehrer, ein Gegner des Werkes der Zeugen Jehovas, trieb sie aus der Schule fort, weil sie die Versammlung besucht hatten und ohne seine Erlaubnis der Schule einen Tag ferngeblieben waren. Er legte den Fall der Schulbehörde und dem zuständigen Regierungsbeamten vor und erhob schließlich gegen die beiden Vollzeitprediger bei der Polizei Anklage wegen Kindesraubes — an der Goldküste wird dieses Verbrechen mit zehn Jahren Gefängnis bestraft. Er sagte, daß sie die drei Jungen ohne Erlaubnis der Eltern aus der Schule geholt hätten. Die beiden Prediger wurden in Untersuchungshaft genommen.
Am Mittwoch mußten die drei Knaben, ihre Eltern und die beiden Vollzeitprediger der Zeugen Jehovas auf Grund der auf Kindesraub lautenden Anklage vor einem Polizeibeamten zur Untersuchung erscheinen. Obwohl die Eltern ihren Kindern die Erlaubnis zum Besuch der Versammlung gegeben hatten, ließen sie sich vom Lehrer so einschüchtern, daß sie bei der Polizei aussagten, sie kennten die beiden Vollzeitdiener nicht, und sie bestritten direkt, ihren Söhnen die Erlaubnis gegeben zu haben, und betonten, die Jungen seien wirklich entführt worden. Als jedoch die Jungen aufgefordert wurden zu sprechen, wandten sie einige der guten christlichen Grundsätze an, die sie in der Versammlung der Zeugen Jehovas gelernt hatten, und ihre Aussagen schlugen tatsächlich zu einem Zeugnis für die Wahrheit aus. Jeder erklärte, daß er nicht entführt worden sei, sondern die Erlaubnis erhalten habe, zur Versammlung der Zeugen Jehovas zu fahren. Der Sonnabendvormittag wurde als der Zeitpunkt festgelegt, an dem der Polizeibeamte sein Urteil fällen würde.
Am Sonnabend waren alle anwesend, um den Entscheid zu hören. Der Polizeibeamte sagte, er habe alles sorgfältig geprüft und festgestellt, daß die beiden Prediger der Zeugen Jehovas nicht schuldig seien, und er wies die Klage ab. Der Polizeibeamte fügte noch hinzu, daß die Zeugen Jehovas ein erzieherisches Werk großen Umfanges täten und daß es verkehrt wäre, sie an ihrer Predigttätigkeit zu hindern. Die Bemühungen des Lehrers, das christliche Werk der Zeugen Jehovas lahmzulegen, hatten sich als Bumerang ausgewirkt.
Die drei jungen Brüder gehen wieder zur Schule, und ihr Glaube ist stärker denn je. Sie fühlen sich gedrängt, ihren Schulkameraden zu predigen und mit ihren beiden Freunden, den christlichen Vollzeitpredigern, die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen.
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Ursache des Erfolges in der Verbreitung von BibelnDer Wachtturm 1957 | 1. Juni
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Ursache des Erfolges in der Verbreitung von Bibeln
● Im vergangenen Jahr erhielt das Büro der Watch Tower Society in London einen Brief von einem Sekretär der Vereinigten Bibelgesellschaften, der besagte, daß der Schreiber ersucht worden sei, Nachforschungen über die Methoden der Bibelverbreitung anzustellen. „Niemand kann solche Nachforschungen anstellen“, schrieb er, „ohne festzustellen, daß Jehovas Zeugen eine der erfolgreichsten und leistungsfähigsten Gesellschaften in der Verbreitung von Bibeln sind.“ Die Gesellschaft wies bei der Beantwortung dieses höflichen Briefes darauf hin, daß ihr Erfolg darauf zurückzuführen sei, daß die Zeugen keine geschäftlichen Motive haben und daß ihr Ziel nicht die bloße Verbreitung von Bibeln sei, sondern die Erziehung der Menschen zum Leben. — Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1957 (engl.).
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