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Respekt bekunden bei größeren ZusammenkünftenDer Wachtturm 1957 | 1. August
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ruhig zu sein, still zu sitzen, nicht früher wegzugehen, dich während der Zusammenkünfte nie in den Gängen aufzuhalten, während der Bekanntmachungen nicht zu reden (selbst wenn diese in einer anderen Sprache durchgegeben werden), ja du wirst es dann nie für wichtiger halten, bei der Cafeteria anzustehen oder den Bus für die Heimfahrt zu erreichen, als respektvoll und ordentlich sitzen zu bleiben, bis das Programm zu Ende, das Schlußlied gesungen und das Gebet zu Gott gesprochen ist.
Wenn du den hier gegebenen Rat befolgst, was alle Zeugen Jehovas tun sollten, dann wirst du aus dem erfreulichen und segensreichen theokratischen Programm vollen Nutzen ziehen.
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Jeder erfreut sich „seiner eigenen Gabe von Gott“Der Wachtturm 1957 | 1. August
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Jeder erfreut sich „seiner eigenen Gabe von Gott“
ZU DEN Gaben, die Gott seinen menschlichen Geschöpfen verliehen hat, gehören die Gabe des Ledigseins und die Gabe der Ehe. So sagt es der Apostel Paulus, indem er über beide spricht: „Ich wünsche aber, alle Menschen wären wie ich selbst. Doch jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine diese, der andere jene.“ — 1. Kor. 7:7, NW.a
Die Segnungen und Freuden, die nach Gottes Willen mit der Ehe verbunden sind, zeigen in Wahrheit, daß die Ehe eine kostbare Gabe und ein Ausdruck seiner großen Liebe ist. Um sein Vorhaben mit der Erde zu verwirklichen und die Menschen große Freude erleben zu lassen, stattete Gott die Geschlechter mit einer sehr starken Anziehungskraft aus, so daß in ihnen der Wille zur Ehe aufkommt. Wenn jeder Partner seinen Teil tut, können ihm die Segnungen der Ehe viel Freude und Befriedigung bringen. Doch jeder muß fleißig darauf hinwirken.
Wenn viele es auch nicht denken mögen, zeigt doch die Schrift, daß das Ledigsein ebenfalls eine Gabe ist, die ihre vielen Freuden hat. Aus diesem Grunde sagte Jesus: „Nicht alle Menschen geben diesen Worten Raum, sondern nur jene, welche die Gabe haben.“ In Übereinstimmung mit Jesu Worten sind die Worte des Apostels Paulus. Er zeigt, daß ledige Personen nach den Dingen des Herrn begierig sind; sie fragen sich, wie sie seine Anerkennung erlangen können, während verheiratete Personen nach den Dingen der Welt trachten und die Anerkennung ihrer Ehepartner zu gewinnen suchen. — Matth. 19:11; 1. Kor. 7:32-34.
Zu denen, die die Gabe des Ledigseins pflegten, gehörte Jeremia. Ihm wurde geboten, nicht zu heiraten, um seinen Hörern die Dringlichkeit seiner Botschaft einzuprägen. Eine weitere Person war Jephthas Tochter, die bereitwillig auf das Gelübde ihres Vaters einging und für den Rest ihres Lebens Jungfrau blieb, indem sie es in treuem Dienste im Tempel verbrachte. Auch haben wir die Beispiele von Johannes und Paulus und besonders von Jesus Christus, unserem Führer und Gebieter. Ohne Zweifel erfreute sich jeder von diesen vieler Segnungen, die ihnen nicht zugekommen wären, wenn sie geheiratet hätten.
So wie Verheiratete im Interesse ihrer Gabe etwas tun müssen, um sich ihrer dauernd zu erfreuen, so müssen auch jene, die ledig sind, die Gabe des Ledigseins pflegen, sofern sie wünschen, sich ihrer fortgesetzt zu erfreuen. Vor allem ist es notwendig, daß sie die Frucht des Geistes pflegen, die als Selbstbeherrschung bekannt ist. Sie stärken diese in besonderer Richtung geleitete Selbstbeherrschung, indem sie die Vorteile ins Auge fassen, deren sie sich erfreuen, wenn sie ledig bleiben, und indem sie Unerwünschtes meiden. Auch richten sie sich so ein, daß sie sich ihres Ledigseins völlig erfreuen können. Dies ist nicht Selbstsucht, sondern ist lediglich die Freude an dem, worauf sie ein Recht haben, während sich verheiratete Paare der Segnungen erfreuen, auf die sie ein Recht haben. Und vor allem tun sie es, um Jehova Gott wohlzugefallen und um ihn zu lobpreisen, und dann auch im Interesse seines durch Christus regierten Königreiches.
Um die Leere, die ledige Personen empfinden mögen, auszufüllen, weil sie keinen geliebten Ehepartner haben, suchen sie ihr Leben mit so viel Dienst für Gott auszufüllen, wie es überhaupt möglich ist. Wenn sie im Dienste Gottes vollauf beschäftigt sind, bleibt ihr Herz und Sinn auf das dringende Werk gerichtet, das jetzt in der kurzen, noch verbleibenden Zeit zu tun ist. Aus dieser Selbsthingabe erwachsen Freuden und Segnungen, die all das wettmachen, was sie — wie ihr Fleisch ihnen manchmal einreden möchte — verpassen, weil sie keinen christlichen Ehepartner haben.
So lesen wir es in den Worten des Apostels Paulus: „Bist du an eine Frau gebunden? So höre auf, dich von ihr lösen zu wollen. Bist du los von einer Frau? So höre auf, eine Frau zu suchen.“ Ja, wer verheiratet ist, beneide jene nicht, die ledig sind, und wer ledig ist, beneide jene nicht, die verheiratet sind. Statt dessen erfreue sich jeder der Gabe, die ihm selbst von Gott verliehen worden ist. — 1. Kor. 7:27, NW.
[Fußnote]
a In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 1. Dezember 1956.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1957 | 1. August
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Fragen von Lesern
● War es richtig, daß Jesus gewisse Dämonen in eine Herde Schweine fahren und sie vernichten ließ, wie es in Matthäus 8:28-32 berichtet wird, da doch die Schweine nicht sein Eigentum waren? — A. P., Vereinigte Staaten.
Dieser Bericht wird von Bibelkritikern gern angegriffen und als Vorwand dafür gewählt, die Echtheit der Bibel anzutasten. So kommentiert die Interpreter’s Bible die verschiedenen Berichte dieses Vorfalls, wie ihn die Evangeliumsschreiber darstellen, in folgendem Sinne: „Die Auffassung, daß die Legion Dämonen in die Schweine fahren könnte (Vers 13), war ohne Zweifel ein populärer Aberglaube. Doch scheint es besser zu sein, die Geschichte so zu lassen, wie sie dasteht, nämlich als eine Volkssage, die den heidnischen Nachbarn geläufig war.“ „Die Geschichte ist legendenhaft.“ „Man findet es schwierig, zu glauben, daß Jesus mit den Dämonen auf einen Handel eingegangen wäre und ihnen gestattet hätte, von den Schweinen Besitz zu nehmen, und vielleicht sind diese Einzelheiten der Geschichte hinzugefügt worden.“
Jenen Personen jedoch, die die überwältigenden Beweise für die Echtheit der Bibel angenommen haben, wie sie wiederholt in den Blättern der Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft erschienen sind, wird es keine Schwierigkeiten bereiten, den Bericht als historisch anzunehmen. Gemäß dem Gesetze Gottes waren Schweine unreine Tiere, und den Israeliten wurde nicht nur verboten, ihr Fleisch zu essen oder sie als Opfertiere zu gebrauchen, sondern wenn ein Israelit ein totes Schwein berührte, wurde er unrein. Für sie bedeutete Schweinezucht ohne Zweifel eine offenkundige Mißachtung des göttlichen Gesetzes. Da es nicht ihre Sache war, Schweine zu züchten, selbst nicht für Geschäftszwecke, konnten sie diese Vernichtung einer ihnen gehörenden Herde Schweine wohl als eine gerechte Zurechtweisung betrachten. Überdies war es nicht nötig, daß Jesus sein Vorauswissen im Hinblick auf das betätigen sollte, was die Dämonen tun würden, wenn sie in die unreinen Tiere führen. Auch kann vernünftigerweise gefolgert werden, daß ein Mensch mehr wert ist als eine Herde Schweine, besonders da Schweine unter den Juden keinen geschäftlichen Wert haben sollten. So kann man denn keinen Fehler daran finden, daß Jesus den Dämonen gestattete, in die Schweine zu fahren.
● Auf Seite 117, Abschnitt 14, des Buches You May Survive Armageddon into God’s New World wird auf 5. Mose 30:13 hingewiesen. In welchem Zusammenhang steht dieser Schrifttext mit dem Abschnitt? — P. S., Vereinigte Staaten.
Der fragliche Abschnitt, der von dem Zustand des Volkes Jehovas im Jahre 1918 spricht, lautet zum Teil wie folgt: „Und wenn sie ihr Zeugnis [so in Sacktuch gekleidet] beendet haben, wird das wilde Tier [Satans sichtbare Organisation der Nationen], das aus dem Abgrunde [dem Meere] heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen und sie besiegen und sie töten. (Offenbarung 11:7-10; 13:1; Römer 10:7, NW; 5. Mose 30:13)“
Um zu verstehen, warum 5. Mose 30:13 angeführt wird, müssen wir zuerst beachten, wie der Text in Offenbarung 13:1 (NW) lautet: „Und ich sah aus dem Meere ein wildes Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen aufsteigen, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, aber auf seinen Köpfen Lästernamen.“ Der Begleittext zu dieser Prophezeiung zeigt an, daß dieses wilde Tier und das Meer, aus dem es hervorkam, dieselben sind wie das wilde Tier und der Abgrund, die in Offenbarung 11:7 erwähnt werden und im vorangegangenen Abschnitt zitiert wurden.
Die Stellen aus 5. Mose 30:13 und Römer 10:7 werden deshalb angeführt, weil der Apostel Paulus in Römer 10 aus 5. Mose zitiert, aber statt „Meer“ das Wort „Abgrund“ gebraucht. Diese zwei Schrifttexte stützen also die Tatsache, daß der „Abgrund“ und das „Meer“ ein und dasselbe sind, und sie werden deswegen angeführt. McClintock und Strongs Cyclopædia zeigt, daß diese zwei Begriffe wechselweise gebraucht wurden, weil man dachte, die Meere oder Ozeane seien bodenlos, was der buchstäbliche Sinn von „Abgrund“ ist. In der Septuaginta wird das griechische Wort abyssos in 1. Mose 1:2 gebraucht, indem auf den Urozean oder, gemäß der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.), auf die „wogenden Wasser“ hingewiesen wird (siehe Fußnote c). So beweisen denn die Texte in 5. Mose 30:13 und Römer 10:7 zusammen die Richtigkeit des Abschnittes, wenn darin die Wörter „Meer“ und „der Abgrund“ abwechselnd eines für das andere gebraucht werden.
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